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Gülletechnik: Von Eigenbau bis Hightech

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Die Anforderungen an den landwirtschaftlichen Sektor hinsichtlich einer umweltverträglichen Wirtschaftsweise steigen erheblich. Durch damit einhergehende gesetzliche Vorgaben rückt eine streifenförmige und emissionsarme Gülleausbringtechnik immer mehr in den Fokus. Im Hinblick auf diese Thematik veranstaltete die Landwirtschaftskammer, unterstützt durch den Verein für Rinderspezialberatung (VRS) Dithmarschen, Ende Mai einen Feldtag auf den Grünlandflächen von Ernst-Hermann Reitz in Süderdorf, Kreis Dithmarschen. Dort wurden zehn neuere oder wenig bekannte Techniken zur Gülleausbringung im praktischen Betrieb gezeigt, die eine Verbesserung bestehender Verfahren darstellen oder insbesondere auch für eine Nachrüstung bestehender Güllewagen geeignet sind.

Hintergrund ist die Vorgabe der Düngeverordnung (DÜV 2020), wonach flüssige organische und flüssige organisch-mineralische Düngemittel, einschließlich flüssiger Wirtschaftsdünger, mit wesentlichem Gehalt an verfügbarem Stickstoff oder Ammoniumstickstoff auf Grünland, Dauergrünland oder mehrschnittigem Feldfutterbau seit dem 1. Februar dieses Jahres nur noch streifenförmig auf den Boden aufgebracht oder direkt in den Boden eingebracht werden dürfen.

Zudem rückt die Nährstoffeffizienz, vor allem in den Roten Gebieten mit reduzierter N-Düngung, immer mehr in den Vordergrund. Die Stickstoffausnutzung von flüssigen organischen Düngemitteln ist maßgeblich abhängig von den vorherrschenden Temperaturen, der Sonneneinstrahlung, der Bodenfeuchte und der Windgeschwindigkeit am Tag der Ausbringung. Daneben ist die Stickstoffausnutzung insbesondere von der Gülle selbst und der Ausbringungstechnik abhängig. Die Breitverteilung auf Grünland ist, abgesehen von wenigen Ausnahmen (siehe unten), seit dem 1. Februar 2025 verboten.

Was bei Nachrüstung der Technik bedenken?

Für die Nachrüstung ist zu bedenken, wie aufwendig der Anbau ist, ob die Tragfähigkeit des Wagens für das Mehrgewicht ausreicht, ob bei Leerfahrten hinreichender Druck auf dem Zugmaul bleibt und ob die Straßenverkehrszulassung hinsichtlich des Gesamtgewichts eingehalten wird. Auch der Leistungsbedarf kann stark ansteigen, da es in engen, langen Schlauchführungen mit Staubereichen bei dickflüssigen und langfaserigen Güllen leicht zu Verstopfungen kommen kann. Dann kann ein Cutter Abhilfe schaffen, der Ölleistungsbedarf dafür ist jedoch erheblich.

Ergänzend zur Ausbringung wurden auf dem Feldtag Ad-hoc-Gasmessungen durchgeführt, um das Ammoniak-Reduktionspotenzial einzelner Ausbringtechniken miteinander vergleichen zu können.

Streifenweise Ausbringung – Effizienz erhöhen

Die streifenförmige Ausbringung auf oder Einbringung in den Boden trägt gegenüber einer Breitverteilung durch die Reduktion von Ammoniakemissionen zu einer Verbesserung der N-Effizienz organischer Düngemittel bei. Gegenüber der Breitverteilung sind außerdem verbesserte Querverteilung der organischen Düngemittel und geringere Futterverschmutzung (je nach Wetterbedingung) zu erwarten.

Eine Ausnahme von der streifenförmigen Ausbringung auf oder Einbringung in den Boden auf Grünland, Dauergrünland oder mehrschnittigem Feldfutterbau kann seit dem 1. Februar 2025 beantragt werden für Wirtschaftsdünger mit weniger als 2 % TS (zum Beispiel Jauche), Feldblöcke unter 1 ha und Streuobstflächen mit Grünlandnutzung.

Zudem ist eine hohe N-Ausnutzung anzustreben, da die N-Mindestwirksamkeit im Jahr des Aufbringens für die Düngung ab 1. Februar 2025 auf Grünland für Rindergülle und Gärrest von 50 auf 60 % des Gesamtstickstoffgehaltes und für Schweinegülle von 60 auf 70 % angehoben wurde.

Die Umstellung der Wirtschaftsdüngerausbringung auf verlustmindernde Technik kann zu Einsparungen im Bereich der mineralischen N-Düngemittel führen beziehungsweise die im Rahmen der Düngebedarfsermittlung vorgegebene N-Mindestwirksamkeit überhaupt erst erreichen.

Welche Rolle spielt die Futterverschmutzung?

Auf dem Erntegut verbleibende Güllereste könnten bei Tieren erhebliche gesundheitliche Folgen durch Clostridien und coliforme Keime haben, auch der Silierprozess könne gestört werden, erläuterte Lars Seebrandt vom VRS Dithmarschen die Fütterungsseite im Rahmen des Feldtages. Tendenziell ist eine Futterverschmutzung durch den Einsatz von Schlitztechnik vollständig und mittels Schleppschuh nur teilweise vermeidbar sowie durch Schleppschlaucheinsatz bei hohen Beständen und anschließender Trockenheit nur wenig vermeidbar. Auch die Fließfähigkeit des jeweiligen Wirtschaftsdüngers spielt eine erhebliche Rolle für die Futterverschmutzung und N-Ausnutzung.

Der Rohrverteiler legt ein 9 cm breites Band ab, angestrebt wird damit eine geringere Futterverschmutzung.
Foto: Peter Lausen

Verteilverfahren im Überblick:

Einfacher Eigenbau mit Schleppschlauch

Eine sehr preisgünstige Variante ist der Eigenbau einer Schmiede, den Siem Voß aus Dörpling vorstellte. Dazu werden drei Güllerohre (150 mm) zu 2 m Länge (Seiten hydraulisch einklappbar) mit Auslaufstutzen und Schläuchen (60 mm Weite) versehen. Dadurch wird ein sehr geringes zusätzliches Gewicht von 400 kg erforderlich, das Verteilbild zeigt jedoch uneinheitliche Streifenablage. Nachtropfen wird nicht verhindert. Durch einen hier eingebauten zweiten Schieber kann auch eine geringe Menge bei angemessener Fahrgeschwindigkeit ausgebracht werden. Voß wendet den Verteiler nur auf seinen moorigen (geringes Gewicht) und kleinen Flächen (wendig) an.

Tobroco mit Ablaufrinne

Die Ausbringung erfolgt hier über Elemente von 3 m Breite (werden hydraulisch aufgestellt) und Ablaufrinnen, die durch einen justierbaren Querverteiler je Element angestrahlt werden. Die Ablage der in der Mitte geöffneten Rinne ähnelt der eines Schleppschlauches, ist aber schmaler. Die Güllemenge je Streifen ist wegen des relativ engen Reihenabstands von 16 cm deutlich geringer. Hans Heinrich Holst aus Pahlen hat das Gerät sehr günstig gebraucht gekauft. Der holländische Verteiler wird heute nicht mehr hergestellt.

