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Gestiegene Auszahlungspreise

Milchpreisvergleich
Von Marnie Müller, LK-Markt
Foto: Pixabay

Hierzulande halten die meisten Meiereien ihre Auszahlungspreise auf dem Vormonatsniveau stabil. Dabei beträgt die Preisspanne 35 bis 43 ct/kg ECM. Als Durchschnitt ergibt sich für den Monat September ein Wert von 37,93 ct/kg ECM, das sind 0,51 ct mehr als im August. Keine der hiesigen Meierei senkte den Milchpreis für diesen Monat.

Auf Bundesebene werden die Vormonatspreise bei vielen Meiereien weitergeschrieben. Aber auch Entwicklungen nach unten und nach oben lassen sich beobachten. Verglichen zum Vorjahr sind die Preise jedoch deutlich niedriger. Für September ergibt sich eine deutschlandweite Preisspanne von 33,49 bis 51,46 ct/kg ECM, in welcher die höchsten Auszahlungspreise weiterhin im Süden erzielt wurden.

Stabiles höheres Preisniveau

Die deutschlandweite Milchanlieferungsmenge gab für die KW 39 im Vergleich zum Vorjahreszeitpunkt erneut nach. Im Schnitt sind es im Oktober rund 0,5 % weniger Milch als 2022.

Im Nachbarland Frankreich ist der Rückstand mit 4,9 % weniger Milch als im Vorjahr deutlich geringer. Durch den Rückgang könnte ein steigendes Preisniveau in der Tendenz erwartet werden.

Das ife-Institut in Kiel ermittelte einen Bundesmittelpreis von 43,0 ct/kg. In den Niederlanden bleibt der Spotmilchpreis unverändert, während in Italien eine leicht steigende Entwicklung verzeichnet wurde. Der italienische Spotmilchpreis stieg in diesem Monat auf 53 ct/kg ECM.

Zwischen Januar und Juli 2023 lag die europäische Anlieferungsmenge 0,8 % über der des Vorjahreszeitraums. Für die US-Milchmenge im gleichen Zeitraum ergibt sich ein positiver Wert von 0,5 % im Jahresvergleich. Australien liegt weiterhin zurück, allerdings bei einer sehr geringen Differenz der Milchproduktion von –0,1 % zum Vorjahr. Neuseeland bewegt sich weiterhin bei einer geringeren Anlieferungsmenge von –1,1 % gegenüber dem Juli 2022.

Am 3. Oktober zeigte die Global-Dairy-Trade-Auktion ein Plus von 4,4 %. Dies ist das dritte Plus in Folge nach einer langen Periode mit negativem Vorzeichen. Magermilchpulver (MMP) erzielte den größten prozentualen Zuwachs.

Für Magermilchkonzentrat mussten die Einkäufer im Oktober die bislang höchsten Preise im Verlauf dieses Jahres anlegen. An der EEX in Leipzig für MMP legten die Notierungen deutlich zu bei einer Monatsdifferenz von +173 €/t. Auch Butter und flüssiger Rohstoff verzeichneten für diesen Monat an der Leipziger Milchmarktbörse eine Aufwärtsbewegung.

Der ife-Börsenmilchwert leitet sich von den EEX-Notierungen ab und zeigt dadurch eine Richtung für die Milchpreisentwicklung auf. Er wird mehrfach pro Woche aktualisiert.

Für den ife-Rohstoffwerte konnten die negativen Preisbewegungen des Vormonats gestoppt werden, sodass der Preis zu Ende September wieder um 0,7 ct auf 35 ct/ kg steigt. Beim Fettwert wurde um 0,4 ct nach oben auf 20,6 ct/ kg korrigiert. Der Nichtfettwert steigt um 0,3 ct auf 16,0 ct/kg.

Guter Käse- und Butterabsatz

Die anhaltend gute Nachfrage nach Käse setzt sich weiter fort. Durch niedrigere Bestände sind die Preise etwas fester. Für Blockkäse gestalten sich die Kurse in der Spanne von 3,60 bis 3,75 €/kg und bei Brotware zwischen 3,85 und 4,00 €/kg. Die unterste Spanne hat sich um 5 ct/kg erhöht im Vergleich zum Vormonat. Abgepackte Butter zu 250 g wird zu einem deutlich höheren Preisniveau mit einer sehr guten Nachfrage bei 5,00 bis 5,34 €/kg gehandelt. Die Differenz zum Vormonat beträgt fast +50 ct/ kg. Lose Butter wird bei knapper Verfügbarkeit von frischer Ware etwas erhöht zu 4,65 bis 4,80 €/kg verkauft.

Bei den Milchpulvern lassen sich gegensätzliche Bewegungen beobachten. Während Vollmilch- und Magermilchpulver in Lebensmittelqualität jeweils um 8 €/t auf 3.383 €/t beziehungsweise um 6 €/t auf 2.265 €/t gefallen sind, stiegen die Preise für MMP in Futterqualität und Süßmolkenpulver. Die Käufer agieren weniger abwartend und decken sich mit einer regen Nachfrage für das erste Quartal 2024 mit Ware ein. Durch rückläufige Bestände könnten sich die Preistendenzen fester entwickeln.

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