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Mit Urteil vom 22. März 2023 hatte das Oberverwaltungsgericht (OVG) Schleswig die Landesverordnung über den Windregionalplan I in einem Normenkontrollverfahren für unwirksam erklärt. Die Landesregierung hatte daraufhin Beschwerde gegen die Nichtzulassung der Revision beim Bundesverwaltungsgericht eingelegt. Dieses hat nun diese Beschwerde zurückgewiesen. Damit ist der Regionalplan Windenergie für den Planungsraum I (Kreise Nordfriesland und Schleswig-Flensburg sowie Stadt Flensburg) rechtskräftig aufgehoben.
Innenministerin Dr. Sabine Sütterlin-Waack (CDU) erklärte: „Das Ergebnis des Normenkontrollverfahrens ist bedauerlich. Nun tritt ein, was wir unbedingt vermeiden wollten: Die Windenergienutzung ist vorübergehend im gesamten Planungsraum privilegiert zulässig. Damit müssen und können wir umgehen. Wir werden die Neuaufstellung der Regionalpläne mit Hochdruck vorantreiben und zugleich Maßnahmen ergreifen, um im Planungsraum I die Genehmigungsbehörden zu entlasten.“
Recht auf „Reparatur für Regionalpläne“ überfällig
Genehmigungsbehörde für Windenergieanlagen an Land ist das Landesamt für Umwelt (LfU) in Flintbek. Umweltminister Tobias Goldschmidt (Grüne) sagte: „Das Gericht hat entschieden. Nun gilt es, den Blick nach vorn zu richten. Für den Planungsraum I werden auf das LfU deutlich mehr Genehmigungsanträge zukommen. Deswegen appelliere ich hiermit an alle Antragsteller, nur sehr reife Windenergie-Neuanträge einzureichen, um das hohe Bearbeitungstempo nicht zu gefährden, das wir derzeit in Schleswig-Holstein haben.“
Zudem müsse Goldschmidt zufolge „solch ein Hin und Her in der Wind-Regionalplanung“ aufhören. Der Bund müsse endlich sicherstellen, dass Regionalplanungen nicht mehr „von heute auf morgen für null und nichtig“ erklärt werden könnten. Ein Recht auf Reparatur für Regionalpläne sei überfällig. „In Zeiten, in denen zur Erreichung unserer Klimaziele und auch der Ausbauziele auf Bundesebene jeder Monat zählt, können wir uns jahrelange Hängepartien schlichtweg nicht mehr leisten“, unterstrich der Umweltminister.
Die beiden zuständigen Ministerien sehen im Jahr 2024 zwei Phasen, in denen die Privilegierung der Windenergie im Planungsraum I eingeschränkt wird beziehungsweise eingeschränkt bleibt.
Phase eins: der Landesentwicklungsplan Windenergie (LEP Wind) ist weiterhin gültig. Darin ist als Ziel der Raumordnung die sogenannte 3H/5H-Regelung festgelegt: Windenergieanlagen müssen zur Wohnbebauung im Außenbereich die dreifache Anlagenhöhe einhalten, zu Siedlungen die fünffache Höhe. Innenministerin Sütterlin-Waack: „Die 3H/5H-Regelung stellt in dieser Phase sicher, dass auch unter der Privilegierung die Siedlungsabstände in der Regel eingehalten werden müssen.“ Nur bei kleinen Anlagen, die eigentlich nicht mehr am Markt sind, könnte es zu einer geringfügigen Unterschreitung kommen.
Neben der Wohnbebauung schließen eine Reihe von Schutzbelangen wie von Straßen, Flugplätzen, Hochspannungsleitungen, Natur- und Wasserschutzgebieten, Wäldern sowie der Nationalpark Wattenmeer eine Windenergienutzung von vornherein aus. Daher sind im Planungsraum I Windenergieanlagen nur auf begrenzter Fläche genehmigungsfähig. Sütterlin-Waack: „Und eine Teilmenge davon sind die von uns im Planungsraum I sowieso geplanten Vorranggebiete.“
Schutzbelange vertieft prüfen
Goldschmidt: „Windenergie bedeutet Klimaschutz, aber eben auch Eingriffe in Landschaft und Natur. Umso genauer werden wir bei den Genehmigungen hinschauen. Viele Schutzbelange, die die Landesplanung in der Abwägung berücksichtigt hätte, müssen wir nun vertieft prüfen. Das werden wir in aller Sorgfalt tun“, stellte Goldschmidt klar. Phase zwei soll noch vor Ende des Jahres beginnen. Das Land ist dabei, den LEP Wind fortzuschreiben. Dabei sollen Ausschlusskriterien, die zur Auswahl von Vorranggebieten dienen, als Ziele der Raumordnung festgesetzt werden. Die Innenministerin erläuterte: „Das gilt insbesondere für die Siedlungsabstände, aber auch für viele andere Schutzbelange. Der neue LEP Wind wird auch im Planungsraum I Wirkung entfalten.“ Mit Inkrafttreten des neuen LEP Wind sinkt der Anteil des Planungsraums I, in dem Windenergieanlagen grundsätzlich genehmigungsfähig wären, auf rund 9 %.
