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Bunter Blütenschmuck im Frühjahr

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Mit ihren leuchtenden Blüten­farben sorgen Hornveilchen
und Stiefmütterchen einfach für gute Laune. Sie machen in Topf und Beet gleichermaßen eine gute Figur.

Hornveilchen punkten vor allem mit der unglaublichen Vielfalt an Farben. Die Palette reicht dabei vom klassischen Blau und Violett über Gelb und Orange bis hin zu zartem Rosa und edlem Weiß. Einige Varianten zeigen sogar Blüten in mehreren Farben. Hornveilchen sind zweijährige, buschig wachsende Pflanzen, die etwa 15 bis 20 cm Höhe erreichen. An den Stielen erscheinen bis in den August hinein immer wieder neue Blüten. Über die gesamte Blütezeit hinweg bilden sich daraus kleine Kapselfrüchte. Bei Samenreife platzen sie auf. Dank dieser Selbstaussaat zeigt sich im nächsten Jahr an mitunter ganz unerwarteten Stellen blühender Nachwuchs.

Schöner zweifarbiger Verlauf von hell nach dunkel. Foto: Karin Stern

Jetzt im Frühjahr ist die Auswahl an Hornveilchen im Gartenmarkt überwältigend groß. Im Beet wirken sie schön in größeren Gruppen, wenn sie dabei den Boden vollständig bedecken. Eine flüssige Startdüngung sorgt für reichen Blütenansatz. Damit der Flor möglichst lange anhält, lohnt sich regelmäßiges Ausputzen. Nach dem ersten Blütenflor können Sie die Pflanzen zudem zurückschneiden. Mit flüssigem Dünger und Wasser gut versorgt, treiben sie neu aus und erfreuen im August mit einem zweiten Blütenhöhepunkt. Hornveilchen schätzen einen sonnigen bis halbschattigen Standort mit feuchtem, lockerem und humosem Boden. Humusreiche Balkonblumenerde und ein Langzeitdünger sind die erste Wahl für die Topfkultur.

Hornveilchen lassen sich im Garten vielseitig verwenden. Überhängend wachsende Sorten sehen in Ampeln attraktiv aus. In Beeten und Rabatten wirken Gruppenpflanzungen am schönsten. Die hübschen Frühlingsboten machen sich auch prima als Lückenfüller. In einfachen Tontöpfen, Wannen oder Zinkgefäßen kommen sie sehr gut zur Geltung. Hornveilchen eignen sich außerdem perfekt als Unterpflanzung für Hochstämmchen oder die Randgestaltung von Tulpentöpfen. Farbspielereien von kunterbunt bis hin zu Ton in Ton sind dabei erlaubt.

Durch fleißige Züchterarbeit verwischt zunehmend der optische Unterschied zwischen Hornveilchen und Stiefmütterchen. Foto: Karin Stern

Stiefmütterchen verdanken ihren Namen dem Aussehen der Blüte. Das untere, größte Kronblatt symbolisiert die Stiefmutter, direkt dahinter stehen die beiden Töchter und etwas im Hintergrund halten sich die beiden Stieftöchter auf. Die Farbenpalette der Stiefmütterchen reicht von Weiß über Gelb und Rot bis hin zu verschiedenen Blau- und Violetttönen. Mittlerweile werden auch gefleckte, geflammte oder gestreifte Blütenblätter angeboten. Die Blüten der Hornveilchen fallen meist kleiner aus, doch die Züchtung verwischt zunehmend die optischen Grenzen zwischen Stiefmütterchen und Hornveilchen. Meist ist eine eindeutige Zuordnung auf den ersten Blick nicht möglich. Jetzt im Frühjahr ausgepflanzt, blühen Stiefmütterchen bei entsprechender Pflege bis in den Sommer hinein. Wichtig ist ein sonniger bis halbschattiger Standort mit feuchtem, nährstoffreichem und humosem Boden. Die aparten Blüher lieben feuchtes Erdreich, reagieren aber empfindlich auf Nässe. Stellen Sie Töpfe daher am besten regengeschützt auf. Die derzeit angebotenen Pflanzen wurden letzten Sommer ausgesät und haben in frostfreien Gewächshäusern überwintert. Härten Sie daher die Pflanzen etwas ab oder stellen Sie die Töpfe in Frostnächten zur Sicherheit ins Haus. Die Blühdauer lässt sich durch regelmäßiges Ausputzen von Verblühtem verlängern. Auch beschädigte Blätter sollten entfernt werden. Stiefmütterchen bevorzugen kalkarmes Regenwasser. Topfpflanzen bekommen alle zwei bis vier Wochen eine flüssige Düngung ins Gießwasser. Ausgepflanzte Exemplare versorgen Sie gleich bei der Pflanzung mit einem Langzeitdünger.