Schleppfix mit Kufen

Hauke Bornholdt hat den schweizerischen Trichterverteiler mit 9 m Arbeitsbreite zusammen mit Dirk Sievers, beide Tellingstedt, angeschafft, da er mit 680 kg relativ leicht ist und wegen der großen Durchgänge keinen Cutter benötigt. Die Gülle wird durch den Verteilerkegel auf die sternförmig abgehenden Rinnen verteilt, diese münden in federbelasteten Trichtern, die eine Kufe wie Schleppschuhe haben. Durch die Aufteilung der Trichter auf zwei Ausläufe ist auch hier ein geringer Streifenabstand von 15 cm möglich. Zäh fließendes Material wird auf den Ablaufrinnen weitergeschoben.

BHE Agrotec, Rohrverteiler

Diese Technik ist in Schleswig-Holstein wenig verbreitet. Der Rohrverteiler mit 12 m Arbeitsbreite war erst kurz vor der Vorführung bei Marten Boljen in Albersdorf eingetroffen. Durch großvolumige Schläuche wird die Gülle Rohrabschnitten von jeweils 1 m zugeführt und durch eine Schnecke zu den Ausläufen in den Rohren geschoben. Verstopfungen werden durch regelmäßigen kurzen Rückwärtslauf verhindert. Der Verfahrensansatz strebt durch möglichst große Auslaufbreite geringere Futterverschmutzungen an. In Schleswig-Holstein sind nur Streifenbreiten von 10 cm erlaubt, die maximal 30 % der Fläche bedecken. Wegen des regnerischen Wetters vor, während und nach der Ausbringung blieb auch in dem Teil mit hohem Grasbestand bei kaum einem Verfahren Gülle am Gras haften.

Mastec-Fallschlauch

Der Schleppschlauchverteiler wurde von Heiko Mohrdieck aus Wrist vorgestellt. Der Anbau des nur 530 kg schweren, 9,2 m breiten Verteilers kann schnell und einfach über die Montage am Mannloch erfolgen. Das Gestänge klappt hinter dem Fass zusammen. Die Schläuche werden hier, anders als bei Schleppschläuchen üblich, nicht über den Grund geschleppt, sondern dicht über dem Bestand geführt. Durch die spezielle Fallschlauchform wird ein schmaler, konzentrierter Strahl geformt, der auch bei hohem Gras ein gutes Eindringen in den Bestand zeigte.

Wienhoff-Schleppschuh

Der Wienhoff-Schleppschuh von Torben Timm aus Haale hat nur einen kleinen Haken als Kufe und ist wesentlich steiler gestellt. Damit wird höheres Gras eher gekämmt und weniger nach unten gedrückt als bei anderen Schleppschuhen, was zu weniger Futterverschmutzung führt. Die Ausläufe könnten schmaler gestaltet sein.

Vogelsang-Schleppschuh

Der Schleppschuh von Vogelsang wurde optimiert. Es wurde ein schmales Band abgelegt, was ein gutes Bild brachte. Das Fahrzeug von Klaus-Heinrich Peters aus Osterrade war interessant im Hinblick auf die Gülleausbringung auf Moor. Durch zwei Achsen nebeneinander auf ganzer Breite unter dem Güllefass, ein kleineres Fassvolumen von 11 m³, eine eher geringe Arbeitsbreite von 10,5 m und damit ein leichtes Gestänge (950 kg) und geringes Gesamtgewicht konnte der Bodendruck deutlich reduziert werden. Mit erhöhter Pumpenleistung ist so ein zügiges Fahren und besseres Durchkommen auf Moorböden gegeben.

Sloostsmid-Schlitze

Das Schlitzgerät von Mathis Block aus Osterrade arbeitet anders als andere einscheibige Schlitzen nicht mit schräg gestellten Scheiben. Durch die Scheiben wird hier nur der Grasbestand eingeschnitten. Erst das nachfolgende Schaar öffnet den Boden, aber vergleichsweise wenig. Die Elemente sind einzeln gefedert im Abstand von 22 cm aufgehängt und folgen damit gut Bodenunebenheiten und Kurven. Das Gerät ist relativ leichtzügig im Vergleich zu anderen Schlitzgeräten, wiegt bei 6 m Breite 1,4 t und kommt auch mit stärker ausgetriebenem Gras gut zurecht.

Separierte Gülle

Ernst-Hermann Reitz arbeitet mit einer fest eingebauten Separieranlage, auch um die Ausbringung zu verbessern. Nach der Applikation mit Schleppschuh war die separierte Gülle kaum noch erkennbar. Die auf der einen Hälfte des Gestänges angebrachten Duploverteiler haben den Streifenabstand und Güllestrom halbiert, wodurch ein noch besseres und schnelleres Vordringen der Gülle an die Wurzel und Ausnutzen des Güllestickstoffs erreicht wird.

Vogelsang-Gülleansäuerung

Das Verfahren der Gülleansäuerung bietet insbesondere für die emissionsarme Gülleausbringung in stehenden Beständen sowie auf Grünland großes Potenzial. Zurzeit wird dieses Potenzial der Technik auf mehreren Betrieben zusammen mit zwei Lohnunternehmen in Schleswig-Holstein im Rahmen des Modell- und Demonstrationsvorhabens „Säure+“ unter Praxisbedingungen getestet.

Durch die Ansäuerung wird der pH-Wert abgesenkt. Hierdurch ändert sich in der Gülle das Verhältnis von Ammoniak zu Ammonium zugunsten des Ammoniums. Es steht also mehr Stickstoff für die Pflanzenernährung zur Verfügung, während die gasförmigen Stickstoffverluste (Ammoniak) gemindert werden. Durch die Ansäuerung mit Schwefelsäure (H2SO4) ist eine zusätzliche Überfahrt mit schwefelhaltigen Düngemitteln, zum Beispiel SSA, nicht mehr erforderlich. Je Liter H2SO4 können 0,6 kg S angerechnet werden. Die erforderliche Säuremenge schwankt dabei je nach Wirtschaftsdüngerart (Rinder-/Schweinegülle oder Gärrest). Im Rahmen des Modell- und Demonstrationsvorhabens wird die Säuremenge für Rinder- und Schweinegülle auf 3 l/m³ und für Gärrest auf 5 l/ m3 beschränkt und dabei ein Ziel-pH-Wert von 6,4 angestrebt. Gründe hierfür sind zum einen die Kosten (die ersten Liter H2SO4 haben den größten Nutzen) und auch die Eingrenzung der ausgebrachten Schwefelmenge.

Inwiefern die Ansäuerung Erträge und Qualitäten des Ernteguts beeinflusst, wird im Rahmen des Modell- und Demonstrationsvorhabens erfasst. Erste Ergebnisse zeigen eine Tendenz, dass die Ansäuerung positiven Einfluss auf Ertrag und Qualität nehmen kann. Des Weiteren wird geprüft, inwiefern die Ansäuerung auch wirtschaftlich lohnenswert ist. Weitere Informationen zum Projekt sind hier zu finden: https://saeureplus.de/

Die Förderung des Vorhabens erfolgt aus Mitteln des Bundesministeriums für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat (BMLEH) aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages. Die Projektträgerschaft erfolgt über die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE), Förderkennzeichen 2821ABS420.

