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Milchpreisvergleich KW 16

Geringes Rohstoffangebot treibt Preisniveau
Von Caroline Hertell, LK-Markt
Foto: Pixabay

Das feste Umfeld im Milchmarkt setzt sich fort. Die Milchauszahlungspreise liegen im März erneut höher als im Vormonat. Gegenüber Februar wurden von den Meiereien in Schleswig-Holstein durchschnittlich 2 ct mehr ausgezahlt, das ist die größte Steigerung seit November. Das Monatsmittel beläuft sich auf 46,7 ct/kg ECM für den Monat März. Damit behält der Norden die Spitzenposition in Deutschland.

Das Milchaufkommen steigt saisongemäß an, der Rückstand zur Vorjahreslinie konnte in den vergangenen Wochen verkleinert werden. Dennoch kam es in KW 13 zur Unterbrechung dieses Trends, es wurde weniger Milch angeliefert als in der Vorwoche. Somit ist das Milch­aufkommen in derselben Woche um 2,6 % im Rückstand zum Vorjahr. Direkten Einfluss hat vermutlich die kühle Witterung genommen, da es auch in Frankreich zu einer Vergrößerung des Defizits auf 1,4 % kam. Ebenso wird die Kostensituation als Begründung herangezogen, Erzeuger setzten zum Teil verringerte Mengen an Kraftfutter ein. Milchleistungsfutter 18/3 liegt preislich im Bereich um 41,50 €/dt. Am Markt für Mais und Proteinträger ist keine Entspannung in Sicht.

Europaweit waren weitere Preissteigerungen für flüssigen Rohstoff zu beobachten. Der EU-Durchschnittspreis ist auf 42,92 ct/kg ECM angestiegen und liegt auf dem höchsten Stand der vergangenen zehn Jahre. In Italien werden am Spotmarkt derzeit 50,8 ct/kg aufgerufen. In den Niederlanden sind es aktuell 54,50 ct/kg, nachdem am 27. März ein Hoch von 59,50 ct/kg erreicht wurde.

Der Kieler Rohstoffwert Milch ab Hof hat die 60-ct-Marke geknackt. Für März werden 60,9 ct/ kg notiert, was maßgeblich durch den Nichtfettwert getrieben wurde. Dieser ist um 3 ct auf 34,5 ct/kg angestiegen, der Fettwert hat sich um 1,6 ct auf 28,0 ct/ kg erhöht.

Unsicherheit im Produktenmarkt

Große Kostenunsicherheit besteht im Energiebereich. Ein Gas­embargo gegen Russland würde viele Bereiche der Lebensmittelproduktion treffen, so auch die energieintensive Milchverarbeitung. Bei längerfristigen Abschlüssen im Geschäftsbereich tun sich die Molkereien schwer, besonders am Pulvermarkt. In Richtung der Erzeuger mehren sich hingegen die Angebote über Preisabsicherungsmodelle bis zum Jahresende. Beides zeugt von der Erwartung weitersteigender Milchpreise. Am Produktenmarkt bleibt die Preis­entwicklung fest. Nach der letzten GDT-Auktion in Neuseeland kam es allerdings zu einer Stagnation des Anstiegs. Butter wurde dort schwächer bewertet, was sich in Kempten in Form von leicht zurückgegangenen Preisen zeigt. Lose Butter wird mit 7 bis 7,20 €/kg um 20 ct geringer gehandelt. Päckchenbutter verliert kaum, bei weiter reger Nachfrage. Die Käsenotierungen tendieren in Kempten seitwärts, in Hannover aufwärts. Das Angebot bleibt knapp und verhindert Preisnachlässe. Nicht immer kann die Nachfrage gedeckt werden. Für kurzfristige Abschlüsse werden in Hannover 4,70 bis 5,10 €/ kg für Brot- und Blockware aufgerufen.

Verschnaufpause bei Milchpulver

Am Pulvermarkt hat sich die Nachfrage auf hohem Niveau etwas beruhigt. Das hat den Preis­anstieg verlangsamt. Auf globaler Ebene ging die Nachfrage aus Ländern, die den Ramadan feiern, sowie aus dem coronageplagten China zurück. Die Preise für Milch- und Molkepulver bewegten sich daher überwiegend seitwärts. Vollmilchpulver notiert bei 5.350 bis 5.500 €/t. Für Preisrückgänge ist zunächst kein Raum, dies auch wegen der anhaltend hohen Frachtraten in der internationalen Schifffahrt. Im Rückblick auf den März sind deutliche Preisanstiege festzustellen. Im Monatsmittel lagen die Kurse für Voll- und Magermilchpulver um etwa 300 €/t gegenüber Februar erhöht. Vollmilchpulver ist von 2,95 auf 3,17 €/ kg gestiegen. 

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