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An sich ist das Erstellen handgefertigter Klöppelspitze nicht schwer, auch wenn die Menge an Garnspulen, Fäden und Stecknadeln kompliziert aussieht. Und dank neuer Materialien und Verwendungsmöglichkeiten hat Klöppeln inzwischen das angestaubte „Oma Deckchen“-Image abgelegt. Wie bunt, modern und vielseitig das alte Handwerk geworden ist, davon konnte man sich bei der Veranstaltung „Klöppeln zwischen den Meeren“ überzeugen, die Mitte Oktober im Hohen Arsenal in Rendsburg stattfand.
Die Organisatorinnen und Klöppelkünstlerinnen Petra Tschanter (li.) und Anke Limbrecht
Zwei gegenläufige Bewegungen, scheinbar unendlich viele Möglichkeiten: Beim Klöppeln entstehen durch Drehen und Kreuzen von Fäden verschiedene Muster. „Und es ist immer wieder faszinierend, wie viele Varianten mit diesen Handgriffen möglich sind“, sagt Anke Limbrecht, die zusammen mit Petra Tschanter seit 2019 die Veranstaltung in Rendsburg organisierte.
Beim 28. Schleswig-Holsteinischen Klöppeltreffen, an dem auch dänische Händler und Klöppel-Begeisterte teilnahmen, konnte man an den Verkaufs- und Informationsständen sich von diesem Variantenreichtum selbst ein Bild machen, darüber hinaus alles an benötigtem Material und Zubehör wie Klöppel, Garn, Musterbriefe, Bücher und vieles mehr kaufen. Abstrakte eingerahmte Wandbilder, Lesezeichen, Applikationen, Nadelkissen, Tischdeko, schmückendes Accessoire, Kleidung, Schiffe und Maritimes – die Ausstellenden zeigten die gesamte Bandbreite der Spitzenkunst.
Maritime Klöppelkunst auf handgeschöpftem Papier – diese Werke zeigen die Vielseitigkeit der Spitzen-Kunst.
Beim Klöppeln zuschauen konnte man unter anderm Gabriele Ott aus Felde. Seit 1992 ist sie klöppelinfiziert und hat sich durch den Besuch zahlreicher Kurse, Messen und Workshops verschiedene Techniken angeeignet. Den Tischläufer beim Schauklöppeln im Hohen Arsenal arbeitete sie im Torchonmuster. „Klöppeln ist ein Prozess. Es werden dabei immer nur zwei Paar Klöppel bewegt“, erklärt sie. Wie beim Häkeln mit Luftmaschen, festen Maschen, halben Stäbchen, Stäbchen oder Doppelstäbchen gebe es auch beim Klöppeln mit dem Leinenschlag, dem Ganzschlag, dem Halbschlag und dem Formenschlag vier Grundschläge, mit denen sich alle Spitzentechniken anfertigen ließen. Zur Ausstattung gehören zudem die Klöppelrolle oder das flache Klöppelkissen, auf dem der Klöppelbrief mit der Mustervorlage, ähnlich einer Strick- oder Häkelschrift, befestigt wird. Darüber hinaus werden die Klöppel benötigt, die es mit und ohne Hülsen gibt, sowie Garn, Stecknadeln, Schere und eine dünne Häkelnadel.
Drehen und Kreuzen, mit diesen zwei Handgriffen entstehen unzählige Varianten an Spitzen-Mustern.
Zahlreiche Anleitungen und Videos sind auch für Anfänger im Internet zu finden, „besser ist es aber, zu Beginn tatsächlich einen Kurs zu besuchen, da die Kursleiterin oder der Kursleiter bei Fragen direkt helfen, zeigen und eingreifen kann“, so Limbrecht. Sie selbst schätzt neben den vielen Gestaltungsmöglichkeiten vor allem die pure Entspannung beim Klöppeln und dass man immer wieder neue Ideen entwickelt. Allerdings war diese Veranstaltung die letzte, die sie und Petra Tschanter durchgeführt haben. „Wir wollen die Organisation abgeben. Wo genau 2025 das nächste Klöppeltreffen stattfindet, ist noch nicht sicher“, so Anke Limbrecht. Aber es werde sicher wieder viele Begeisterte in den Bann ziehen und neue Begeisterte hinzugewinnen. Auf diese Weise bleibe das Klöppeln als alte Handwerkskunst am Leben.
Info
Die Klöppelspitze entstand etwa Ende des 15., Anfang des 16. Jahrhunderts und diente zum Schmücken von Kleidung. Den Ursprung der Technik vermutet man in Italien, wo das erste reine Musterbuch für die Klöppeltechnik um das Jahr 1557 in Venedig erschien. Aus Italien soll die Technik zunächst nach Spanien oder in die spanischen Niederlande und danach nach Frankreich gelangt sein. Aber auch im Erzgebirge sind bereits im 16. Jahrhundert die ersten Klöppelspitzen nachgewiesen.
Gabriele Ott zeigte das Klöppeln eines Tischläufers im Torchonmuster. Sie selbst klöppelt seit 1992 und hat das Handwerk in vielen Kursen gelernt. Fotos: Iris JaegerZierende Elemente sind ebenfalls möglichAbstrakte Klöppelkunst, geometrische Formen geklöppelt Foto: Iris JaegerSeidenschalAngelehnt an die Designs des ungarischen Künstlers Victor Vasarely entstanden diese Werke bei einem Klöppeltreff.Die Fotos zeigen, wie variantenreich Klöppel-Spitze sein kann.
Die schwere Sturmflut an der Ostseeküste am vergangenen Wochenende wird wohl als Jahrhundertereignis in die Geschichte eingehen. Von Freitag auf Sonnabend hat sie massive Schäden angerichtet. Genaue Zahlen kann die Landesregierung noch nicht nennen, Schätzungen gehen von einer dreistelligen Millionenhöhe aus. An vielen Stellen entlang der Küste schob der Sturm gewaltige Wassermengen auf die Strände, riss Seebrücken ebenso weg wie Campingplätze und durchbrach an mehreren Stellen die Deiche.
In der Sturmflutnacht waren nach Angaben des Landesfeuerwehrverbandes (LFV) rund 2.500 Feuerwehrleute im Einsatz, unterstützt von Kräften des Technischen Hilfswerks (THW) sowie des Deutschen Roten Kreuzes, des Arbeiter-Samariter-Bundes, der Johanniter-Unfall-Hilfe, des Katastrophenschutzes und sogar der Bundeswehr. Wie viele Brandschützerinnen und Brandschützer aus landwirtschaftlichen Betrieben stammen, ist LFV-Geschäftsführer Volker Arp nicht bekannt. Aber: „Landwirte sind eine gute Säule der Freiwilligen Feuerwehren vor Ort“, erklärte der Erste Hauptbrandmeister des Landes.
Erfolg in Hasselberg
An den Hotspots entlang der Küste kämpften viele Bäuerinnen und Bauern gegen drohende Deichbrüche – in Hasselberg mit Erfolg. Agnes Greggersen war mit Ehemann Christian und Vater Ernst-Wilhelm in der Nacht zu Sonnabend vor Ort: Rund 1 km vom Deich in Hasselberg entfernt füllten Feuerwehrleute Sand in Säcke und Big Bags, die von örtlichen Bauern mit Treckern und Mulden zum Deich gefahren wurden. „Uns war schon bange, so etwas hat keiner von uns erlebt. Das Schlimmste konnte aber verhindert werden“, berichtet Agnes Greggersen.
