Präzisionslandwirtschaft, elektronische Fütterungssysteme, Drohnentechnik oder sonstige digitale Verfahren in der landwirtschaftlichen Produktion erfordern einen immer besseren Schutz elektronischer Daten und Prozesse in landwirtschaftlichen Betrieben. Worauf ist zu achten und wie können Landwirte effektiv vorsorgen?
Die zunehmende Automatisierung und Digitalisierung bringen den Landwirten erhebliche Effizienzgewinne und führen zu Wettbewerbsvorteilen. Allerdings gehen damit auch erhebliche Risiken einher, die für den normalen Landwirt schwer zu fassen sind. Die Gefahr eines Cyberangriffs besteht immer dann, wenn die elektronischen Systeme eines Betriebes mit dem Internet verbunden sind, was für die allermeisten zutreffen dürfte. Daher sollten vorausschauende Betriebsleiter sich der Gefahren nicht nur bewusst sein, sondern Maßnahmen treffen, um diese abzuwehren und im Schadenfalle auf eine Versicherung zurückgreifen zu können.
Im ersten Schritt sollten veraltete Rechner und Server ausgetauscht werden, um die Risiken, die über die Hardware drohen, zu verringern. Im Weiteren muss eine effektive Firewall installiert werden mit stets aktueller Anti-Schadsoftware. Auch E-Mailkonten und Fernzugriffsrechte müssen abgesichert sein. Es ist empfehlenswert, sich von einem IT-Dienstleister umfassend beraten zu lassen.
Zusätzlich zur Sicherung der Hard- und Software kann eine Cyberversicherung abgeschlossen werden. Sie springt immer dann ein, wenn Betriebe aufgrund einer Cyberattacke ganz oder teilweise lahmgelegt werden. Die Versicherung greift mit einer Task-Force ein und fungiert als Krisenmanager. In Zusammenarbeit mit einem IT-Dienstleister wird die Ursache für den Schaden ermittelt (IT-Forensik) und Schwachstellen der betriebseigenen Informationstechnik beseitigt. Anschließend wird die gesamte digitale Infrastruktur des Betriebes wiederhergestellt. Der Versicherer leistet auch für Haftpflichtschäden gegenüber Dritten, die durch den Cyberschaden ausgelöst wurden, sowie für Eigenschäden etwa durch die Kosten für die Wiederherstellung der Daten, Systeme und des betriebseigenen Netzwerks. Ebenso können Vertrauensschäden z. B. durch unberechtigte Nutzung der IT-Systeme (Kryptomining) und Ertragsschäden (Ausfall einzelner oder aller Produktionsverfahren) versichert werden.
Jetzt zum „Cyber-Security-Check“ am 27.06.2025 anmelden:
In Kooperation mit der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG), dem Verband der Landwirtschaftskammern (VLK), dem Deutschen Bauernverband (DBV), Bitkom und der Anwaltskanzlei Reed Smith bietet die DFA („Digital für alle“) den Vortrag „Cybersecurity Check auf dem Hof – So schützen Sie Ihren Betrieb vor digitalen Bedrohungen“ an. Beim einstündigen Online-Termin am Freitag, 27. Juni 2025 um 12.30 Uhr erhalten Landwirtinnen und Landwirte praxisnahe Tipps, wo Risiken lauern und wie sie ihre IT, Maschinen und sensiblen Daten besser vor Cyberangriffen schützen können. Erfahren Sie, welche Gefahren konkret für landwirtschaftliche Betriebe bestehen, wie Sie Sicherheitslücken erkennen und im Ernstfall richtig reagieren. Registrierung über folgenden Link: https://www.bitkom.org/Digitaltag-2025/Cybersecurity-Check-auf-dem-Hof
Für Fragen zur Cyberversicherung oder einen grundsätzlichen Versicherungscheck bietet der Bauernverband eine unabhängige Versicherungsberatung für seine Mitglieder an.
Wolf Dieter Krezdorn, Tel.: 04331-127771
Bauernverband Schleswig-Holstein