Das Hornveilchen ,Boughton Blue‘ ist ein schöner Begleiter zu Rosen. Foto: Karin Stern

Ebenso wie Hornveilchen lassen sich auch Stiefmütterchen als Blickfangt im Beet und Topf oder als Lückenfüller verwenden. Sie wirken hübsch in der Nachbarschaft von Ranunkeln, Bellis, Tulpen, Narzissen und Hornveilchen. Unter Immergrüne oder Hochstämmchen gepflanzt, bringen sie viel Farbe in den Frühling. Wer selbst aussäen möchte, wählt zwischen zwei Terminen. Von März bis Mai in mit Anzuchterde gefüllte Aussaatschalen ausgesät, kommen Stiefmütterchen ab September in die Blüte. Tipp: Die Lichtkeimer nicht mit Erde bedecken, sondern nur gut auf der Aussaaterde andrücken. Bei der Aussaat von Juni bis September müssen die jungen Pflanzen überwintern und blühen im nächsten Frühjahr. Je nach Sorte sind die Stiefmütterchen jedoch teilweise kälteempfindlich, sodass sie frostfrei überwintern sollten oder einen entsprechenden Winterschutz erhalten. Karin Stern

Ein weißer Garten lässt sich auch schon im zeitigen Frühjahr mit Kronenanemone, Vergissmeinnicht und Hornveilchen verwirklichen. Foto: Karin Stern
Mit Tulpen Ton in Ton. Foto: Karin Stern


Im Schapptüüch zum Jugendleiterseminar

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Das Seminar „Landjugend Leben Lernen“ (La.Le.Le) geht auch dieses Jahr mit neuen Teilnehmern in eine neue Runde. Anfang März fanden sich die Teilnehmer im ­Jugendhof Scheersberg in ­Angeln zusammen, um den ersten Schritt in Richtung Jugendleitercard
zu gehen.

Die Gruppe war sich zwar zum Teil schon bekannt, doch es war noch alles recht neu und aufregend. Daher gab es nach dem Essen erst mal eine ausgiebige Kennenlernrunde.

Dann wurde in das Seminar „Landjugend.Leben.Lernen“ eingeführt. Es bietet den Teilnehmern vor allem die Möglichkeit, eine Jugendleitercard (JuLeiCa) zu beantragen. Damit haben sie nicht nur die offizielle Berechtigung, Kinder und Jugendgruppen anzuleiten, sondern auch weitere Vorteile wie etwa einen Sonderurlaub für gewisse ehrenamtliche Veranstaltungen. Daneben beziehen sich viele Möglichkeiten der JuLeiCa auch direkt auf die Landjugend. So sind die Teilnehmer bestens auf ihre Vorstandsarbeit vorbereitet.

Danach ging es direkt weiter mit einer Einheit zu Rechtsfragen. Es wurde geklärt, welche Rechte und Pflichten sich im Bereich der Jugendarbeit ergeben. Bevor der erste Abend zu Ende ging, wurde noch das Thema Spiele besprochen. Egal ob mit Kindern, Jugendlichen oder Erwachsenen: Die richtigen Spiele können jede Situation auflockern und das Gruppengefühl stärken. Dabei sollten in der Anleitung jedoch einige Punkte beachtet werden. Wird ein Spiel in der falschen Situation angewendet oder schlecht angeleitet, kann der Spaß schnell vergehen.

Trial and Error – die Gruppe muss sich den richtigen Weg durch das Labyrinth bahnen.

Am zweiten Tag begann das Frühstück gleich mit deutlich aufgelockerter Laune. Mit dieser frischen Motivation wurde zunächst das Thema Feedback aufgegriffen. Es wurden verschiedene Methoden durchgegangen, mit denen man ein gutes Feedback geben kann. Außerdem ist es für den Gruppenleiter wichtig zu verstehen, wie Gruppen funktionieren. Daher ging es im Themenblock Gruppenpädagogik darum, welche Phasen eine Gruppe durchläuft und welche Rollen von Gruppenmitgliedern angenommen werden.

Am Nachmittag mussten die Teilnehmer dann selbst aktiv werden. Beim Thema Erlebnispädagogik sollten gemeinsam als Gruppe zwei Hindernisse überwunden werden. Das hat sich als gar nicht mal so einfach herausgestellt, doch am Ende kamen alle an ihr Ziel.

Vor dem Abendessen lernten die Teilnehmer „Günter“ kennen. Günter ist das Seminarmaskottchen. Er repräsentiert den inneren Schweinehund, den jeder mit sich herumträgt. Um diesen zu überwinden, schrieben die Teilnehmer einen Brief an sich selbst. Dieser wird am letzten Seminarwochenende wieder geöffnet und zeigt, wie viel sich in einer so kurzen Zeitspanne des eigenen Lebens verändern kann.

Am Abend stand etwas ganz Besonderes auf dem Programm. Auf dem Gelände der Unterkunft veranstaltete die Landjugend Quern ihren Frühlingsball. So hieß es für die gesamte Gruppe: ab ins Schapptüüch und los zum Ball! An diesem gemeinsamen Abend konnten so mache schöne Erinnerungen gesammelt werden.

Am letzten Tag ging es thematisch passend weiter, denn der Bereich der Feten- und Projektplanung wurde besprochen. Dabei kam auch das legendäre Fetenspiel zum Einsatz, welches die Gruppe durch den Ablauf einer Fete führt. Dabei mussten gemeinsam einige Probleme gelöst werden, um ans Ziel zu kommen. Die letzte Einheit zu Förderungsmöglichkeiten gab einen Einblick dazu, wie man als Landjugend Projekte und Veranstaltungen finanzieren kann, denn für Jugendarbeit gibt es so manch einen Fördertopf, von dem kaum einer weiß.

Und schon hieß es aufräumen und die Heimreise antreten. Das nächste Wochenende findet vom 27. bis 29. September statt. Dafür kann sich auch jeder anmelden, der seine bestehende JuLeiCa verlängern möchte.

Beim Fetenspiel konnte das neu erlangte Wissen unter Beweis gestellt werden. Foto: Laura Stolley

Aktionsplan sticht Nationalpark

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Mit dem „Aktionsplan Ostseeschutz 2030“ sind die Pläne für einen Nationalpark Ostsee Geschichte. Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) bestätigte im Rahmen der Aktionsplan-Vorstellung, dass er die gefundene Lösung besser finde als einen Nationalpark. Selbst Umweltminister Tobias Goldschmidt (Grüne), der im Konsultationsprozess als eifriger Fürsprecher eines Nationalparks auftrat, bezeichnete die jetzt beschlossenen Maßnahmen als „größten Schritt im Ostseeschutz in der Geschichte Schleswig-Holsteins“.