Bei Gut Oehe strömte Wasser über den Deich, ab 2 Uhr flaute aber der Ostwind ab, und das Wasser zog sich wieder zurück. Hand in Hand wurde gearbeitet, um Löcher im Deich zu stopfen. „Langfristig muss in Sachen Deichverstärkung was passieren“, mahnte die Landwirtin. Damit ist Agnes Greggersen nicht allein: Auch Akteure im Bereich des Deichdurchbruchs bei Damp fordern mehr Unterstützung von Land und Bund für einen dauerhaften Hochwasserschutz.
Durchbruch in Damp
In Damp hat der heftige Sturm nicht nur wie in Kiel viele Boote zerstört. Dort gab es auch einen Deichdurchbruch, der mit viel Anstrengung und vereinten Kräften vorerst gestopft werden konnte. Mit Schleppern und Radladern wurden in der Sturmnacht 200 Big Bags und 4.000 Sandsäcke vom Damper Hafen zur Bruchstelle transportiert. Das Material kam vom Kieswerk Gammelby, die Mitarbeiter dort schufteten die ganze Nacht, um die vom THW mitgebrachten sogenannten Absandanlagen zu befüllen. Rund 300 t Kies wurden verladen. „Es ist selbstverständlich, dass wir in so einer Situation Verantwortung zeigen und helfen, wo wir können“, sagte Betreiber Lars Glindemann von der gleichnamigen Firmengruppe.
Mit einem Wall aus Big Bags wurde die Durchbruchstelle am Deich bei Damp provisorisch verschlossen. Foto: Johannes Dibbern
Im Dauereinsatz an der Durchbruchstelle des 1,5 km langen Deichs war mit vielen Helfern vom nahen Gut Damp und Lohnunternehmen auch Johannes Dibbern. „Wir hatten großes Glück, dass wir jemanden vom THW mit viel Erfahrung von Nordseedeichen dabeihatten. Der wusste genau, wie wir mit dem Material den Deich wasserdicht bekommen“, so der Landwirt und langjährige Vorsitzende des örtlichen Wasser- und Bodenverbandes (WBV) Schwastrumer Au. Trotzdem floss zuvor jede Menge Wasser ins Inland. Alle drei Pumpen des WBV fielen aus: „Der Schaltschrank stand unter Wasser und die Motoren sind abgesoffen“, sagte Dibbern.
Das Wasser machte aus den angrenzenden Waldgebieten von Gut Damp eine regelrechte Sumpflandschaft. „Der Boden ist total aufgeweicht, die Bäume haben keinen Halt mehr. Trotzdem haben wir hier noch Glück gehabt“, sagte der Eigentümer von Gut Damp, Alexander Graf zu Reventlow. So wurden die beiden nahen Campingplätze in Fischleger und Dorotheental, die von Landwirten betrieben werden, schwer getroffen. „Da geht es bei den Betreibern ans Eingemachte und an die Existenz“, so Reventlow. Auch der Eigentümer von Gut Damp befürchtet, dass bei einem nächsten größeren Sturm die provisorisch geflickten Deiche nicht halten werden.
Deicherhöhung gefordert
Viele wissen nicht, dass die Unterhaltung der Deiche in der Region hier Sache der WBV ist. Die Kosten für die anstehenden aufwendigen Instandsetzungen könnten bei einem Haushalt von gerade einmal 3.500 € im Jahr gar nicht gestemmt werden, erklärt Johannes Dibbern, der seit Jahren Deicherhöhungen fordert. Bei einem Besuch vor Ort nach der Sturmnacht hat Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) Hilfen versprochen. „Wir haben mit ihm gesprochen, viele hier sind aber skeptisch“, so Dibbern. Der Eigentümer von Gut Damp hofft, dass es kein politisches Hickhack über die Hilfen gibt: „Naturschutz darf nicht über Küstenschutz stehen.“
Die Sturmflut riss große Löcher in den Deich bei Gut Oehe. Foto: Carsten Siewertsen
Gut Oehe evakuiert
Massive Schäden richtete die Sturmflut auch bei Oehe-Maasholm und an der Steilküste bei Kronsgaard an. Die Zerstörungen am Deich vor Gut Oehe waren auch der Auslöser für die Evakuierungen der Anwohner, berichtet Carsten Siewertsen. „Die Wellen sind so stark draufgegangen, dass die Spundwand und Steine herausgespült wurden. Da sind jetzt große Löcher im Deich, so was habe ich noch nie erlebt“, erzählte der Landwirt und zweite Vorsitzende des örtlichen WBV. Big Bags wurden als Wellenbrecher an den Deich gesetzt, dabei halfen auch Baggerfahrer einer örtlichen Baufirma, die in der Nähe ein Neubaugebiet erschlossen. Aber die Angst vor dem nächsten Sturm ist weiter da. „Dabei hat die Sturmsaison noch gar nicht angefangen. Wir haben immer schon gesagt, dass der Deich bei Kronsgaard zu niedrig ist, teilweise ist er nicht mehr als ein Strandwall.“
Abbruch an der Steilküste auf Fehrmarn. Foto: Gunnar Müller
Land unter auf Fehmarn
„Land unter“ war auch auf Fehmarn angesagt: Die Sturmflut setzte Campingplätze an der Südküste unter Wasser und riss große Brocken aus der Steilküste heraus. Zahlreiche Helfer stopften Löcher mit Sandsäcken und Big Bags, die mit Schleppern und Anhänger herangeholt wurden. Gunnar Möller,Landwirt und Vorsitzender des Bezirksbauernverbandes Fehmarn, sprach von einem riesigen Schaden. „Die Campingplätze sind ein wichtiges Standbein, das uns immer über den Winter gebracht hat“, erklärte Müller.
Land unter auf den Campingplätzen an der Südküste von Fehmarn. Foto: Gunnar Müller
Geltinger Koniks retten sich
Positive Nachrichten kamen aus der Geltinger Birk, obwohl die bis zu 500 ha große Fläche überspült wurde. Alle etwa 75 Konik-Wildpferde und 130 Galloways, die das Areal extensiv beweiden, haben die Sturmflut überlebt. „Die Tiere sind in Sicherheit, sie haben sich auf hoch gelegene Stellen zurückgezogen“, berichtete Gerd Kämmer von der Genossenschaft Bunde Wischen. Dennoch musste eine ganze Reihe von Tieren am Schwansener See evakuiert werden, die Rettungsaktion gestaltete sich aber schwierig. „Wir mussten uns regelrecht hinbaggern, ein riesiger Erdplacken versperrte den Weg“, erzählte Kämmer, der auch vier vermisste Galloways wiederentdeckte: Das Hochlandrinder-Quartett rettete sich in ein Waldstück.
Land unter am Eckernförder Strand. Fotos: Ulrike BaerAm Küstenabschnitt zwischen Hökholz und Bognis überwinden die Wellen die kleine Steilküste und überspülen den Acker.Das war einmal die Promenade von Schönhagen, Kreis Schleswig-Flensburg.Folgen des Sturms in Schönhagen, Kreis Schleswig-Flensburg.Meterhohe Wellen mit aufgewühltem Sand erreichen die Küste bei Langholz, Kreis Rendsburg-Eckernförde.