Parallel zur Genehmigungssteuerung treibt die Landesregierung die Neuaufstellung der Regionalpläne Windenergie weiter voran. Im Laufe des Jahres sollen erste Entwürfe in eine Öffentlichkeitsbeteiligung gegeben werden. Eine Planfestsetzung noch vor 2027 wird angestrebt.
Die Zukunft bauen – das wollen die ZukunftsBauer! Im Kreis Segeberg sind Cedric Rieken aus Bühnsdorf und Jonas Hauschildt aus Kükels in der Schleswig-Holsteiner Arbeitsgruppe dieses Projektes des Deutschen Bauernverbandes (DBV). Dem Bauernblatt erzählen sie, was sie zu ZukunftsBauern macht.
Muss man etwas Außergewöhnliches vorweisen, um ZukunftsBauer zu sein? Besonders ausgefeilte Technik einsetzen? Als Profi in den Sozialen Medien vertreten sein? Es ist toll, wenn das jemand kann, doch es genügt, ordentlich seine Arbeit als Landwirt zu machen, gut mit den Tieren und den Ressourcen umzugehen und dabei die Zukunft im Blick zu haben. „Wir brauchen uns nicht zu verstecken und können zeigen, was wir tun“, sagt Cedric Rieken (30). Jonas Hauschildt (26) ergänzt: „Nicht nur wir sind ZukunftsBauer, jeder Landwirt sollte es sein!“ Und zeigen, was sie tun – das machen die beiden jungen Landwirte aus dem südöstlichen Kreis Segeberg gern.
Cedric hat im vergangenen Jahr den Schweinemastbetrieb in Bühnsdorf von seinem Vater Karsten übernommen, auch Großvater Hinrich (87) arbeitet noch mit, Mutter Uta organisiert die Bauernhofpädagogik auf dem Hof und den Hofverkauf. Cedric und sein Vater gehen seit Längerem regelmäßig in Schulen und zum Konfirmandenunterricht und erzählen dort von ihrem Betrieb. Schulklassen kommen auch auf den Hof, es gibt Weihnachtsbasteln dort, die Kinder erleben Schweine, Schafe Hühner. „Wenn du die Kinder hast, hast du auch die Eltern“, sagt Cedric.
Derzeit wird ein weiterer Maststall zum Offenstall modernisiert.
Die Ältesten, mit denen er bisher zu tun hatte, waren in der zehnten Klasse, da musste er auch auf kritische Fragen eingehen, zum Beispiel zu Antibiotika. Er zeigte ein Video von einem kranken Schwein auf seinem Hof. „Soll ich es behandeln oder erlösen?“ Wenn die Kinder etwas nicht in Ordnung finden, sagt er zum Beispiel: „Okay, dann verabreden wir, dass ihr Tierwohlfleisch kauft, dann kann ich das ändern.“ – „Ich brauche nichts schönzureden“, findet er. „Wir sollten nicht nur Sonnenscheinbilder zeigen, sondern die Realität.“
Jonas Hauschildt führt zusammen mit seinem Vater Klaus einen Milchviehbetrieb in GbR im 12 km entfernten Kükels. Das Dorf hat nur 400 Einwohner, aber „viele haben so wenig Ahnung von der Landwirtschaft, dass sie nicht mal wissen, was sie mich fragen sollen“, sagt er. „Sie wundern sich, dass ein neuer Güllewagen mit größeren Reifen kommt, und dabei ist der Grund, dass diese viel weniger Bodendruck ausüben. Sie sehen den neuen Stallanbau und denken, dass wir aufgestockt hätten, dabei haben wir jetzt nicht mehr Tiere, sondern mehr Platz.“ So wurde nach Fertigstellung das ganze Dorf zum Grillen am Stall eingeladen.
Jonas Hauschildt und sein Vater Klaus halten rund 130 Milchkühe.
Beim Reden mit den Nachbarn müsse man aber auch gut gewappnet sein, etwa wenn die Frage komme, ob Glyphosat krebserregend sei. „Ich bin kein Biologe, aber ich kann sagen, was passiert, wenn ich keinen Pflanzenschutz einsetze. Wir können nicht überall Profis sein, aber wir können Konsequenzen benennen.“ Durch Jammern bekomme man jedenfalls niemanden überzeugt. Am besten sei es, den eigenen Betrieb als Beispiel darzustellen, statt über „die Landwirte“ zu reden.
In der AG ZukunftsBauer wollen sich Cedric und Jonas als Ansprechpartner auf Kreisebene anbieten, etwa wenn Landwirte in die Öffentlichkeitsarbeit einsteigen wollen. Sie könnten Kollegen vermitteln, die schon Erfahrung haben. Auch für Presse und Lokalpolitik stehen sie zur Verfügung.
Die beiden haben sich übrigens erst über die AG ZukunftsBauer näher kennengelernt – allein das schon ein Netzwerkeffekt!
Der Denkmalrat wird von der Obersten Denkmalschutzbehörde ernannt und seine Mitglieder werden auf Vorschlag unterschiedlicher Institutionen berufen. Für die Landwirtschaftskammer ist derzeit Friedrich Graf zu Rantzau, Gut Rastorf, Kreis Plön, im Denkmalrat vertreten.
Graf zu Rantzau hat aufgrund seines privaten Hintergrundes und weiterer Ehrenämter im landesgeschichtlichen Bereich einen großen Erfahrungsschatz im Bereich Denkmalschutz.
