StartNachrichtenPferd & ReiterNach elf Jahren wieder in Schleswig-Holstein

Nach elf Jahren wieder in Schleswig-Holstein

Deutsche Meisterschaft Vierkampf in Elmshorn
Von Lena Höfer
Der Teamgeist ist besonders wichtig beim Vierkampf (hier der Bundesvierkampf im Rheinland 2022). Foto: privat

Dressur, Springen, Schwimmen und Laufen – für den Vierkampf reicht gutes Reiten nicht, die Teilnehmer müssen dazu noch fit sein. In diesem Jahr finden die Deutsche Meisterschaft und der Bundesnachwuchsvierkampf am Wochenende, 14. bis 16. April, in Elmshorn statt. Die Vorbereitungen laufen schon auf Hochtouren.

„Der Bundesvergleichswettkampf wird in diesem Jahr erstmals als Deutsche Meisterschaft ausgetragen“, berichtet Matthias Karstens. Der Geschäftsführer des Pferdesportverbandes Schleswig-Holstein (PSH) und sein Team sind die diesjährigen Veranstalter und freuen sich über die Aufwertung des Vierkampfes. Der Wettbewerb aus Dressur, Springen, Laufen und Schwimmen zählt zu den ältesten Bundesveranstaltungen im Jugendsport. Seit 2010 findet parallel zum Bundesvierkampf auch ein Bundesnachwuchsvierkampf statt.

Beide Veranstaltungen waren zuletzt 2012 zu Gast in Schleswig-Holstein, damals in Norderstedt. „Jeder ist mal dran“, erklärt Karstens die Vergabe nach Elmshorn. Nun hofft er, dass die Mannschaften aus Schleswig-Holstein mit um die Medaillen kämpfen können. „Als Gastgeber dürfen wir jeweils zwei Mannschaften stellen. Das ist natürlich ein Vorteil“, erklärt er. Die erste Sichtung für die Teilnehmer hat im Spätherbst im Rahmen des Landesvierkampfes stattgefunden.

„Dort haben wir 15 Kinder pro Tour ausgesucht“, berichtet Dörte Kühl. Die stellvertretende Landesjugendwartin des PSH ist für die Disziplin Vierkampf zuständig. Am Ende können je zehn Kinder in der Deutschen Meisterschaft und im Bundesnachwuchsvierkampf starten. Für die Meisterschaft gilt es, eine A-Dressur und ein A-Springen, 3.000 m Geländelauf und 50 m Schwimmen im Freistil zu absolvieren. Die „Kleinen“ reiten auf E-Niveau, laufen 2.000 m und schwimmen ebenfalls 50 m.

Seit dem Landesvierkampf haben sich die nominierten Kinder und Jugendlichen schon zum Reiten und Schwimmen getroffen. „Nun können sie noch am Stützpunktturnier in Großenwiehe teilnehmen. Falls es dann noch Wackelkandidaten gibt, treffen wir uns vor der finalen Auswahl noch einmal“, berichtet Kühl. Auch sie würde sich sehr über einen Platz auf dem Treppchen freuen, weiß aber, dass es auch davon abhängt, welche Pferde ihren Teams zugelost werden. Denn jede Mannschaft bringt zwei Pferde mit und bekommt zwei weitere durch Losentscheidung. Die eigenen beiden Pferde starten somit auch noch mit den anderen Mannschaften.

Matthias Karstens sieht keine Vergleichbarkeit zum Modernen Fünfkampf und der Diskussion um zugeloste Pferde, die dadurch angestoßen wurde, dass eine deutsche Olympiateilnehmerin bei ihrem Pferd massiv Sporen und Gerte eingesetzt hatte. „Beim Modernen Fünfkampf liegt der Schwerpunkt der Sportler nicht auf dem Reiten, beim Vierkampf hingegen schon. Es sind Reiter, die zusätzlich das Schwimmen und Laufen trainieren sowie mit dem eigenen Pferd ebenfalls an den Start gehen“, erklärt er die Unterschiede.

Das schlägt sich auch in der Bewertung nieder: Die Dressur zählt dreifach, das Springen zweifach und die übrigen Disziplinen einfach. Auch dass ein Stilspringen geritten wird, zeigt deutlich, dass der Fokus auf schönes Reiten und gute reiterliche Grundausbildung gelegt wird. Es gibt noch weitere Vorteile: „Durch den Pferdewechsel werden die Landesverbände finanziell entlastet, weil weniger Boxen bezahlt werden müssen. Und wir können auch Kinder ohne eigenes Pferd mitmachen lassen“, erklärt Dörte Kühl.

Sie findet es „schade, dass keine Einzelmedaillen vergeben werden“, denn das hätte die Chancen auf einen Platz auf dem Treppchen erhöht. „Es wird mitgezählt und auch bekannt gegeben, aber es gibt keine Platzierung“, erklärt Kühl das Prozedere. Doch bevor es so weit ist, muss das Vierkampfteam erst einmal seine Mannschaften zusammenstellen. Dies wird bis Mitte März abgeschlossen sein und dann kann noch einmal kräftig trainiert werden, bevor es losgeht. Übrigens freuen sich alle Teams über Zuschauer. „Die Veranstaltung lebt auch von der Stimmung, dem Anfeuern und der Gemeinsamkeit“, meint Dörte Kühl und lädt auch zum Länderabend am Sonnabend, 15. April, ein.

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