Start Blog Seite 13

Neuer Vorsitzender aus der Privatwaldbetreuung

0

Seinen Landesverbandstag veranstaltete Mitte Mai der Bund Deutscher Forstleute (BDF) in Wolfsburg. Das Wissenschafts- und Mitmachmuseum phaeno bot für den Vortragsteil den passenden Rahmen, ging es doch um Künstliche Intelligenz. „KI meets nature“, so der griffige Veranstaltungstitel. Die gut 130 Teilnehmer und Teilnehmerinnen zeigten das Interesse der Mit­glieder und auch, dass es dem Berufsverband gelingt, junge Leute für sich zu gewinnen.

Oberbürgermeister Dennis Weilmann hieß die Anwesenden in Wolfsburg, der wohl grünsten und waldreichsten Stadt Niedersachsens willkommen und betonte die Bedeutung des Waldes als Ruhepunkt in seiner dynamischen Stadt. Soeben sei mit dem „WolfsburgerWaldWeg“ ein Zukunftskonzept für den Stadtwald beschlossen worden. phaeno-Leiter Michel Junge pries die Welt seines Museums als eine des Machens und Ausprobieren – ein Trainingslager für eigenes Denken. Künstliche Intelligenz sei oft nur ein riesiger Sprachspeicher, über dessen Antworten müsse aber der Mensch nachdenken und entscheiden.

Forstministerin skeptisch
zu Stellenabbau

Forstministerin Miriam Staudte bedankte sich beim BDF und dem scheidenden Landesvorsitzenden Dirk Schäfer für die langjährige konstruktive Zusammenarbeit. An den Wald, der derzeit von Jahrhundertkrisen gebeutelt werde, gebe es unglaublich viele und hohe Erwartungshaltungen. Etwa die Anforderungen im EU-weiten Lulucf-Prozess. Die aktuelle Bundeswaldinventur habe neben vielen positiven Resultaten den Verlust der CO2-Senkenfunktion der Wälder ergeben. Sei dies ein einmaliger Effekt oder eine Trendumkehr, fragte die Ministerin. KI könne helfen, Antworten zu finden. Da man im Wald über Jahrzehnte im Voraus planen und entscheiden müsse, sei die Risikostreuung wichtig. Mit Blick auf den neuen „Waldsatelliten“, betonte sie die künftigen Herausforderungen beim Bewerten und Interpretieren von Daten. Dafür müsse Aus- und Fortbildung einen hohen Stellenwert haben und kritisches Denken á la phaeno sei nötig. Im Ministerium sei eine Koordinierungsgruppe Klimawandel eingerichtet, die auch Fernerkundung und Digitalisierung thematisiere. Zu den aktuell diskutierten Revierauflösungen im Harz positionierte sich die Ministerin mit deutlicher Skepsis. Man solle trotz wegbrechender Einnahmen durch den Verlust vieler Fichtenwälder nicht das Kind mit dem Bade ausschütten.

Digitalisierung großer Forstbetriebe

Für die Niedersächsischen Landesforsten skizzierte Wolf Kleinschmit vom Niedersächsischen Forstplanungsamt die Digitalisierungsstrategie der Landesforsten. Einen durchdigitalisierten Großprivatwald stellte Thomas Schomaker vor, der mit 9.600 ha einen der größten Privatforstbetriebe in Niedersachsen, die Arenberg-Meppen GmbH leitet. Das reiche vom eigenen App-basierten Programm, welches den Forstleuten im Wald alle verfügbaren Informationen liefere und vor Ort etwa die Erstellung von Karten und Arbeitsaufträgen ermögliche, bis hin zur App-basierten Holzerfassung im Wald mit automatischer Weiterleitung an die Rechnungsprogramme im Büro.

Waldmonitoring und Wissenschaft

Über die neuen Möglichkeiten beim Waldmonitoring berichtete Professor Paul Magdon, Fakultät Ressourcenmanagement der Hochschule für angewandt Wissenschaft und Kunst (HAWK) in Göttingen. Es gebe erhöhte Unsicherheiten (Klimawandel) bei der Voraussage der Waldentwicklung, die gesellschaftlichen Ansprüche an den Wald steigen, verbunden mit dem Generationswechsel und Fachkräftemangel. Die etablierten Waldinventuren alle zehn Jahre seien nicht mehr ausreichend. Gleichzeitig erweitert sich der Werkzeugkasten für die Waldbeobachtung durch Fernerkundung (Satellit, Luftbilder, Laserscanverfahren), Einsatz von Umweltsensoren im Wald und mehr. Besonderes Augenmerk richtete Magdon auf das Airborne Laser Scanning (ALS). Durch den Blick in den Waldbestand bis auf den Waldboden ermögliche ALS eine dreidimensionale Walderkundung und -darstellung, statt wie gewohnt nur von oben. Weitere neue Chancen sieht er in Umweltsensoren im Wald selbst, die als Kameras, Klimasensoren, als akustische oder Bodensensoren sowie als Pflanzensensoren zunehmend zum Einsatz kommen können. Für eine dynamische Waldbeobachtung sieht er gute Chancen, da die Landesvermessungsämter regelmäßig Luftbilder erstellen, aus dem All gibt es die kostenlosen Daten aus dem Copernicus-Programm. Und der Satellit Sentinel 2 ermöglich wiederholte Beobachtung alle fünf Tage. Fernerkundung und digitale Techniken finden verstärkt Eingang in die Ausbildung der Forststudenten im Bachelor- und im Masterstudiengang, denn so wie es für alle Techniken die Erfahrungen der Forstleute vor Ort benötige, steigen die Aus- und Fortbildungsanforderungen durch den digitalen Fortschritt.

Leuchtturmprojekt ForestPulse

Eine spannende Entwicklung ist für Professor Magdon das gerade gestartete Leuchtturmprojekt ForestPulse. Von sechs Partnerinstitutionen wird ein öffentliches und kostenloses Programm entwickelt, um beständig Baumarten-, Vitalitäts- und Strukturinformationen für die Waldfläche Deutschlands bereitzustellen. Ziel sind Karten im Raster von 10 x 10 m mit Darstellung von Grundfläche, Holzvorrat, Kronenüberschirmung und vertikaler Schichtung. Die bisherige statische Erfassung von Waldbeständen könnte damit übergehen in laufend aktualisierte dynamische Betriebswerke. Um unabhängig zu bleiben plädiert Professor Magdon für den Zugriff auf sogenannte Open-Source-Software und frei verfügbare Daten, etwa aus den öffentlichen Satellitenaufnahmen und Befliegungen der Landesvermessungsämter.

Bringt Digitalisierung mehr Zeit für den Wald

Für den BDF-Bundesvorsitzenden Dirk Schäfer ist wichtig, dass die Digitalisierung den Forstleuten helfe, mehr Zeit im Wald statt am Schreibtisch zu verbringen und dass wichtige Informationen „outdoor“ verfügbar seien. Da zum Forstberuf unbedingt auch Erfahrungswissen gehöre, müsse aber die verfügbare Zeit im Wald bleiben.