Um das Thema „Gesundes Essen heute – Maßnahmen zur Verbraucherbildung für Jung und Alt“, aber auch um Einblicke in den parlamentarsichen Alltag im Landeshaus und eine Fahrt mit dem Paternoster ging es für die Kieler LandFrauen bei ihrem Termin mit Anette Röttger, verbraucherpolitische Sprecherin der CDU-Landtagsfraktion in Kiel.
Die Landtagspolitikerin, Diplom-Ökotrophologin, LandFrau und seit 2017 Mitglied des Landtages empfing die 36 Gäste am Eingang des Schleswig-Holsteinischen Landtags am Düsternbrooker Weg und führte sie zunächst in den Plenarsaal mit Blick auf die Kieler Förde. Dort wurden Fragen zu Sitzordnungen sowie parlamentarischen Rede- und Verhaltensregeln geklärt. Zudem erwähnte Röttger, dass öffentliche Ausschusssitzungen im ParlaRadio von jedem Bürger, jeder Bürgerin live mitgehört werden könnten. Selbstverständlich kam auch der Spaß beim Auf und Ab per Paternoster nicht zu kurz. Landwirtschaftsminister Werner Schwarz (CDU) schaute auch kurz vorbei.
Das Kaffeetrinken in der Landtags-Cafeteria läutete dann den zweiten Teil der Veranstaltung ein: Anette Röttger schilderte ihren privaten, beruflichen und politischen Werdegang. Als einen besonderer Moment erwähnte sie die Auszeichnung, mit der auf dem BundesLandFrauentag 2007 ihr Konzept „Der gesunde Pausenapfel“ im Rahmen des Projektes „LandFrauen machen Schule“ gewürdigt wurde.
Mit vier ausführlich dargestellten Impulsen zu den Themen „Gesunde Ernährung und Bewegung“, „Gemeinsamer Esstisch als gesellschaftliche Botschaft“, „Landwirtschaft braucht Wertschätzung“ und „Verantwortungsvoller Umgang mit Lebensmitteln“ appelliert die Politikerin an die LandFrauen, als Vorbilder und Botschafterinnen insbesondere für „Ernährung als Prävention, Esskultur und Wertschätzung landwirtschaftlicher Arbeit“ zu fungieren. Das Bildungs- und Landwirtschaftsministerium wolle dazu eine Bildungsoffensive für Verbraucherbildung in Schleswig-Holstein starten, kündigte Röttger an. Zum Netzwerk zähle dabei auch die Europa-Universität Flensburg, die Bildungskonzepte dazu formulieren solle. „Ernährung hat etwas mit Vorbild zu tun, Schleswig-Holstein kann daraus eine Marke machen!“, schloss sie.
Von einer ganz neuen Seite lernten 32 Landjugendmitglieder aus Schleswig-Holstein die Hauptstadt Berlin kennen. Sie waren vom Bundesrat zu einer Bildungsreise eingeladen. Auf dem Programm stand eine Informationstour durch das politische Berlin.
Nach der Ankunft waren sie zunächst zum Mittagessen in der Landesvertretung Schleswig-Holstein in den Ministergärten eingeladen und wurden dort von Staatssekretärin Sandra Gerken in Empfang genommen. Sie ist die Bevollmächtigte des Landes Schleswig-Holstein in Berlin und berichtete der Gruppe über ihre Aufgaben und die Aufgaben der Landesvertretung. Anschließend übernahm ein Vertreter der Bundespresseagentur die Leitung der Tour. Nach einer Stadtrundfahrt an vielen Ministerien und politischen Gebäuden vorbei ging es dann zum Bundesrat. Der Rundgang durch das Gebäude und den Plenarsaal führte zur Besuchertribüne. Von dort wurde erläutert, wer im Bundestag wo sitzt. Interessant war auch, mehr darüber zu erfahren, wie zum Beispiel Abstimmungsverfahren für Gesetze und Gesetzesentwürfe ablaufen. Nach dieser ersten Exkursion blieb am Abend Zeit, die Stadt zu erkunden.
Der nächste Tag begann mit dem zweiten Teil der Stadtrundfahrt, die zum Museum für Film und Fernsehen führte. Auf zwei Stockwerken ist dort die Entwicklung von Schwarz-Weiß-Filmen über Tonfilme bis hin zur heutigen Medientechnik dargestellt.
Nach einem indischen Mittagessen folgte ein Besuch im Dokumentationszentrum Topografie des Terrors in Berlin-Kreuzberg. Das Zentrum ist ein Informations- und Lernort zur Aufarbeitung des Terrors im nationalsozialistischen Deutschland. Die dortige Ausstellung mit vielen Schwarz-Weiß-Bildern und Tafeln, auf denen Einzelschicksale geschildert sind, war sehr beeindruckend und erschütternd.
Und da ein Museum selten allein kommt, besuchte die Gruppe noch das Futurium, das Haus der Zukünfte in Berlin-Mitte, das ganz anders als erwartet war. Es gab nicht nur Informationen über Erfindungen, sondern es konnte auch einiges selbst ausprobiert werden. Und es wurden viele Ideen für die Zukunft vorgestellt und erörtert: Was erwartet uns? Was können wir für die Umwelt tun? Wie können wir mehr recyceln? Wie können wir Ressourcen sparen? Wie funktioniert Landwirtschaft in der Zukunft? Zudem konnten die Besucher an einem Quiz teilnehmen, bei dem Fragen zu verschiedenen Zukunftsszenarien gestellt wurden. Auf dem Weg zum nächsten Programmpunkt wurde im Bus noch viel über das Futurium diskutiert und vor allem darüber, wie unterschiedlich doch einige Sichtweisen für die Zukunft sind. Der letzte Programmpunkt für diesen Tag war der Besuch der Kuppel des Reichstagsgebäudes. Bei „bestem Regenwetter“ liefen alle bis ganz nach oben, um trotz des Wetters die Aussicht über Berlin zu genießen. Danach freuten sich alle auf Zeit für ein individuelles Abendessen.
Nach dem Auschecken aus dem Hotel waren die Lajus am nächsten Morgen noch zu einem Informationsgespräch im Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft eingeladen. Im Presseraum hörte die Gruppe zunächst einen Vortrag von Dr. Katharina Meyer, Leiterin des Referats One Health, Strategie und Koordinierung, und Lucian M. Wezel, Sachbearbeiter im Referat Tierseuchen, EU-Handel, internationale Fragen und Krisenzentrum, über Aufgaben und Arbeitsweise des Bundesministeriums. Interessant war, wie die verschiedenen Abteilungen angefordert werden, wenn es darum geht zu prüfen, ob Gesetzesentwürfe überhaupt möglich oder vielleicht sogar rechtswidrig sind, oder wie Gesetze formuliert werden. Nach einer Fragerunde und Diskussionsrunde ging es nach einem abschließenden Mittagessen in Berlin auch schon zurück nach Schleswig-Holstein. Es war eine sehr informative Fahrt mit einer supernetten Gruppe, in der bestimmt die eine oder andere Freundschaft entstanden ist.