Der Denkmalrat ist unabhängig und berät die Denkmalschutzbehörden in Fragen des Denkmalschutzes und der Denkmalpflege. Er tagt in der Regel zweimal jährlich. Die Landwirtschaft hat durch denkmalgeschützte Gebäude, Gründenkmale wie geschützte Parkanlagen oder archäologische Denkmale im Boden Berührungspunkte zum Denkmalschutz und wird daher bei relevanten Vorgängen wie Gesetzesänderungen am Verfahren beteiligt.
Zu einem Gedankenaustausch trafen sich aktuell Friedrich Graf zu Rantzau, Kerstin Ebke und Bernd Irps. Dabei ging es um aktuelle Fragen wie das Sonderprogramm Denkmalpflege und die Frage nach der wirtschaftlichen Nutzung von denkmalgeschützten Gebäuden.
Ein großer Dank geht an den vorherigen Vertreter der LKSH im Denkmalrat, Johann Karstens, Nordhastedt, Kreis Dithmarschen, der leider an der Zusammenkunft nicht teilnehmen konnte.
Direkt an der Kurpromenade von Grömitz trafen sich in der Strandhalle rund 160 Frauen aus allen sieben Ortsvereinen des Kreises Ostholstein in Grömitz. Eingeladen hatte der Teamvorstand des KreisLandFrauenverbandes. Und mit Heike Götz von der NDR-„Landpartie“ hatten sie eine Referentin gefunden, die dafür sorgte, dass die Karten schnell ausverkauft waren.
Die Moderatorin, deren Markenzeichen das rote Fahrrad ist, stellte in Grömitz in einer Lesung für die LandFrauen ihre neue Leidenschaft, das Pilgern, vor. Die 90-minütige Lesung aus ihrem Buch „Einfach losgehen“ verging wie im Fluge. Das Publikum hing der Referentin an den Lippen. Götz berichtete spannend und unterhaltsam von ihrer Pilgerreise von Usedom bis nach Bremen auf dem Jakobsweg Via Baltica. Im Anschluss an die Lesung beantwortete sie sehr offen und zugewandt die vielen Fragen aus dem Publikum.
Heike Götz, hier mit Pamela Lepeschka aus dem Teamvorstand, nahm sich beim Signieren viel Zeit für die LandFrauen. Foto: Kerstin Schulz
Es war eine kleine Runde, die sich im Detlef-Struve-Haus in Rendsburg zum Kassenseminar der Laju Service GmbH zusammenfand. Die Teilnehmenden waren allesamt frisch und zum Teil auch unverhofft gewählte Kassenwarte und Kassenwartinnen. Sie versprachen sich von dem Seminar einige Tipps und Infos zur ordentlichen Führung einer Landjugendkasse. Die bekamen sie.
Hanna Kühl, ehemalige Landesvorsitzende der Landjugend, und Karen Stender, Geschäftsführerin der Laju Service GmbH, leiteten das Seminar. Zunächst ging es grundsätzlich darum, was einen Verein ausmacht und welche rechtlichen Vorschriften es gibt. Es wurde von Hanna erläutert, wer im Zweifel haftet und was einen eingetragenen von einem nicht eingetragenen Verein unterscheidet. Dazu kam die Themen Gemeinnützigkeit und Steuern. Welche Konsequenzen hat eine Gemeinnützigkeit? Wo liegen die Vor- und Nachteile und welche Bereiche sind steuerbegünstigt beziehungsweise steuerfrei? All diese Fragen wurde besprochen. Zum Thema Gemeinnützigkeit bietet die Laju Service GmbH übrigens am 19. März einen Online-Vortrag an.
Im weiteren Verlauf ging es um Fragen der Kassenführung: Wie heftet man einen Kassenbon oder eine Rechnung richtig ab? Welche Angaben sind zwingend auf einer ordentlichen Rechnung erforderlich? Und wie sieht eigentlich eine richtig ausgefüllte Quittung aus? Zum Theorieteil gab es von Karen Erfahrungen aus der Praxis und Hinweise, worauf zu achten ist, wenn über die Laju Service GmbH eine Veranstaltung abgerechnet wird.
Nach so viel Input gab es eine Stärkung bei Kartoffelsalat und Würstchen. Dabei fand ein lockerer Austausch statt, bevor dann der Praxisteil startete, in dem das gerade Gelernte angewendet wurde.
Anhand von originalen Kassenbüchern wurde eine Kassenprüfung nachgestellt. In den Unterlagen waren diverse Fehler eingeschleust, die die Teilnehmenden finden sollten. Anschließend wurden die „Fundstellen“ besprochen. Die frischgebackenen Kassenwarte waren froh, dass sie nun gut im Thema sind, und können das Seminar, das es auch im nächsten Februar wieder geben wird, nur empfehlen.
Plötzlich ist der Arbeitsalltag Vergangenheit. Was ändert sich nun mit dem Tag X? Wie kann man sich auf den Ruhestand vorbereiten und muss man es überhaupt? Um diese und viele weitere Fragen ging es beim offenen Seminar, zu dem der KreisLandFrauenverband Schleswig-Flensburg, Kreisteil Schleswig und die Akademie Sankelmark einluden.