Wahlen und Verbandsarbeit

Im nicht öffentlichen Teil der Veranstaltung wurde Dirk Schäfer, der hauptberuflich die Stadtforst Wolfsburg leitet, nach zwölf Jahren Landesverbandsvorsitz verabschiedet. Seit Herbst vergangenen Jahres ist er bereits Bundesvorsitzender für die deutschlandweit fast 10.000 BDF-Mitglieder. Hervorgehoben wurde die in seiner Zeit erfolgte strukturelle Modernisierung des Landesverbandes. Auf die einsetzenden Waldschäden seit 2018 reagierte der BDF zusammen mit der IG BAU mit einem von über 700 Forstleuten besuchten Forum „Wald und Klima“ in Wolfsburg auf dem Ministerpräsidenten Weil eine Personalverstärkung in Aussicht stellte. Diese Chance wurde leider vertan. Auf die Einbeziehung des Waldes in den „Niedersächsischen Weg“ reagierte der BDF gemeinsam mit zehn weiteren Verbänden mit der Bildung der „Allianz für Wald und Forstwirtschaft“. Auf die organisatorischen Überlegungen nach der Entwaldung des Harzes brachte sich der BDF 2023 mit einem Harzworkshop konstruktiv aber bisher ohne Erfolg ein.

Zum neuen Landesvorsitzenden wurde mit Jochen Schulze Pellengahr erstmals ein Förster aus der Privatwaldbetreuung einstimmig gewählt. Schulze Pellengahr ist auf einem Bauernhof im Münsterland aufgewachsen, hat in Göttingen Forstwirtschaft studiert und wurde nach mehreren beruflichen Zwischenstationen Bezirksförster in Wittlage-Ost bei Bad Essen für die Landwirtschaftskammer Niedersachsen. Bisher engagierte er sich als Regionalsprecher Weser-Ems für den BDF. Ein fast zwanzigköpfiger Landesvorstand unterstützt die Arbeit in den verschiedenen Berufsbereichen und Regionen.

Stärke und Verdaulichkeit im Einklang

0

In der Rinderfütterung ist Maissilage nicht nur ein energiereiches Grobfuttermittel, sondern trägt auch durch ihren Fasergehalt zur Strukturversorgung bei. Ihr Futterwert wird in erster Linie durch den Gehalt an umsetzbarer Energie (ME) bestimmt. Die Futterwerte können dabei erheblich schwanken.

Wie stark die Futterwerte der vergangenen Jahre variierten, zeigt Tabelle 1. Im letzten Erntejahr wurden im Mittel der Silagen erstmalig mehr als 37 % Stärke erreicht.

Der ME-Gehalt wird stark von der Verdaulichkeit der organischen Masse (OM = Trockenmasse – Rohasche = Summe aus Rohprotein, Rohfett, Rohfaser und N-freien Extraktstoffen) beeinflusst. Diese kann sowohl durch hohe Gehalte leicht löslicher Kohlenhydrate wie Stärke und Zucker als auch durch eine hohe Faserverdaulichkeit verbessert werden. In den vergangenen Jahren gewinnt deshalb die Verdaulichkeit der NDF (Neutral-Detergenzien-Faser) zunehmend an Bedeutung. Sie wird von der Sorte, aber auch von anderen Faktoren wie Erntezeitpunkt und Jahr beeinflusst. In der Beschreibenden Sortenliste des Bundessortenamtes ist die Gesamtverdaulichkeit, aber nicht die Verdaulichkeit der Restpflanze beziehungsweise Faser angegeben.

Die Pansenmikroben bauen Futter mit hoher Verdaulichkeit schneller ab, sodass der Wiederkäuer nach der Pansenentleerung wieder Futter aufnehmen kann. Je höher also die Passagerate ist, desto schneller nimmt die Pansenfüllung wieder ab. Die TM-Aufnahme steigt folglich mit höherer Verdaulichkeit der organischen Masse, was unter anderem ein Milchkuhversuch aus Österreich (2017) zeigt. In der Höheren Bundeslehr- und Forschungsanstalt Raumberg-Gumpenstein wurden je neun Maissorten von drei unterschiedlichen Erntezeitpunkten untersucht. Je höher die Verdaulichkeit der organischen Masse und der NDF war, desto höher war die Futteraufnahme und damit verbunden auch die Milchleistung.

Im Versuchs- und Bildungszentrum Landwirtschaft Haus Riswick wurde ein Fütterungsversuch mit 48 Milchkühen durchgeführt, in dem zwei Silomaissorten mit unterschiedlicher Restpflanzenverdaulichkeit geprüft wurden. Der Anteil an Maissilage betrug 41 % der TM der Mischration.

Die stärkereiche Sorte A enthielt 368 g Stärke und 385 g aNDFom je kg TM, die Sorte B mit hoher Restpflanzenverdaulichkeit 347 g Stärke und 401 g aNDFom. Es erfolgten auch Verdaulichkeitsuntersuchungen der Mais-GPS, der Restpflanzensilage und der TMR an Hammeln (Tabelle 2). Die Sorte B wies eine höhere Verdaulichkeit sowohl der organischen Masse als auch der Faser von Ganzpflanze und Restpflanze auf.

Die höhere Verdaulichkeit der Sorte B bewirkte aber keine Verbesserung der Milchleistung. Bei einer sehr hohen TM-Aufnahme von 26 kg war die Milchmenge gleich. Die TMR mit der stärkereichen Sorte A erzielte aber aufgrund höherer Fett- und Laktosegehalte signifikant mehr ECM (39,6 versus 39,1 kg).

Die Maiszüchtung arbeitet beim Silomais neben Merkmalen wie Wüchsigkeit, hohem Kolbenanteil, N-Effizienz oder Trockenheitstoleranz schon lange an der Verdaulichkeit der Restpflanze, insbesondere an der Faserverdaulichkeit, wobei zwischen beiden zu unterscheiden ist. Die Restpflanze enthält zwar im Wesentlichen Faser, aber auch Zucker, Rohprotein et cetera. Im Fokus der Züchtung steht eine verzögerte Abreife, denn mit fortschreitender Abreife sinkt die Faserverdaulichkeit.

Hohe Stärkegehalte im Kolben bei gleichzeitig hoher Verdaulichkeit der Restpflanze sind ausschlaggebend für einen hohen Futterwert. Maissorten mit diesen Merkmalen können in maisbetonten Rationen das Risiko einer Pansenacidose mindern. Aber beide Merkmale entwickeln sich gegenläufig, so dass der optimale Erntezeitpunkt immer einen Kompromiss darstellt. Deshalb sollte Silomais möglichst nicht mit TM-Gehalten von mehr als 38 % geerntet werden. Bei Gehalten von 30 bis 38 % TM sind hohe Stärkegehalte und Faserverdaulichkeiten möglich.

Fazit

Festzuhalten bleibt, dass Maissilage nicht nur zur Energie-, sondern auch zur Strukturversorgung beiträgt. Dabei ist auch die Faserverdaulichkeit von Bedeutung. Stärkereiche Sorten mit hoher NDF-Verdaulichkeit können sich positiv auf die Aufrechterhaltung der physiologischen Bedingungen im Pansen auswirken.

Freisprechung der Hauswirtschafterinnen

0

Mit einem festlichen Akt wurden sechs Absolventinnen der hauswirtschaftlichen Ausbildung feierlich freigesprochen – ein bedeutender Meilenstein, der nicht nur das Ende ihrer Ausbildungszeit markiert, sondern zugleich den Beginn eines neuen Lebensabschnitts einläutet.