Der Schleppfix appliziert die Gülle wie ein Schleppschuh, bringt sie aber über einen Zentralverteiler aus und benötigt dazu nicht unbedingt einen Cutter. Foto: Peter Lausen

Ergebnis der Verlustmessungen

Mit einem bestimmten zeitlichen Abstand zur Applikation wurden alle Verfahren im Hinblick auf die jeweiligen gasförmigen N-Verluste von der DöhlerAgrar Unternehmensberatung gemessen. Dabei ist festzustellen, dass die N-Verluste in etwa in der Reihenfolge der vorgestellten Verfahren abnahmen. Damit bestätigte sich die Feststellung aus Versuchen, dass die N-Effizienz in dem Maße zunimmt, wie es gelingt, den Wirtschaftsdünger unter das Blätterdach auf oder besser noch in dem Boden zu platzieren. Obwohl es an dem Tag ideale Bedingungen für eine Gülleausbringung (nass und kalt) gab, konnte durch die Ansäuerung noch eine deutliche Verringerung gasförmiger N-Verluste erreicht werden.

Bei Interesse kann die PDF-Broschüre zur Vorführung, die weitere Details enthält, gern zugeschickt werden (Kontakt: plausen@lksh.de).

Fazit

Insgesamt konnten zehn unterschiedliche Ausbringtechniken zur streifenweisen Gülleausbringung auf Grünland präsentiert werden. Die Ad-hoc-Gasmessungen verdeutlichten hierbei, dass bodennahe oder injizierende Ausbringverfahren sowie die Ansäuerung die N-Effizienz steigern, indem Emissionen gemindert werden.

Neben den Vorteilen der bodennahen Gülleausbringung wurden auch technische Herausforderungen bei einer Nachrüstung des Güllewagens sowie Auswirkungen der einzelnen Ausbringtechniken auf die Futterverschmutzung gezeigt beziehungsweise diskutiert.

Nachdem auch die angesäuerten Düngevarianten ausgebracht waren, konnten die bei allen Verfahren gemessenen gasförmigen N-Verluste diskutiert werden. Foto: Peter Lausen

Elmia Wood: Messe im Wald bleibt legendär

Drei Tage lang drehte sich im Juni in Südschweden alles um Technik für die Forstwirtschaft. Im folgenden Artikel werden einige Neuheiten kurz vorgestellt.

Elmia Wood – der Name dieser Forstmesse erzeugt Glänzen in den Augen derer, die schon einmal dort gewesen sind auf der großen Messe für Forsttechnik im südschwedischen Jönköping. Elmia, das klingt nach lauten Motoren von Maschinen im Praxiseinsatz, nach einem Gewirr aus Sprachen aller Länder, nach innovativer Großtechnik und pfiffigen Innovationen für den Kleinprivatwald. Aber auch nach Messe im Wald, Kaffee und Würstchen am Lagerfeuer, einer guten Organisation, entspannten Menschen und einem nordischen Ambiente, das so vermutlich keine andere Forstmesse bietet.

Wohin mit all dem Zubehör wie Spraydose, Drillkeil, Erste-Hilfe-­Tasche, Spraydose, Sappi, Maßband, Stift und Kluppe – und wie lässt es sich verlustsicher aufbewahren?

Für drei Tage stand Anfang Juni der Wald bei Bratteborg südlich von Jönköping ganz im Zeichen der Forsttechnik – und die Messe feierte ihr 50-jähriges Bestehen. Mit einer Arboristik-Arena, einem Bereich für innovative „Start-up & Scale-up“-Unternehmen, einer Bioenergie-Präsentation, Sonderschauen zu Rückepferden, Borkenkäfern und Waldbrandspürhunden, einer Drohnen- und einer Forstmaschinen-Oldtimer-Schau sowie Vorträgen und Diskussionsrunden zu Trendthemen wie Künstlicher Intelligenz und Holz-Rückverfolgbarkeit hatten sich die Messemacher einiges einfallen lassen.

Das Unternehmen Husqvarna, das nur 8 km vom Messegelände entfernt seinen Standort hat, stellte sein Portfolio für den Bereich Forst vor: von Freischneidern und Elektrowerkzeugen über Motorsägen, Sicherheitsbekleidung, Kettenschärfen und Ausrüstung sowie einen kleinen Retro-Shop bis hin zum Themenbereich Arboristik, wo sich Profis mithilfe von Akkutechnik in die Baumkronen hochseilten. Netter Gimmick: Es gibt es ein Handyladegerät, bei dem Husqvarna-Akkus als Stromspender für Akkus dienen. Absolutes Highlight aber und so auf keiner anderen Forstmesse zu finden: Alle gängigen Benzin- und Akkusägen von Husqvarna konnten live im Wald an Holzstämmen getestet werden, dazu hielt der schwedische Sägenhersteller ein breites Angebot an Schutzkleidung in verschiedenen Größen vor. Besonders beliebt war dabei das neue Flaggschiff, die 5,4 PS starke 564 XP (auch als XP G, also mit Griffheizung), die erst Anfang Mai vorgestellt wurde. In der gleichen Klasse spielt der Waiblinger Hersteller Stihl mit seiner MS 400 C-M, die ebenfalls erst vor wenigen Wochen herauskam. Die 5,3 PS leistende Säge ist eine komplette Neuentwicklung. Mit 5,5 kg ein sehr gutes Leistungsgewicht, dazu das hohe Drehmoment über den gesamten Drehzahlbereich sowie das den Start erleichternde M-Tronic-System zeichnen die Säge ebenso aus wie die neue Geometrie (Balance, breitere Knieauflage, hinterer Handgriff).

Kleiner, praktischer Helfer

Weil er auf dem Markt nichts Passendes in guter Qualität gefunden hatte, hat sich Forstunternehmer Daniel Lorch aus Reutlingen vor 15 Jahren seinen eigenen Forstkoppel gefertigt – und der kam bei seinen Berufskollegen so gut an, dass er mittlerweile in Serie produziert wird. Das Besondere am verbindungssteifen System, das es optional zur Entlastung von Becken und Hüfte auch mit Schultergurt gibt, ist der Doppelgurtmechanismus, bei dem ein Klettverschluss einen Gürtel mit dem eigentlichen Forstgurt zusammenhält und für gleichmäßige Gewichtsverteilung sorgt. Der Koppel ist modular zusammenstellbar und nach Firmenangaben als einziger Hersteller mit dem KWF-Zeichen, dem „FPA-Profi“-Signet, ausgezeichnet.

Schluss mit unerwünschtem Weichholz

Das Gerät wurde in Schweden entwickelt als Byström Rodinator und ermöglicht ein effizientes Herausziehen von unerwünschten Weichlaubhölzern, Büschen und Sträuchern mitsamt Wurzel. Statt also unerwünschte Vegetation im Wald oder in der offenen Landschaft ständig zurückzuschneiden, wird sie einfach mitsamt Wurzel herausgerissen. Dabei kann das Gerät Gehölze bis zu 30 mm Stammdurchmesser greifen, die Pflanze wird dabei zwischen Bodenplatte und Hebelarm eingeklemmt und beim Herunterdrücken herausgehebelt. Durch die Hebelübersetzung wirken bis zu 200 kg Zugkraft auf die Pflanze, wie Skogma-Mitarbeiter Lars-Ake Larsson zeigte.

