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Umsatzplus dank starker Marken

Arla Foods stellt Jahresbericht vor
Von Dr. Robert Quakernack/age
Arla will sein Markengeschäft ausbauen. Fotos: Arla

Der europäische Meiereikonzern Arla Foods hat im vergangenen Jahr erneut ein Umsatzplus verbuchen können und sieht sich „trotz volatiler Marktbedingungen auf Wachstumskurs“. Der Gesamtumsatz der Arla-Gruppe stieg 2021 bei einer Milchanlieferungsmenge von 13,6 Mrd. kg im Vergleich zum Vorjahr um 5,6 % auf rund 11,2 Mrd. €.

Maßgeblich für die Umsatzsteigerung waren laut Arla vor allem höhere Verkaufspreise und ein mengenbasiertes Umsatzwachstum von 4,5 % im Bereich der Markenprodukte. Dabei hätten die Marken Arla, Castello und die Lizenzmarke Starbucks ihr „beispielloses Markenwachstum“ des Jahres 2020 fortgesetzt.

Einfluss der Inflation

„Unsere strategisch wichtigen Marken haben 2021 außerordentlich gut abgeschnitten. Zurückzuführen ist dies auf die anhaltend hohe Verbrauchernachfrage nach hochwertigen, natürlichen und nahrhaften Milchprodukten“, resümierte Arla-Vorstandschef Peder Tuborgh. Ihm zufolge waren die wegen der Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie von Monat zu Monat wechselnden Rahmenbedingungen auch für den Meiereiriesen eine Herausforderung, die man aber durch eine konsequente Angebotssteuerung gut bewältigt habe.

Arla erwartet, dass sich die Inflation und die Volatilität bis weit in das Jahr 2022 hinein auf das eigene Geschäft und andere Sektoren auswirken werden. Nach Einschätzung von Tuborgh dürften sich die anhaltenden Marktschwankungen und die hohe Inflation auf das Verbraucherverhalten auswirken. Er will eine Verlangsamung des Markenwachstums nicht ausschließen. Gleichwohl liegt das Umsatzziel für 2022 zwischen 11,8 Mrd. € und 12,4 Mrd. €. Der Gewinnanteil am Umsatz soll im Bereich von 2,8 % bis 3,2 % liegen.

Das Arla-Management plant für das Jahr 2022 Investitionen in Gesamthöhe von 600 Mio. €. Ein Teil davon soll in die Fertigstellung der Produktionsanlage zur Herstellung von Milchpulver im rheinland-pfälzischen Pronsfeld fließen.

Umkämpfter Markt

Wie Arla-Deutschland-Chef Patrik Hansson mit Blick auf die Jahresbilanz feststellte, hat das Ende der harten Lockdown-Maßnahmen 2021 in der Bundesrepublik zu einem leicht rückläufigen Konsum von Milchprodukten in Privathaushalten im Vergleich zum starken Vorjahr geführt. Dennoch habe Arla auch auf dem hart umkämpften deutschen Markt sein Markengeschäft mit einem mengenbasierten Umsatzzuwachs von 1,7 % in diesem Segment erneut ausgebaut. Am stärksten zugelegt hat nach den Angaben des Konzerns die Marke Starbucks, gefolgt von Arla Bio und Arla Buko.

Als erfolgreich wertet Hansson zudem die Einführung von Arla Kærgården Bio und den Deutschlandstart der Arla-Dachmarkenkampagne, mit der das Unternehmen die Bekanntheit seiner Marken weitersteigern und Marktanteile hinzugewinnen will.

Mit Blick auf das laufende Jahr hielt Hansson fest, dass die anhaltend hohe Inflation auch für die deutschen Landwirte und für das lokale Geschäft von Arla eine enorme Herausforderung darstelle. Dies müsse sich in den Abschlüssen mit dem Einzelhandel widerspiegeln, da nur so eine nachhaltige Landwirtschaft mit hervorragenden Standards sicherzustellen sei.

Hohe Wertschöpfung

Laut dem stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzenden von Arla, Manfred Graff, war 2021 für die landwirtschaftlichen Betriebe „ein hartes Jahr“. Sowohl die Genossenschaftsmitglieder von Arla als auch der Milchverarbeiter selbst seien von den anhaltenden Auswirkungen der Pandemie und den enorm steigenden Produktionskosten betroffen gewesen. Graff begrüßte deshalb, dass Arla dennoch „einen wettbewerbsfähigen Milchpreis“ erzielt habe.

In Deutschland habe dieser für konventionelle Milch im Durchschnitt bei 36,31 ct/kg und damit um 2,59 ct über dem Wert von 2020 gelegen. Darüber hinaus sei die im Rahmen der neuen Konsolidierungspolitik vorgesehene jährliche Nachzahlung um 50 % erhöht worden. „Dank der gezielten Anstrengungen unserer Landwirte, Mitarbeiter und des Managements hat Arla das schwierige Umfeld 2021 gemeistert und eine hohe Wertschöpfung für unsere Milch erzielt“, so Graff, der in der Eifel einen Milchviehbetrieb leitet. 

Peder Tuborgh
Patrik Hansson
Manfred Graff
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