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Vion schließt Schlachthof in Bad Bramstedt

Folgen rückläufiger Rinderbestände
Von Dr. Robert Quakernack/pm
Bei Vion Bad Bramstedt wurden im Jahr 2022 rund 81.000 Rinder geschlachtet; 2015 waren es noch 135.000 

Vion plant, seinen Betrieb in Bad Bramstedt zu 31. Juli zu schließen. Beim nördlichsten deutschen Rinderschlachthof der Vion Food Group sind zirka 250 Mitarbeiter beschäftigt.

Das Unternehmen machte seine Pläne heute bekannt und will mit dem Betriebsrat über einen Interessenausgleich beziehungsweise Sozialplan für die Mitarbeiter verhandeln.

Rückläufiger Viehbestand

Der seit Jahren rückläufige Rinderbestand in Norddeutschland sowie die Überkapazitäten am Schlachthofmarkt machten einen weiteren Schritt der Konsolidierung der Schlachthoflandschaft notwendig. Die Vion Food Group – größter Rindfleischproduzent in Deutschland – plant daher, ihren nördlichsten Rinderschlachthof bis Ende Juli 2023 schließen.

Bereits seit 2012 hatte Vion die Kapazitäten am Standort Bad Bramstedt dem fortschreitenden Rückgang der Rinderbestände Norddeutschlands kontinuierlich angepasst. Die jetzt angestrebte Schließung sei eine Konsequenz aus der aktuellen Marktlage und der allgemeinen gesellschaftlichen Entwicklung zu weniger Fleischkonsum.

Die Unternehmenstochter Vion Zucht- und Nutzvieh GmbH soll von der Schließung nicht betroffen sein. Im Interesse ihrer Landwirte, die Transportwege für die Schlachtrinder im Sinne des Tierschutzes auch zukünftig kurz zu halten, werde Vion in den kommenden Wochen das Angebot der weiterhin ausreichend vorhandenen Schlachtkapazitäten im Norden sondieren.

Markt unter Druck

„Die geplante Schließung ist Teil der Anpassung an unseren deutschen Standorten, um Angebot und Nachfrage auf dem deutschen Markt, der unter Druck steht, wieder ins Gleichgewicht zu bringen“, sagte Vion-Chef Ronald Lotgerink. „Angesichts der Inflation und der Preissteigerungen, der gesellschaftlichen Entwicklungen und der Regulierungen, denen Land- und Fleischwirtschaft derzeit ausgesetzt sind, ergreifen wir Maßnahmen, um die Fleischproduktion in Deutschland gesund zu erhalten und den Landwirten eine bleibende Zukunft zu geben“. 

Ronald Lotgerink. Fotos: Vion
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