Zukünftig stehen 12,5 % der schleswig-holsteinischen Ostsee unter strengem Schutz. In den vergrößerten Meeresschutzgebieten soll es ein Totalverbot für Fischerei geben. Die Fischer sind damit die einzige Interessengruppe, die von maßgeblichen Einschränkungen betroffen ist. Wassersport und Tourismus bleiben im bisherigen Umfang möglich. Die Gebietskulisse des Aktionsplans beinhaltet zudem keinerlei Landgebiete. Günther und Goldschmidt nannten zwar die Eutrophierung als eines der größten Probleme der Ostsee. Sie stellten aber fest, dass die Düngeverordnung (DüV) anfange, Wirkung zu zeigen.

Die Nährstofffrachten aus der Landwirtschaft sollen zukünftig im Rahmen einer Zielvereinbarung gesenkt werden, die bis Ende 2024 stehen soll. Man habe sich bereits darauf verständigt, über die DüV hinaus 10 % Einsparungen bis 2030 und weitere 10 % bis 2035 zu erreichen. Betroffen davon sind nur Betriebsflächen, die in die Ostsee entwässern. Zudem stehen freiwillige Maßnahmen im Vordergrund.

Dr. Robert Quakernack. Foto: bb

Die Landwirtschaft hat sich also mit ihrer Forderung zum Ostseeschutz durchgesetzt, verursachergerechte Lösungen zu finden. Die Identifikation der Gebiete mit den größten Nährstoffausträgen wird zwar arbeitsintensiv, verspricht aber auch die größten Effekte, sobald dort wirksame Maßnahmen umgesetzt und auch finanziert werden. Der Ausgleich für Bewirtschaftungseinschränkungen ist ein entscheidender Faktor für die Akzeptanz der Betriebe und auch im Sinne der Allianz für den Gewässerschutz und des Dialogprozesses zur Zukunft der Landwirtschaft. Eine kluge Lösung.

Bereits beim Konsultationsprozess für einen möglichen Nationalpark sprachen sich alle Interessengruppen für einen stärkeren Ostseeschutz aus. Das Problem war, dass man mit dem Vorschlag „Nationalpark“ zuerst ein Intrument gewählt hatte, bevor man sich über die Ziele einig war. Dieses Vorgehen hat zu großen Vorbehalten und Unsicherheit geführt. Beim Aktionsplan dreht sich diese Reihenfolge nun um. Ziele sind benannt und ordnungsrechtliche Beschränkungen werden von freiwilligen Maßnahmen flankiert. Das bietet klare Perspektiven.

Nun gilt es, die Zielvereinbarung mit der Landwirtschaft zu konkretisieren. Denkbar sind breitere Gewässerrandstreifen, geringere Düngegaben, Anbau von Leguminosen und Zwischenfrüchten oder Direktsaatverfahren. Ein wenig Zeit bleibt noch für die Ausarbeitung. Zieljahr für das Scharfschaltens des Aktionsplans ist 2026.

„Agrardieselstreichung“ beschlossen

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Die Streichung der Agrardieselvergünstigung innerhalb von drei Jahren kommt. Der Bundesrat hat heute (22. März) grünes Licht für das Zweite Haushaltsfinanzierungsgesetz 2024 gegeben, in dem die Regelungen zum Agrardiesel enthalten sind. Zuvor hatte die Länderkammer dem Vermittlungsergebnis zum Wachstumschancengesetz zugestimmt. Das wurde möglich, weil einige unionsregierte Länder, darunter Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein sowie das Grün-Schwarz regierte Baden-Württemberg, das Gesetz trotz Kritik an der Agrardieselstreichung gebilligt haben.

Bayerns Bundesratsminister Florian Hermann (CSU) bekräftigte im Plenum die Ablehnung des Gesetzes und begründete das mit Belastungen der Landwirtschaft beim Agrardiesel. Die SPD-Ministerpräsidentinnen von Mecklenburg-Vorpommern und Rheinland-Pfalz, Manuela Schwesig und Malu Dreyer, warben demgegenüber für das Wachstumschancengesetz. Eine Verknüpfung des Gesetzes mit der Streichung der Agrardieselvergünstigung sei nicht sachgerecht.

In einer Protokollerklärung zum Haushaltsfinanzierungsgesetz hat die Bundesregierung ihren Willen bekräftigt, Forderungen der Landwirtschaft entgegenzukommen.

Zehn Punkte

Zu den zehn Punkten in der Protokollerklärung zählen die Aussetzung der obligatorischen Stilllegung im Rahmen von Glöz 8, die Anpassung des Agrarorganisationen-Lieferketten-Gesetzes zur Stärkung der Landwirte in der Wertschöpfungskette sowie die Wiedereinführung der einkommensteuerlichen Tarifglättung. Die Einführung einer Risikoausgleichsrücklage soll geprüft werden, ebenso weitere Entlastungen im Steuerrecht. Prüfen will die Bundesregierung auch den Einsatz alternativer Antriebstechnologien in der Landwirtschaft und von Steuererleichterungen für alternative Kraftstoffe. Die Stoffstrombilanzverordnung soll überarbeitet werden. Unter anderem sollen sich die Richt- und Schwellenwerten an denen der Düngeverordnung orientieren. Dokumentationsfristen sollen vereinheitlicht, Bagatellgrenzen möglicherweise eingeführt werden.