Festgefahren im Wald?

Im Wald festgefahren, ein erlegtes Stück Wild bergen, Holz ziehen. Das sind Anwendungsfälle für die Elektro-Seilwinde Eder Winch 500 B.

Im Wald unterwegs und festgefahren, ein erlegtes Stück Wild im steilen Hang, Heranziehen von kleinen Mengen Holz und die Baumklettertechnik – das alles sind Anwendungsfälle für die neue Elektro-Seilwinde Eder Winch 500 B von Eder (Wolfenbüttel), die auf der Elmia neben allerlei Motorsägenanbaugeräten (wie Schäl-, Hobelaufsätzen) von Vertriebsleiter Markus Hohmann gezeigt wurde. Betrieben wird die 0,5-t-Winde mit Endlosseil von einem Stihl-Basisgerät, folglich lassen sich auch die üblichen APS-Akkus verwenden. Dazu ist zudem eine Fixierungsplatte erhältlich, mit der die Winde beispielsweise an einem Stamm montiert werden kann. Erhältlich ist sie ab September 2025.

Auch Taijun hatte neues Gerät im Gepäck. Der Brennholzschneidspalter RCA 500 Pro Hy kommt mit 25 t Spaltkraft daher und verarbeitet Durchmesser von 5 bis 50 cm bei einer Scheitlänge von 25 bis 50 cm. Er kann über den Dreipunktanbau transportiert werden und ist sowohl für den Benzin- als auch Elektrobetrieb erhältlich. Möglich sein soll nach Firmenangaben eine Produktionsmenge von 14 m3 in der Stunde.

Abgespeckter Sägeschneidautomat

Es geht nicht immer nur nach oben, sondern auch ein Down­grade kann eine Messeneuheit sein. Der finnische Hersteller Hakki Pilke hat seinen Sägeschneidautomaten 43, den es bisher nur in der teureren Pro-Version gab, abgespeckt und eine 15 % günstigere Eco-Version herausgegeben. Diese wurde erstmals im November 2024 vorgestellt und jetzt zur Elmia präsentiert, wobei schon 25 Einheiten in den Märkten laufen. Zielgruppe sind vor allem mitteleuropäische Kunden wie Landwirte und Brennholzselbstwerber, die zwar zum Teil starkes Holz verarbeiten müssen, jedoch die Maschine nicht regelmäßig im Einsatz haben und daher weniger Komfort zugunsten eines günstigeren Preises in Kauf nehmen. Rund 90 % der Maschine, auch die Bauart und das Material, sind nach Angaben von Exportmanager Jari Niskakoski identisch, lediglich einige Funktionen der Kontrolle und der Steuerung wurden eingespart.

Die 15 % günstigere Eco-Version des Sägeschneidautomaten 43

Brennholz weniger anfassen

Wenn Brennholz nicht sieben Mal wärmen soll vom Einschlag bis zum Heizen, sollte man es so selten wie möglich anfassen müssen. Eine Unterstützung liefern dabei luftdurchlässige, UV-Licht-stabilisierte Raschelsäcke, wie sie das norwegische Unternehmen Umas zeigte. Sie sind in vielen Größen – vom kleinen 30-l-Säckchen bis zum 1.500-l-Big-Bag – erhältlich und ermöglichen es, das Holz kontrolliert und dabei leicht manövrierbar trocknen zu lassen. Während bei den Großgebinden das Brennholz meist ungestapelt in die Säcke läuft, werden kleinere Säcke – etwa zum praktischen Verkauf – in der Regel gepackt. Dazu bietet Umas passende Brennholzrutschen an, die mit Scheitholz voll gelegt und dann in den Sack entleert werden.

Luftdurchlässige und UV-Licht-stabilisierte Raschelsäcke vom norwegischen Unternehmen Umas in verschiedenen Größen 

In der Bioenergie-Sonderschau zeigte ein Dutzend Hersteller Großmaschinen-Lösungen von Hackern und Schreddern, etliche kleinere Hacker für den landwirtschaftlichen Bereich rundeten das Angebot auf der Elmia ab. Und auch zahlreiche Hersteller von Heiztechnik waren auf der Messe zu finden. Eine All-in-One-Lösung, nicht neu, aber immer wieder beeindruckend, zeigte das Unternehmen Veto. Seine Heizzentrale für Anlagen von 30 kW bis 2 MW, ob für Wärme-Contracting oder den Eigenbedarf, kommt als komplettes Haus daher inklusive sämtlicher vorinstallierter Technik und eines Hackschnitzelbunkers bis zu 150 m3.

Auch bei den Rückewagen tut sich immer wieder etwas, viele der bekannten Hersteller waren auf der Elmia dabei. So auch das nordschwedische Unternehmen Trejon, das sein Messe-Ausstellungsstück – den Prototyp des MF 1202 tec – nach Angaben von Exportleiter Michael Saure anschließend nach Billerbeck bei Coesfeld auslieferte. Das Unternehmen hat speziell für den mitteleuropäischen Markt mit dickerem und stärkerem Holz einen 12-t-Rückewagen mit starken 8-m-Kran entwickelt. Der Kran hebt bei 4 m noch 1,5 t, das Hubmoment liegt bei 87,4 kN m. Der Wagen mit 40 km/h-Zulassung ist für die Standsicherheit mit Flapdown-Stützen ausgestattet. Das Rungendesign ist neu, die vier Rungenbänke lassen sich jetzt beliebig auf dem Rahmen verschieben für alle möglichen Transportlängen.

Pflanzung per Roboter

Bei Södra wurde mit einem Pflanzroboter gezeigt, wie vielleicht die Zukunft der Bestandesbegründung aussieht. Während Roboter im Feldeinsatz längst etabliert sind und beispielsweise die Aussaat und Unkrautbekämpfung in Reihenkulturen übernehmen, ist das Thema im Forst noch Neuland. Der vorgestellte Roboter greift mit seinem Arm selbstständig in eine Kiste mit Ballenpflanzen, entscheidet aufgrund eines hinterlegten Programms, ob die Pflanzware tauglich ist, anschließend wird diese in ein Pflanzrohr eingelegt. Bislang ist das in Kooperation mit Partnern entstandene Gefährt nur eine Studie und man darf gespannt sein, wie die Robotertechnik mit den besonderen Herausforderungen im Wald (unebenes Gelände, Schlagabraum …) umgehen wird, aber manchmal soll eine Messe ja auch nur Denkanstöße liefern.

Die nächste Elmia Wood findet vom 20. bis 22. Mai 2027 in Bratteborg statt.

Ist das die Zukunft der Bestandesbegründung mit dem Roboter?

Mercosur-Abkommen geht in die letzte Runde

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In den Verhandlungen über das Freihandelsabkommen zwischen der EU und den Mercosur-Staaten haben die südamerikanischen Länder im Agrarbereich „bedeutende Zugeständnisse“ gemacht. So sah es Brasiliens Botschafter Pedro Miguel da Costa e Silva am Dienstag voriger Woche in Brüssel bei einer Anhörung im Handelsausschuss des EU-Parlaments.

