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Milchpreisvergleich

Stabilisierung am Markt
Von Judith Wahl, LK-Markt
Foto: Imago

Die Milchauszahlungspreise sind im Monatsvergleich bei vielen Meierein unverändert. Einige haben ihre Auszahlungspreise um bis zu 2 ct reduziert, eine Meierei hat den Preis angehoben. Doch die Lage für Milchviehhalter bleibt weiterhin angespannt. Vergleichsweise hohe Futterkosten durch längerfristig laufende Kontrakte schmälern die Liquidität. Im östlichen Bundesgebiet schwanken die Auszahlungspreise erneut zwischen 37 und 45 ct/ kg ECM. Im südlichen Bundesgebiet reichen die Preise von 37,26 bis 47,96 ct/kg ECM. Im westlichen Teil Deutschlands rangieren die Auszahlungspreise zwischen 34,95 und 47 ct/kg ECM.

Hierzulande wird im Durchschnitt ein Preis von 37,78 ct/kg ECM mit einer Spanne von 35 bis 40,5 beziehungsweise 46 ct/kg ECM ausbezahlt.

Die Milchanlieferung unterliegt einem saisonal üblichen Rückgang. Im Jahresvergleich ergibt sich für die Milchanlieferungsmenge in KW 28 ein Plus von 2,2 %. Es ist davon auszugehen, dass ab jetzt bis November das Milchaufkommen saisonal weiter zurückgeht.

Insgesamt zeigen sich die Händler an den Rohstoffmärkten in der ersten Monatshälfte abwartend. Marktteilnehmer berichten von einem geringen Angebot an Industrierahm. Auch die Nachfrage fiel gering aus. Auslöser für eine abwartende Nachfrage könnten zurückgehende Preise für Blockbutter sein. Zudem sind die Entwicklungen der Milchanlieferungsmengen in Verbindung mit den Inhaltstoffen ungewiss.

Die europäische Anlieferungsmenge lag zwischen Januar und April 2023 um 0,8 % über dem Vorjahreszeitraum. Gleiches gilt für die US-Milchmenge im Zeitraum Januar bis Mai 2023. Australiens Milchproduktion liegt weit hinter dem Vorjahr zurück. Das Minus beträgt 4,8 % für den Zeitraum Juli 2022 bis Mai 2023. In Neuseeland ist die Anlieferungsmenge nur um 0,5 % kleiner als im zurückliegenden Jahreszeitraum (Juni 2022 bis Mai 2023). An der Global Dairy ­Trade in Neuseeland wurde nach der letzten Sitzung mit einem leichten Plus nun wieder ein Minus realisiert. Das Vollmilchpulver war mit einem Minus von 0,4 % das bestbewertete Produkt. Butter und Buttermilchpulver erzielten ein deutliches Minus von 10,3 sowie 11,4 %. Dies sind nicht die besten Zeichen für eine Entspannung am Milchmarkt. Anders ist es mit dem Kieler Rohstoffwert Milch, der für Juli ab Hof 37 ct beträgt (+0,6 ct). Sowohl der Fett- als auch der Nichtfett-Wert werden positiv bewertet. Die Terminmarktnotierungen an der EEX in Leipzig für Magermilchpulver (MMP) und Butter gaben im Monatsverlauf jedoch nach.

EU-weit ergibt sich für Juni im Mittel ein rückläufiger Milchauszahlungspreis. Am niederländischen Spotmarkt legt der Preis um 2,5 ct im Monatsvergleich auf 37,5 ct zu. In Italien stiegen die Spotmarktpreise innerhalb einer Monates um 2,8 ct auf 51,8 ct.

Die Kemptener Börse notiert einen geringeren Preis für Vollmilchpulver im Vergleich zum Vormonat (3.495 €/t, minus 15 €/t). Magermilchpulver (MMP) in Lebensmittelqualität gibt nach auf 2.405 €/t und in Futtermittelqualität auf 2.075 €/t (minus 115 €/t). Es wird von einer ruhigen Marktlage mit wenig Nachfrage berichtet, wobei kaum Verträge geschlossen werden. Aufgrund des weltweit geringeren MMP-Preises lässt sich im Exportgeschäft kaum Ware absetzen. So liegt die Priorität derzeit darin, Kontrakte abzuwickeln.

Anders sieht es am Markt für Käse aus. Das begrenzte Angebot trifft auf eine sehr lebhafte Nachfrage. Die Preise ziehen an. Blockware wird mit 3,55 bis 3,75 €/kg um 5 ct höher gegenüber dem Vormonat notiert. Brotware liegt mit 3,80 bis 4,00 €/ kg in der unteren Spanne 5 ct und in der oberen Spanne 10 ct über dem Vormonat.

Lose Butter wird wieder 15 ct unter dem Vormonat notiert (4,60 bis 4,75 €/kg). Es wird eine normale Nachfrage registriert. Geformte Butter wird nur abwartend nachgefragt. Sie kostet in der oberen Spanne 20 ct weniger als im Juni (4,80 bis 4,96 €/kg).

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