Die Bildungsreise führte für die Lajus an viele Orte, an denen in Berlin Politik gemacht wird, wie hier zum Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft.Im Futurium
Der vom Umweltministerium geförderte Handlungsleitfaden zum sogenannten Schönwalder Weg soll exemplarisch deutlich machen, mit welchen Möglichkeiten Kirchengemeinde im ländlichen Raum sich „auf den Weg machen“ können. Aus Sicht der Landwirtschaft bestehen jedoch erhebliche Zweifel an der musterhaften Übertragbarkeit auf andere Kirchengemeinden: Es wird der Eindruck erweckt, die beschriebenen Maßnahmen seien „ausgetretene Pfade“. Tatsächlich bedarf es aber einer in jedem Einzelfall zeit- und kostenaufwendigen Individuallösung.
In personeller Hinsicht legt der Leitfaden eine Sonderkonstellation zugrunde, die über einen langen Zeitraum auf einem speziell zusammengesetzten Team von Experten aufbaut. Insbesondere wurden auf ehrenamtlicher Basis Fachleistungen erbracht, die im Falle einer Beauftragung zu marktüblichen Konditionen erhebliche Kosten verursachen.
Von Ehrenamts wegen weiß der Verfasser, dass für Kirchengemeinderatsmitglieder ein breites und arbeitsintensives Aufgabenfeld mit tiefgreifenden transformatorischen Herausforderungen besteht. Insofern kann nicht erwartet werden, dass die weniger werdenden ehrenamtlich engagierten Kirchengemeinderatsmitglieder ihre begrenzten und bereits stark geforderten Kapazitäten in einem weiteren hochspeziellen Themenfeld einsetzen.
Die mit dem Schönwalder Weg nur vermeintlich im besonderen Maße adressierten Umweltschutzgüter sind im Rahmen der guten landwirtschaftlichen Praxis bei allen Pachtverhältnissen zu berücksichtigen und bilden folglich nur den sowieso geltenden strengen gesetzlichen Rahmen ab. Entsprechende Regelungen werden bereits seit Langem im Pachtvertrag der Nordkirche vorgegeben.
In Zeiten absehbar drastisch sinkender Kirchensteuereinnahmen und Mitgliederzahlen muss jede Kirchengemeinde entscheiden, ob für sie eine mit der Bewirtschaftungseinschränkung verbundene Einnahmenminderung und das Finanzloch bei anderen sehr wichtigen Kernaufgaben akzeptabel sind. Auch stehen hiermit die grundstücksrechtlichen Vorgaben der Nordkirche nicht in jedem Fall im Einklang.
Das Konzept des Schönwalder Wegs zeichnet somit einen ideellen lokalen Sonderweg vor. Damit besteht die Gefahr, dass es nicht gangbare Pfade aufzeigt, sondern auf einen Holzweg führt. Ursprünglich dienten solche eigens angelegten Holzwege im Wald nicht dem Erreichen von Orten, sondern dem Transport geschlagener Bäume. Aus dem Wald führen, das konnten sie nicht. Durch ein Miteinander von Landwirtschaft und Kirche in der jeweiligen Gemeinde auf Basis konkreter Projekte kann weitaus mehr erreicht werden. Es führen bekanntlich viele Wege nach Rom.
Im Rahmen des Verbundprojektes InnoRind wird der Abkalbebereich in Futterkamp vergrößert und teilweise mit Separees als Rückzugsmöglichkeit ausgestattet. Die Kühe sollen die Möglichkeit haben, sich um den geburtsnahen Zeitraum selbstständig von den anderen Kühen zurückzuziehen.
Nach einer längeren Planungs- und Anlaufphase sowie einigen kleineren, bautypischen Startschwierigkeiten ist der Umbau mit dem Abriss der alten Betonsohle und des Futtertisches gestartet.
Die Abrissarbeiten sind vollends abgeschlossen und die Baufirma hat mit den Arbeiten für die Unterkonstruktion des Neubaus begonnen. Vor dem alten Abkalbebereich wird eine neue Pultdachhalle mit Gründach aufgestellt. Diese wird aktuell durch die Zimmerei vorbereitet und nach Abschluss der Betonarbeiten aufgebaut.
Das geplante Gründach wird witterungsbedingt erst im kommenden Jahr fertiggestellt. Die aktuelle Zeitplanung sieht vor, die Umbauten bis Ende des Jahres abzuschließen und den neuen Bereich als vollwertigen Abkalbebereich zu nutzen.
Nach dem Abriss wurden die Unebenheiten der Fläche mit Füllmaterial ausgeglichen und anschließend planiert. Foto: Kim-Juelie Zimmer-Sonn
Es gibt einen Fördertopf „Ländliche Entwicklung“ und einen Fördertopf „Integrierte ländliche Entwicklung“. Letzterer ist nicht etwa ein „Untertopf“ des Ersteren, sondern ein regulärer Fördertopf, während der Erstere (ohne „Integrierte“ im Namen) unabhängig davon ein Sonderrahmenplan (SRP) ist. Der soll künftig ganz gestrichen werden. Es können daraus Teile in den zweiten gerettet werden, dann müsste allerdings etwas anderes daraus weichen. Das zu erwartende Hauen und Stechen darum wird als neue Flexibilität schmackhaft gemacht.
So weit alles klar? Willkommen im Förderdschungel der Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes (GAK) – siehe Artikel www.bauernblatt.com/das-gibt-einen-riesenfrust. Was schnell klar ist: Es gibt weniger Geld für GAK, bundesweit zwischen 200 und 300 Mio. € weniger im Jahr – ja, das klafft je nach Berechnung so weit auseinander! Für Schleswig-Holstein kommt der Deutsche Bauernverband (DBV) auf rund 16 Mio. € weniger im Jahr. Und das, obwohl die Mittel in den Koalitionsverträgen der vorigen und der jetzigen Bundesregierung als verlässlich angekündigt waren.
Den Löwenanteil im SRP Ländliche Entwicklung macht bezüglich der Fördersummen die Dorfkernentwicklung aus. Das ist naheliegend, denn hier geht es hauptsächlich um Gebäudeerrichtung, -umbau oder -restaurierung: Dorfgemeinschaftshäuser, Ärztehäuser, Feuerwehrgebäude, Sporthallen – das sind erhebliche Investitionen. Was ebenfalls naheliegt: Solche Projekte benötigen eine längere Vorlaufzeit. Da wurden mit engagierter Bürgerbeteiligung Konzepte erarbeitet, die nun mit einem Schlag wertlos sein sollen? In der Gemeinde Felm im Dänischen Wohld sind solche Vorbereitungen getroffen worden. „Wenn die Kürzungen so umgesetzt werden wie geplant, gibt das einen Riesenfrust“, sagt Bürgermeister Hermann-Josef Thoben.
Auch die anschließende Umsetzung der Projekte erfordert in der Regel deutlich mehr Zeit als ein Jahr. Da läuft nicht immer alles nach Plan: Handwerker sind überlastet, Materialien nicht gleich verfügbar, Bewilligungen lassen auf sich warten – jeder, der baut, kennt das. So werden die beantragten und bewilligten Mittel nicht immer vollständig im jeweiligen Jahr abgerufen. Wenn nun unter dem allgemeinen Sparzwang Politiker nach Möglichkeiten suchen, so sehen sie: Ach, da wird ja gar nicht so viel gebraucht! – und streichen. Der Bedarf ist aber nicht entfallen, sondern nur verschoben. „Es ist irreführend, diese Mittel als ,nicht gebraucht‘ zu verstehen. Die Welle läuft erst auf!“, mahnt Torsten Sommer, Geschäftsführer der Akademie für die ländlichen Räume.