Überschrieben was das Seminar mit dem Songtitel „Auf das, was da noch kommt” (Lotte, featuring Max Giesinger). Die Grundlage für Austausch und Diskussion bildeten fünf Input-Referate. Tagungsleiter Klaus-Uwe Nommensen stellte zunächst das Altersbild im Wandel vor. Oft seien Senioren heute länger vital. Das und die Gesundheit spielten eine große Rolle beim Ausscheiden aus der Arbeitswelt, mit dem eine neue Lebensphase beginne.
Svenja Langemack von der Landesvereinigung für Gesundheitsförderung in Schleswig-Holstein zählte Beispiele für Chancen und Herausforderungen des Ruhestandes auf. Im Zuge des demografischen Wandels sei nicht nur die Lebenserwartung, sondern auch die Lebensqualität der Älteren gestiegen, betonte sie. Der veränderte Tagesrhythmus des Ruhestandes stelle aber trotzdem eine Herausforderung dar. Ein kleiner Filmausschnitt aus dem Streifen „Für immer Sonntag”, zeigte auf ehrliche Weise, dass es eben nicht jeden Tag Sonntag sei und sich nach dem Renteneintritt eine Leere einstellen könne. In den Gesprächen unter den Teilnehmerinnen gab es viele Tipps und Ideen, wie der eigene Ruhestand strukturiert werden könne.
Dabei könne das Ehrenamt eine Hilfe sein, machte Inge Vahland vom Landesnetzwerk Seniortrainer Schleswig-Holstein e. V. deutlich. Um die Grundvoraussetzungen zu erkunden, empfahl Vahland, sich folgende Fragen zu stellen: Was bringe ich mit, was möchte ich Neues erlernen und wie viel Zeit will ich für ein neues Ehrenamt aufwenden?
In der Diskussion kam auch das Thema Finanzen auf, denn Altersarmut ist weiblich. Fabienne Hems, Fachberaterin der S-Nova, erklärte, dass der Gender-Pension-Gap noch schlechter für Frauen ausfalle als der Gender-Pay-Gap. Im Alter noch nachzusteuern sei möglich, bedürfe aber „sehr persönlicher Zuschnitte“, so Hems. Wichtig sei, junge Frauen aufzufordern, früh über private Vorsorge nachzudenken.
Zum Ende der Tagung stand der gesundheitliche Aspekt im Mittelpunkt. Dr. Marie-Luise Strobach, Oberärztin im Zentrum für Alterstraumatologie in Flensburg, betonte, dass für das Gehirn ein aktives Leben wichtig sei. Sie empfahl zudem einen präventiven Lebensstil mit gesunder Ernährung, Bewegung durch Radfahren, Schwimmen oder Muskeltraining. Nach neuesten Erkenntnissen sei auch die Stressreduktion durch Achtsamkeit eine wichtige Vorsorgemaßnahme. Das Präventionsprogramm werde von Krankenkassen angeboten.
Nach den vielen unterschiedlichen Sichten auf den Ruhestand hatten die Teilnehmerinnen auf jeden Fall gute Ideen, wie der Ruhestand mit Leben gefüllt werden kann. Ganz nach dem Song von Lotte und Max Giesinger, in dem es heißt: „Es geht grad erst los, ich will so viel noch sehen.“
Bereits in der Stoffstrombilanzverordnung (StoffBilV) von 2017 wurde festgehalten, dass sich ab dem 1. Januar 2023 die Bagatellgrenzen zur verpflichtenden Erstellung einer Stoffstrombilanz nach unten korrigieren und damit auch die meisten Ackerbaubetriebe bilanzpflichtig werden.
Ein übersichtlicher Entscheidungsbaum ist unter „Stoffstrombilanz/170 kg N-Obergrenze“ auf der Internetseite lksh.de zu finden. Der Bilanzzeitraum kann zwischen Kalenderjahr und Wirtschaftsjahr gewählt werden. Nach Ablauf des Bezugsjahres stehen sechs Monate für die Erstellung der Bilanz zur Verfügung. Die erste Frist bei Wahl des Kalenderjahres ist für die neu bilanzpflichtigen Betriebe dementsprechend der 30. Juni 2024. Wird das Wirtschaftsjahr als Bezugsjahr gewählt, ist die Bilanz bis 31. Dezember 2024 erstmalig für diese Betriebe zu erstellen. Die Dokumentation ist auf dem Betrieb sieben Jahre lang aufzubewahren. Eine digitale Meldung wird nicht gefordert. Derzeit wird zudem vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) eine Novellierung der StoffBilV erarbeitet. Solange diese nicht verabschiedet ist und Gültigkeit erlangt, sind die bisherigen Vorgaben zu beachten.
Der Schleswig-Holstein-Cup ist gestartet. Bis Freitag, 28. Juni, können jetzt wieder Reiter, Fahrer und Säumer ihre Kilometer sammeln.
„Es gibt ein paar Neuerungen“, erzählt Jessica Möller aus dem Vorstand des Vereins Reit- und Fahrwege Schleswig-Holstein. So können die Teilnehmer jetzt ihre Kilometer täglich eintragen und nicht mehr nur einmal die Woche. Neu ist auch, dass der Landkreis mit den meisten Durchschnittskilometern gewinnt. „So haben auch die kleineren Landkreise oder die mit weniger Teilnehmern eine Chance“, erklärt Möller.