Nach intensiven Monaten der Ausbildung, in denen sich die Teilnehmerinnen umfangreiches Fachwissen rund um Haushaltsführung, Ernährung, Betreuung und Organisation angeeignet haben, stehen ihnen nun vielfältige Wege im Berufsleben offen. Der Einstieg in diesen spannenden und zugleich herausfordernden Arbeitsbereich ist nicht nur ein persönlicher Erfolg, sondern auch ein Gewinn für unsere Gesellschaft.

Denn Hauswirtschaft ist heute mehr denn je gefragt. Ob in sozialen Einrichtungen, in der Kinder- oder Seniorenbetreuung oder in der Verpflegung – die Anforderungen steigen, und mit ihnen auch die gesellschaftliche Relevanz des Berufs. Themen wie Nachhaltigkeit, gesunde Ernährung, Hygiene und vor allem Fürsorge gewinnen zunehmend an Bedeutung – und genau hier setzen die frisch gebackenen Hauswirtschafterinnen mit ihrem Wissen und Engagement an.

Besonders gewürdigt wurde der erfolgreiche Ausbildungsabschluss durch Vertreter der Landwirtschaftskammer, des Bauernverbandes, der Lydia und Hermann Früchtenicht-Stiftung und durch den LandFrauenVerband Schleswig-Holstein. Vizepräsidentin Sylke Messer-Radtke überreichte im Namen des Verbandes ein Geschenk an die Absolventinnen und betonte die Wertschätzung für die geleistete Arbeit und den wichtigen Beitrag, den die neuen Fachkräfte für das gesellschaftliche Miteinander leisten werden. Ein großes Dankeschön gilt auch den Bildungsreferentinnen Ulrike Brouer und Katja Fiehler, die mit viel Herzblut und organisatorischem Geschick den festlichen Rahmen dieser Freisprechung ermöglichten.

Mit Stolz, Freude und neuen Zielen im Gepäck blicken die sechs Hauswirtschafterinnen nun nach vorn – bereit, mit Kompetenz und Fürsorge in ihre berufliche Zukunft zu starten. Wir wünschen ihnen dabei von Herzen alles Gute!

Höhenflug der Schlachtrinderkurse beendet?

0

Die Notierungen für Jungbullen und Schlachtkühe sind seit dem vorigen Herbst stetig gestiegen. Bis Mitte diesen Jahres haben sich die Schlachtbetriebe einen regelrechten Wettbewerb um das knappe Angebot geliefert und die Preisspirale immer höher gedreht. Gründe für das knappe Angebot an Schlachtrindern sind zum einen, dass immer mehr Betriebe die Rinderhaltung aufgeben und zum anderen das Viehseuchen wie MKS und die Blauzungenkrankheit das Angebot reduziert haben. Dazu kommen höhere Produktionskosten in der Rindermast durch den gestiegenen Aufwand für Personal und Viehzukauf. Auch der vergleichsweise hohe Milchpreis sorgt dafür, dass Schlachtkühe nur zögerlich abgeliefert werden. Die Schlachtrinderkurse sind binnen Jahresfrist um zirka 50 % gestiegen. So stieg zum Beispiel der Kurs für eine O3-Schlachtkuh von 4,30 €/SG im Juli 2024 auf 6,50 €/SG im Juli diesen Jahres. Bei den Jungbullen zeigt sich eine ähnliche Entwicklung. Mitte des Vorjahres kostete der O3-Jungbulle 4,50 €/kg SG, im Juli 2025 wurden für die gleiche Kategorie 6,75 €/kg SG in Schleswig-Holstein notiert.

Verbraucherpreise über der Schmerzgrenze

Seit zirka 3 Wochen geben die Kurse jedoch wieder nach. Obwohl das Rinderangebot nach wie vor knapp ist, wurde Ende Juli ein Preislimit erreicht. Bis zur Vorwoche wurde der Jungbullenkurs um zirka 15 ct/kg SG reduziert. Mit zirka 10 ct/kg SG fiel der Preisabschlag bei Schlachtkühen nicht ganz so deutlich aus. Obwohl in der laufenden Woche weitere Preisabschläge erwartet werden, liegen die Notierungen auf einem vergleichsweise hohen Niveau. Als Grund für die rückläufige Preisentwicklung wird vor allem die ferienbedingt reduzierte Verbrauchernachfrage angegeben. Doch schon seit längerem klagen die Schlachtbetriebe und der LEH, dass die hohen Einkaufspreise nicht im Fleischverkauf umgesetzt werden können. Die Schlachtbetriebe haben die Stückzahlen aufgrund der geringen Nachfrage gesenkt, auch wenn dies die Auslastung verringert.

Rinder und Rindfleisch bleiben knapp

Da europaweit viele rindfleischverarbeitende Fabriken Betriebsferien machen, zeigt sich bei Verarbeitungsware ein Angebots- und Preisdruck. Andere Rindfleischartikel bleiben dagegen im Fleischgroßhandel weiterhin knapp, obwohl die Nachfrage verhalten ist. Hohe Preisforderungen bremsen jedoch die Nachfrage. Die Verbraucherpreise für Rindfleischartikel sind binnen Jahresfrist um mehr als 20 % gestiegen. Aufmerksamkeit fanden zuletzt Pressemeldungen über gestiegene Preise für Döner- und Burger im Fastfoodbereich. Viele Verbraucher steigen auf Alternativen um.

Mit der aktuellen Preisrücknahme steigt die Spannung am Rindermarkt. Bislang hat die Preiskorrektur das Angebot nicht wesentlich erhöht. Die stabilen Milchpreise sorgen weiterhin für ein knappes Angebot an Schlachtkühen. Der Fokus der Landwirte liegt aktuell eher bei den Erntearbeiten, als bei der Rindervermarktung. Damit sollte das knappe Rinderangebot den Preisrückgang für Schlachtrinder bremsen. Zudem sollte sich durch das Ferienende in vielen Regionen die Fleischnachfrage wieder beleben. Die Entwicklung der Erzeugerpreise in den kommenden Wochen bleibt somit spannend.

Feldtag für Weihnachtsbaumanbauer in Hohenlockstedt

0

Auf Einladung der Arbeitsgemeinschaft Schleswig-Holsteinischer Weihnachtsbaumproduzenten fand der diesjährige Produzentenstammtisch und Feldtag zum dritten Mal bei der ­Baumschule Engler in ­Hohenlockstedt statt.

In Zusammenarbeit von Dr. Jörg Engler, Kai-Uwe Pucks und Mitarbeitern der Kammer wurde ein buntes Programm ausgearbeitet und präsentiert, das allen Anbauern gerecht wurde.

Nach Begrüßung durch Wolf-Oliver Graf von Baudissin, dem Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft, und Dr. Jörg Engler, Gastgeber und Vorstandsmitglied der Arbeitsgemeinschaft, ging Thomas Balster von der Landwirtschaftskammer (LKSH) in seinem Vortrag auf die diesjährigen Hauptprobleme bei der Kultur von Abies nordmanniana und anderen Kulturen in Schleswig-Holstein ein. Dabei wurde deutlich, dass insbesondere der Spätforst und dadurch bedingte Schäden an den Terminaltrieben der Nordmanntanne ein wichtiges Thema gewesen ist sowie der Nadelfall.

Die große Halle der Baumschule Engler wurde extra für den Feldtag hergerichtet. Im Vordergrund der gut gefüllte Bereich für die Teilnehmer, im Hintergrund Teile der Firmenausstellung.

