StartNachrichtenMarktIGC prognostiziert kleinere Getreidehandelsmenge

IGC prognostiziert kleinere Getreidehandelsmenge

Einschränkung der globalen Getreidenachfrage durch Teuerungen und Unterbrechung der Schwarzmeerexporte
Von age/mbw
Foto: Pixabay

Der Internationale Getreiderat (IGC) geht für 2021/22 von einem kleineren Handelsvolumen für Getreide von 415 Mio. t aus und hat seine Prognose um 9 Mio. t gesenkt. Das liegt um 7 Mio. t unter der Vorjahresmenge. In den Schwarzmeerhäfen der Ukraine werde kein Getreide mehr umgeschlagen, dagegen seien die meisten russischen Schwarzmeerterminals wieder in Betrieb, berichtete der IGC vorige Woche.

Die Prognose für den internationalen Handel mit Mais und Weizen wurde um 6 Mio. t auf 173 Mio. t beziehungsweise 3 Mio. t auf 194 Mio. t gesenkt. Aktuell hat Kiew ein Exportverbot für Weizen und Mais ausgesprochen sowie Ausfuhrlizenzen für Sonnenblumenöl eingeführt. Die Verschiffung von Gerste, Roggen, Hafer und Hirse ist zurzeit auch verboten. Obwohl die Verladungen über russische Scharzmeerterminals kürzlich wieder aufgenommen worden seien, dürfte die Ausfuhrmenge durch Beschränkungen der Handelsfinanzierung und strengere Anforderungen der Seefrachtversicherungen geschmälert werden.

Zusätzliche Exportmengen anderer Herkünfte, wie Indien, USA, EU und Brasilien, werden laut IGC die rückläufigen Verschiffungen aus dem Schwarzen Meer nur teilweise ausgleichen. Der IGC rechnet für 2021/22 mit einer Einschränkung der globalen Getreidenachfrage als Folge der Teuerungen um 8 Mio. t auf 2,278 Mrd. t. Dennoch würde der Bedarf die Vorjahresmenge noch um 43 Mio. t Getreide übertreffen.

Die Weltproduktion an Getreide in der laufenden Saison wird auf 2,284 Mrd. t veranschlagt. Die globalen Bestände an Getreide zum Abschluss der Kampagne 2021/22 liegen nun mit 607 Mio. t um 11 Mio. t höher als noch vor einem Monat. Begründet wird dies vor allem mit einer voraussichtlich umfangreicheren Einlagerung in der Ukraine. Die Vorjahresmenge würde demnach insgesamt um 7 Mio. t übertroffen. Die Fachleute betonen allerdings, dass ihre Prognosen in Anbetracht des herrschenden Ukraine-Krieges mit großer Unsicherheit behaftet seien.

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