Einreichen müssen die Teilnehmer ihre Kilometer immer freitags. „Wie gewohnt veröffentlichen wir dann die Auswertung der vergangenen Woche am Sonntag um 20 Uhr auf allen unseren Kanälen“, informiert Möller, die mit einigen anderen den Cup veranstaltet.
Bisher haben sich 520 Teilnehmer angemeldet und in der ersten Woche schon 8.939,26 km gesammelt. Das sind etwas mehr Teilnehmer als im vergangenen Jahr. Einsteigen kann man aber jederzeit. In diesem Jahr machen noch zwei weitere Bundesländer mit: Hessen (1.940,50 km) und Thüringen (1.117,99 km). Möller und die anderen Organisatoren freuen sich, dass so viele Pferdemenschen Spaß an dem Cup haben.
Als Begriffe wie Klimawandel und Energiewende noch nicht die politische Diskussion beherrschten, bauten Georg Muus und sein Vater Robert Muus bereits das erste klimaneutrale Heizwerk in Horsdorf. Seit knapp 20 Jahren produziert das Vater-Sohn-Duo auf seinem Bauernhof vor allem mit Holzhackschnitzeln wohlige Wärme und versorgt mittlerweile fast alle Bewohner damit. Jetzt bauten die Landwirte die nächste Heizungsgeneration ein – und wollen ihr Projekt an einem Tag der offenen Tür am 9. März vorstellen.
In Horsdorf, das zur Großgemeinde Stockelsdorf bei Lübeck gehört, bewirtschaftet Familie Muus einen Bauernhof mit 400 ha Land. Raps, Weizen, Gerste und Rüben werden angebaut, bis vor zehn Jahren war auch Schweinehaltung angesagt. Der Hof bildete zudem aus, im Jahr 2006 brachte ein Lehrling Georg und Robert Muus auf die Idee eines Holzhackschnitzel-Heizwerks. „Der junge Mann kam aus Süddeutschland, dort waren und sind solche Heizungen viel verbreiteter als bei uns im Norden“, erzählt Robert Muus. Der heute 70-jährige Horsdorfer und Sohn Georg (42) wurden auch nach Bayern eingeladen. „Anders als bei uns gibt es dort Waldgenossenschaften. Dafür haben wir aber jede Menge Knicks und durch die Knickpflege ist Brennstoff damit überhaupt kein Problem“, erklärt Muus senior mit einem Lächeln.
Überzeugungsarbeit notwendig
Wieder zu Hause gründete Familie Muus die Firma TEM GbR, die Abkürzung steht für Thermo Energie Muus. Von der Idee eines Heizwerks vor Ort mit Nachwachsenden Brennstoffen ließ sich in der Anfangsphase eine Handvoll Nachbarn in der Dorfmitte überzeugen – und damit genug Teilnehmer, dass die Investitionsbank Schleswig-Holstein Fördermittel bereitstellte. „Wir bekamen gerade so viel Zuschüsse, dass wir den Mut hatten, mit dem Projekt anzufangen“, erinnert sich Georg Muus, der auch als Geschäftsführer der TEM GbR fungiert.
Frisch geschredderte Holzhackschnitzel trocknen die ersten acht Wochen unter freiem Himmel. Foto: Sven Tietgen
Fördergelder und viel Eigenleistung
Der Familienbetrieb investierte in eine erste 125-kW-Heizung und legte 300 m Leitungsrohre für die Warmwasserversorgung zu den ersten Dorfkunden. Die verfeuerten Holzhackschnitzel heizten problemlos auf mehrere Häuser verteilte 1.250 m2, das Konzept und auch der Abnahmepreis von damals 5,2 ct/kWh überzeugten bald viele weitere Horsdorfer. Bis dahin wurde im Dorf vor allem mit Öl oder Holz geheizt, eine Gasleitung führte nicht dorthin. Ein weiteres Argument für die zusätzlichen Interessenten waren Fördermittel der KfW-Bank: In den Erweiterungsjahren 2008/2009 erhielten die Neukunden Zuschüsse von 1.800 € für den Einbau der Übergabestationen im Haus. Der Ausbau des Netzes wurde mit 60 € pro laufendem Meter Fernwärmerohr gefördert.
Die Kosten konnten die TEM GbR niedrig gestalten, auch weil die rund 2.500 zusätzlichen Rohrmeter von Familie Muus in Eigenleistung verlegt wurden. „In Absprache mit den Dorfbewohnern konnten wir die Anschlussrohre vielfach im Gartenboden verlegen, damit sparten wir Konzessionsabgaben, weil wir nicht über die Gemeindestraßen gehen mussten“, erläutert Georg Muus. Gut 50 Wohneinheiten galt es damals anzuschließen. Dafür investierten die Betreiber in eine weitere Heizung mit 360 kW Leistung, die „alte“ Heizung wurde durch ein Gerät mit 190 kW ersetzt. Die beiden Neugeräte verfügten zudem bereits über eine automatische Zugreinigung.
Georg Muus bietet einen Blick in den Brennraum des neu installierten Heizkessels. Foto: Sven Tietgen
Für die Heizkessel konnte Familie Muus auch schnell eine weitere Quelle von ungewöhnlichem Brennmaterial erschließen, denn in wenigen Kilometern Entfernung produziert ein Unternehmen Eisstiele aus Holz. Bei der Herstellung fällt immer wieder Ausschuss an – die Stiele für die kalten Leckereien sind nicht gerade genug oder entsprechen nicht den geforderten Maßen. Die Eisstiele werden aus Buchenholz gefertigt, ein anderes Holz kommt aus Geschmacksgründen nicht infrage. „Für uns ist das natürlich nur gut, Buche hat schließlich einen hohen Heizwert“, freut sich Seniorchef Robert Muus.