Als Einstieg in eine sehr lebhafte Diskussion der Teilnehmer befasste sich Kai-Uwe Pucks in seinem Impulsvortrag mit dem Thema, wie Weihnachtsbäume mit dem Ziel einer besseren Qualität im Handel und zur Verringerung möglicher Transportschäden in Paletten verpackt und ob Paletten zukünftig mit einem Pfand belegt werden sollten. Wolf-Oliver Graf von Baudissin machte sich Gedanken über das zunehmende Missverhältnis zwischen Kosten und Ertrag beim Weihnachtsbaumanbau. Naturgemäß gab es zu beiden Themen unterschiedliche Auffassungen zwischen den Teilnehmern, was nicht zuletzt durch die unterschiedlichen Vermarktungswege sowie die individuelle Betriebsgröße zu erklären war. Am Ende war man sich jedoch darin einig, dass auf der Ertragsseite und auch beim Versand der Weihnachtsbäume weiterer Handlungsbedarf besteht, um das Produkt Naturbaum, das am Markt zunehmend mit den „Plastikbaum“ konkurrieren muss, immer noch weiter zu optimieren.

Hendrik Averdieck und Dr. Andreas Wrede, beide LKSH, präsentierten im Anschluss daran noch einige Ergebnisse und aktuelle Trends aus Versuchen zum Einsatz von Herbiziden in Nordmanntannen sowie von den Bemühungen, Robotermäher, die mit Künstlicher Intelligenz arbeiten, fit für die Pflege von Untersaaten in Weihnachtsbaumquartieren zu machen.

Im Zuge der Diskussion zur weiteren Optimierung des Versands von Weihnachtsbäumen zum Handel wurde auch eine alte Methode zur platzsparenden Verpackung der Bäume ohne Kunststoffnetz und mit umweltfreundlichen Garn angesprochen. Die Firma Egedal bietet dazu die Wickelmaschine Typ Net Let EASY an, die auch bei Baumschule Engler gezeigt wurde.
Foto: Sönke Hauschild

Danach bekamen die Vertreter der Firmen, die sich im Rahmen einer kleinen Ausstellung dem Fachpublikum präsentieren konnten, die Gelegenheit, ihre Neuheiten und bewährte Technik zu zeigen. Insbesondere die Firma HaRIBOT aus Ungarn, die autonome Schlepper für Baumschulen präsentierte, fand dabei große Beachtung, sowie der Sägespaltautomat Hakki Pilke von der finnischen Firma Maaselän Kone. Außerdem waren Maschinen des dänischen Herstellers Egedal für den Weihnachtsbaumanbau zu sehen sowie Pflanzenschutzgeräte und Bedarfsartikel der Firma Hermann Meyer, Rellingen. 

Das Oldenburger Wallmuseum

0

Das Oldenburger Wallmuseum in Ostholstein ist ein Erlebnis-Museum, das anschaulich den Alltag und die Lebensweise der Slawen vor etwa 1.000 Jahren zeigt. Neben den mittealterlichen Gebäuden, die sich um ein zentrales Gewässer gruppieren, präsentiert das Museum auch Gärten, in denen die vermutlich bereits zur Zeit der Slawen genutzten Pflanzen – sei es als Nutz-, Heil-, Gewürz-, Faser- oder Färbepflanze – ausgestellt werden. Hinzu kommt eine Ausstellung 60 historischer Rosensorten aus dem Oldenburger Umland.

Der Oldenburger Wall am Rande der Innenstadt von Oldenburg gehört zu den bedeutendsten Bodendenkmälern in Schleswig-Holstein und ist einer der ältesten slawischen Burgwälle in Deutschland. Älteste Phasen des Wallbaues konnten auf das Ende des 7. Jahrhunderts datiert werden. Die Größe des Walls lässt auf ein wichtiges Herrschaftszentrum der slawischen Fürsten schließen. Das ehemals als Starigard bezeichnete Areal bedeutet „alte Burg“ und findet sich heute auch in dem Namen der Stadt Oldenburg wieder.

Eines der nachgebauten mittelalterlichen Schiffe am Bootsanleger des Museums.

Die Geschichte der Ausgrabungen und der Slawen in Ostholstein wird in dem Wallmuseum umfassend und interessant dargestellt. Das 6 ha große Freilichtgelände des Museums umfasst 22 mittelalterliche Gebäude, alte Schiffe und ein slawische Heiligtum auf der Insel des zentralen Teichgewässers auf dem Gelände. Archäologische Sonderausstellungen, die unter anderem das slawische Leben in einer Handels- und Herrschaftsmetropole vor etwa 1.000 Jahren erlebbar machen, Spiel- und Aktionsplätze, mittelalterliche Werkstätten, ein historischer Meierhof und das Museum der St. Johannis Toten- und Schützengilde von 1192 sowie das Restaurant und Café Zweizack gehören ebenfalls zum Museumsareal. Erlebbar wird das Leben im Mittelalter durch die zahlreichen Aktionen, Belebungen und Sonderveranstaltungen, die auf dem Gelände stattfinden.

Bei den Handwerkerhäusern befinden sich auch einige der mittelalterlichen Gärten.

Hinzu kommen die Ausstellungen historischer Rosensorten an verschiedenen Stellen des Museums sowie Gartenanlagen, die Eindrücke darüber vermitteln, wie die Gärten in früheren slawischen Siedlungen ausgesehen haben könnten und welche Pflanzenarten dort Verwendung gefunden haben. So gibt es neben Gartenbereichen mit Heil-, Gift- und Medizinalpflanzen auch solche der alten Nutzpflanzen sowie Kräuter und- Färbepflanzengartenbereiche.

Gärten und Pflanzen aus der Slawenzeit

Eine weitere färbende Pflanze ist die Resede, die auch als Färber-Wau bezeichnet wird.
In mittelalterlichen Gärten werden die Pflanzen der Slawen in Starigard dargestellt, hier die Engelwurz Angelica.

Von den Nutzpflanzen wurde von den Slawen vor allem Roggen in größeren Mengen angebaut, das als Brotgetreide diente. Es wurden aber in geringerem Umfang auch andere Getreidesorten wie Weizen, Hafer, Dinkel und Hirse angebaut. Hinzu kamen von den Leguminosen vor allem Ackerbohnen und Erbsen. Weitere wichtige Kulturpflanzen, die je nach Jahreszeit auch in dem Nutzpflanzengarten gezeigt werden, waren Rüben, Kohl, Sellerie, Möhre, Gurke und andere.

Wichtige Küchenkräuter, die auch heute noch Verwendung finden und in unseren Kräutergärten zu finden sind, waren Kümmel, Dill, Petersilie, Thymian und Bohnenkraut, während das von den Slawen als Kräuterpflanze genutzte Leinkraut heute als Gewürzkraut keine Verwendung mehr besitzt.

In verschiedenen kleineren Gartenarealen nahe einzelner Gebäude finden sich verschiedene Medizin- und Heilpflanzen, die auch bei den Slawen bereits Anwendung fanden. Dazu gehören auch diverse Giftpflanzen, wobei natürlich bekanntermaßen die Dosis das Gift macht. Da finden sich zum Beispiel Maiglöckchen, Seidelbast, Fingerhut, Tollkirsche, Stechapfel, Kornrade und Aronstab. Auch die giftigste Pflanze in Europa, der Eisenhut, ist vertreten, der vor allem für Mordanschläge genutzt wurde. Als Heilpflanze ist der Einsatz wegen der kritischen Dosierung stets heikel gewesen und die Pflanze wird heutzutage nicht medizinisch genutzt.

