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Generation Z – wie sie geführt werden will

Wie gewinnt man die Jugend von heute für die Grünen Berufe?
Von Alina Bock, Landwirtschaftskammer SH
Die Generation Z hat eine ganz konkrete Erwartungshaltung an die künftige Arbeitswelt. Foto: Alina Bock

Damit die heutige ­sogenannte Generation Z für die Grünen ­Berufe begeistert werden kann, muss die Arbeitswelt greifbar und nahbar präsentiert werden. Hier haben die Ausbildungs­berufe in Landwirtschaft und Co. gute Karten, denn sie können mit eindrucksvollen Motiven punkten.

Sozialforscher untersuchen in regelmäßigen Abständen, wie sich Veränderungen in Wirtschaft, Politik und Kultur auf junge Menschen auswirken und ihr Verhalten prägen. Und um ein Gefühl für die Generation Z zu bekommen, muss man verstehen, wer darunter fällt und welche Grundgedanken diese Generation antreiben. Es sind die jungen Menschen, die Mitte der 1990er und Anfang der 2000er Jahre zur Welt gekommen sind, doch eine differenziertere Abgrenzung der Jahrgänge gibt es nicht. Diese Zielgruppe ist der Grund, warum sich derzeit die Gemüter der Ausbildungsbetriebe erhitzen, denn die Generation Z hat eine ganz eigene Erwartungshaltung an die künftige Berufstätigkeit.

Einerseits ist den Jugendlichen ein sicherer Arbeitsplatz wichtig, andererseits erwarten sie einen Aufgabenbereich mit hohem Identifikationspotenzial.

Es wird außerdem großer Wert darauf gelegt, dass es eine klare Trennung zwischen Arbeit und Privatleben gibt, sodass die Work-Life-­Balance für Zufriedenheit im Job sorgt.

Bei der Arbeit dürfen konkrete Handlungsanweisungen jedoch nicht fehlen. Außerdem dienen Feedback, Anerkennung, Lob und Kritik als bedeutende Orientierungsgrößen.

Besonders aus diesem Grund bedarf es einer strukturierten Ausbildungsplanung, um neben den betrieblichen Abläufen auf diese Bedürfnisse der Generation Z einzugehen. Das bedeutet, Ausbildungsbetriebe müssen sich mit neuen Lernmethoden und Bildungsansätzen auseinandersetzen, um am Ball zu bleiben. Doch wo sonst bietet die Praxis so gute Lernorte für die gesamte Entwicklung der Jugendlichen wie in den Grünen Berufen?

Digital und online – Netzwerke nutzen

Der Alltag der Generation Z ist geprägt vom digitalen Zeitalter. Die Jugendlichen sind jederzeit online in diversen digitalen Netzwerken unterwegs. Damit bekommt auch das Wort „Netzwerk“ eine wesentliche Bedeutung. Vernetzung setzt eine Kommunikation auf Augenhöhe voraus, die auch auf den digitalen Plattformen präsent und sowohl im privaten als auch im beruflichen Leben gleichermaßen gewünscht ist. Die jungen Menschen haben konkrete Vorstellungen von einem potenziellen Vorgesetzten im Ausbildungsbetrieb.

Jede Betriebsleitung sollte sich deshalb die Frage stellen, was für die Zielgruppe besonders attraktiv an dem angebotenen Ausbildungsplatz erscheinen könnte und wie der Betrieb als glaubwürdiges Unternehmen positioniert werden kann. Eine konkrete Botschaft können dabei alle Ausbildungsbetriebe bei der Suche nach Azubis beherzigen: Kontakte sollten sowohl in der realen als auch immer mehr in der virtuellen Welt genutzt werden.

Am Puls der Zeit zu sein bedeutet auch, den jungen Menschen Einblicke in einen typischen Arbeitsalltag zu geben, denn genau das macht einen Ausbildungsbetrieb sympathisch und greifbar. Hier gibt es viele Möglichkeiten, das Ausbildungsplatzangebot sichtbarer zu gestalten. Dazu zählen neben den klassischen Stellenanzeigen in Fach- und Lokalzeitschriften Aushänge in Schulen oder Jobportale im Internet, insbesondere auch sämtliche digitalen Plattformen, die Sozialen Medien und Messenger-Dienste, mit denen persönliche Kontakte geknüpft werden können.

Auffallen – den Betrieb digital präsentieren

Auch die Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein bietet eine digitale Ausbildungsplattform, auf der jeder Ausbildungsbetrieb die Initiative ergreifen darf, um den Betrieb ganz individuell zu präsentieren. Standardinformationen wie die Betriebsadresse, Ausbildungsberuf und Betriebsschwerpunkte sind bereits für alle Ausbildungsbetriebe hinterlegt. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, einen persönlichen Text zu verfassen und einzustellen. Fragen wie: „Wer sind wir?“, „Was bieten wir?“ und „Wen suchen wir?“ können dazu beitragen, dass zukünftige Azubis einen positiven ersten Eindruck vom Betrieb und dem Team erhalten. Um der Seite noch mehr Profil zu geben, kann ein Bild eingestellt werden: Ob Luftbildaufnahme des Betriebes, das Logo oder ein Foto des Teams – der Kreativität sind hier keine Grenzen gesetzt.

Fazit

In Zeiten, in denen es mehr freie Ausbildungsplätze als Auszubildende gibt, ist es wichtiger denn je, sich mit den Lebenswelten und Bedürfnissen Jugendlicher auseinanderzusetzen. Online-Plattformen und Soziale Netzwerke bieten gute Chancen, um zukünftige Azubis für die Grünen Berufe zu begeistern und für den eigenen Betrieb zu gewinnen. Die Autorin ist für das Marketing der Grünen Berufe bei der Landwirtschaftskammer zuständig. Sie wirbt in Schulen und auf Berufsmessen und steht auch telefonisch für Auskünfte rund um die Ausbildung zur Verfügung. E-Mail und Telefonnummer sind unter lksh.de zu finden.

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