Im Holzbunker wird die Mischung aus Holzhackschnitzeln und Eisstielabfall automatisch den Heizkesseln zugeführt. Foto: Sven Tietgen
Eisstiele werden mit Hackschnitzeln gemischt
Mit eigenen Fahrzeugen holt der Familienbetrieb die ausgemusterten Eisstiele von der Produktionsfirma ab. Auf dem Hof lagern sie geschützt unter Dach – anders als das frisch geschredderte Holz vom Knickputz. In riesigen Haufen trocknen die Holzhackschnitzel zunächst unter freiem Himmel, acht Wochen dauert diese Phase. „Unter Dach können wir die frisch geschredderten Holzschnitzel anfangs nicht trocknen, in der aufsteigenden Feuchtigkeit ist zu viel Säure enthalten, die würde das Dach schnell kaputt machen“, erklärt Georg Muus. Die getrockneten Holzhackschnitzel werden dann mit den Eisstielen gemischt und landen im sogenannten Holzbunker. Das Heizmaterial wird von dort automatisch den Kesselanlagen zugeführt, die vor Kurzem erneuert wurden.
„Die beiden alten Heizungsanlagen waren ausgeschöpft, weil jetzt rund ein halbes Dutzend weitere Dorfbewohner anschließen wollten“, begründet Georg Muus die erneute Investition. Die Nachfrage ebbte auch während der Corona-Krise nicht ab, als die Betreiberfamilie die Preise erhöhte. Den Schritt vollzogen die Muus‘ nicht nur wegen der geplanten Erneuerungen mit zusätzlichen gesetzlichen Anforderungen, die erfüllt werden müssen. „Die Rohstoffkosten stiegen ebenso wie der Strompreis. Wir haben aber darauf geachtet, dass wir unterhalb der Energiepreisbremse bleiben“, erklärt der TEM-Geschäftsführer mit Blick auf den diesjährigen Preis von 7,86 ct/kWh.
Das weiterhin ungebrochene Interesse im Dorf dürfte auch mit einer besonderen Auszeichnung zusammenhängen: Im Jahr 2017 wurde Georg Muus zum „Landwirt des Jahres“ in Deutschland nominiert. Der studierte Landwirt erhielt die Nominierung für den Ceres-Award zusammen mit zwei anderen Berufskollegen, das Trio gehörte laut Jury des Deutschen Landwirtschaftsverlags zu den drei besten Landwirten in der Kategorie „Energielandwirtschaft“. Ausgewählt wurde Georg Muus nicht nur deshalb, weil zum Nominierungszeitpunkt rund 80 % von Horsdorf ihre Wärme durch Heizmaterial aus Nachwachsenden Rohstoffen bezogen. Die Besonderheit liegt darin, dass keinerlei landwirtschaftliche Fläche für die Produktion des Brennmaterials blockiert wird.
Holzabfälle als Brennmaterial
„Wir nutzen Holzabfälle, die sowieso anfallen, für den Betrieb des Heizwerks muss nichts extra auf landwirtschaftlichen Flächen angebaut werden“, betont Muus, der sich wie sein Vater über die Nominierungs-Auszeichnung sehr gefreut hat. Stolz ist das Duo auf die kürzlich neu verbauten Heizkessel des Herstellers Hargassner. Beide sind extra nach Österreich gefahren, um sich den Hersteller und seine Produkte genau anzusehen und Anlagen auszuwählen, die auf die Bedürfnisse ihres Heizwerks zugeschnitten sind.
In Horsdorf arbeiten jetzt zwei Hargassner-Heizkessel mit jeweils 330 kW Leistung. Den Jahresverbrauch an Holzhackschnitzeln beziffert der Familienbetrieb auf rund 2.500 m³. „Wenn es mal richtig kalt wird, können am Tag durchaus bis zu 15 Kubikmeter in den Brennraum wandern“, erklärt Georg Muus. Am Tag der offenen Tür am 9. März werden neben den Installateuren der Firma Kohlhoff Gebäudetechnik auch Vertreter der Herstellerfirma Hargassner für Fragen zur Verfügung stehen. Etwa zum Abgaswärmetauscher der Anlage, der zusätzliche 10 kW Wärme aus den Abgasen zieht. Gern erklärt werden auch die vollautomatische Entaschung oder die Zuführung zum Brennraum, die mit einer Zellenradschleuse ausgestattet ist. Dort werden zu groß geratene Holzstücke auf die passende Größe zerhackt.