Es wird allgemein beklagt, dass in der gesamten deutschen Infrastruktur ein Investitionsstau eingetreten ist – bei Schienennetz, Straßenbau, Schulgebäuden, Kanalisation. Es ist schwer und teuer, diese Versäumnisse jetzt aufzuholen. Gleichzeitig wird mit der Streichung der Mittel für Ortserneuerung ein neuer Investitionsstau verursacht, den man gewiss in Zukunft wiederum beklagen wird.
Das Schlimmste aber ist, dass Bürger, die sich, wie immer gewünscht, für das Gemeinwohl engagieren und sich beteiligen, vor den Kopf gestoßen werden. Sie haben sich auf Zusagen der Politik verlassen. Wer GAKert, muss auch liefern!
Wenn sich Bürgerinnen und Bürger dafür einsetzen, ihren Wohnort lebenswerter zu machen, zeugt das von eben dem gesellschaftlichen Engagement, dass allenthalben gefordert wird. Wenn dann zuvor versprochene Fördermittel gestrichen werden, muss das für Frust sorgen. Genau dies droht nun bei den Mitteln der „Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ (GAK) einzutreffen. Die Kürzungsvorhaben der Bundesregierung werden derzeit im Bundestag beraten.
„Die Bürger haben viel dafür getan, um die Gemeinde fit zu machen für die Zukunft. Ein großer Frust macht sich breit, wenn jetzt die Förderungen wegfallen, die bisher möglich gewesen sind“, ereifert sich Hermann-Josef Thoben. Seit Ende Juni ist er Bürgermeister von Felm, schon vorher war er beteiligt an der Ortskernentwicklungsplanung der 1.200-Seelen-Gemeinde im Dänischen Wohld. Die begann vor eineinhalb Jahren mit großem bürgerlichen Engagement.
Beauftragt mit der Vorbereitung wurde das Büro Cima in Lübeck, es wurde zu Infoveranstaltungen eingeladen und Arbeitsgemeinschaften gegründet. „Cima hat eine Extraveranstaltung mit Grundschülern der dritten und vierten Klassen moderiert“, berichtet Thoben. „Die Schüler wurden nach Wünschen und Verbesserungen gefragt – Spielplätze, Radwege. Sie haben zum ersten Mal erlebt, dass sie in einem solchen Prozess ernst genommen wurden.“ Es gab Besichtigungen der beiden Ortsteile Felm und Felmerholz, die unterschiedlich strukturiert sind und unterschiedlich behandelt werden sollten.
Drei Schlüsselprojekte
Als Resultat des Prozesses ergaben sich drei Schlüsselprojekte. Das Ortszentrum von Felm mit Feuerwehr, Schule und Kita konnte nicht so bleiben, allein weil das über 40 Jahre alte Feuerwehrhaus zu nahe an der Schule und dem Kindergarten steht und Einsätze die Sicherheit umherlaufender Kinder gefährden könnten. Das Feuerwehrhaus soll an den Ortsrand verlagert werden. Zum zweiten ist die 60 Jahre alte Turnhalle veraltet und weist Schäden auf, sie soll einer Mehrzweckhalle weichen. Schließlich fehlt es an guter Nahversorgung. Es soll ein Laden angesiedelt werden, eventuell nach dem MarktTreff-Modell, verschnitten mit einem Mobilitätsangebot, etwa einem Dörpsmobil.
Hermann-Josef Thoben zeigt Schäden an der 60 Jahre alten Turnhalle.
Die Gesamtkosten werden auf 5 bis 7 Mio. € geschätzt, „eine große Herausforderung für unsere kleine Gemeinde, die wir ohne Förderung nicht stemmen können“, so Thoben. Die Gemeinde stünde nun in den Startlöchern, Aufträge an Planungsbüros zu erteilen.
Auf die GAK-Mittel hatte man hohe Erwartungen gesetzt. Sie bestehen seit 1969 und wurden immer wieder erweitert. Bisher hatte die Gemeinde sie noch kaum in Anspruch genommen. „Wenn die Kürzungen so umgesetzt werden wie geplant, gibt das einen Riesenfrust“, sagt Bürgermeister Thoben. 60.000 bis 70.000 € seien schon in Vorbereitungen geflossen. „Doch mehr noch als diese Ausgaben empört mich, dass so überragendes ehrenamtliches Engagement zunichte gemacht werden würde.“
Kein frisches Geld
Der Strukturausschuss des Deutschen Bauernverbandes (DBV) tagte vergangene Woche zu diesem Thema. „Es gibt kein frisches Geld vom Bund, hat uns das Bundeslandwirtschaftsministerium klargemacht, der SRP Ländliche Entwicklung wird gestrichen“, bringt es Franziska Schmieg, Referentin für den ländlichen Raum beim DBV, auf den Punkt. 2023 hatte Schleswig-Holstein 16 Mio. € angemeldet, „die es aber wohl nicht ganz bekommen hätte“. Schmieg geht davon aus, dass der reguläre Förderbereich Integrierte ländliche Entwicklung (ILE) in gleicher Höhe wie in 2023 bestehen bleibt, von dem rund 12 Mio. € Schleswig-Holstein zustünden. Die Länder hätten eine gewisse Gestaltungsmöglichkeit, zu planen, wo das Geld am nötigsten gebraucht werde, „aber das Geld vom SRP fehlt künftig“. Und das wäre gut noch einmal so viel wie im regulärem Topf.
Kleine und große Projekte gefährdet
In der GAK sind unter anderem die Regionalbudgets enthalten, die von den AktivRegionen koordiniert werden. Sie sind sehr beliebt, da sie für kleinere Projekte bis zu 20.000 € eine unkomplizierte und unbürokratische Förderung bieten, die bei Eler-Mitteln wegen der dortigen Bagatellgrenze nicht oder mit einem deutlich höheren Aufwand möglich sind. Seit Einführung des Regionalbudgets 2019 wurden laut der Akademie für die ländlichen Räume (ALR) allein in Schleswig-Holstein weit über 1.000 dieser Projekte umgesetzt. Ob die Regionalbudgets künftig entfallen, ist noch nicht entschieden und sorgt für Beunruhigung.
Den Löwenanteil der GAK für den ländlichen Raum macht allerdings der Bereich der Ortskernentwicklung aus, und für diesen hat der Sonderrahmenplan (SRP) Ländliche Entwicklung besondere Bedeutung. Er wurde 2019 aufgelegt, und es wurde ein verlässlicher Aufwuchs der Mittel angekündigt, was der aktuelle Koalitionsvertrag der Bundesregierung bekräftigt. Und gerade dieser SRP soll gestrichen werden.
„In zahlreichen Veranstaltungen wurden Gemeindevertreter, Bürgermeister und Amtsverwaltungen motiviert, Ortskernentwicklungskonzepte zu entwickeln. In dem zirka einjährigen Prozess der Konzepterarbeitung stellten sie mit Bürgern und Bürgerinnen Überlegungen zur Entwicklung ihres Dorfes und der Region an“, schreibt die ALR in ihrem Positionspapier. Es gebe inzwischen mehr als 320 Ortskernentwicklungskonzepte – Tendenz steigend.
