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Glücksmomente aus dem Zauberschränkchen

Johanna Kock-Evers und Birte Groth bieten als Schnickschnack JoBi Selbstgebasteltes und Schönes
Von Iris Jaeger
Johanna Kock-Evers und Birte Groth bieten als Schnickschnack JoBi Selbstgebasteltes und Schönes  Foto: Iris Jaeger

Manchmal sind es die kleinen Dinge im Leben, die fröhlich stimmen, für einen Augenblick alles vergessen lassen und ein Lächeln auf das Gesicht zaubern. Eine kleine Portion Glück, die gibt es im Zauberschränkchen von Schnickschnack JoBi in ­Hamdorf, Kreis Rendsburg-Eckernförde.

Mit Zitaten und Sprüchen bedruckte Kerzen, selbst gegossene Kerzenhalter aus Keramik, bestickte Schlüsselanhänger, zusammengestellte Geschenksets mit wiederverwendeten Gläsern, Figuren oder Teelichthaltern, alles mit selbst beschrifteten kleinen Kärtchen, Fähnchen oder Etiketten versehen und liebevoll verpackt, ergänzt um Ohrstecker aus Edelstahl – für jede Gelegenheit das passende Mitbringsel oder Geschenk, das findet sich in dem dunkelgrauen Holzschränkchen von Birte Groth in Hamdorf, Bokel 8.

Seit Anfang dieses Jahres stellt sie die Sachen in dem Schränkchen zum Verkauf. Dafür haben Johanna Kock-Evers, die in Reher bei Hohenwestedt wohnt, und sie ein Kleingewerbe angemeldet. Und beide sorgen zusammen regelmäßig für Nachschub.

Johanna (li.) und Birte verwirklichen gemeinsam ihre kreativen Ideen.
Foto: privat

Entstanden ist die Schrankidee in den verregneten Sommerferien vergangenes Jahr. „Wir haben da angefangen zu basteln und hatten dann irgendwann so viel zusammen, dass wir das gar nicht alles verschenken konnten“, erzählt Birte Groth. Kennen tun sich beide von ihrer Arbeit an der Schule in ­Hohenwestedt. Johanna arbeitet als Lehrerin in der Grundschule und unterrichtet dort auch Kunst, Birte arbeitet als Koordinatorin des offenen Ganztags an der weiterführenden Schule. Schon vor der Idee mit dem Zauberschränkchen haben beide gern gebastelt und sind kreativ gewesen.

Den Ausschlag aber gaben die Basteleien in den Sommerferien. „Dort kam dann auch mein Plotter wieder zum Einsatz, den ich mir mal zugelegt hatte. Doch kamen wir anfangs nicht gut miteinander klar und so verschwand er erst einmal für zwei Jahre im Schrank.“ Während des zweiwöchigen sommerlichen Bastelgelages wurde er wieder zum Leben erweckt, „wir haben uns beide in die Handhabung eingefuchst und von da an lief er von morgens bis abends und wir haben das Plotten für uns entdeckt. Man fängt an, sämtliche Gegenstände zu bekleben und zu beplotten“, erinnert sich die 32-Jährige an die Anfänge. Ausprobieren, neue Ideen entwickeln, akzeptieren, wenn etwas auch mal nichts wird, neue Materialien testen und wieder verwerfen – ein Prozess, der immer noch anhält und auch weitergeführt werden soll.

Der Plotter ist zum festen Bestandteil bei der Fertigung der Einzelstücke geworden.

Auf diese Weise entdeckte Birte das Figurengießen aus Keramik in Silikonformen für sich, fing das Upcyceln von Altglas an, entwickelte die Blümchenretter oder nutzt Kamin-Anzündholz als Unterlage für die Geschenkesets. „Ich schaue mir eine Weile lang zum Beispiel eine Flasche oder ein Gläschen an und überlege, was ich damit machen kann, probiere herum und dann kommt irgendwann eine Idee für die weitere Verwendung.“

In jedem Fall ist jedes gefertigte Stück ein Unikat, „das gibt es so kein zweites Mal“, erklärt Birte, die auch schon zwei Bastelworkshops für Kinder angeboten hat. Etwas, von denen sich die beiden vorstellen können, es auszuweiten und öfter anzubieten. Und eventuell werde es irgendwann noch einen Online-Shop geben, aber alles weiterhin auf Hobbybasis.

Bis dahin steht das Selbstbedienungsschränkchen in Hamdorf rund um die Uhr offen, einzelne Stücke stellen die beiden auf ihrer Facebookseite unter #schnickschnack​jobi vor. Im Schrank befindet sich eine Kasse, in die der auf den Geschenken angegebene Geldbetrag eingeworfen werden kann. „Das beruht natürlich alles auf Vertrauen und bislang haben wir nichts Negatives erlebt“, so die Hamdorferin, die auf einem landwirtschaftlichen Betrieb in Bargstall aufwuchs. Gefertigt und personalisiert wird auch auf Bestellung. Und sollte im Schrank mal etwas fehlen oder es Probleme mit der Kasse und dem Geld geben, kann man sich bei Birte Groth melden. Somit steht dem persönlichen Glücksmoment nichts im Weg.

Eine Portion Glück – wer kann die nicht gebrauchen? 
Fotos: Iris Jaeger
Birthe Groth vor ihrem Selbstbedienungsschrank in Hamdorf
Auch landwirtschaftliche Motive dürfen nicht fehlen
Schöne kleine selbstgefertigte Geschenke, liebevoll beschriftet und verpackt
Liebhaber maritimer Motive werden ebenfalls in dem Schränkchen fündig
Wenn man etwas gefunden hat, steckt man den angegebenen Geldbetrag in dei kleine Kasse.
Schlüsselanhänger mit vielen Motiven und Farben
Ohrstecker aus Edelstahl ergänzen das Sortiment
Foto: privat


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