Die EU-Agrarwirtschaft profitiere von Zollsenkungen, für sensible Produkte gebe es Einfuhrquoten und nur „sehr eingeschränkten“ Marktzugang für die Südamerikaner, so der Diplomat. Entschieden trat da Costa e Silva Vorwürfen entgegen, die Erzeuger in den Mercosur-Staaten profitierten von unfairen Wettbewerbsvorteilen durch niedrigere Produktionsstandards. „Einige unserer Standards sind strikter als die europäischen“, so der Botschafter. Als Beispiel nannte er Vorgaben zum Schutz der natürlichen Vegetation. Im Norden Brasiliens müssten Landwirte zu diesem Zweck 20 % ihrer Fläche aus der Produktion nehmen, in der Amazonasregion seien es sogar 80 %.

Nicht stichhaltig ist aus Sicht des Brasilianers die Kritik an fehlender Nachhaltigkeit in den südamerikanischen Ländern. Zwar gebe es ein Problem mit der Entwaldung, aber dabei dürfe die Ausgangslage nicht vergessen werden: Natürliche Lebensräume umfassten 65 % von Brasiliens Staatsgebiet und damit ein Areal, das 30 % größer als die gesamte EU sei. Der Botschafter verwies zudem auf die Treibhausgasemissionen. Diese lägen in den Mercosur-Staaten pro Kopf bei durchschnittlich 2,31 t, in der EU jedoch bei 5,66 t. Brasilien decke die Hälfte seines Energiebedarfs aus Erneuerbaren Quellen, in der EU liege der Anteil bei 23 %.

Große Erwartungen an das Abkommen hat der Europäische Dachverband der Weinwirtschaft (CEEV). Die Branche setzt auf zusätzlichen Absatz in Südamerika, um Probleme wie Überproduktion und rückläufigen Konsum zu bewältigen.

Der stellvertretende Vorsitzende des Landwirtschaftsausschusses im EU-Parlament, Norbert Lins, wiederholte, dass das Abkommen in zahlreichen anderen landwirtschaftlichen Sektoren abgelehnt werde. Laut Lins sollen bereits bestehende EU-Regelungen noch einmal einer Prüfung unterzogen werden. Er nannte die Verordnung über entwaldungsfreie Lieferketten (EUDR).

Bereits im Vorfeld der Anhörung hatten mehrere europäische Branchenverbände gemeinsam mit den EU-Ausschüssen der Bauernverbände (Copa) und ländlichen Genossenschaften (Cogeca) moniert, dass kritische Branchenvertreter nicht eingeladen worden seien. Durch das „selektive Framing“ drohe ein unvollständiges Bild des Abkommens gezeichnet zu werden, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung. Vom Abkommen am stärksten betroffen wären laut den Verbänden die Erzeuger von Zucker, Rindfleisch, Geflügel, Mais, Eiern und Bioethanol.

Die Europaminister Frankreichs und Italiens verabschiedeten eine gemeinsame Erklärung zum Mercosur-Abkommen, die mehr Schutz vor Marktverzerrungen für die europäischen Landwirte fordert. Um den Erzeugern gleiche Wettbewerbsbedingungen zu garantieren, sollten die europäischen Gesundheits-, Umwelt- und Sozialstandards durch eigene Klauseln abgesichert werden. In Brüssel war zu hören, dass die EU-Kommission den endgültigen Vertragstext noch vor der Sommerpause vorlegen könnte. age

Kreative grüne Küche

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Im Rahmen der Qualifizierung „Kräuterkunde“ des LandFrauen­verbandes drehte sich kürzlich in der Hauswirtschaftsschule in Rendsburg alles um die Schätze der Natur: 19 engagierte TeilnehmerInnen tauchten im 3. Seminar-Baustein „Kräuterkochen“ in die Welt der essbaren Wildpflanzen ein.

Wilde Kräuter schmecken nicht nur lecker – sie sind auch ein echter Hingucker auf dem Teller. Fotos: Meike von der Goltz

Getreu dem Motto „Alles, was der Garten hergibt“ wurden bekannte und weniger bekannte Kräuter wie Giersch, Gundermann, Löwenzahn und Gänseblümchen verarbeitet – und natürlich mit Neugier und Freude verkostet. Die grüne Küche zeigte sich dabei von ihrer kreativsten Seite. Ob als würziges Pesto, aromatische Grüne Soße, frischer Salat oder raffiniertes Kräuterbrötchen – die Teilnehmenden entdeckten neue Geschmackserlebnisse und alte Kräuterschätze wieder.

Das gemeinsame Kochen förderte nicht nur das Wissen über heimische Pflanzen, sondern auch den Austausch untereinander – ganz im Sinne der LandFrauenidee: Lernen, Gemeinschaft und Nachhaltigkeit. Beim gemeinsamen Mittagessen, der Verkostung aller „gezauberten“ Gerichte, konnte anschließend erlebt werden, wie vielfältig, schmackhaft und gesund heimische Wildkräuter sein können.

Mit Begeisterung und frischem Kräuterduft in der Nase gingen die Teilnehmenden am Nachmittag nach Hause – inspiriert, die wilde Küche künftig öfter auf den eigenen Speiseplan zu setzen.

Großer Kräutertag 2025

Ein Tag voller Wissen, Genuss und grüner Ideen!

Am Mittwoch, 23. Juli, auf dem Kolonistenhof, Hüttener Berge gibt es ein Fest für alle Sinne rund um die Welt der Kräuter. Es gibt ein abwechslungsreiches Programm mit Workshops, Fachvorträgen, Kräuterführungen und einem bunten Kräutermarkt. Egal ob Kräuterprofi oder Neuling – dieser Tag bietet für jeden etwas. Vorbeikommen, inspirieren lassen und die Kraft und Vielfalt unserer heimischen Pflanzen entdecken.

Möglichkeiten zur Anmeldung gibt es noch unter landfrauen-sh.de

Wolfspolitik: Schweden senkt Referenzwert

Die schwedische Regierung hat beim Thema Wolf Ernst gemacht: Die nationale Umweltschutzbehörde ist nun damit beauftragt worden, den Referenzwert hinsichtlich der Populationsgröße für einen „günstigen Erhaltungszustand“ in Schwedens Bericht an die EU-Kommission in diesem Jahr auf 170 Wölfe abzusenken.

Der Bericht zum Zustand der Arten laut Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie ist alle sechs Jahre fällig. Im letzten Bericht 2019 hatte der Wert bei 300 Einzeltieren gelegen. Bereits im Herbst 2024 hatte die Regierung in Stockholm den Schritt angekündigt. Die Reduzierung der Wolfspopulation müsse laut dem schwedischen Landwirtschaftsministerium schrittweise erfolgen, um den günstigen Erhaltungszustand zu gewährleisten und „die geschützte und lizenzierte Jagd fortzusetzen“. Ein erstes Zwischenziel ist ein Schrumpfen der Wolfspopulation auf „270 Tiere bis zur nächsten lizenzierten Jagd im Jahr 2026“, erläuterte der Chef des Agrarressorts, Peter Kullgren.