Die Konzepte wurden laut der ALR seit 2019 in Schleswig-Holstein mit 7 Mio. € aus der GAK, respektive des SRP Ländliche Entwicklung, gefördert. In die investiven Maßnahmen der Ortskernentwicklung – die sogenannten Schlüsselprojekte – seien seitdem mehr als 40 Mio. € an GAK-Mitteln geflossen. „Das ist jedoch nur die Spitze des Eisberges“, so die ALR weiter. „Der Mittelbedarf nur im Bereich der Ortskernentwicklung wird in den nächsten Jahren drastisch ansteigen – zum einen, weil die Zahl der ländlichen Gemeinden, die Ortskernentwicklungskonzepte erarbeiten, weiter steigt. Zum anderen und viel bedeutender: Schätzungsweise 200 der 320 Ortskernentwicklungs-Gemeinden bereiten derzeit noch Schlüsselprojekte zur Förderung vor. Bei einem Zuschuss von 750.000 € pro Projekt ergibt sich allein für die bereits vorliegenden Konzepte und die dort festgestellten Bedarfe und Schlüsselprojekte für die kommenden drei bis fünf Jahre ein Förderbedarf in Höhe von mindestens 150 Mio. €. Diese Zahl macht die Dramatik einer möglichen Kürzung deutlich.“
Warum nicht abgerufen?
Der Begründung von Kürzungen, es seien ja GAK-Mittel bisher in hohem Maße nicht abgerufen worden, widerspricht Torsten Sommer, Geschäftsführer der ALR: „Es ist ein politischer Reflex: Was nicht abgerufen wird, kann weg.“ . In dem Fall geht es aber an der Realität der Zahlen und der ländlichen Räume Schleswig-Holsteins vorbei.“
Als Beweis dafür sieht Sommer, dass entsprechende Verpflichtungsermächtigungen bis 2026 bereits belegt seien. Verpflichtungsermächtigungen beinhalten Mittelbindungen für längerfristige Projekte für bis zu drei Jahre im Voraus. „Wenn es Verzögerungen gibt, und die gibt es fast immer beim Bau, werden die Kassenmittel im betreffenden Jahr meist nicht ausgeschöpft“, erklärt Sommer. Zwar seien 2022 in Schleswig-Holstein tatsächlich von den im SRP Ländliche Entwicklung zur Verfügung stehenden 11,4 Mio. € 2,8 Mio. € nicht abgerufen worden, „doch es ist irreführend, diese als ,nicht gebraucht‘ zu verstehen. Die Welle läuft erst auf!“
Auch sei der jährliche Mittelabfluss im GAK-Förderbereich der Ländlichen Entwicklung überhaupt nicht schlecht. Die Zahlen zeigten das Gegenteil: So seien insbesondere durch Schlüsselprojekte der Ortskernentwicklung in den vergangenen fünf Jahren stetig mehr GAK-Mittel in Schleswig-Holstein gebunden worden. Hier bestätigt sich laut ALR die „Spitze des Eisberges“ und der riesige Förderbedarf der nächsten Jahre.
Positive Beispiele
Wie viel Qualität für den ländlichen Raum die Ortskernentwicklung schaffen kann, zeigen Beispiele von Projekten, die noch vor den Streichungen gefördert wurden. In Elsdorf-Westermühlen westlich von Rendsburg wurde ein Multifunktionsgebäude – Feuerwehrgeräte- und Dorfgemeinschaftshaus – neu gebaut, Investition 2,3 Mio. €, Förderung 1 Mio. €.
Ärztehaus in Jevenstedt
In Jevenstedt südlich von Rendsburg konnte ein Gebäude, das die VR-Bank verlassen wollte, gekauft und zu einem Ärztehaus um- und angebaut werden. Zwei Hausärztinnen, von denen eine auch Internistin und Diabetologin ist, praktizieren jetzt dort. Investition: 980.000 €, GAK-Förderung 270.000 €. „Zwei ältere Hausärzte haben aufgehört, ihre Praxisräume waren nicht mehr tauglich“, sagt Michael Rudolph vom Amt Jevenstedt-Land. „Ohne das Ärztehaus wäre die Ansiedlung der neuen Ärztinnen nicht möglich gewesen, so ist die ärztliche Versorgung gesichert.“
Neben seiner normalen Arbeit als Sattler hat sich Tobias Wedemeyer aus Kirchbarkau, Kreis Plön, eingehend der Optimierung von Sätteln gewidmet. Angetrieben durch den Wunsch, jedem Pferd einen passenden Sattel bieten zu können, experimentierte er, entwickelte Prototypen, baute Sättel und beschäftigte sich eingehend mit Armeesätteln.
„Ich bin einfach zu der Ansicht gekommen, dass es nötig ist“, sagt Tobias Wedemeyer auf die Frage, warum er ein Buch zum Thema Sattel geschrieben hat. „In den vergangenen Jahren habe ich sehr viel mit Sätteln experimentiert.“ Er habe umgebaut, Tragflächen verändert, die Auswirkungen auf das Pferd überprüft und wieder nachjustiert. Ähnlich sei er mit Pauschenformen und deren Einfluss auf den Sitz des Reiters verfahren. Dabei habe er viel gelernt.
In den 16 Jahren seiner Tätigkeit als Sattler wurden ihm viele Pferde mit hartnäckigen Problemen vorgestellt. „Es gibt Dinge, die man am Sattel verändern kann, sodass diese Probleme komplett verschwinden“, weiß er heute. Dabei habe er die Erfahrung gemacht, dass man bei Pferden mit „schwieriger“ Sattellage mit dem englischen Sattel schnell an Grenzen stoße, ebenso mit Westernsätteln, baumlosen Sätteln und den meisten anderen Sattelkonzepten. Inzwischen zweifelt er grundsätzlich am englischen Sattel.
Dabei hat er selbst sein Handwerk im Bau englischer Sättel gelernt und über viele Jahre diese Sättel bearbeitet, ohne ihre Bauweise grundsätzlich infrage zu stellen. „Man neigt dazu, das Bekannte und allgemein Gebräuchliche als richtig zu akzeptieren. Außerdem geht man davon aus, dass ein Produkt, das von allen großen Herstellern mit nur geringen Abweichungen produziert wird, wohl sehr ausgereift sei“, sagt er.
Der Armeesattel bietet einen breiteren Baum und ein längeres Kopfeisen.Foto: Tobias Wedemeyer
Während seiner Forschung stieß Wedemeyer auf alte Armeesättel und stellte fest, dass bei diesen damals schon alles vorhanden war, was er heute vermisst: „Die waren viel weiter entwickelt als die heutigen Sättel. Das wusste ich nicht und es wissen anscheinend auch wenige Reiter.“ Armeesättel wurden bis 1945 gebaut und verschwanden danach langsam aus der Reiterszene, ebenso das Wissen darum. Der englische Sattel setzte sich durch. „Dafür gibt es keine sachliche Erklärung“, so Wedemeyer. Einige Armeesättel der Kavallerie seien noch übrig geblieben, viele auf Bauernhöfen. In den 1970er Jahren habe es noch einige in Schulbetrieben gegeben. Heute hätten nur noch einige Distanz- und Wanderreiter solche Exemplare.