Zweimal 330 kW Leistung: Georg Muus investierte in modernste Heizanlagentechnik. Foto: Sven TietgenZum Heizwerk gehört auch ein Wärmespeicher mit einem Fassungsvermögen von 30 m3 Heißwasser. Foto: Sven TietgenFarbige Anzeigetafeln geben detailliert Auskunft über die Prozesswerte in der Heizanlage. Foto: Sven TietgenIn der Zellenradschleuse kurz vor dem Brennraum werden zu groß geratene Holzstücke zerkleinert. Foto: Sven TietgenDas Heizwerk verfügt über eine vollautomatische Entaschung. Foto: Sven Tietgen
„Das ganze Dorf profitiert“
Georg und Robert Muus freuen sich auf jeden Besucher, besonders aber auf Kolleginnen und Kollegen aus der Landwirtschaft. „So ein klimaneutrales Heizwerk ist eine tolle Sache, das ganze Dorf profitiert davon, auch das Feuerwehrhaus hängt da mit dran“, erklärt Muus senior. Projekte dieser Art lohnen sich für Landwirte wie für die angeschlossenen Hauseigentümer in der Umgebung. Denn nach dem kürzlich verabschiedeten Heizungsgesetz der Ampel-Koalition können Abnehmer mit bis zu 50 % Förderung rechnen. Ein weiterer Vorteil: Nach den Vorgaben des Heizungsgesetzes sind die Kunden nicht mehr verpflichtet, bei Haussanierungen energetische Maßnahmen wie neue Fenster oder zusätzliche Wärmedämmungen vorzunehmen.
Das Interesse im Land an dem nachhaltigen Heizwerk sei groß, berichten die Betreiber. Immer wieder rufen Gemeindewerke oder Kommunen an, Nachfragen gibt es auch von Privatleuten. „Wir hatten auch schon Lübecker in der Leitung, die bei uns anschließen wollten. Aber das geht natürlich nicht, wir können ja keine 20-Kilometer-Leitung bis zu den Leuten legen“, sagt Muus senior.
Bei der Investition in die neue Heizanlage, die mit rund 330.000 € zu Buche schlägt, bleibt die TEM GbR aber nicht stehen. Als nächstes Projekt plant Familie Muus Ende dieses Jahres den Bau einer KWK-Anlage. Die Abkürzung steht für Kraftwärmekopplung, Kernstück der Anlage ist ein Holzvergaser. Unter Ausschluss von Sauerstoff glost das Holz im Brennraum, dabei entstehen Holzgas und Wärme. Bis zu 50 kW Wärme liefert die Anlage, wichtiger ist den Betreibern aber die elektrische Leistung: Rund 20 kW Strom werden produziert – und zwar Tag und Nacht.
KWK-Anlage ergänzt Solarstrom
Für das Wärmenetz in Horsdorf gehen Georg und Robert Muus von mindestens 8.000 Volllaststunden der KWK-Anlage aus. Der KWK-Strom ergänzt damit den Solarstrom aus der bereits vorhandenen Photovoltaikanlage auf dem Dach des Bauernhofs. „Die Solaranlage liefert Strom ja nur tagsüber, zusammen mit dem KWK-Strom stellen wir damit 100 Prozent Eigenstrom für den Betrieb bereit“, erläutert Georg Muus. Refinanziert wird die geplante Anlage mit einem Investitionsvolumen von rund 150.000 € über den Preis des überschüssigen Stroms, der eingespeist und an der Strombörse verkauft wird. Brennstoff für die KWK-Anlage gibt es vor Ort genug: Der Familienbetreib handelt seit vielen Jahren mit Kaminholz und anderen Brennstoffen verschiedenster Art.
Einige früh blühende Stauden wie Lenzrosen, Küchenschelle und Duftveilchen präsentieren schon im März ihre Blüten. Mit Winterlingen, Schneeglöckchen, Märzenbecher, Krokus und Blausternchen kombiniert, erfreuen sie durch einen ersten Blütenhöhepunkt. Doch weitere früh blühende Stauden stehen bereits in den Startlöchern.
Es ist sinnvoll, frühlingsblühende Stauden nach Standorten zu kategorisieren. Für sonnige Lagen bietet sich eine breite Palette an Arten an. Die Kuhschelle (Pulsatilla), manchmal auch als Küchenschelle bezeichnet, kommt gut im Steingarten oder an sonnigen, etwas trockeneren Standorten zurecht. Die seidig behaarten, großen, glockenförmigen Blüten recken sich auf kurzen Stielen der Sonne entgegen. Bei bedecktem Wetter hängen sie über. Die Blätter ziehen bald nach der Blüte wieder ein. Vor allzu starkwüchsigen Nachbarn sollte man die Kuhschelle schützen. An zusagenden Standorten erhält sich die Staude über Selbstaussaat.
Weitere früh blühende Sonnenanbeter sind das je nach Sorte schwefel- oder goldgelb blühende Steinkraut (Alyssum saxatile) und das Blaukissen (Aubrieta). Beide Arten bilden leuchtende Polster und sind ein attraktiver Blickfang im Frühjahr. Das Steinkraut schmückt überhängend Mauerkronen, während das Blaukissen in Ritzen von Trockenmauern, im Steingarten oder als Wegeinfassung seinen großen Auftritt hinlegt. Wer die blau, weiß, rosa oder rot blühenden Polster des Blaukissens nach der Blüte zurückschneidet, hält die Staude jung und fördert die Blütenbildung im kommenden Jahr. Großblumige, teils auch gefüllte Sorten werden seit einigen Jahren vermehrt angeboten. Als Dritte im Bunde der früh blühenden Polsterstauden reiht sich die Schleifenblume ‚Schneeflocke‘ (Iberis) ein, die sich zudem durch wintergrüne Blätter auszeichnet. Ihre weißen Polster machen sich gut im Steingarten, auf Trockenmauern oder als Einfassungspflanze. Sie kommt sogar im Halbschatten noch zurecht.