Angekündigt werden eine „umfassende, konkrete Umsetzung von Vorschlägen für den Bürokratieabbau“. Beispiele sind Ohrmarken bei gekoppelten Prämien, die Weinüberwachungsverordnung, die Entschlackung bei bestehenden Ökoregelungen, eine Verschlankung von Dokumentations- und Aufzeichnungspflichten für Nutztierhalter sowie Einheitlichkeit in der Umsetzung rechtlicher Vorgaben durch die Bundesländer. Weiterhin geprüft werden soll, wie eine verlässliche Finanzierung für den Umbau der Tierhaltung sichergestellt werden kann.

Joachim Rukwied. Foto: rq

Joachim Rukwied, Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), forderte eine zügige Umsetzung der Entlastungsvorschläge. „Die Stoffstrombilanz ist so überflüssig wie ein Kropf“, verdeutlichte er. Er warb mit Blick auf teils hohe Nährstofffrachten für verursachergerechte einzelbetriebliche Lösungen. „Außerdem brauchen die Betriebe unbedingt Steuerentlastungen“, forderte Rukwied. Der DBV wolle den Druck auf die Politik hochhalten und weitere Protestaktionen nicht ausschließen.

Stapler befreit

Der Bundesrat hat außerdem dem Gesetz zur Umsetzung der EU-Richtlinie zur Kfz-Haftpflichtversicherung zugestimmt. Die Länderkammer folgte damit einem Kompromissvorschlag des Vermittlungsausschusses, auf die Versicherungspflicht für zulassungsfreie Arbeitsmaschinen und Stapler mit einer bauartbedingten Höchstgeschwindigkeit von 20 km/h zu verzichten. Diese Regelung, die auch landwirtschaftliche Arbeitsmaschinen betroffen hätte, ist damit vom Tisch.

Mit dem Gesetz wird die europäische Richtlinie über die Kraftfahrzeug-Haftpflichtversicherung und die Kontrolle der entsprechenden Versicherungspflicht in deutsches Recht umgesetzt. Das Gesetz enthält Regelungen zur Harmonisierung der Schadensverlaufsbescheinigungen der Versicherten und Vorgaben für die Schadensfreiheitsrabattpolitik der Versicherer. Ferner wird zukünftig ein Insolvenzfonds Verkehrsopfer auch bei Zahlungsunfähigkeit des Kfz-Versicherers absichern. age/rq

Feldarbeit nach verregnetem Jahresstart

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Kürzlich konnten die Teams an den Versuchsstationen der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein endlich intensiver mit den Arbeiten im Feld ­beginnen. Zuvor wurden von den Versuchsmannschaften bereits die ­ersten Bonituren zur Bewertung der ­Bestände nach Winter und die Bodenprobennahme für den ­Nitratmessdienst durchgeführt.

Während die Ackerflächen auf der Geest und im Östlichen Hügelland teilweise schon gut befahrbar und ackerbaulich bearbeitbar sind, wird es in der Marsch noch etwas dauern, bis die Bedingungen die Aussaatvorbereitungen zulassen. Neben den ersten Düngungsmaßnahmen in den Versuchen an nahezu allen Versuchsstandorten wurde an wenigen Standorten bereits mit der Aussaat begonnen, unter anderem der der Landessortenversuche der Sommerungen Hafer, Sommerweizen und Ackerbohnen im ökologischen sowie konventionellen Bereich.

Vorrichtung auf der Parzellensämaschine zum Einfüllen der parzellengenauen Aussaatmenge

Eine erfolgreiche Aussaat startet mit den Vorbereitungen. Das Saatgut wird für jede einzelne Parzelle von den Versuchstechnikern grammgenau abgewogen und im Anschluss bei der Aussaat für jede Parzelle einzeln in die Sämaschine geschüttet. Sortenvermischungen werden so vermieden.

Aussaat der Sommerungen am Standort Futterkamp mit der ParzellensämaschineFotos: Hans-Christian Pries

Am Standort Futterkamp konnte neben der Aussaat auch die erste mechanische Maßnahme zur Unkraut- und Ungrasbekämpfung mit dem Striegel in den Ökoversuchen durchgeführt werden. Hier gilt es, den optimalen Zeitpunkt der äußeren Bedingungen abzupassen, um die Kulturart nicht zu schädigen. Mit der Aussaat und den ersten Düngungsmaßnahmen ist endgültig der Startschuss zu einer arbeitsreiche Versuchssaison gefallen.

Mechanische Beikrautregulierung mit dem Striegel in den Ökoversuchen am Standort Futterkamp

Milchpreise etwas erhöht

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Die Milchgeldauszahlungspreise für den Abrechnungsmonat Februar entwickeln sich in Schleswig-Holstein stabil bis leicht fester. Im Mittel haben sich die Basispreise um 0,30 ct/kg Milch auf 42,23 ct/ kg erhöht. Die Spanne der Änderungen reicht von unverändert bis plus 2,0 ct/kg. Zu berücksichtigen ist, dass im März einige Meiereien Nachzahlungen für das Jahr 2023 vergütet haben. Im Februar 2023 lag der durchschnittliche Auszahlungspreis noch bei 49,38 ct/kg. Seit Jahresbeginn werden im Milchpreisvergleich für Schleswig-Holstein auch Zuschläge und Kosten berücksichtigt. Bei einer Jahresliefermenge von 1 Mio. kg reicht die Spanne der ermittelten möglichen Auszahlungspreise für Februar von 42,40 bis 44,79 ct/kg (4,2 % Fett; 3,4 % Eiweiß).

