StartNachrichtenPferd & ReiterSchleswig-Holstein-Cup – Kampf der Landkreise

Schleswig-Holstein-Cup – Kampf der Landkreise

Mit „Eselsgeduld“ Kilometer sammeln
Von Lena Höfer
Silke Falkowski und Dirk Clausen wandern mit ihren Eseln quer durch die Republik. Foto: privat

Die Teilnehmer des Schleswig-Holstein-Cups sind fleißig dabei, ihre Kilometer zu sammeln. Noch ist Zeit, und es kann sich einiges tun an der Spitze – vor allem in den Einzelwertungen. Silke Falkowski sammelt für den Kreis Schleswig-Flensburg und ist mit ihren Eseln als Säumerin zu Fuß unterwegs.

Im vergangenen Jahr stieß Silke Falkowski im Internet auf den Schleswig-Holstein-Cup. „Ich fand die Idee klasse, Kilometer mit dem Pferd zu sammeln“, erinnert sie sich. Nur hat sie keine Pferde, sondern Esel. Ihre Leidenschaft begann vor 14 Jahren mit dem Einzug der ersten beiden Hausesel Fanny und Felix. Gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten Dirk Clausen betreibt Falkowski den Erlebnisbauernhof Hüsby, Kreis Schleswig-Flensburg. Inzwischen haben die beiden zehn eigene Esel und drei Einsteller, mit denen sie auch geführte Wanderungen anbieten.

Begeistert fragte Falkowski beim Verein für Reit- und Fahrwege Schleswig-Holstein nach, ob sie auch mit ihren Langohren am Cup teilnehmen könne. „Selbstverständlich! Klasse, der erste Esel“, lautete die Antwort. Los ging es. Zwar hielt sich die Kilometerzahl aufgrund der Gelassenheit der Esel stark in Grenzen, „doch steckte die Gelassenheit so sehr an, dass man mitunter die Zeit vergessen hat und einfach nur den Moment mitten in der Natur genossen hat“, berichtet Falkowski.

Im Gesamtranking des Schleswig-Holstein-Cups liegt der Kreis Schleswig-Flensburg mit bisher 4.066 km im Mittelfeld. An der Spitze ist noch immer der Kreis Segeberg mit inzwischen 12.094 km, es folgt Pinneberg mit 9.492 km. Die Segeberger haben zwar auch in der siebten Woche mit 1.598 km die größte Strecke zurückgelegt, doch die Pferdefreunde aus Pinneberg sind ihnen mit 1.391 km dicht auf den Fersen.

Auch die Kreise Ostholstein, Dithmarschen und Kiel-Plön waren in Woche sieben besonders fleißig und haben Plätze in der Wochenwertung gutgemacht. Das schlägt sich in der Gesamtwertung der durchschnittlichen Kilometerzahl pro Teilnehmer nieder: Kiel-Plön hat es hier hauchdünn auf Platz drei geschafft und nur noch einen minimalen Abstand zu Steinburg auf Platz zwei. Mit durchschnittlich 131 km pro Teilnehmer liegt Pinneberg in dieser Wertung deutlich in Führung.

Falkowskis Antwort auf die Frage, was man denn mit Eseln machen könne, ist immer: „Alles!“ Denn Esel seien Wanderkumpel, Spielkameraden, Zuhörer, Therapeuten, Grenzenaufzeiger und Seelentröster in einem. „Wenn man erst das Vertrauen der Tiere gewonnen hat, was wirklich kein Hexenwerk ist, kann man nahezu alles mit ihnen unternehmen“, schwärmt Falkowski.

So wandern sie und Dirk Clausen mit den Eseln quer durch die Republik. Sie waren schon an den unterschiedlichsten Orten, zum Beispiel im Ahrtal, im Harz, im Saarland und am Grünen Band, der ehemaligen innerdeutschen Grenze. „Der Strand in Eckernförde ist genauso spannend wie der Zwergzebuhof in Dannewerk direkt vor unserer Haustür, Haithabu oder auch der Kulturpfad Ellingstedt“, schwärmt sie. Ihre Esel sind außerdem in vielen Einrichtungen unterwegs. Bewohnern von Seniorenheimen, Kindern aus diversen Kita-Einrichtungen und auch Menschen mit geistigen und körperlichen Beeinträchtigungen werde durch die Langohren regelmäßig ein Strahlen ins Gesicht gezaubert. pm

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