Gewollte oder ungewollte tödliche Vergiftungen sind auch durch das Bilsenkraut verschiedentlich verursacht worden. Die heutige medizinische Nutzung als Sedativum und bei Atemwegserkrankungen gab es auch in früheren Zeiten. Es ist eines der ältesten bekannten Anaesthetica, wobei ebenso wie bei gewünschten halluzinogenen Wirkungen die Dosierung von entscheidender Bedeutung war. Im Mittelalter fügten die Menschen auch dem Bier bisweilen Bilsenkraut bei, um die berauschende Wirkung zu steigern.Deutlich harmloser sind die zahlreichen weiteren Medizinpflanzen, die in den unterschiedlichen Heilpflanzenbeeten zu finden sind, wie Mädesüß, Wilde Erdbeere, Johanniskraut, Eibisch, Blutweiderich, Braunwurz, Wilde Malve und Schwarze Nachtkerze. Der Odermennig war eine vielseitig eingesetzte Heilpflanze bei Verdauungsbeschwerden und Appetitlosigkeit und wegen seiner entzündungshemmenden und wundheilenden Wirkungen bedeutsam.

Eine der über 30 Pflanzenarten im Färbergarten ist der Färber-Meier.

Fotos: Hans-Dieter Reinke

Ebenso vielseitig wurde der Baldrian eingesetzt, dessen beruhigenden entspannenden und schlaffördernden Eigenschaften auch heute noch eine Rolle spielen. Die Engelwurz (Angelica), deren schmerzstillenden, entzündungshemmenden und durchblutungsfördernden Eigenschaften auch heute noch geschätzt werden, war in früheren Zeiten als antibakterielles Allroundmittel gegen verschiedenste Infektionskrankheiten im Einsatz.

Neben den Faserpflanzen, bei denen vor allem Hanf und Lein genutzt wurden, spielten auch die Färbepflanzen in früheren Zeiten eine besondere Rolle, denen im Wallmuseum ein eigener Bereich gewidmet ist. Viele der Pflanze weisen bereits durch ihre deutschen Namen auf die Bedeutung als Färbepflanzen hin: Hierzu gehören: Färberkrapp, Färber-Meier, Färberkamille, Färber-Wau (Reseda), Färberdistel, Färberwaid, Färberginster, Färber-Knöterich und Gewöhnliche Färber-Scharte. Aber auch Mädesüß, Schafgarbe, Gilbweiderich, Gemeiner Odermennig, Natternkopf, Acker-Rittersporn, Kornblume, Wilde Malve, die Labkräuter und der Rainfarn wurden zum Färben eingesetzt, wobei sich bei den meisten Pfanzen gelbliche Farbtöne ergeben haben.

Im Färbergarten von Starigard werden mehr als 30 unterschiedliche Färberpflanzen kultiviert, wobei die jeweilige Kollektion je nach Jahreszeit etwas unterschiedlich ist.

Rosengarten und Beete mit historischen Rosen

Hübsch und intensiv duftend, wie typisch für historische Rosen: die Rose: ‚Alexander Girault‘.

Eine weitere Gartenattraktion im Wallmuseum sind die etwa 60 verschiedenen heimischen historischen Rosensorten aus ostholsteinischen Gärten, die vor über 30 Jahren von dem Ehepaar Irene und Herbert Mau gesammelt und kultiviert wurden. Züchtungen, die vor 1867 entstanden sind, werden als alte oder historische Rosen bezeichnet. Sie besitzen meist stark gefüllte und intensiv duftende Blüten. Manche von ihnen existieren bereits seit Jahrhunderten und sind einzigartige Charakterrosen. Sie sind nur einmalblühend und das im Sommer, im Juni/Juli. Neben dem Rosengarten befinden sich einige Sorten auch am Oldenburger Haus, an der Dannauer Scheune, an der Altgalendorfer Scheune und an der Winde in der Nähe des Rosengartens. Die älteste der Oldenburger Rosen ist die Rose ‚Gallica Officinalis‘, die auch gleichzeitig die älteste in Europa kultivierte Sorte ist, deren erste Aufzeichnungen aus dem Jahre 1310 stammen. Sie wird auch als Apothekerrose bezeichnet und besitzt rosarote halbgefüllte Blüten, die stark duften. Ebenfalls sehr alt ist die Sorte ‚Alba Maxima‘, deren Entstehung auf das Jahr 1450 datiert wird. Sie ist sehr robust und entwickelt rein weiße, gefüllte, mittelgroße, gut duftende Blüten. ‚Petite de Hollande‘ besitzt dichtgefüllte rosa Blüten, die in großer Zahl am robusten Strauch sitzen, der sowohl in der Sonne als auch im Halbschatten stehen kann. Trotz der Blütenfüllung werden meist Staubgefäße mit Pollen ausgebildet. Diese Sorte ist vor 1800 entstanden. Die Sorte ‚Rosa Mundi‘ von 1581 wird auch als ,Rosa gallica versicolor‘ oder Essigrose bezeichnet und beeindruckt durch ihre weiß-rosa Blüten. Sie ist wie alle historischen Rosen stark duftend und ebenfalls robust und langlebig.

‚Rosa Mundi‘.

Weitere Sorten in den Rosenarealen des Wallmuseums sind beispielsweise: ‚Alexander Girault‘, ‚Great Western‘, ‚York und Lancaster‘, ‚Kardinal de Richelieu‘. ‚La Noblesse’Belle Isis‘, ‚Rose de Resht‘ und ‚Suaveolens‘. Für Rosenfreunde gibt es neben diese noch weitere historische Rosensorten zu entdecken, die den bekannten sechs Gruppen Gallica-Rosen, Damaszener-Rosen, Alba-Rosen, Zentifolien, Moosrosen und China-Rosen zugeordnet werden.

Acht Tage Reitsport am Meer

0

Umweht von Nordseeluft, umgeben von Windkrafträdern und eingebettet in die eindrucksvolle Weite Norddeutschlands lockte ein durchdachtes, hochklassiges Turnier Reiter und Zuschauer an die Westküste Schleswig-Holsteins. Auf der Anlage des Springreiters Björn Nagel in Friedrichskoog gab es an zwei Wochenenden Dressur- und Springsport für alle.

Ein Team aus Reitsportbegeisterten gründete vor zwei Jahren die Turnier- und Reitsportförderung Friedrichskoog, um dieses Event auf der Anlage von Björn Nagel auf die Beine zu stellen. Gemeinsam mit dem Stallinhaber hatten sie das Ziel, ein Turnier zu erschaffen, das vom Nachwuchs- bis zum Profireiter alle abholt und verbindet. Bei der Ausschreibung achten die Reiter im Team sehr darauf, dass aufbauend geritten werden kann. Dass es nun ganze Dressur- und Springtage gibt, liegt nicht nur an der Logistik, sondern soll den Reitern auch die Möglichkeit geben, ganztägig in mehreren Prüfungen an den Start zu gehen. Für Prüfungen, die im Rahmen von Serien ausschreibungsbedingt Einschränkungen haben, dürfen alle nennen und werden anschließend in zwei Abteilungen platziert.