Auch bundesweit zeigen sich überwiegend stabile bis leicht höhere Auszahlungspreise. Die ermittelten Basispreise in Ostdeutschland stiegen im Mittel um 0,3 ct/ kg an und erreichten im Mittel 41,73 ct/ kg. In Westdeutschland blieben die Notierungen stabil bis leicht steigend. In Süddeutschland gab es meist unveränderte Kurse, die im Bereich zwischen 42,80 und 47,46 ct/kg liegen. Die Spotmilchpreise in Süddeutschland sind im Monatsverlauf um 2 ct auf 38 ct/kg gefallen. In Norddeutschland sankt der Kurs um 1 ct auf 37,00 ct/ kg. In den Niederlanden reduzierte sich die Spotmilch-Notierung auf 40,00 ct/kg.

Reduzierte Anlieferung

EU-weit und auch in Deutschland setzt sich der saisonübliche Anstieg der Milchanlieferung nicht fort. Die zuletzt vorliegenden Daten zeigten für die erste Märzwoche einen Rückgang zur Vorwoche von 0,2 %. Damit bleibt dieser Wert 0,4 % unter dem Vorjahreszeitraum. Magermilchpulver ist aktuell auf dem Weltmarkt weniger gefragt. Der laufende Ramadan hat in vielen islamischen Importländern die Handelsaktivitäten gebremst. Die unterdurchschnittlichen Bestände deckeln jedoch weitere mögliche Preisabschläge.

Die Nachfrage nach abgepackter Butter hat sich im Zuge des nahenden Ostergeschäfts erhöht. Die Kurse blieben zuletzt stabil. Die näherrückende Spargelzeit sollte die Nachfrage zusätzlich beleben. Am Markt für Blockbutter wird von einer ruhigen Nachfrage berichtet. Es fehlen vor allem Anfragen für die kommenden Monate. An der European Energy Exchange (EEX) in Leipzig entwickelten sich die Kurse für Butter Anfang März wieder etwas schwächer. Im Februar stieg der Wert noch auf 6.000 €/t. Zuletzt wurden etwa 5.763 €/t notiert. Auch die EEX-Kurse für Magermilchpulver konnten ihren Jahreshöchststand von Anfang Februar nicht behaupten und gaben bis Anfang dieser Woche wieder auf 2.434 €/t nach. Die Käsenachfrage hat sich belebt. Der LEH deckt sich für das Ostergeschäft ein. Die Notierungen können sich behaupten. Die Verbraucher fragen Spezialprodukte und Markenware nach. Die Industrie ruft die Kontraktware ab. Zusätzliche Anfragen gehen jedoch kaum ein. Auch hier sind die Bestände in den Reifelagern gering.

Vorerst schwächere globale Nachfrage

Mitte März zeigt sich ein Rückgang der Notierungen an der neuseeländischen Börse Global Dairy Trade. Der Index über alle Milchprodukte fiel um 2,8 %. Abschläge gab es vor allem für Vollmilch-, Magermilchpulver und Butter. Die Notierungen bleiben jedoch noch über dem Niveau vom Jahresbeginn. Grund für die Preisekorrektur ist vor allem eine reduzierte Nachfrage aus China. Trotz der jüngsten Preisschwächen an den Großhandelsplätzen bleiben die Marktbeobachter der niederländischen Rabobank optimistisch. Sie erwarten, dass die europaweit rückläufigen Milchviehbestände die Milchanlieferung weiter verringern. Besonders die Produktion von Magermilchpulver und Butter sollte hinter den Vorjahreswerten zurückbleiben. Das Angebot an Käse könnte dagegen steigen. Der Export von Milchpulver nach Nordafrika und in den Nahen Osten sollte demnächst wieder anlaufen.

Startschuss für den Kulturkanal SH

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Die Landesregierung und die Medienanstalt Hamburg / Schleswig-Holstein (MA HSH) haben im vergangenen Jahr gemeinsam einen Ideenwettbewerb initiiert, um die lokale und regionale Medienvielfalt zu stärken sowie das Medienangebot in Schleswig-Holstein sinnvoll und nachhaltig zu fördern.

Mit Erfolg: Dirk Schrödter, Minister für Digitalisierung und Medienpolitik, hat am Rendsburger Nordkolleg mit der Webseite www.kulturkanal.sh das erste geförderte Projekt des Ideenwettbewerbs live geschaltet.

„Qualitäts-Journalismus ist ein Eckpfeiler unserer Demokratie. Dazu gehört natürlich auch der Kulturjournalismus. Er befindet sich im Zuge der digitalen Transformation im Wandel, da sich das Mediennutzungsverhalten der Menschen grundlegend geändert hat“, sagte Dirk Schrödter.“ Veränderungen sind aber normal. Redaktionen sind vielmehr gefordert, dies als Chance zu verstehen und gute Produkte für regionale Inhalte zu entwickeln. Die Digitalisierung bietet eine Medienvielfalt in Dimensionen, die es so vorher nicht gab. Als Landesregierung wollen wir eine vielfältige Medienlandschaft in Schleswig-Holstein erhalten und stärken. Der Ideenwettbewerb leistet einen Beitrag dazu. Mit seiner Kombination aus Journalismus, Kultur und digitalen, regional übergreifenden Plattform hat sich der Kulturkanal.SH zurecht im Wettbewerb durchgesetzt.“