Pferden das Leben erleichtern
Wedemeyer fing an, die alten Sättel wieder aufzuarbeiten und sie an Kunden weiterzugeben. Als Nächstes baute er nach dem gleichen Prinzip eigene Sättel und begeisterte sich immer mehr für das Thema. „Es war deutlich mehr Luft nach oben, als ich gedacht hatte“, sagt der 43-Jährige und fügt hinzu: „Da steckt so viel Potenzial drin, aber keiner weiß es.“ Denn alle durch Umbauten am englischen Sattel erzielbaren Verbesserungen seien tatsächlich im Armeesattel bereits vorhanden oder ließen sich leicht nachrüsten. Darüber hinaus habe der Armeesattel Vorzüge, die sich an englischen Sätteln leider nicht nachträglich erreichen ließen.
Seine Entdeckungen wollte er unbedingt bekannt machen. Dabei gehe es ihm nicht darum, Sättel zu bewerben und zu verkaufen, vielmehr wolle er über die Thematik aufklären, um Pferden das Leben leichter zu machen. Daher schrieb Wedemeyer eine Analyse darüber, welche technischen Mängel bei englischen Sätteln bestünden. „Es geht schon beim Konzept los. Das Problem liegt nicht beim einzelnen Fabrikat, sondern die Sättel haben grundsätzliche Mängel“, meint er. Die Auswirkungen zeigten sich überwiegend bei Pferden mit höherem Widerrist, wozu viele der modernen Pferde gehörten. „Das kann kurzfristig zu Unwohlsein, langfristig sogar zu gesundheitlichen Problemen beim Pferd führen.“
Belastung großflächig verteilen
In seinem Buch sind auch Fachbeiträge von Tierärzten und osteopathisch arbeitenden Tierärzten enthalten, zum Beispiel von Simone Lafrenz aus Hummelfeld, Kreis Rendsburg-Eckernförde. Sie schreibt gleich zu Anfang: „Natürlich gibt es schon eine ganze Reihe guter Literatur zum Pferdesattel, jedoch kaum Abhandlungen über die fehlende Widerristfreiheit und die drastischen Auswirkungen auf die Halswirbelsäule.“ Genau das ist Wedemeyers Thema.
„Grundsätzlich sollte jeder Sattel die auftreffende Last dort verteilen, wo sie das Pferd nicht stört“, erklärt er. Denn das frei bewegliche Pferd verfüge über natürliche Bewegungsabläufe, die sich aus seiner Anatomie und Biomechanik ergäben. Werde das Pferd durch das Aufbringen eines Reitergewichts belastet, so müsse es dieses Gewicht zusätzlich zu seinem eigenen tragen und balancieren. Dadurch werde es in seiner Beweglichkeit zwangsläufig eingeschränkt.
„Ziel von Gestaltung und Anpassung des Sattels sollte daher sein, das Ausmaß der Bewegungseinschränkung so gering wie möglich zu halten, damit das Pferd auch unter dem Gewicht des Reiters seine natürlichen Bewegungen ausführen kann, sein Körper weiterhin seiner Anatomie entsprechend korrekt belastet wird und es keinen gesundheitlichen Schaden erleidet“, erklärt Wedemeyer. Dazu habe der Sattel zunächst die Aufgabe, die einwirkende Belastung aufzunehmen und möglichst großflächig zu verteilen, um den Druck auf die Muskulatur des Pferdes gering zu halten und dadurch die Beeinträchtigung der Muskeltätigkeit zu minimieren.
Zu diesem Zweck hat der Sattel einen Baum. Er nimmt das Reitergewicht und den Gurtzug auf und gibt diese über das Kissen verteilt an das Pferd ab. „Wo Sattelbaum und Kissen sich überdecken, funktioniert das“, schränkt Wedemeyer ein.
Bei englischen Sätteln werde der Sattelbaum aber in der vorderen Hälfte relativ schmal gehalten. Diese Taillierung erfolge mit der Begründung, dass der Reiter so einen besseren Sitz am Pferd habe. Im Ergebnis aber liege der größte Teil der Auflagefläche des Kissens neben dem Baum und trage so kein Gewicht. „Das eher schmale und kurze Kopfeisen kann mit seiner nur kleinen Tragfläche diesen Mangel nicht ausgleichen, folglich kommt es zu einer erhöhten Druckbelastung“, erklärt Wedemeyer.
Deutlich sichtbar ist, dass die Tragfläche des Armeesattels (r.) deutlich größer ist als beim englischen Sattel. Foto: Tobias Wedemeyer
Die Tendenz in der Entwicklung des Sattelbaus gehe immer weiter in diese Richtung, angeblich zur Verbesserung der Schulterfreiheit. Aber auch wenn ein englischer Sattel grundsätzlich korrekt liege, also Schwerpunktlage, Kammerweite und Länge stimmten, das Kissen gleichmäßig aufliege und kein Kippen oder Rutschen auftrete, komme es durch diese Taillierung dennoch zu Problemen in der Vorhandmuskulatur hinter der Schulter des Pferdes.
Unterlage ist nicht tragfähig
Dann entstehe leicht der Eindruck, die Ursache für den entstehenden Druck liege in einer zu geringen Kammerweite. „Das dann oft in Ermangelung besseren Wissens empfohlene Weiten einer scheinbar zu engen Kammer ist jedoch schädlich“, kritisiert Wedemeyer und erklärt: „Der dann zu weite Sattel sackt vorn ab, verlegt damit das Reitergewicht zu weit nach vorn und erhöht so die Belastung in der Vorhandmuskulatur, anstatt sie zu senken.“ Man erreiche also das genaue Gegenteil des Beabsichtigten.
Es sei auch ein Irrglaube, dass eine zusätzliche dicke Unterlage die Gewichtsverteilung verbessern könne. „Die Unterlage stellt keine tragfähige Struktur dar, die sich über die Tragfläche des Sattels hinaus erstreckt. Daher kann sie auch kein Gewicht aufnehmen und in einer größeren Fläche verteilen als der Sattel selbst“, so Wedemeyer. Bilde der unpassende Sattel einen Druckpunkt am Pferd, könne die Unterlage lediglich die Schärfe der Druckwirkung in der unmittelbaren Umgebung des Druckpunktes etwas mildern, sodass das Pferd zunächst entspannter laufe.
Viele Sattelhersteller werben mit „extra breiten Kissen“ und meinen, damit das Problem zu umgehen. „Aber wenn ich ein breites Kissen unter einen schmalen Baum baue, hilft es nicht“, sagt Wedemeyer. Ihn interessiert vor allem die Tragfläche, also der Bereich, in dem das Gewicht wirklich verteilt wird. Daher begeistert er sich so für den Armeesattel, denn hier sei der Baum wesentlich breiter und das Kopfeisen länger. Dabei sei der optische Unterschied gar nicht so groß.
Im direkten Vergleich sieht man, dass das Kopfeisen beim Armeesattel (liegend) viel länger ist als beim englischen Sattel (eingehängtes Kopfeisen) und mehr Platz in der Höhe und am Widerrist bietet. Foto: Tobias Wedemeyer
Bei Turnieren nach der Leistungsprüfungsordnung (LPO) seien nur englische Sättel zugelassen. „Leider ohne sachliche Begründung“, kritisiert Wedemeyer. Eine Einschränkung sei sicherlich sinnvoll, um Sättel auszuschließen, die Sicherheitsanforderungen nicht erfüllten. So sei bei den alten Armeesätteln beispielsweise keine Sturzfeder am Steigbügelriemen verbaut. Dies könne aber einfach nachgerüstet werden.
