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Bunt gegen das Grau des Alltags

Frühlingserwachen in Schleswig-Holsteins Gärtnereien
Von Isa-Maria Kuhn und Carsten Bock, Landwirtschaftskammer SH
Lächelten bei der Saisoneröffnung mit den Blumen um die Wette: Helga, Erko und Nino Carstensen mit Gärtnermeister Volker Friedrichsen (alle Gärtnerei Carstensen, Leck) und Kammerpräsidentin Ute Volquardsen. Foto: Isa-Maria Kuhn

Hinter uns liegen dunkle ­Monate mit teilweise regnerischen und sehr windigen Tagen. Bei vielen von uns sei auch das Gemüt ­angesichts der aktuellen Weltlage sicher manches Mal dunkel und schwer gewesen, sagte die Präsidentin der Landwirtschaftskammer, Ute ­Volquardsen, Anfang März in Leck (NF) bei der Saison­eröffnung im Zierpflanzenbau. Wie gut, dass die Gärtnereien Farbe in den Alltag bringen.

Auch wenn es zuletzt noch einmal windig und winterlich war, ist die Vegetation laut Wetterdaten im Schnitt drei Wochen früher dran als im Mittel. In den Gärtnereien unseres Landes ist der Frühling sowieso schon deutlich sichtbar. Viele Verbraucher freuen sich auf die Farbenpracht nach dem Winter. Auch für die Gärtner sei die Zeit nach Weihnachten eher trostlos und sie freuten sich auf den Frühling, hieß es in Leck bei der Präsentation der Farbenpracht und Duftfülle.

Fakten zum Gartenbau

Das Statistische Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein zählte in seiner letzten Erhebung 2021 55 Gärtnereien, die auf 200.000 m² Zierpflanzen in Gewächshäusern anbauen. Im Frühjahr werden in unserem Land 3,7 Millionen Stiefmütterchen und eine knappe Million Primeln kultiviert, wie die Erhebung ausweist. In 18 Gärtnereien spielen im Frühjahr gut 100.000 Osterglocken-Töpfe eine größere Rolle und weitere blühende Zwiebelpflanzen wie Hyazinthen, Tulpen, Hippeastrum in nicht genannter Stückzahl.

Präsidentin Ute Volquardsen freute sich über einige Gärtnereien, die sich im Verein „Im Norden gewachsen“ zusammengefunden haben, um die regionale, verbrauchernahe Produktion in unserem Land noch bekannter zu machen. „Auf Basis des Gütezeichens der Landwirtschaftskammer wird eine besondere Pflanzenqualität im lokalen Anbau gesichert und überprüft. Unter diesem Label werden Frühjahrsblumen wie Viola, Primel, Frühlingsflirt-Kombinationen, Bellis, Vergissmeinnicht, Ranunkeln, Osterglocken und weitere Zwiebelblumen erfasst“, sagte sie. Weitere Informationen sind auf der Seite im-norden-gewachsen.de/ zu finden.

Trendforscher haben die Farbe Magenta als „Color of the Year 2023“ ausgerufen. Hier in dieser wundervollen Schale mit Hyazinthe, Primel und Gänsekresse (li.). Foto: Isa-Maria Kuhn

Für viele Blumenfreunde ist das Nahrungsangebot für Insekten ein zunehmend wichtiges Thema. Gänseblümchen (Bellis perennis) bieten schon im zeitigen Frühjahr nicht nur Bienen Pollen und Nektar. Schneeglöckchen, Krokus, Traubenhyazinthe, Winterling und viele weitere Zwiebelblumen sind ebenfalls für Insekten frühe Nahrungspflanzen. Etwas später folgt Gemswurz (Doronicum spec.), eine mehrjährige Staude, von der in der Gärtnerei in Leck erste blühende Exemplare zu sehen waren. Auch Küchenschelle (Pulsatilla vulgaris), Goldlack (Erysimum cheiri) und Kelch-Steinkraut (Alyssum alyssoides) sind früh blühende Stauden mit Trachtwert. Bei den Gehölzen sind unter anderem Kornelkirsche, Haselnuss oder Weide zu nennen. Noch Bedeutung im ausgehenden Winter haben die Winterheide und die Christrose.

Das sind die Trends

Gärtnermeister Volker Friedrichsen stellte in Leck einige der genannten Frühjahrsblumen vor. Dort sind in den letzten Jahren insbesondere die Hornveilchen immer beliebter worden. Zum einen greifen sie mit ihren vielen kleinen Blüten den Trend zur Natürlichkeit auf. Und sie sind auch sehr robust und ausdauernd, sodass sie bei ein wenig Pflege bis weit in den Sommer hinein blühen. Die angesagte Farbe ist 2023 Magenta in allen Schattierungen.

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