Sebastian Schulze, Vorsitzender des MA HSH-Medienrats betont: „Von Wacken bis zu den Eutiner Festspielen – der kulturkanal.sh verhilft kulturellen Angeboten zu neuer Sichtbarkeit. Mit dem Projekt entsteht eine neue Verbindung zwischen Kulturjournalisten sowie Bürgerinnen und Bürgern aus allen Regionen Schleswig-Holsteins. Genau um solch innovative Ideen zur Stärkung des Lokaljournalismus geht es im Ideenwettbewerb. Die MA HSH hat daher die Aufgabe, als Partnerin des Ideenwettbewerbs herausragende Modellprojekte auszuwählen und zu fördern gerne übernommen.“

Als rein digitales Medium wird kulturkanal.sh regelmäßig über Veranstaltungen, kulturpolitisches Geschehen und weitere Kulturthemen aus den einzelnen Regionen Schleswig-Holsteins berichten. Das mit rund 65.000 € geförderte Projekt verbindet dabei die Idee eines sogenannten Mikro-Verlages mit regionalem Kulturjournalismus. Ab dem Start werden die derzeit sechs erfahrenen, freiberuflichen Kulturjournalisten wöchentlich immer mittwochs Beiträge zu aktuellen kulturellen Themen veröffentlichen.

„Wir sind froh, dass wir dank der Förderung jetzt loslegen können“, sagt Kristof Warda für das Team des kulturkanals. Auf der Website fließen ab sofort Informationen über Schleswig-Holsteins Kulturszene: landesweit, spartenübergreifend, digital und wöchentlich. „Hier trifft Zeitloses auf Aktuelles, Tiefgründiges auf Flüchtiges. Wir schaffen Verbindungen von Norderstedt bis Klanxbüll, von Büsum bis Timmendorfer Strand, von Stapel nach Bosau. Ebenso ausgewählt wie vielfältig wollen wir Kulturthemen zugänglich und sichtbar machen. Ja, das ist ein großes Vorhaben. Und nein, wir werden nicht alles abbilden können. Aber: Wir werden wachsen und uns weiterentwickeln.“ Zum Team gehören außerdem Birthe Dierks, Esther Geißlinger, Pauline Reinhardt, Bernd Schweiger und Gerd Warda.

Zur Verbreitung der Inhalte kooperiert der Kulturkanal auch mit dem wöchentlichen Newsletter der Kulturzeitschrift Schleswig-Holstein und möchte so von Beginn an crossmedial eine Vielzahl kulturinteressierter Menschen erreichen.

Start Kulturkanal SH

Zum Ideenwettbewerb
Im vergangenen Jahr beauftrage die Landesregierung die Medienanstalt Hamburg/Schleswig-Holstein (MA HSH) mit der Durchführung des „Ideenwettbewerbs zur Förderung lokaler Medienvielfalt“. In der ersten Wettbewerbsphase standen 170.000 € als Anschubförderung zur Verfügung. Eine zweite Ausschreibungsphase des Wettbewerbs folgte Ende 2023. Förderfähig sind unterer anderem Projekte, die lokale oder regionale Nachrichten und Informationen in digitaler Form bereitstellen, nachhaltige journalistische Strukturen aufbauen und Inhalte innovativ zusammenstellen sowie nutzerorientiert aufbereiten.

Wo ist der schönste Dorfplatz Schleswig-Holsteins?

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Einst galten sie als Versammlungsort und als Treffpunkt für Feierlichkeiten oder zum Handeltreiben, heutzutage liegen sie vielerorts im Dornröschenschlaf, bieten aber der Natur einen Raum – die Rede ist von Dorfplätzen oder Dorfangern. Mit einem landesweiten Wettbewerb möchte der Schleswig-Holsteinische Heimatbund (SHHB) gemeinsam mit seinem Kooperationspartner, dem Schleswig-Holsteinischen Gemeindetag, diese aus dem Schlaf erwecken und Dorfplätze als gefährdetes Kulturgut wieder ins Bewusstsein der Menschen und Medien bringen.

Die Idee für den Dorfplatz-Wettbewerb entstand im Rahmen des ersten, vom SHHB initiierten Alleen-Wettbewerbs 2010. „Damals standen wir als Jury auf einem wunderschönen Platz, der leider die Kriterien einer Allee nicht erfüllte und seinerzeit nicht berücksichtigt werden konnte. Im Rahmen des Dorfplatz-Wettbewerbs wäre es dieses Mal anders“, erklärte die zweite SHHB-Vizepräsidentin und Schirmherrin des Wettbewerbs, Dr. Juliane Rumpf, bei der Auftaktveranstaltung des Dorfplatz-Wettbewerbs in Molfsee.

Der Titel „Dorfplätze in Schleswig-Holstein – Lebendige Plätze für Mensch und Natur“ zeige die wichtigsten Aspekte des Wettbewerbs auf: „Uns geht es um den Dreiklang aus sozialen, ökologischen sowie historisch-kulturellen Aspekten“, sagte Projektleiterin Dagmar Andresen. Der Begriff „Anger“ bezeichne ein meist grasbewachsenes Land oder einen Dorfplatz in Gemeinbesitz, der von allen Bewohnerinnen und Bewohnern genutzt werden konnte. Im Wettbewerb wolle man ganz bewusst den Bogen zwischen Historie und Neuzeit spannen, weshalb der historische Begriff „Dorfanger“ durch „Dorfplatz“ ersetzt worden sei. „Diese Plätze können im Rahmen der Dorfentwicklung auch ohne historische Bezüge neu geplant und modern gestaltet sein. Somit suchen wir Plätze, die noch eine aktive Funktion im Dorfleben haben“, so Andresen. Also Orte zum Verweilen und Entspannen, Orte der Geselligkeit und des dörflichen Miteinanders, die damit einen für heutige Zeiten mehr denn je wichtigen, sozialen Aspekt erfüllten, betonte Juliane Rumpf: „Wir haben viele spaltende Einflüsse, Kräfte, die versuchen, die Gesellschaft in Gruppen zu spalten. Somit ist es umso wichtiger, dass wir Gemeinschaft fördern, indem wir in Dörfern wieder Treffpunkte schaffen und das Miteinander unterstützen.“