Blaukissen überzieht als wüchsige Polsterstaude Steingärten und Trockenmauern.Die Schleifenblume braucht nicht viel Pflege und blüht unermüdlich.Foto: Karin Stern
Das Frühlings-Adonisröschen (Adonis vernalis) entfaltet spätestens im April seine großen, goldgelben Blüten und punktet zudem mit fein zerteiltem Blattwerk. Die Staude braucht unbedingt einen kalkhaltigen, eher trockenen Boden mit gutem Wasserabzug. Ebenfalls sehr empfehlenswert für sonnige Beete, kalkhaltige Böden, Mauerkronen und Fugen ist die Walzen-Wolfsmilch (Euphorbia myrsinites). Ihr auffälliger Wuchs mit niederliegenden, schuppenförmig belaubten, wintergrünen und walzenförmigen Trieben setzt ein echtes Glanzlicht, lange bevor sich die gelben Hochblätter zeigen. Tipp: Alle drei Jahre zurückschneiden, um für eine gute Verzweigung zu sorgen. Dabei unbedingt Handschuhe tragen, da ein giftiger Milchsaft aus der Schnittstelle tritt. Er kann bei empfindlichen Menschen Hautausschlag verursachen.
Das zierliche Leberblümchen schätzt waldähnliche Verhältnisse.Foto: Karin SternKugelprimeln bevorzugen einen nährstoffreichen Untergrund. Hübsch wirkt es, mehrere Sorten zu kombinieren.Foto: Karin Stern
Für halbschattige bis schattige Standorte steht ebenfalls eine ganze Reihe geeigneter Kandidaten zur Verfügung. Sie wachsen gerne am Rand von Gehölzstreifen oder unter Laubgehölzen. Die noch unbelaubten Zweige lassen zur Blütezeit viel Sonne durch. Für den Rest der Gartensaison bevorzugen diese Stauden wie das Leberblümchen (Hepatica) dann eher den lichten Schatten. Alljährlich zuverlässig zeigen sich die blauen Blüten auf kalkhaltigem, lehmigem Boden. Tolle Pflanzpartner sind Schneeglöckchen und Märzenbecher. Auch Duftveilchen (Viola odorata) schätzen den halbschattigen Gehölzrand. Der zehn bis 15 cm hohe, aparte Blüher bildet Ausläufer und vermehrt sich zudem wie das Leberblümchen über Selbstaussaat. Neben dem klassischen Veilchenblau bietet der Handel Sorten mit Blüten in Weiß, Rosa, Purpurrot, Hellblau und Gelb an, die teils auch stark duften.
Das Frühlings-Gedenkemein (Omphalodes verna) sieht in größeren Gruppen besonders hübsch aus. Die Pflanzen nutzen das noch fehlende Blätterdach der Sträucher und Bäume, um sich gekonnt in Szene zu setzen. Dank der Neigung zur Ausläuferbildung bedeckt das Gedenkemein recht zügig größere Flächen, wenn der Boden ausreichend feucht ist. Lungenkraut, Immergrün und niedrige Astilben sind geeignete Nachbarn für das Gedenkemein. Auch Kugelprimel (Primula denticulata) und Kissenprimel (Primula-juliae-Hybriden) sorgen für hübsche Farbkleckse. Beide Arten mögen einen nicht zu trockenen, humosen Gartenboden und werden in vielen verschiedenen Blütenfarben angeboten. Als wahres Multitalent entpuppt sich die Bergenie (Bergenia cordifolia). Die robuste und genügsame Staude fügt sich mit ihren schönen, wintergrünen Blättern gut in jedes Beet ein und eignet sich zudem ganz ausgezeichnet als Einfassungspflanze für sonnige bis schattige Bereiche. Auch unter Koniferen, im Steingarten oder am Bachufer kommt die unverwüstliche Bergenie zurecht. Die je nach Sorte hell- bis dunkelrosa oder lilafarbenen Blüten setzen auffällige Akzente.
Auswahl schöner Frühlingsstauden für sonnige Standorte:
Blaukissen überzieht als wüchsige Polsterstaude Steingärten und Trockenmauern.Foto: Karin SternSchon im März schmücken die leuchtend gelben Blüten der Gämswurz den Garten.Foto: Karin SternGänsekresse und Moossteinbrech zählen zu den klassischen frühlingsblühenden Polsterstauden. Foto: Karin SternKaum ein anderer Frühjahrsblüher ist so bekannt wie die Schlüsselblume. Sie zeigt ihre Blüten von März bis Mai.Foto: Karin Stern
Auswahl schöner Frühlingsstauden für halbschattige bis schattige Standorte:
Die robusten Bergenien kommen in der Fläche ebenso gut zur Geltung wie in der Nachbarschaft von Schaumblüte oder Sterndolde.Foto: Karin SternDas Buschwindröschen reckt bei gutem Wetter seine Blüten in den Himmel.Foto: Karin SternSchaumblüte ,Spring Symphony‘ präsentiert zahlreiche Blütentrauben über schön gezeichneten Blättern.Foto: Karin SternDas Tränende Herz öffnet schon beizeiten im April seine Blüten. Tulpen eignen sich perfekt als Begleiter.Foto: Karin Stern