Der Referenzwert einer Art ist die Mindestzahl an Individuen, die auf nationaler Ebene als notwendig erachtet wird, um die Aufrechterhaltung des günstigen Erhaltungszustands der Art in ihrem natürlichen Verbreitungsgebiet langfristig zu gewährleisten.

Kritik an der Änderung kam umgehend von der größten Umwelt- und Naturschutzorganisation im Land. Laut der Schwedischen Gesellschaft für Naturschutz verstoße die Entscheidung der Regierung gegen wissenschaftliche Empfehlungen und EU-Recht. Laut den Naturschützern müsse der Referenzwert höher sein als die berechnete lebensfähige Mindestpopulation, und 170 Wölfe würden dafür nicht reichen. Die Organisation warnt davor, dass der Wolf damit langfristig aus Schweden verschwinden könnte.

Entschädigungen „beschämend“ niedrig

Ihre langjährige Forderung nach einer fairen und verlässlichen Entschädigungspraxis im Zusammenhang mit dem Ausbau der digitalen Infrastruktur haben die Familienbetriebe Land und Forst (FLuF) bekräftigt.

Anlässlich der Anhörung im Bundestagsausschuss zur geplanten Änderung des Telekommunikationsgesetzes stellte der Verband in der Vorwoche zugleich klar, dass er den Ausbau der digitalen Infrastruktur ausdrücklich begrüße, denn dieser sei entscheidend für die Zukunftsfähigkeit des ländlichen Raums und schaffe überhaupt erst die Voraussetzungen für Teilhabe und für moderne Anwendungen, zum Beispiel das Precision-Farming.

Wenn aber, wie geplant, der Netzausbau und die Errichtung der damit einhergehenden Infrastruktur den Stellenwert eines „überragend wichtigen“ öffentlichen Interesses erhielten, dann „drohen dem privaten Grundbesitz harte Einschnitte und Duldungspflichten in einem bislang nicht gekannten Ausmaß“, warnt der Verbandsvorsitzende Max von Elverfeldt. Dringenden Nachsteuerungsbedarf sieht er vor allem bei den von der technischen Entwicklung völlig überholten und aus seiner Sicht „unangemessen niedrigen“ Entschädigungsstandards. Wer Platz für unter- wie oberirdische Leitungen, Masten, Funktürme und weitere technische Infrastruktur bereitstellen müsse, „den kann man nicht, wie bisher, mit beschämend geringen Einmalzahlungen abspeisen“, so von Elverfeldt.

„Einmalzahlungen mögen für Netzbetreiber bequem sein – für viele Familienbetriebe bedeuten sie einen dauerhaften wirtschaftlichen Nachteil“, erklärte von Elverfeldt. Wenn über Jahrzehnte hinweg keine Bäume mehr gepflanzt werden dürften, Rückegassen entfielen oder der Boden nicht mehr wie gewohnt bearbeitet werden könne, dann brauche es einen Ausgleich, der dem auch gerecht werde. Die Familienbetriebe Land und Forst forderten daher angemessene wiederkehrende Zahlungen statt pauschaler Abfindungen.

„Wir erleben eine politische Kehrtwende“

An seinem 51. Tag als Landwirtschaftsminister sprach Alois Rainer (CSU) beim Deutschen Bauerntag. Klaus-Peter Lucht, Präsident des Bauernverbandes Schleswig-Holstein, hatte im Bauernblattinterview einen positiven Eindruck.

Hat Landwirtschaftsminister Alois Rainer beim Bauerntag Ihre Erwartungen erfüllt?
Klaus-Peter Lucht: Ich habe zum ersten Mal seit langer Zeit wieder das Gefühl, dass unsere Themen gehört werden. Landwirtschaftsminister Rainer setzt auf Kompromisse und Praxisnähe statt auf ideologische Grabenkämpfe. Das wird der Wettbewerbsfähigkeit der Landwirtschaft helfen.

Welche Unterschiede haben Sie zum Amtsvorgänger Cem Özdemir (Grüne) wahrgenommen? Unter Minister Özdemir war vieles ideologiegetrieben, es ging mehr um Symbolpolitik als um praxisnahe Lösungen. Jetzt erleben wir Dialogbereitschaft und eine politische Kehrtwende. Rainer hat sich entgegen dem vorgesehenen Protokoll sogar offen zur Diskussion gestellt. Er hatte in einzelnen Punkten die Ehrlichkeit zu sagen: „Ich bin noch nicht im Thema, kommen Sie direkt auf mich zu“, das finde ich bemerkenswert.

Sehen Sie auch Konfliktpotenzial?
Ganz klar beim Mindestlohn. Die Erhöhung auf knapp 15 € gefährdet arbeitsintensive Sonderkulturbetriebe. Wir haben ein alternatives Konzept mit einer Ausnahme für die Landwirtschaft vorgeschlagen. Rainer zeigt sich gesprächsbereit, aber das Bunde

Welche positiven Signale nehmen Sie mit von Alois Rainer?
Als Sprecher der Verbändeplattform für Erneuerbare Antriebe freut es mich, dass Rainer die Forderung nach steuerlicher Entlastung synthetischer Kraftstoffe aufgenommen hat. Wir brauchen Kraftstoffe, die mit der bestehenden Logistikkette kompatibel sind. Elektromobilität mag für kleinere Maschinen im Hofeinsatz funktionieren, jedoch nicht für die große, moderne Landwirtschaft. Insofern ist die Offenheit gegenüber alternativen Kraftstoffen, die praxistauglich sind, ein gutes Zeichen.

Wie ist Ihr Eindruck von dem Verhältnis zwischen dem Landwirtschafts- und dem Umweltministerium?
Rainer und Umweltminister Carsten Schneider (SPD) haben beim Bauerntag ein konstruktives Miteinander erkennen lassen. Rainer hat sich die Rede seines Umweltkollegen vollständig angehört, das war früher nicht selbstverständlich. Ich denke, es gibt eine realistische Chance für eine gemeinsame, praxisnahe Naturschutzpolitik. Wichtig ist auch, dass wir als Bauern die Minister sachlich fordern.

Welchen Eindruck macht der neue Umweltminister Schneider auf Sie?
Er kommt aus Thüringen, versteht den ländlichen Raum und spricht nicht im Alarmmodus. Das Wort „Klimakatastrophe“ hat er nicht genutzt, sondern betont, dass Klimaschutz in die Produktionsrealität integriert werden müsse. Das ist auch unsere Forderung: Wir wollen und können Biodiversität mitproduzieren, aber wir wollen dafür auch fair bezahlt werden. Ich glaube, Schneider versteht das. Fragen: mbw

Landwirtschaft sieht Mindestlohn-Anhebung mit Sorge

Der gesetzliche Mindestlohn soll in zwei Stufen bis 2027 auf 14,60 € pro Stunde steigen. Zum 1. Januar steigt der Mindestlohn im ersten Schritt auf 13,90 € pro Stunde. Das teilte die Mindestlohnkommission am Freitag voriger Woche in Berlin mit.