Wenngleich viele der Plätze nicht mehr im eigentlichen Sinne genutzt würden, so dienten sie doch vielerorts noch zur Erholung von Menschen und erfüllten darüber hinaus eine wichtige ökologische Funktion, indem sie für eine Vielzahl von Tieren und Pflanzen einen Lebensraum böten. „Oder sie tragen als Trittsteine zur Vernetzung von Biotopen bei. Durch Schutz und Pflege dieser Landschaftselemente kann ein Erhalt der biologischen Vielfalt bewirkt werden, ob das alte Baum- und Strauchbestände um oder auf den Plätzen sind, die Insekten, Vögeln oder Fledermäusen einen Lebensraum bieten, Grünflächen oder Wiesen mit Blühangeboten oder Kleingewässer, an denen Amphibien leben können“, erläuterte Jury-Mitglied Nicole Wilder.

Mitglieder der Jury, Initiatoren und Initiatorinnen sowie Schirmherrin beim Auftakt im Freilichtmuseum Molfsee (v. li.): Nicole Wilder, Landesamt für Umwelt; SHHB-Projektleiterin Dagmar Andresen; Johann Böhling, Schutzgemeinschaft Deutscher Wald; Prof. Dr. Holger Gerth, Vizepräsident SHHB und Landesnaturschutzbeauftragter; Dr. Juliane Rumpf, zweite SHHB-Vizepräsidentin und Schirmherrin, Dr. Iris Pretzlaff, Landesnaturschutzverband Schleswig-Holstein; Dr.-Ing. Margita Meyer, Landesamt für Denkmalpflege; Peter Stoltenberg, Präsident SHHB

„Somit möchten wir mit diesem landesweiten Wettbewerb auf Dorfplätze aufmerksam machen, die sowohl die soziokulturellen Aspekte als auch insbesondere die naturnahe Gestaltung miteinander verbinden. Es soll deutlich werden, dass die Bedeutung eines zentralen Platzes als Dorfkern damals wie heute eine wichtige Funktion für ein intaktes Dorfleben mit intakten ökologischen Strukturen hat“, fasste SHHB-Vizepräsident Prof. Holger Gerth die in der Präambel genannten Bedingungen zusammen. Eine neunköpfige, interdisziplinäre Jury hat einen Kriterienkatalog erarbeitet, der den Bewertungsrahmen vorgibt.

Bewerbungsschluss ist der 7. Juni, bis dahin können sich Gemeinden, Vereine und Institutionen, aber auch jede Bürgerin oder jeder Bürger mit „ihrem“ Platz bewerben. Alle dafür notwendigen Unterlagen und Teilnahmebedingungen sind auf der Homepage des SHHB unter heimatbund.de zu finden.

Von heimischen Legenden und mystischen Sagen

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„Sand ist ein natürlich vorkommendes, unverfestigtes Sediment, das sich überwiegend aus Mineralkörnern mit einer Korngröße von 0,063 bis 2 mm zusammensetzt“ – so lautet die Definition für Sand. Was sich aus diesen kleinen, feinen Mineralkörnern im wahrsten Sinne des Worte Großartiges zaubern lässt, ist seit vergangenen Sonnabend wieder in Travemünde bei Lübeck in der Bootshalle am Fischereihafen zu sehen: Zum sechsten Mal findet dort die Sandskulpturen-Ausstellung statt, in diesem Jahr mit dem Thema „Legenden, Mythen und Sagen“.

Elfen, Zwerge, Einhörner, Götter, Sagenfiguren, Tiere und Kobolde – das diesjährige Motto der Ausstellung ist so facettenreich und vielfältig wie die entstandenen Figuren selbst. „Damit wirklich für jedes Alter etwas mit dabei ist, denn wir wollen alle mitnehmen, von zwei bis 99 Jahre“, sagt Ausstellungsleiter Oliver Hartmann. Denn nur griechische Mythologie oder germanische Sagen seien gerade für Kinder eher langweilig, auch wenn die Sandfiguren beeindruckend sind. Und so begeben sich die Besucher auf einer Ausstellungsfläche von 3.500 Quadratmeter auf eine bezaubernde Reise durch eine magische Erlebniswelt, die einen in den Bann zieht, staunen und die Welt da draußen für eine Weile vergessen lässt.

Die Zahnfee

Die Reise beginnt in einem Zauberland, in dem Feen Monstern vorlesen, Wölfen auf einer Flöte etwas vorspielen oder auf einer Schnecke durch die Fantasie reiten, gefolgt von einem Lebensbaum, der den Kreislauf von der Geburt bis zum Tod darstellt. Kinder dürften sofort die Zahnfee entdecken und sich über das Einhorn, das Sandmännchen, Schneemann Olaf aus „Die Eiskönigin“ sowie die Dinosaurier freuen. Fast schon lebendig wirkt der Drache, das Symbol für das aktuelle chinesische Jahr des Drachens.

