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Einbruch der Schweinehaltung schlägt durch

Mischfutterherstellung in Deutschland
Von Dr. Robert Quakernack
Der Schwerpunkt der Mischfutterproduktion in Deutschland befindet sich im Norden. Foto: Agrar-Press

Der deutliche Rückgang der Schweinehaltung in Deutschland spiegelt sich in den Zahlen zur Mischfutterherstellung wider. Laut Angaben des Bundesinformationszentrums Landwirtschaft (BZL) wurden von den 276 meldepflichtigen Betrieben im vergangenen Wirtschaftsjahr insgesamt 8,21 Mio. t Schweinemischfutter produziert; das waren rund 817.000 t oder 9,1 % weniger als 2021/22. Insgesamt nahm das Mischfutteraufkommen um gut 977.000 t beziehungsweise 4,3 % ab. Die Zahl der meldepflichtigen Betriebe verringerte sich um fünf.

Die gewerbliche Herstellung von Rindermischfutter wurde ebenfalls zurückgefahren, aber nur marginal. Die Produktion sank hier gegenüber 2021/22 um rund 25.000 t oder 0,4 % auf 6,48 Mio. t. Der nur schwache Rückgang lässt sich laut der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE), bei der die BZL angesiedelt ist, auf die schlechte Grundfutterernte im Jahr 2022 zurückführen. An Mischfutter für Kälber wurden 324.000 t erzeugt, was einer Abnahme um knapp 11.000 t oder 3,2 % entsprach.

Auch das Aufkommen an Geflügelmischfutter war weiter rückläufig: Davon wurden im Wirtschaftsjahr 2022/23 insgesamt rund 6,20 Mio. t hergestellt – ein Rückgang von 161.000 t oder 2,5 %. Im Einzelnen verringerten sich hierbei die Herstellung von Mischfutter für Legehennen um 2,2 % auf 2,28 Mio. t und die für Mastgeflügel um 2,7 % auf 3,93 Mio. t.

Entgegen dem negativen Gesamttrend wuchs die Nachfrage nach Futtermitteln für Pferde. Hiervon setzte die deutsche Mischfutterindustrie fast 268.000 t ab; das waren gut 32.000 t beziehungsweise 13,2 % mehr als 2021/22.

Geringerer Rohstoffbedarf

Für die Herstellung des Mischfutters wurden im vergangenen Wirtschaftsjahr den BZL-Angaben zufolge insgesamt rund 19,2 Mio. t an meldepflichtigen Rohstoffen verarbeitet. Davon entfielen 51,8 % auf Ölkuchen beziehungsweise Ölschrote, Hülsenfrüchte, andere Eingangsstoffe wie Dried Destillers Grains with Solubles sowie Zuckernebenerzeugnisse. Bei knapp der Hälfte der meldepflichtigen Rohstoffe, nämlich 48,2 %, handelte es sich um Getreide. Während 2021/22 noch 11,1 Mio. t Getreide verfüttert wurden, waren es zuletzt nur noch rund 10,5 Mio. t. Bezogen auf die Ernte 2022 waren das 24 %, verglichen mit 26 % im Vorjahr.

Mehrheit im Norden

Mit 163 meldepflichtigen Betrieben lagen im Berichtsjahr die meisten Mischfutterhersteller in der Region Nord, welche die Bundesländer Bremen, Hamburg, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein umfasst. Dort wurden 2022/23 insgesamt 15,72 Mio. t Mischfutter hergestellt, womit die Vorjahresmenge um 4,6 % verfehlt wurde.

Rund 22 % der Betriebe befinden sich in Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland in der Region Süd. Diese schränkten die Mischfuttererzeugung um 2,4 % auf 2,88 Mio. t ein. Der moderatere Rückgang im Vergleich zum Norden ist darauf zurückzuführen, dass Schweinemischfutter im Süden weniger als ein Zehntel des gesamten Futteraufkommens ausmacht, im Norden aber 46 %.

Die 53 Betriebe in der Region Ost produzierten 2022/23 insgesamt 3,09 Mio. t Mischfutter und damit 5,8 % weniger als im Vorjahr. Dabei brach dort die Herstellung von Schweinemischfutter relativ besonders stark ein, und zwar um fast 18 % auf rund 748.000 t. age

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