Der gebürtige Schleswig-Holsteiner Carsten-Otto Nagel ist seit vielen Jahren in der Nähe von Bremen beheimatet, doch es besteht eine familiäre Verbindung zu den Friedrichskoog Classics: Björn Nagel ist sein Neffe zweiten Grades. „Als die Nennung für das Turnier geöffnet war, habe ich überhaupt nicht überlegt. Auch wenn ich mittlerweile etwas Anfahrt habe, sollte so ein Turnier mit diesen Bedingungen von den Reitern unterstützt werden“, erzählte er.

Nagel an der Spitze

Die Reise hat sich gelohnt, denn mit dem neunjährigen Holsteiner Wallach Cashbridge siegte Carsten-Otto Nagel im Großen Preis, dem Hauptspringen des Events. Wie schon im Einlaufspringen blieben die beiden fehlerfrei und setzten sich im Stechen gegen Lucas Wenz und Corfu de la Vie durch. Der Sieger lobte: „Cashbridge hat sehr viel Talent. Er neigt dazu, sich ablenken zu lassen, doch das Gefühl war sehr gut und ich wurde nicht enttäuscht.“ Die Begründung: „Er ist in Dithmarschen geboren und daher hat er sich an seine Heimat erinnert. Sogar seine Züchterin Rita Siebke-Baasch war persönlich vor Ort.“ Hinter Lucas Wenz mit Corfu de la Vie platzierte sich Alexander Liebe mit Fräulein Farbenfroh auf Rang drei.

Der Sieg im Großen Preis von Friedrichskoog ging an Carsten-Otto Nagel mit dem Holsteiner Wallach Cashbridge.

Auch für die Dressurreiter bildete ihr Großer Preis das Highlight der acht Turniertage. Nur knapp 0,5 % entschieden am Ende über die letzte goldene Schleife des Turniers. Roland Metzler vom Reit- und Fahrverein (RuFV) Elmshorn sicherte sich mit dem elfjährigen Carbon und einer Wertung von 68,968 % den Sieg in der Dressurprüfung der Klasse S*. Es folgten Victoria Tronnier mit Florida-Girl und Anna Katharina Brandtner mit Fidget Spinner.

Auf dem Programm standen auch Stationen des Hunter Cups und des Kuschel Cups. Annika Hansen von der Reitsportgemeinschaft Hohe Geest, Kreis Schleswig-Flensburg, profilierte sich als Doppelsiegerin des Hunter Cups. Sie gewann mit ihrem Holsteiner Wallach So Süß RN die 85er- und die 95er-Prüfung. „Ich mag den Platz in Friedrichskoog unglaublich gerne und so geht es auch So Süß“, sagte die Siegerin, die schon im vergangenen Jahr am Finale teilnahm und dort Dritte wurde.

Starker Nachwuchs

Im Kuschel Cup konnte sowohl in der Dressur als auch im Springen gestartet werden. Den Auftakt machten die Spezialisten im Viereck am ersten Turnierwochenende. Unter ihnen war auch eine Reiterin, die das Ticket für den großen Saisonabschluss bereits in der Tasche hatte: Jolina-Zoé Wolters vom RuFV Elmshorn mit ihrer Oldenburger Stute WS Ramira. „Ich war nach meinem Start in Kleinsolt so happy über die Finalteilnahme, dass wir in Friedrichskoog nur Erfahrungen sammelten wollten“, lachte die Nummer eins aus der Friedrichskooger Qualifizierungsliste.

Am zweiten Wochenende wurde es für die Nachwuchsspringreiter des Kuschel Cups spannend. Die 15-jährige Henrike Beckmann vom Reitverein (RV) Frisia Friedrichskoog nutzte in der L-Stilspringprüfung ihren Heimvorteil. Sie sprang mit Crazy-Hardbreaker SP WE zur Wertnote 8,2 und damit zum Sieg. „Ich war schon einmal qualifiziert fürs Finale und freue mich sehr, dass ich es jetzt ein weiteres Mal geschafft habe“, sagte sie. Doch sie stand nicht allein an der Spitze: Exakt wertnotengleich sahen die Richter auch Antonia Glismann mit Shiny Air II. Die 17-jährige Reiterin des RV Am Bilsbek, Kreis Pinneberg, erzählte etwas überrascht: „Ich habe Shiny Air ganz kurzfristig als Ersatz mitgenommen und bin daher umso dankbarer, dass nun die Teilnahme am Finale in den Holstenhallen für uns ansteht.“

Turnierveranstalter Björn Nagel erklärte zum Abschluss: „Wir hatten mit Markus Brandstätter einen Parcoursbauer aus Österreich engagiert, um den Reitern aus dem Norden Abwechslung in der Linienführung bieten zu können. Die reell gebauten Springparcours, die einem dennoch nichts geschenkt haben, kamen gut an.“ Er lobte sein Team um Tim Thiel für die hervorragende Organisation und auch seinen Vater Tjark Nagel für die unermüdliche Unterstützung.pm

Zusammenhalt macht den ländlichen Raum stark

0

Seit der Landesversammlung im November ist Mirco Engelbrecht erster Vorsitzender des Landjugendverbandes Schleswig-Holstein. Zuvor war er bereits stellvertretender Vorsitzender. Nach dem Ausscheiden von Tajo Lass kandidierten er und Marlies Muxfeldt gemeinsam – und wurden mit großer Zustimmung gewählt. In der ehrenamtlichen Vorstandsarbeit geht es direkt nach Amtsantritt los: Projektgruppen leiten, Sitzungen besuchen, repräsentative Aufgaben übernehmen und Reden vor großem Publikum halten, gehört plötzlich zum Alltag. Eine spannende Veränderung im Leben junger Menschen, die das folgende Gespräch mit Mirco beleuchtet.

Mirco, du bist seit November vergangenen Jahres Landesvorsitzender. Wie hast du diese Zeit bislang erlebt?

Mirco Engelbrecht: Seit gut neun Monaten bin ich nun im Amt und habe die Zeit sehr genossen. Ich konnte viele neue Kontakte knüpfen und den Austausch mit befreundeten Partnerverbänden intensivieren – ein wichtiger Teil unserer Arbeit. Durch das Amt des Vorsitzenden ist man näher am Geschehen und kann noch aktiver mitgestalten. Ich wünsche mir, dass die wertschätzende Zusammenarbeit so bleibt oder sich sogar noch verbessert.

Landwirt Mirco Engelbrecht ist Mitglied der Landjugend Hörnerkirchen im Kreis Pinneberg und seit November erster Vorsitzender des Landjugendverbandes. Foto: ljv

Welche Themen beschäftigen den Landesvorstand aktuell am meisten – politisch und verbandlich?

Ganz oben stehen derzeit drohende Kürzungen bei Fördergeldern. Ohne diese könnten wir unser Programm nicht in gewohnter Form anbieten und auch unsere Mitarbeiter nicht bezahlen. Allein durch Mitgliedsbeiträge ist das nicht zu stemmen. Im Agrarbereich, den unser Agrarausschuss vertritt, ist Entbürokratisierung ein großes Thema. Viele Landwirte – mich eingeschlossen – verbringen zum Teil mehr Zeit im Büro als im Stall oder auf dem Trecker. Hier muss dringend etwas passieren.

Mit welchem Selbstverständnis treten junge Menschen heute der Landjugend bei?

Wir erleben jedes Jahr zwei bis drei Neugründungen von Ortsgruppen in ganz Schleswig-Holstein. Die Mitglieder wollen den Zusammenhalt im ländlichen Raum stärken und diesen attraktiver gestalten. Das Selbstverständnis ist klar: Gemeinsam auf dem Dorf können wir viel bewegen.