Der gesetzliche Mindestlohn von derzeit 12,82 € soll in zwei Stufen steigen. Die Mindestlohnkommission empfiehlt eine Anhebung auf 13,90 € zum 1. Januar 2026 sowie auf 14,60 € zum 1. Januar 2027. Die Empfehlung der paritätisch von den Tarifpartnern besetzten Mindestlohnkommission erfolgte einstimmig.

Verbände fordern Sonderregelung

In der Landwirtschaft stieß die Empfehlung auf Kritik. Der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Joachim Rukwied, sprach von einer „massiven Anhebung des Mindestlohns“, der landwirtschaftliche Betriebe zum Ausstieg aus arbeitsintensiven Kulturen zwingen werde. „Wir werden dem Wettbewerbsdruck innerhalb der EU nicht standhalten können“, warnte Rukwied. Das werde zu einer weiteren Produktionsverlagerung ins Ausland führen. Der Bauernpräsident forderte erneut eine Sonderregelung für saisonal Beschäftigte in der Landwirtschaft. Gleichlautende Forderungen kamen von Landesbauernverbänden. „Betriebe mit Sonderkulturen sind in ihrer Existenz bedroht“, warnte der Geschäftsführer des Deutschen Raiffeisenverbands (DRV), Dr. Christian Weseloh. Seiner Auffassung nach ist eine differenzierte Betrachtung der Sonderkulturen bei der Mindestlohnregelung unerlässlich. Ziel müsse es sein, „sowohl soziale Gerechtigkeit als auch landwirtschaftliche Realitäten zu berücksichtigen“. Der Gesamtverband der deutschen Land- und Forstwirtschaftlichen Arbeitgeberverbände (GLFA) zollte der Mindestlohnkommission Anerkennung, dass sie sich nicht dem politischen Druck gebeugt habe, den gesetzlichen Mindestlohn auf 15 € anzuheben. Gleichzeitig forderte auch GLFA-Präsident Hans-Benno Wichert die Bundesregierung auf, umgehend eine Ausnahme vom gesetzlichen Mindestlohn für den Obst-, Gemüse- und Weinbau auf den Weg zu bringen. „Wer regionale und klimafreundliche Lebensmittelversorgung sowie landwirtschaftliche Vielfalt erhalten will, muss jetzt handeln“, so Wichert.

Der Zentralverband Gartenbau (ZVG) stellt die Frage, wie tragfähig diese Entscheidung tatsächlich für alle Seiten ist, insbesondere für die hoch belasteten Betriebe im Bereich der Sonderkulturen. Gerade sie hätten zuletzt noch einmal eindringlich vor den Folgen weiterer Erhöhungen gewarnt, heißt es in einer Pressemeldung des ZVG. Der ZVG hatte zuvor eigene Lösungsvorschläge gemacht: Einfrieren des Mindestlohnes auf dem aktuellen Niveau bei 12,82 € und Anhebung erst dann, wenn 80 % des gesetzlichen Mindestlohns diesen Wert übersteigen. Dieser Appell wurde nicht berücksichtigt.

Ausnahmeregelungen sind Sache der Politik

Bundesarbeitsministerin Bärbel Bas (SPD) verteidigt das Verhandlungsergebnis der Mindestlohnkommission zur künftigen Höhe der Lohnuntergrenze. Als Sozialdemokratin habe sie sich zwar eine stärkere Erhöhung gewünscht, sagte Bas im Deutschlandfunk. Doch gehöre die Lohnpolitik „am Ende in die Hände von Arbeitgebern und Gewerkschaften“. Die Mindestlohnkommission befasst sich nach Angaben ihrer Vorsitzenden Christiane Schönefeld nicht mit möglichen Ausnahmeregelungen beim Mindestlohn. Dies sei Sache des Gesetzgebers, sagte der Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgebervereinigung, Steffen Kampeter, am Freitag voriger Woche in Berlin. Das Vorstandsmitglied im Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB), Stefan Körzell, erteilte entsprechenden Forderungen eine kategorische Absage. Alle drei Vertreter kritisierten wiederholte Versuche von politischer Seite, sich in die Arbeit der Mindestlohnkommission einzumischen. Dies habe die Verhandlungen enorm erschwert.

Die Mindestlohnkommission ist politisch unabhängig. Ihre Mitglieder sind jeweils drei Vertreter der Arbeitgeber- und der Arbeitnehmerseite sowie zwei Wissenschaftler. Den Vorsitz hat das ehemalige Vorstandsmitglied der Bundesagentur für Arbeit, Christiane Schönefeld. Die Empfehlung muss formal vom Bundesarbeitsministerium über eine Rechtsverordnung umgesetzt werden. Dabei gibt es keinen Ermessensspielraum. age, mbw

Kein Platz für Fleischsteuer und Schreibtischlandwirte

Bundeslandwirtschaftsminister Alois Rainer (CSU) würdigte in seiner Rede auf dem Deutschen Bauerntag die enorme Bedeutung der Landwirtinnen und Landwirte für die Ernährungssicherheit und Versorgung der Bevölkerung mit hochwertigen Lebensmitteln. Er bekannte sich zur Verantwortung des Staates, praktikable politische Lösungen für die Landwirtschaft zu schaffen. Pünktlich zum Bauerntag entfiel die Stoffstrombilanz und die Agrardiesel-Rückvergütung wurde wiedereingeführt. Zudem kündigte er an, demnächst auch alternative Kraftstoffe steuerlich zu begünstigen, konkrete Vorschläge zum Bürokratieabbau und einer neuen Exportstrategie vorzulegen.

Zu Beginn seiner Rede vor rund 750 Delegierten und Gästen des Deutschen Bauerntages sprach Bundeslandwirtschaftsminister Rainer den Stalleinbruch von Aktivisten der Organisation Animal Rebellion am 24. März in den landwirtschaftlichen Betrieb des Präsidenten des Bayerischen Bauernverbandes, Günther Felßner, in Mittelfranken an. Felßner wurde zu diesem Zeitpunkt als Kandidat für das Bundeslandwirtschaftsministerium gehandelt und zog aufgrund dieser Ereignisse zurück. Rainer betonte die Notwendigkeit, demokratische Meinungsverschiedenheiten zu akzeptieren, grenzte sich aber entschieden gegen Gewalt und Sachbeschädigung bei Protestaktionen ab.

Bürokratie belastet die Betriebe

Der Minister kritisierte die übermäßige Bürokratie in der Landwirtschaft und setzt auf einen spürbaren Abbau. Landwirte müssten wieder mehr Zeit auf dem Hof, auf dem Feld oder im Stall verbringen können, „nicht hinter dem Schreibtisch“. Rainer sieht sein Haus auf einem guten Weg durch die eigens eingerichtete Stabsstelle, die eine Neubewertung der rund 200 Vorschläge zum Bürokratieabbau vornehme, die die Länder in den vergangenen Wochen eingereicht hätten. Dem Export landwirtschaftlicher Produkte aus Deutschland will Rainer zu einem Aufschwung verhelfen, um wie Wirtschaftskraft zu stärken. Sein Ministerium arbeite an Eckpunkten für eine Exportstrategie. Die Präsenz auf Auslandsmessen solle wieder ausgedehnt werden. Sein Vorgänger Cem Özdemir (Grüne) hatte noch beschlossen, das Auslandsmesseprogramm der Agrarressorts deutlich einzuschränken.