Der Einsatz von anderen Sätteln auf Turnieren liege im Ermessen des Richters. Aber Tobias Wedemeyer fragt sich, warum das so ist. Für ihn ist ein passender Sattel tierschutzrelevant. Daher ist das Buch für ihn ein hochemotionales Anliegen und beginnt mit dem Satz: „Gewidmet all den armen Pferden, die täglich unterm Sattel leiden; es kann für sie nur besser werden, wenn Reiter Wissen nicht mehr meiden.“
Rosmarin sticht mit seinen glänzenden, dunkelgrünen, fast nadelförmigen Blättern ins Auge. Sie lassen sich sowohl frisch als auch getrocknet verwenden. Aus der Vielzahl von Züchtungen mit unterschiedlichen Blütenfarben, Blattgrößen und Wuchsformen eignen sich einige ganz besonders für die Küche. Damit ausgepflanzte Exemplare oder Topfzöglinge gut über den Winter kommen, sind jedoch ein paar Vorkehrungen nötig.
Der aus dem Mittelmeerraum stammende Rosmarin (Rosmarinus officinalis) ist in den meisten Teilen Deutschlands nicht zuverlässig winterhart. Außerhalb der Weinbauregionen brauchen die Pflanzen einen geschützten Standort mit sehr durchlässigem Boden. Der ideale Standort liegt vollsonnig und weist durchlässigen, humosen Boden auf, der auch gerne etwas kalkhaltig sein darf. Schwere Böden werden durch die Beimischung von Sand oder Kies durchlässiger. Wenn der Boden sehr gut Feuchtigkeit speichert, führt dies häufig bei etwas weniger robusten Sorten zu Pilzbefall.
Ausgepflanzte Exemplare schützt man im Wurzelbereich mit einer warmen Laubschicht und deckt die Kuppel mit Zweigen ab. Foto: Karin Stern,Veitshöchheim‘ kommt an optimalen Standorten mit entsprechendem Schutz gut durch den Winter. Foto: Karin Stern
Der Standort spielt auch im Zusammenhang mit Spätfrösten eine Rolle. Erwärmt die Sonne den Rosmarin schon gleich morgens nach einer Frostnacht, können die Zellwände durch das schnelle Auftauen zerreißen. Besser eignet sich daher ein Standort, der erst ab dem späten Vormittag in der Sonne liegt. Bis dahin taut der Rosmarin von allein auf. Tipp: Vor der Neupflanzung den zukünftigen Standort gut überlegen, denn Rosmarin kann recht alt werden und kommt mit ständigem Umpflanzen nicht so gut zurecht. In frostfreien Perioden freut sich der Strauch über etwas lauwarmes Gießwasser. Die wintergrünen Nadeln verdunsten ständig Feuchtigkeit und die Wurzeln können aus gefrorenem Boden kein Wasser nachziehen. In der Folge vertrocknet der Rosmarin. Falls einige Zweige im Winter erfrieren, schneidet man sie im Frühjahr bis ins frische Holz zurück.
,Arp‘ gilt als recht winterhart. Die zartblauen Blüten wirken schon fast Weiß. Foto: Karin Stern
Die Frostfestigkeit des Rosmarins ist abhängig von der jeweiligen Sorte. ‚Veitshöchheim‘, ‚Arp‘ und ‚Blue Winter‘ gelten als relativ winterhart. Wenn der Wurzelbereich mit Laub und die grünen Pflanzenteile mit Nadelzweigen abgedeckt sind, überstehen die Pflanzen auch Temperaturen von –8 bis –10 °C. Dennoch kann auch ein gut geschütztes Exemplar im Winter durch Kahlfrost oder zu viel Bodenfeuchtigkeit Schaden nehmen oder gar absterben.
Einige Sorten wie ‚Blaulippe‘ oder ‚Majorca Pink‘ sind deutlich frostempfindlicher. Für sie empfiehlt sich von vornherein die Kübelkultur. Topfpflanzen räumt man so spät wie möglich ins Haus, in Abhängigkeit von der Witterung. Wichtig ist ein heller Platz bei maximal 10 °C. Die Wassergaben werden auf das Notwendigste beschränkt, sodass der Wurzelballen nicht völlig austrocknet. Zu viel Wasser lässt die Wurzeln faulen. Ab März/April kann der Witterung entsprechend die Topfpflanze wieder ins Freie geräumt werden. Tipp: Als Substrat spezielle Kräutererde verwenden oder herkömmliche Blumenerde mit Sand und Tongranulat magerer und durchlässiger machen.
Rosmarin wächst als mehrjähriger Halbstrauch. Deren Erkennungszeichen besteht darin, dass die Triebspitzen bis zum Winter nicht verholzen. Der dichtbuschige, aufrechte Wuchs kann bei älteren Pflanzen ins Ausladende übergehen. Je nach Sorte und Standort kann ein Strauch bis zu 150 cm Höhe erreichen. Im folgenden Jahr Ende März werden alle vorjährigen Triebe konsequent zurückgeschnitten, um eine kompakte Wuchsform zu erzielen. Freilandpflanzen kommen ohne Düngergaben aus. Topfzöglinge werden zwei bis drei Mal vom Frühjahr bis zum Sommer mit einem niedrig dosierten Kräuterdünger versorgt. Schon beizeiten im Frühjahr, meist im April, zeigen sich die hübschen, röhrenförmigen Lippenblüten sortenabhängig in Blauviolett, Hellblau, Rosa oder Weiß. Die Ernte der würzkräftigen Blätter erfolgt ganzjährig nach Bedarf. Dafür schneidet man entweder die ganze Triebspitze ab oder pflückt einzeln die Blätter. Sie würzen Fleisch und Gemüse oder Kartoffelgerichte. Wer den Geschmack mag, kann ihn zudem in Öl konservieren.
Kriechender Rosmarin ,Prostratus‘ fühlt sich am Rand des Hochbeetes genauso wohl wie auf der Mauerkrone. Foto: Karin Stern
Empfehlenswerte Sorten
(Auswahl):
‚Arp’: sehr robuste Sorte, auch für rauere Lagen, übersteht einmal eingewachsen starken Frost, hellblaue Blüten, gut für spät- und frühfrostgefährdete Lagen, 50 bis 100 cm hoch.
‚Blaulippe‘: kompakter Wuchs, sehr würzig, Blüte in dunklem Blau, frostempfindliche Sorte für den Kübel, 50 bis 100 cm hoch.
‚Blue Winter‘:im Vergleich mit anderen Sorten sehr winterhart, blauviolette Blüte, langsamer Wuchs, 30 bis 60 cm hoch.
‚Majorca Pink‘:säulenförmiger Wuchs, rosa Blüte, hellgrüne Nadeln, frostempfindliche Sorte für den Kübel, 120 cm hoch.
‚Boule‘: Zunächst aufrechter Wuchs, später biegen sich die Triebe nach unten, blaue Blüte, 50 bis 70 cm hoch.
‚Prostratus‘: Kriechender Rosmarin, hellblaue Blüte, mit überhängendem Wuchs, toll für Ampeln, mildes Aroma, frostempfindlich, daher Kübelkultur, 20 bis 30 cm hoch.
‚Veitshöchheim‘: sehr wüchsig, zirka 1 m² pro Pflanze einplanen, recht winterhart, hellblaue Blüte, 80 bis 120 cm hoch.
‚Weihenstephan‘: bis –15 °C winterfest, hellblaue Blüte, stark wachsend, graugrünes Laub, 50 bis 100 cm hoch.