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Preisniveau behauptet

Milchpreisvergleich
Von Karsten Hoeck, LK-Markt
Foto: Pixabay

Für den Auszahlungsmonat Dezember zeigt sich in Schleswig Holstein eine stabile Entwicklung. Die Milchgeldpreise liegen auf oder über dem Niveau des Vormonats. Die Preisveränderungen zeigen sich im Bereich von unverändert bis plus 3 ct/kg. Die Spanne der Grundpreise liegt für den Dezember im Bereich von 37,1 bis 47,5 ct/kg. Im Mittel liegt der Auszahlungspreis bei 41,91 ct/kg. Im Dezember 2022 lag der durchschnittliche Auszahlungspreis noch bei 60,16 ct/kg. Von einigen Meiereien gab es zu Beginn dieses Jahres Nachzahlungen für das Vorjahr.

Auf Bundesebene werden die Vormonatspreise bei vielen Meiereien weitergeschrieben. Aber auch Entwicklungen nach oben lassen sich beobachten. Gerade Meiereien mit einem bislang unterdurchschnittlichen Kurs haben einen Aufschlag gezahlt. Nach einer Marktberuhigung zum Jahreswechsel hat der Handel mit der zwischen den Meiereien gehandelter Spotmilch wieder zugenommen. Der Kurs in Norddeutschland stieg von 33,50 ct/kg in der 52. Kalenderwoche auf 40,50 ct/kg in KW 2. Der Spotmilchpreis zog auch in den Niederlanden wieder an und erreichte in der 2. KW 45 ct/kg.

Das Milchangebot ist in Deutschland zuletzt weiter gestiegen. Im abgelaufenen Jahr 2023 lieferten die Landwirte mehr Milch als im Jahr zuvor. Nachdem das vergangene Jahr mit Preisrückgängen an den Rohstoffmärkten ausgeklungen ist, hat sich der Markt über den Jahreswechsel schnell wieder gefangen. Im Zuge der saisonal steigenden Milchanlieferung ist ein ausreichendes Angebot vorhanden, es besteht aber kein Überangebot. Dem stand eine ausgeglichene Nachfrage gegenüber.

Der Markt für abgepackte Butter zeigte sich in der ersten Januarwoche relativ belebt. Wie üblich bewegten sich die Abrufe zu Beginn des neuen Jahres auf einem niedrigeren Niveau als im vorangegangenen Dezember. Allerdings scheinen die guten Vorsätze für das neue Jahr die Butter nicht mit einzuschließen und so übertrafen die Abrufe oft die Erwartungen. Der Handel mit Blockbutter zeigt sich dagegen abwartend. Die abnehmende Lebensmittelindustrie hält sich noch mit Abschlüssen zurück. Auch der Butter-Export war von Zurückhaltung geprägt, insbesondere da sich heimische Ware auf dem Weltmarkt derzeit nur schwer platzieren lässt. Am EEX-Terminmarkt in Leipzig stieg die Notierung zum Jahresbeginn an. Schnittkäse ist im LEH auch zum Jahresbeginn gefragt. Dennoch konnten sich die Lagerbestände wieder etwas erholen. Die Notierungen blieben meist stabil. Das Exportgeschäft mit Käse verlief weiter in ruhigen Bahnen, da heimische Ware gegenüber den überwiegend niedrigen Weltmarktpreisen nicht konkurrenzfähig war. Allerdings berichteten einzelne Meiereien von einer anziehenden Nachfrage aus Japan, während China weiter nur vereinzelt Ware aus Europa anfragt.

Die weltweite Milchanlieferung lag im letzten Herbst noch unter der Vorjahreslinie. Sowohl in der EU, in den USA wie auch in Neuseeland wurden im Oktober weniger Milch angeliefert als im Vorjahresmonat. Nur in Australien wurden 2 % mehr Milch produziert. Die Weltmarktpreise für Milchprodukte bleiben auch im Januar weiter im Aufwind. Wie bereits im Dezember, so zeigte sich auch Anfang Januar im Mittel ein Anstieg der Notierungen an der neuseeländischen Börse Global Dairy Trade. Der Index über alle Milchprodukte stieg um 1,2 % an. Gefragt waren vor allem Vollmilchpulver und Butter. Industriekäse und Lactose gaben dagegen im Kurs etwas nach.

Der Strukturwandel in Milchviehhaltung setzt sich nach Angaben des Statistischen Landesamtes in Schleswig-Holstein weiter fort. Allein im letzten Jahr ist die Zahl der Futterbaubetriebe um 13,4 % zurückgegangen. Der Bestand an Milchkühen hat sich in Schleswig-Holstein um 2,6 % auf 341.600 verringert. Bundesweit sank der Milchkuhbestand binnen Jahresfrist um 2,5 % (–96.900 Tiere) auf etwa 3,7 Millionen Milchkühe.

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