Abbau der Tierhaltung verhindern

Die Tierhaltung in Deutschland zu erhalten, sei eine seiner großen Aufgaben, betonte Rainer vor den Delegierten in Berlin. Ein weiterer Abbau der Tierhaltung in Deutschland müsse verhindert werden, das würde nur dazu führen, die Produktion ins Ausland zu verlagern, mit unsicheren Tierhaltungsstandards. Er unterstütze den Ausbau von Tierwohlstandards, erteile aber einer Finanzierung über eine „Fleischsteuer“ eine klare Absage. Er betonte, dass er für Bestandsschutz und eine Planungssicherheit von 20 Jahren eintrete, wenn investiert werde. Zur Verschiebung des Tierhaltungskennzeichnungsgesetzes sagte er, es müsse vom ersten Tag an funktionieren, deshalb sei eine Verschiebung auf den 1. März 2026 notwendig. Er kündigte dazu eine praxisnahe Ausgestaltung und Fachgespräche mit den Verbänden an.

Der Minister bekannte sich auch zu einem dringenden Handlungsbedarf im Pflanzenschutz. Es gehe nicht um Selbstzweck, sondern sichere Ernten und Einkommen für die Landwirtschaft. Er sprach sich dafür aus, die Zulassung für Pflanzenschutzmittelwirkstoffe zu beschleunigen, um neuen Schaderregern wie der Schilf-Glasflügelzikade künftig wirksam begegnen zu können. Zum Thema Steuerbegünstigung kündigte Rainer an, für ihn stünden auch biogene Kraftstoffe auf der Tagesordnung. Die Entwicklung dieser Kraftstoffe im Markt solle gefördert werde, um der Land- und Forstwirtschaft den Einstieg in alternative Treibstoffe zu ermöglichen. Den jungen Betriebsnachfolgern in der Landwirtschaft kündigte der Minister an, ein Politikumfeld zu schaffen, das für Hofnachfolge und sichere Investitionen stehe. mbw

Aus für Stoffstrombilanz

Das Bundeskabinett hat am Mittwoch voriger Woche der Aufhebung der Stoffstrombilanzverordnung zugestimmt. Der Beschluss erfolgte im Rahmen einer sogenannten Ministerverordnung, für die weder der Bundestag noch der Bundesrat zustimmungspflichtig sind. Die Verordnung tritt in Kraft, sobald sie im Bundesgesetzblatt verkündet worden ist.

Agrarminister Alois Rainer (CSU) sprach von einem großen Schritt zum Bürokratieabbau in der Landwirtschaft. Sein Haus setze damit einen zentralen Auftrag aus dem Koalitionsvertrag um und sorge für erste spürbare Entlastungen im landwirtschaftlichen Alltag. Damit verbunden sei eine Entlastung der Betriebe bei den Bürokratiekosten in einer Größenordnung von 18 Mio. € im Jahr. Rainer kündigte an, dass die Bundesregierung so schnell wie möglich einen neuen Anlauf für eine Novelle des Düngegesetzes unternehmen werde. Ein erster Versuch der Vorgängerregierung war in der letzten Wahlperiode im Vermittlungsausschuss gescheitert. Rainer nannte als Ziel, eine verlässliche Rechtsgrundlage zu schaffen für ein „effizientes, umweltgerechtes und zugleich praxistaugliches Nährstoffmanagement“. Im Zuge dieser Gesetzesnovelle wird es auch darum gehen, ein Instrument zu prüfen, das eine Nährstoffbilanzierung auf betrieblicher Ebene ermöglicht. Der Minister versicherte, es gehe dabei um eine bürokratiearme Regelung, die man gemeinsam mit den Beteiligten erarbeiten werde und die dem europäischen Recht genüge.

DBV fordert verursachergerechtes Düngerecht

Der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Joachim Rukwied, begrüßte die Aufhebung der Stoffstrombilanzverordnung. Zugleich erteilte er einer Nachfolgeregelung eine Absage. „Die Stoffstrombilanz muss ersatzlos wegfallen“, so der DBV-Präsident im Vorfeld des Bauerntages. Er bekräftigte seine Forderung nach einem verursachergerechten Düngerecht: „Wir müssen heraus aus der Sippenhaft.“ Seiner Auffassung nach ist das im Rahmen der bestehenden Vorgaben machbar. Die Familienbetriebe Land und Forst bezeichneten die Ministerverordnung zur Stoffstrombilanz als „ein starkes Signal für Entlastung und für Vertrauen in die landwirtschaftliche Praxis“. Laut deren Vorsitzendem Max von Elverfeldt müsse nun die Ermächtigungsgrundlage für die Stoffstrombilanz im Düngegesetz gestrichen werden. Nur so ließen sich künftige Fehlentwicklungen verhindern. Gleichzeitig sei die Düngeverordnung zu mehr Verursachergerechtigkeit weiterzuentwickeln. „Die Stoffstrombilanz war für den Gemüsebau kein geeignetes Instrument“, stellte der Vorsitzende der Bundesfachgruppe Gemüsebau (BfG) im Zentralverband Gartenbau (ZVG), Christian Ufen, fest. Die bestehenden Regelungen zur Düngebedarfsermittlung und zur jährlichen Dokumentation der Nährstoffgaben seien bereits umfassend und zielführend.

SPD spricht von Monitoringverordnung

Auf weiteren Handlungsbedarf im Düngerecht wies SPD-Agrarsprecherin Dr. Franziska Kersten hin. Sie äußerte in einem Interview, eine Änderung des Düngegesetzes sei unerlässlich. Nötig sei eine Monitoringverordnung, um zu wissen, ob die bestehenden Düngeregeln erfolgreich seien. Man komme nicht umhin, die Nährstoffzu- und -abfuhr auf betrieblicher Ebene zu erfassen.

Droht neues Vertragsverletzungsverfahren?

Kritisch reagierten Umweltverbände, so warf der Deutsche Naturschutzring (DNR) der Bundesregierung vor, sie streiche im Eilverfahen leichtfertig ein zentrales Instrument für eine verursachergerechte Düngepolitik. Sie verabschiede sich de facto von den Zielen der EU-Wasserrahmenrichtlinie sowie der EU-Nitratrichtlinie, so DNRGeschäftsführer Florian Schöne. Die Regierung riskiere damit neue Vertragsverletzungsverfahren. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hielt Rainer vor, er mache der Agrarlobby kurz vor dem Bauerntag ein folgenschweres Geschenk. „Verursacher von Nitrateinträgen können sich jetzt noch leichter verstecken und aus der Verantwortung stehlen“, so DUH-Bundesgeschäftsführer Sascha Müller-Kraenner. Ohne Erfassung der betrieblichen Nährstoffe werde das Düngerecht noch weniger wirksam gegen Nitrat im Grundwasser. Müller-Kraenner kündigte an, die DUH werde die Ministerverordnung bei ihrer laufenden Klage gegen die Bundesregierung vor dem Oberverwaltungsgericht Münster in Sachen Nitratbelastung vorbringen. age