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Digital denken – ländlich handeln

LandFrauen in Nordfriesland begeistern sich für das Zukunftsthema KI
Von Inge Carstensen
In der Koogshalle blieb kaum noch ein Platz frei, so sehr begeisterte das Thema „Künstliche Intelligenz“ die LandFauen. Foto: Maike Nommensen

Großer Andrang beim Vortrag zur Künstlichen Intelligenz (KI): Der KreisLandFrauenverband Nordfriesland lud in Kooperation mit den Gleichstellungsbeauftragten des Kreises Nordfriesland und der evangelischen Frauenarbeit zu einem spannenden Vortrag über KI in die Koogshalle in Reußenköge ein.

Die Referentin des Abends: Prof. Dr. Doris Weßels, Wirtschaftsinformatikerin und Hochschulprofessorin. Mit großer Leichtigkeit, viel Fachwissen und einer ordentlichen Portion Humor führte sie durch den Abend. Zunächst gab es für die LandFrauen einen verständlichen Überblick über die Grundlagen der Künstlichen Intelligenz.

Digitaler Wandel

Bemerkenswert: Bereits 67 % der Deutschen nutzen heute gelegentlich KI-gestützte Anwendungen, Tendenz steigend. Die Werkzeuge werden immer leistungsfähiger und durchdringen nahezu alle Lebensbereiche. Ein wichtiger Punkt des Vortrags: KI-Systeme wie Chatbots wirken zwar oft empathisch, imitieren aber lediglich menschliches Verhalten. Sie verstehen nicht, was richtig oder falsch ist, sondern berechnen Wahrscheinlichkeiten. Deshalb gilt: Informationen aus KI-Quellen immer kritisch hinterfragen – zur Recherche sind sie nur bedingt geeignet. KI nutzt eine Vielzahl an Tools und Technologien. Prof. Weßels zeigte verschiedene Anwendungen, unter anderem mit Suno.com erstellte sie ein Lied über die LandFrauen. Auf dieser Plattform lassen sich in wenigen Minuten komplette Songs generieren – „Roland Kaiser würde vor Neid erblassen“, scherzte Weßels.

Wissen, was kommt

Die Anwendungsmöglichkeiten sind nahezu grenzenlos, doch der Fortschritt birgt auch Herausforderungen: Besonders in kreativen Berufen sind viele Arbeitsplätze bedroht. Und auch im Bildungswesen fehlen klare Richtlinien: Was dürfen Studierende mit KI machen – und was nicht? Ein eindrucksvoller Ausblick galt der nahen Zukunft: Mit KI-unterstützten Brillen sollen Informationen künftig direkt im Sichtfeld eingeblendet werden – Interaktionen mit digitalen Objekten könnten so Teil des Alltags werden. Humanoide Roboter übernehmen zunehmend körperlich anstrengende oder gefährliche Tätigkeiten – von der Pflege bis zur Industrie. Gleichzeitig warnte Prof. Weßels vor der Gefahr sozialer Isolation: „Introvertierte Menschen könnten sich zunehmend in KI-Welten zurückziehen – KI statt Tinder.“

Clever vernetzt

Interessant war auch der Blick auf die Nutzergruppen: Hauptsächlich sind es gebildete Männer im Alter von 35 bis 49 Jahren, die KI nutzen – häufig heimlich, um sich einen zeitlichen oder beruflichen Vorteil zu verschaffen. Denn eines steht fest: KI ist ein echter Effizienz-Booster. Zum Abschluss rief Prof. Weßels die Teilnehmerinnen auf, sich selbst mit KI auseinanderzusetzen: „Ausprobieren, wagen und eine eigene Meinung bilden!“

Geld im Griff – Verein im Plus

Das Kassenführerinnen-Seminar des Landesverbandes kommt an

LandFrauenpräsidentin Claudia Jürgensen bedankte sich bei Steuerberaterin Katrin Gaude (r.) für die wertvollen Informationen und Praxistipps „Rund ums Geld“.

Praxistipps, Klarheit und Sicherheit rund ums Finanzwesen im Ehrenamt gab es für 29 engagierte Frauen im Seminar „Rund ums Geld“ in Kiel-Kronshagen. Von erfahrenen Kassenführerinnen über Vorsitzende ohne aktive Kassenführung bis hin zu Neulingen, die unerwartet in das Amt gerutscht sind – eine bunte Mischung aus LandFrauen nahm an diesem praxisorientierten Seminartag teil.

Claudia Jürgensen eröffnete die Veranstaltung mit einer herzlichen Begrüßung und dankte den Teilnehmerinnen für ihre Bereitschaft, verantwortungsvolle Positionen in den Ortsvereinen zu übernehmen. Anschließend führte Katrin Gaude, Steuerberaterin und Partnerin der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Jander + Partner, in die Aufgaben, Funktionen und Verantwortlichkeiten von Kassenwartinnen ein. Anschaulich und verständlich erläuterte sie die Kunst der Buchführung und betonte die Bedeutung der Digitalisierung. Im zweiten Block widmete sie sich steuerrechtlichen Aspekten und behandelte Unterschiede zwischen gemeinnützigen und nicht gemeinnützigen Vereinen, Umsatzsteuerpflicht, Umgang mit Spenden, geldwerten Vorteilen und E-Rechnungen praxisnah.

Am Nachmittag zeigte Christiane Langholz aus der Geschäftsstelle des LandFrauenverbandes auf, wie die Zusammenarbeit mit dem Landesverband, beispielsweise bei Förderanträgen und Formularen, effizient gestaltet werden kann. IT-LandFrau Inke Studt-Jürs stellte den „Vereinsprofi“ vor, ein Programm zur ordnungsgemäßen Buchführung und Reduktion des Verwaltungsaufwands. Alles in allem erweiterten die Frauen durch praxisorientierte Inhalte und den Austausch untereinander ihr Wissen und gingen gestärkt in ihre ehrenamtliche Tätigkeit. Das Seminar verdeutlichte einmal mehr, wie wichtig Weiterbildung und Vernetzung für die erfolgreiche Arbeit in den LandFrauenvereinen sind.

Text und Foto: Judith Bühlmeier

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