Hat sich die Motivation oder der Anspruch junger Mitglieder verändert?

Es ist schwieriger geworden, junge Menschen für die Angebote des Landesverbandes zu begeistern. Alles ist schneller und unverbindlicher geworden. Manchmal mussten wir sogar Seminare absagen – früher undenkbar. Unser Ziel ist es, wieder mehr Potenzial auszuschöpfen, abwechslungsreiche Angebote zu konzipieren und unsere Mitglieder zusätzlich zu den Aktivitäten in ihren Ortsgruppen für Seminare und Projekte zu gewinnen.

Was waren für dich bisher die größten Highlights deiner Amtszeit?

Die Grüne Woche Anfang des Jahres war ein Höhepunkt – der Austausch mit anderen Verbänden ist dort besonders intensiv. Als überaus gelungen empfand ich hierbei auch den Schleswig-Holstein-Abend des Bauernverbandes, an dem ich teilnehmen durfte. Beeindruckend war des Weiteren die Freisprechung der Land- und Baumaschinenmechatroniker, bei der ich in der vollbesetzten Deula-Halle vor rund 600 Leuten sprechen durfte. Das hat Spaß gemacht und mich persönlich mit Stolz erfüllt.

Welche Ziele hast du dir für die restliche Amtszeit gesteckt?

Wir wollen die Interessen aller Landjugendlichen in ganz Schleswig-Holstein weiterhin gut vertreten. Natürlich wird auch mal gemeckert, das gehört dazu, aber wichtig ist, dass Probleme an uns herangetragen werden, damit wir Lösungen finden können.

Was möchtest du jungen Menschen mitgeben, die über ein Ehrenamt nachdenken?

Einfach ausprobieren, wenn man Interesse an der ehrenamtlichen Arbeit hat! Wenn es nicht passt, so kann man das Amt beim Landjugendverband nach einem Jahr auch wieder abgeben – ist aber mit Sicherheit um viele Erfahrungen reicher. Wer Freude an der Arbeit hat, sollte sich einbringen – auf Landes-, Kreis- oder Ortsebene. Ehrenamt bringt nicht nur neue Freundschaften, sondern auch die Möglichkeit, eigene Stärken einzusetzen und sich bei spannenden Themen einbringen zu können.

Nun haben wir viel über das Ehrenamt gesprochen – doch wie sieht es in deiner Freizeit aus? Bist du eher der Typ, der am Wochenende mit Freunden zum Fußballschauen geht, oder trifft man dich eher beim förmlichen Landjugendball im Anzug?

Am liebsten beides an einem Tag. Ich würde meine Landjugendfreunde am Sonnabendnachmittag einladen und mit ihnen gemeinsam zum HSV ins Stadion fahren. Und wenn das Spiel vorbei ist, ziehen wir uns schick an – im Anzug oder in „Schapptüch“, wie man bei uns sagt – und fahren zum nächstgelegenen Landjugendball. Dort lassen wir den Tag dann gemeinsam ausklingen.

Mircos Engagement zeigt, wie abwechslungsreich, fordernd und bereichernd die Arbeit im Landesvorstand ist. Bei der Landesversammlung am 22. und 23. November stehen die Neuwahlen an. Wer sich für ein Amt interessiert, kann sich jederzeit informieren oder direkt auf die bekannten Gesichter im Vorstand zugehen. Über motivierte Interessierte freut man sich dort immer.

Kabinett will Gaskosten senken

Gasverbraucher sollen künftig um jährlich mehr als 3 Mrd. € entlastet werden. Das hat die Bundesregierung am vergangenen Mittwoch mit der Abschaffung der Gasspeicherumlage beschlossen. Aktuell beträgt die Umlage 0,289 ct/kWh. Ab 2026 soll sie nach Willen der Bundesregierung sowohl für Unternehmen als auch Bürger gestrichen werden.

Auch die Stromkosten könnten dadurch sinken. Da sich der Strompreis nach der teuersten Energie ausrichte und damit häufig am Gas, würden die niedrigeren Preise auch für eine günstigere Stromproduktion in Gaskraftwerken sorgen, so die Argumentation der Bundesregierung. Der nun beschlossene Gesetzentwurf muss noch das parlamentarische Verfahren durchlaufen.

Eingeführt wurde die Gasspeicherumlage 2022 als Reaktion auf den Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine. Sie war eine der Maßnahmen der Ampel-Koalition, um eine Gasmangellage zu verhindern. Mit der Umlage wurden die Kosten gedeckt, Gasspeicher zu befüllen. Mögliche neue Befüllungen müssten daher künftig durch den Bundeshaushalt übernommen werden. Die aktuelle Bundesregierung hält das indes für unwahrscheinlich.

BEE sieht Abhängigkeit von fossilen Energien zementiert

Deutliche Kritik äußerte der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE). Zwar seien Entlastungen grundsätzlich zu begrüßen. Die Maßnahme schaffe aber ein Ungleichgewicht zugunsten Erdgases gegenüber Strom. „Das erschwert es, den Umstieg von fossilen Energieträgern auf Erneuerbare zügig und vollständig zu organisieren, zementiert die hohe Abhängigkeit von fossilen Importen und konterkariert die Klimaziele der Bundesregierung“, so das Urteil von BEE-Präsidentin Dr. Simone Peter.

Die kurzfristige finanzielle Entlastung setze langfristig falsche Anreize und sei daher eine „schwere Hypothek“ für Verbraucher, monierte Peter. Sie ließ auch an der Finanzierung aus den Mitteln des Klima- und Transformationsfond (KTF) kein gutes Haar. Der KTF sei für Investitionen zur Dekarbonisierung geschaffen worden. Die Bundesregierung zweckentfremde diesen nun und schade daher einerseits dem Vertrauen in eine nachhaltige Energiepolitik und verkleinere andererseits den Spielraum bei Investitionen in klimafreundliche Technologien.

Nach Ansicht des BEE sollte sich die Bundesregierung auf Erneuerbare Gase fokussieren und Importe vermeiden. Biogene Erneuerbare Gase und perspektivisch Grüner Wasserstoff brauchten bessere Rahmenbedingungen.

Heimische Düngerindustrie profitiert

Auf Zuspruch dürften Einsparungen beim Gaspreis dagegen bei der heimischen Düngeindustrie stoßen. Der Industrieverband Agrar (IVA) hatte in der Vergangenheit mehrfach darauf hingewiesen, dass seit Kriegsbeginn Gas aus Russland zunehmend in Form von Mineraldüngern importiert werde. Die deutsche Düngemittelindustrie habe wegen der gestiegenen Gaskosten gleichzeitig an Wettbewerbsfähigkeit eingebüßt. Anfang des Jahres forderte etwa die SKW Stickstoffwerke Priesteritz, die Umlage zu streichen.

Geschmiedete Klangwelten

0

Sachte schlägt Martin Bläse den mächtigen Gong mit „Bruce“ an. Der Holzschlägel, der in Australien hergestellt und dessen Griff aus einem alten Stuhlbein gedrechselt wurde, trifft den 150 cm durchmessenden Klangkörper mehrfach und kurz nacheinander nahe der Mitte. Erst leise, dann immer lauter rauschen Klangkaskaden durch den Raum in einer ehemaligen Meierei im ostholsteinischen Wangels. Martin Bläse hat den Gong aus Neusilber geschmiedet – und präsentiert das mächtige Instrument auch bei seinem zweiten Gongfestival Mitte September.

