Natürlichen Charme erhält der Gartenteich erst durch einen üppig bepflanzten Ufersaum. Doch viele Teiche haben keine Sumpfzone und der Boden ist jenseits von Teichfolie oder Becken nicht feuchter als anderswo im Garten. Für diesen Standort empfehlen sich Arten, die optisch zur natürlichen Teichflora passen, aber dennoch mit einem trockeneren Standort zurechtkommen.
Für halbschattig gelegene Bereiche bieten sich Wiesen-Taglilie (Hemerocallis lilioasphodelus) und die Grünrand-Funkie ‚Guacamole‘ (Hosta-Hybride) an. Die 40 bis 80 cm hohe Blattschmuckstaude wächst besonders rasch und zeigt von Juli bis August sehr große, stark duftende, weiße Blütenrispen. Sie verträgt auch vollen Schatten, blüht dort jedoch spärlicher. Mit 70 bis 80 cm wächst die Wiesen-Taglilie etwas höher. Ihre hellgelben Blüten erscheinen im Mai. Am Teichrand verbreitet sich diese Taglilie gern über kurze Ausläufer, samt sich aber auch selbst aus.
Doch auch beeindruckende Stauden-Giganten sollten am halbschattigen Teichrand nicht fehlen. Der Bergknöterich ‚Johanniswolke‘ (Aconogonon alpinum) imponiert mit 150 bis 200 cm Wuchshöhe. Mit stattlichen Ausmaßen und reichem, cremefarbenem Blütenflor von Juni bis September bringt ‚Johanniswolke‘ eine ausgezeichnete Fernwirkung mit. Auf großen, weitläufigen Grundstücken ist die Staude unverzichtbar. Als perfekter Pflanzpartner eignet sich die Stauden-Aralie (Aralia californica). Auch sie kann ausgewachsen eine Fläche von 3 bis 4 m2 beanspruchen und wächst sogar noch ein wenig höher als der Bergknöterich. Die weißlich-grünen Blütenrispen öffnen sich von Juli bis August.
Als Dritter im Bunde empfiehlt sich der Purpurdost ‚Glutball‘ (Eupatorium fistulosum) mit ebenfalls etwa 2 m Wuchshöhe. Die eindrucksvolle Sorte beschenkt uns mit purpurfarbenen, halbkugeligen Trugdolden von August bis Oktober. Tipp: Die schöne Wintersilhouette genießen und den Purpurdost erst im Spätwinter zurückschneiden.
Auch für sonnig gelegene Uferbereiche stehen einige empfehlenswerte Stauden zur Auswahl. Der Weiche Frauenmantel (Alchemilla mollis) ist eine bewährte und robuste Art mit großen, samtigen Blättern. Wer die Staude nach der grünlichgelben Blüte von Juni bis Juli zurückschneidet, regt einen Neuaustrieb der Blätter an. Tipp: Die Blütenrispen des Zierlichen Frauenmantels (Alchemilla epipsila) stehen auch nach einem Sommergewitter noch aufrecht, während sich die Blüten des Weichen Frauenmantel beleidigt auf den Boden legen. Außerdem verzichtet der Zierliche Frauenmantel auf die Selbstaussaat und bleibt schön kompakt. Mit bis zu 250 cm Höhe wächst die Weidenblättrige Sonnenblume (Helianthus salicifolius) dem Frauenmantel über den Kopf. Die aparte Solitärstaude überzeugt mit ihrer ornamentalen Wirkung. Die gelben Blüten öffnen sich erst spät im Jahr, von Oktober bis November. Das macht sie zu einer wertvollen, späten Bienenweide, die mit trockenem Boden problemlos zurechtkommt.
Beim Thema Ufergestaltung darf die unschlagbare Wiesen-Iris (Iris sibirica) keinesfalls unerwähnt bleiben. Je nach Sorte wächst sie zwischen 40 und 100 cm hoch. Die Blüten erscheinen von Mai bis Juni in den verschiedensten Blau- und Violetttönen sowie in Gelb und Weiß. Die heimische Wildstaude kommt gut auf normalem, frischem Gartenboden zurecht und zeigt sich damit recht anpassungsfähig. Ältere, anspruchslose Sorten eignen sich gut zum Verwildern und für naturnahe Pflanzungen. Für einen reichen Flor am Teichrand empfiehlt sich die Sorte ‚My Love‘ mit mittelblauen Blüten, die sich an verzweigten Blütenständen zeigen.
Gestaltungstipps für den Teichrand:
– für einen harmonischen Übergang zwischen Wasser und Land auf Pflanzen mit ähnlichen Wuchsformen wie Sumpfpflanzen zurückgreifen
– Höhenstaffelung ist für Teichpflanzen ebenso unabdingbar wie für Staudenbeete. Entsprechend den örtlichen Gegebenheiten einplanen
– einen Teil des Teichufers nicht bepflanzen und Sitzplatz (kleine befestigte Fläche, Holzsteg) einplanen, um Pflanzen und Tierwelt „hautnah“ genießen zu können
– Sitzplatz zum Grundstück hin mit hohen Gräsern wie Chinaschilf (Miscanthus sinensis) oder Pampasgras (Cortaderia) einfassen. Das erzeugt beim Sitzen einen schönen „Rascheleffekt“.