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Holunderblüten genießen

Köstliche Ideen und Tipps zur Ernte
Von Julia Seeher, bzfe.de
Holunderblüten eignen sich besonders gut zur Herstellung von Sirup Fotos: Imago

Der Schwarze Holunder (Sambucus nigra) blüht im Frühsommer zwischen Mai und Juli. Seine gelblichweißen Blüten verströmen einen angenehm süßlichen Duft. Sie erfreuen nicht nur Augen und Nase, sondern auch den Gaumen, da sie essbar sind. Aber was lässt sich Köstliches aus ihnen zubereiten?

An heißen Sommertagen sorgt Holunderblütensirup mit Mineralwasser gemischt für eine leckere Abkühlung. 

Ein Klassiker ist Holunderblütensirup. Er ist mit wenigen Zutaten – meist Zitrone, Zitronensäure und Zucker – einfach selbst gekocht. Verdünnt mit Wasser ist er an heißen Sommertagen eine beliebte Erfrischung. Der Sirup eignet sich auch gut, um Desserts und andere Getränke zu verfeinern. Das feine Aroma der Holunderblüten kann gut in Gelee oder Eis konserviert werden und harmoniert dabei perfekt mit dem Geschmack von Erdbeeren. Die Blüten lassen sich sogar im Ganzen verspeisen – als gebackene Holunderblüten, auch als „Hollerküchle“ bekannt. Für diesen leckeren Nachtisch werden die Blütendolden in Teig getaucht und in heißem Öl goldgelb und knusprig ausgebacken.

Auch gebacken sind Holunderblüten eine Köstlichkeit.

Seit jeher wird der Schwarze Holunder als Heilpflanze genutzt: Tee aus Holunderblüten hilft zum Beispiel bei Erkältungen, da er eine schweißtreibende Wirkung hat. Zum Trocknen legt man die Blüten auf einem Tuch an einem luftigen Ort ohne Sonneneinstrahlung aus. Wenn sie in der Hand beim Reiben rascheln und zerbröseln, sind sie ausreichend getrocknet. Bei Bedarf zwei bis drei Teelöffel der getrockneten Blüten mit dem Teesieb in eine Tasse geben, mit kochendem Wasser aufgießen und 10 min ziehen lassen. Die Hollerblüten kann man nicht kaufen, sondern nur selbst sammeln. Holunder wächst meist als Strauch, kommt aber auch als kleiner Baum vor. Hierzulande ist er in Wäldern, Hecken und Gärten anzutreffen. Bei der Ernte gibt es ein paar Dinge zu beachten: Die Blüten sollten vollständig geöffnet sein und nicht gewaschen werden, nur so können sie ihr volles Aroma behalten. Damit sie nicht mit Schadstoffen belastet sind, am besten abseits stark befahrener Straßen pflücken. Der optimale Sammelzeitpunkt ist übrigens vormittags oder mittags, nachdem der Tau getrocknet ist und die Sonne scheint. Durch sanftes Schütteln können Käfer und andere Insekten entfernt werden.

Achtung: Der Schwarze Holunder hat giftige Doppelgänger. Daher ist es wichtig, ihn richtig zu erkennen. Die tellerförmige Wuchsform seiner Blüte ist gut von der traubenförmigen Blüte des giftigen Traubenholunders zu unterscheiden. Außerdem besitzt der Schwarze Holunder gelbe Staubbeutel, die des giftigen Zwergholunders sind rot bis rosa.

Julia Seeher, bzfe.de

Rezepte mit Holunderblüten

Holunderblütensirup

Zutaten für zwei bis drei Flaschen:

20 bis 30 Blüten (Blütenrispen vom Schwarzen Holunder)

500 g Biozitronen (mit Limetten wird es noch frischer, alternativ geht auch Bioorange)

1,5 l Wasser

2 kg Zucker

30 g Zitronensäure

Zubereitung: Jede Rispe vorsichtig ausschütteln, um etwaige Insekten aus den Blüten zu entfernen. Wichtig: Die Blüten nicht waschen oder mit Wasser abbrausen. Dadurch würden die Pollen ausgewaschen, die wichtige Geschmacksträger sind. Die dicken Stängel an den Rispen abtrennen und die Blüten in einen Topf geben. Die Zitronen waschen, in dünne Scheiben schneiden und zu den Blüten geben. Das Wasser in einem zweiten Topf zusammen mit dem Zucker und der Zitronensäure aufkochen. Den Zucker unter ständigem Rühren komplett auflösen. Anschließend das Zuckerwasser wieder abkühlen lassen. Den abgekühlten Zuckersirup über die Blüten und Zitronenscheiben gießen und vorsichtig einmal umrühren. Den Topf verschließen und den Sirupansatz vier Tage im Kühlschrank ziehen lassen. Nach vier Tagen den Ansatz durch ein feines Sieb passieren, einmal kurz aufkochen und dann in die zuvor abgekochten Flaschen abfüllen.

Holunderblüten-Küchlein

Zutaten für vier Personen:

2 Eier

125 ml Milch

100 ml Weißwein (alternativ Apfelsaft)

125 g Mehl

1 EL Zucker

1/2 Päckchen Vanillezucker

16 Holunderblütendolden mit Stiel

1 Prise Salz

Frittieröl

Puderzucker

Zubereitung: Eier trennen. Eigelbe mit Milch, Wein, Mehl, Zucker und Vanillezucker zu einem glatten Teig verrühren. Teig kühl stellen und zirka 20 min ruhen lassen. Holunderblüten ausschütteln, in einer Schüssel mit kaltem Wasser schwenken und auf Küchenpapier gut abtropfen lassen. Eiweiße mit einer Prise Salz steif schlagen und mit dem Schneebesen unter den Teig heben. Öl in einer tiefen Pfanne auf zirka 190 °C erhitzen. Wichtig: Der Boden der Pfanne sollte 2 bis 3 cm hoch mit Öl bedeckt sein. Dolde für Dolde durch den Teig ziehen, mit den Blüten nach unten in die Pfanne setzen und nacheinander goldbraun ausbacken. Auf einem Küchenpapier kurz abtropfen lassen, rundum mit Puderzucker bestäuben und sofort servieren. 

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