Den Gongs ist Martin Bläse schon sehr lange verbunden. Im Jahr 1988 wollte der heute 63-Jährige sein erstes Exemplar in einem Hinterhof in Berlin-Kreuzberg bauen – der Versuch misslang zunächst, aber sechs Jahre später konnte er den Gong fertigstellen. „Das Hämmern fanden die Nachbarn damals in Berlin nicht so toll“, erinnert sich der gebürtige Plöner mit einem Lächeln. Dabei ist der Bau von Klangkörpern Teil seiner Familiengeschichte: Sein Großvater und sein Vater waren Gürtlermeister, die dem klassischen Berufsbild folgend Gebrauchs- und Ziergegenstände aus Bunt- und Edelmetallen herstellten. Und: Auch beide Handwerksmeister bauten Gongs, als Werkstoff wählten sie Messing. Als Jugendlicher hatte Martin Bläse viel in der väterlichen Werkstatt mitgearbeitet.

Gongschmied, Martin Bläse, Wangels
Fotos: Sven Tietgen

Er folgte der Metallhandwerkstradition seiner Familie, absolvierte eine Lehre zum Silberschmied und krönte die Ausbildung im Jahr 1992 mit dem Meisterbrief. Noch heute greift er gern zum ersten Silberlöffel, den er in seiner Lehrzeit schmiedete. „Der Lehrmeister sagte mir, wie wichtig es ist, den Löffel in seiner Entstehung auszuprobieren. Der Mund muss Ja sagen zum Löffel“, erinnert sich der Silberschmiedemeister. Im Jahr 1990 zog Martin Bläse in seine erste Werkstatt ein, nannte sie „Kult-Ur-Sprung“ und betrieb sie anfangs nebenberuflich als Atelier. 1996 kehrte er nach Schleswig-Holstein zurück, zunächst in Hasselburg bezog er eine Werkstatt.

Nach weiteren Zwischenstationen lebt er jetzt seit 2023 im Ortsteil Hansühn in der Gemeinde Wangels. In der ehemaligen Meierei von Gut Testorf zeigt Bläse seine Gong-Kreationen sowie verschiedene Klangobjekte – unter anderem Waterphones, deren Klang an den Gesang von Buckelwalen erinnert.
Zu klassischen Silberschmiedearbeiten kommt er zeitlich nur noch selten, bedauert der Handwerksmeister. Zuletzt übernahm er vor zwei Jahren von einer Schützengilde einen Silberauftrag. Auch bei anderen Schützenvereinen hatte sich Martin Bläse „verewigt“: Für mehrere Schützenkönige, unter anderem der Neustädter und der Grömitzer Gilde, fertigte der Silberschmiedemeister in den 2000er-Jahren bildstarke Königsplaketten. Ein besonderer Auftrag forderte ihn bereits 1989 für ein ganzes Werk­stattjahr: Bläse fertigte für die Coburger Schützengesellschaft eine originalgetreue Nachbildung der Königskette aus dem Jahr 1741 an – und das nach Fotovorlagen. „10.000 Mark habe ich dafür bekommen, das war schon eine besondere Arbeit“, erinnert sich Bläse.

Ein besonderes Ereignis markierte zudem das Jahr 2014, als Bläse im Museumshof Lensahn eine dauerhafte Bleibe für das „Werkstattmuseum Gürtlerhof Plön“ fand. Bläses Vater Uwe-Volkhard Bläse hatte dieses Museum 1999 gegründet und mit wertvollen Werkstücken und Werkzeugen bestückt. Damit sollte auch das Lebenswerk von Bläses Großvater Emil Uwe Bläse gewürdigt und auf die kulturelle Bedeutung kunsthandwerklicher Metallgestaltung aufmerksam gemacht werden. Martin Bläse setzt seine beruflichen Fertigkeiten aber schon länger fast ausschließlich für die Herstellung von Gongs und Klangobjekten ein – und spielt diese Instrumente auch. 1994 lud er zum ersten Gong-Konzert ein, seitdem stehen jedes Jahr meditative Konzerte mit ausschließlich eigenen Instrumenten auf dem Programm.

Martin Bläse fertigt auch Klanginstrumente wie dieses Waterphone, das mit einem Bogen gespielt wird.
Foto: Sven Tietgen

Bläse versteht sich auch als Mythenforscher und erlebt den Bau und das Spielen seiner Gongs als spirituelles Wirken. Deutlich wird dies zum Beispiel bei „Odins Weisheit“: Der mächtige Neusilber-Gong, flankiert von zwei kleinen Gongs als Symbole der Raben Hugin und ­Munin, nimmt fast eine ganze Wandbreite seines Ausstellungsraums ein. Eine Spiralgalaxie ziert die grausilberne Oberfläche, sie symbolisiert Odins allwissendes Auge. Bei dem Gong handelt es sich um den neunten aus der Serie der „Beyond Gongs“, erzählt Bläse. Seit zehn Jahren schmiedet er außerdem Gongs aus Titan – und damit einem Metall, das sehr schwer zu bearbeiten ist. Diese Gongs gehen im wahrsten Sinne des Wortes durch das Feuer. Zunächst zerbricht durch das Hämmern die mikrokristalline Struktur. Während der Feuerphase entspannt die Hitze der Flammen die kristalline, hexagonal angelegte Struktur, das Gefüge wird feiner, erläutert der Gongschmied: „Der Klangkörper wird erst organischer durch die Handarbeit und heilt dann durch das Feuer, das Titan wird wiederbelebt“. Außerdem eröffnet das Feuer erstaunliche optische Gestaltungsmöglichkeiten durch die Anlauffarben des Titans. Viele Jahre lebte der mehrfache Vater und Großvater von der Hand in den Mund. Erst in der jüngeren Vergangenheit stieg die Nachfrage nach seinen Gongs und Klangobjekten sprunghaft an.

Der Silberschmiedmeister beim Bearbeiten eines Gong-Rohlings
Foto: Sven Tietgen

Die Klänge seiner Kreationen sind jetzt in verschiedenen Ländern der Welt zu hören, ein Titan-Gong fand den Weg sogar in das Königreich Bhutan im Himalaya. Mittlerweile gibt es neue Gongs nur auf Bestellung. Regelmäßig lädt er außerdem zu Klangmeditationen an Neumond und Vollmond. Mehr Raum und Zeit zum Lauschen gibt es am 13. und 14. September, an beiden Tagen richtet Bläse in Wangels sein zweites Gongfestival aus. Wer nicht kommen kann: Auf der Videoplattform youtube bietet der Silberschmiedemeister Einblicke in die Gong-Werkstatt.

Weitere Infos gibt es auf der Internetseite von Martin Bläse unter ­kult-ur-sprung.de

Besondere Klangkaskaden versprühen die Titan-Gongs.
Foto: Sven Tietgen
Diesen Gong hat Martin Bläse mit Symbolen aus der nordischen Mythologie verziert.
Foto: Sven Tietgen
Die Schriftzeichen dieses Gongs stammen aus dem chinesischen I Ging-Orakel.
Foto: Sven Tietgen
Eine Schnitzerin gestaltete den hölzernen Gongrahmenständer von „Odins Weisheit“ mit Rabenfiguren.
Foto: Sven Tietgen