Bis in kleinste Detail sind die Skulpturen ausgeformt. Durch Wegnehmen oder Hinzufügen von Sand, durch Abtragen und Kratzen, durch Schaben und Streichen haben die 24 Sandkünstlerinnen und -künstler aus aller Welt die rund 10.000 Kubikmeter Spezialsand in Rundungen, Ecken, Kanten, Spitzen, Kugeln, Rillen und Furchen modelliert und auf diese Weise in bis zu 7 m hohe magische Gestalten und Szenen verwandelt. Mitunter lohnt sich ein zweiter oder dritter Blick auf die sandigen Giganten oder auch auf die dargestellten Szenen wie den Rattenfänger von Hameln oder die düstere Welt des Grafen Dracula, denn oft sind es die kleinen, aber feinen Details, die einen zum Schmunzeln und zum Staunen bringen. Die Zehennägel des Yetis zum Beispiel oder die Häuschen bei Till Eulenspiegel, die Verzierungen der Uniform von Hades, dem griechischen Herrscher der Unterwelt. Überhaupt sind so einige Gottheiten unter den mehr als 80 Skulpturen vertreten: die Götter der Maya, der Azteken, hinduistische Götter wie auch japanische, römische, griechische und germanische: Poseidon, Zeus, Odin, Aphrodite sind dabei, um nur einige zu nennen.

Eine Besonderheit der Ausstellung ist das Einbinden von lokalen Mythen und Sagen wie der Geschichte von der Kirchenmaus Rosemarie in Lübeck, vom Teufel von der Kirche St. Marien zu Lübeck, vom Fischer Luba, der Lübeck aus einer Belagerung rettete, vom Riesen Möves, der vor Travemünde den Findling Mövenstein ins Meer warf und dadurch den Priwall entstehen ließ. Aber auch Till Eulenspiegel ist, wie erwähnt, mit von der Partie, der der Legende nach in Mölln begraben sein soll.

Der Riese Möves

Wer sich jetzt eingesteht, diese Sagen und Legenden nicht bis ins Detail parat zu haben, steht laut Ausstellungsleiter Oliver Hartmann nicht allein da: „Das eine oder andere hat man mal gehört oder bei einer Stadtführung aufgeschnappt, aber selbst die lokale Presse war nicht ganz mythenfest und bat um genauere Informationen oder Quellen zu diesen Sagen.“ So habe diese Ausstellung auch gleichzeitig einen Bildungsanspruch und manch ein Besucher werde sich über die eine oder andere Sage oder Legende im Nachhinein noch einmal genauer informieren, ist er überzeugt.

Und wem das an Wissen noch nicht ausreicht, der erfährt im Eingangsbereich wie auch schon bei den anderen Ausstellungen, wie genau aus Sand die Skulpturen entstehen, welche Hilfsmittel dafür notwendig sind und was es auf der ganzen Welt für unterschiedliche Sandsorten in allen möglichen Körnungen und Farben gibt. „Der Sand hier zieht die Menschen an“, so Hartmann. Zu sehen ist die Ausstellung bis zum 3. November.

Weitere Informationen zu der Ausstellung finden sich unter sandskulpturen-travemuende.de

Die Kirchenmaus Rosemarie aus Lübeck
Fotos: Iris Jaeger
Graf Dracula
Modellierwerkzeug
Die Zehen vom Yeti
Yeti
Der Rattenfänger von Hameln
Luba der Fischer rettete Lübeck aus einer Belagerung
Hades
Poseidon
Zeus
Des Malers Versuchung
Phönix – „Rinasce piu Gloriosa“ – „Er entsteht neu in größerem Glanz“
Detailreiche Ausformungen wie die Krallen des Phönix
Der Osterhase darf auch nicht fehlen
Maui – ein polynesischer Halbgott aus dem Disney-Film „Vaiana“.
Till Eulenspiegel
Ausschnitt aus der Szene von Till Eulenspiegel
Baron Münchhausen


Das Pflanzenschutz-Prognosemodell SkleroPro in ISIP

Laut den phänologischen Jahreszeiten 2024 in Schleswig-Holstein hat die Blüte der Forsythie und somit der Erstfrühling bereits am 2. März begonnen, das ist mindestens drei Wochen früher als im langjährigen Mittel. Dies zeigt sich nun auch deutlich in der Entwicklung der Rapsbestände.

Das Streckungswachstum hat sehr zeitig eingesetzt. Aber auch die Knospenanlagen sind schon deutlich sichtbar. Das Entwicklungsstadium 55 (Einzelblüten der Hauptinfloreszenz sichtbar geschlossen) benötigt man als Beginn der Berechnung im Prognosemodell SkleroPro in ISIP. Das Modell steht auf isip.de in den Entscheidungshilfen kostenlos zur Verfügung. Es zeigt schlagspezifisch an, ob eine Blütenbehandlung gegen Sclerotinia sclerotiorum erforderlich ist und wann eine Behandlung bestmöglich erfolgen sollte. Mit diesem Modell können eigene Beobachtungen und Handlungsentscheidungen unterstützt werden. Auf der Eingabeseite in ISIP müssen schlagspezifische Informationen angegeben werden, wie der Termin des Knospenstadiums (ES 55) als Beginn der Berechnung, die Fruchtfolge beziehungsweise wann zuletzt eine sklerotinia­anfällige Kultur auf der Fläche stand. Für ökonomische Berechnungen können dann noch die Ertragserwartung, der Rapspreis, die Pflanzenschutzmittelkosten und die Überfahrtkosten eingegeben werden. Das Modell ermittelt mithilfe von Witterungsparametern die möglichen Infektionstermine. Bei weiteren Fragen zu Pflanzenschutz-Prognosemodellen erteilt die Autorin gern Auskunft unter shagen@lksh.de