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Verbraucher sollten regional kaufen

Die ersten heimischen Erdbeeren sind reif
Von Daniela Rixen, Landwirtschaftskammer SH
Offizielle Eröffnung der Erdbeersaison: Betriebsleiterehepaar Friederike und Heinrich Mougin mit Kammerpräsidentin Ute Volquardsen (v. li.). Foto: Daniela Rixen

Die Landwirtschaftskammer hat Anfang Mai auf dem Betrieb von Heinrich Mougin (im Kreis Ostholstein) in Lenste bei Grömitz die Erdbeersaison offiziell eröffnet. Nach einem nassen Februar gestalteten sich der März und April sonnig. Trotz der kalten Nächte im März und April konnte die Sonne die Erdbeeren in den begehbaren Folientunneln sehr gut erwärmen und die frühe Reife ermöglichen, sodass jetzt die ersten Früchte aus dem geschützten Anbau reif sind.

Kammerpräsidentin Ute Vol­quardsen sagte: „Wir rechnen in Schleswig-Holstein mit einem guten Ertrag. Aber natürlich bleibt immer noch ein Restrisiko, bezogen auf das Wetter. Wenn alles glattläuft, produzieren wir in Schleswig-Holstein rund 12.000 Tonnen Erdbeeren.“

Aufgrund der gestiegenen Energiekosten, Löhne und Logistikkosten ist mit rund 50 ct höheren Preisen pro Pfund Erdbeeren zu rechnen. Zum Beginn der Saison, wenn das Angebot noch klein ist, wird die 500-g-Schale mehr kosten als zur Hauptsaison im Juni.

Ab Ende Mai bieten viele Betriebe auch Erdbeeren zum Selbstpflücken an. Darüber hinaus lohnt es sich, den einen oder anderen Hofladen oder auch ein Bauernhofcafé anzusteuern, um die leckeren Köstlichkeiten aus den roten Beeren wie Marmeladen, Smoothies, Erdbeerwein und anderes mehr zu genießen.  Foto: Daniela Rixen

Erdbeeren wurden zuletzt von 82 Betrieben auf einer Freilandfläche von insgesamt 935 ha erzeugt. Die größten Flächen liegen in den Kreisen Herzogtum Lauenburg (200 ha), Plön und Ostholstein (200 ha).

Im Erhebungsjahr 2021 wurde aufgrund feuchtwarmer Witterung ein sehr niedriger Durchschnittsertrag erzielt. So konnten nur rund 5.950 t der beliebten Früchte geerntet werden.

Der Anbau von Erdbeeren unter Folientunneln nimmt beständig zu. So konnten bereits 75 ha ermittelt werden, auf denen diese ernteverlängernde Produktionsmethode zum Einsatz kam.

Kurze Wege durch Direktvermarktung

Der Vorteil der schleswig-holsteinischen Anbauer ist die Marktnähe: Kurze Transportwege ermöglichen besonders geschmacksstarke Sorten und vor allem ein spätes Pflücken reifer Früchte. Viele Erdbeererzeuger setzen auf die Direktvermarktung: In Hofläden oder Verkaufsständen an verbrauchernahen Standorten bieten sie die Früchte pflückfrisch an.

Die Empfehlung der Landwirtschaftskammer ist, Erdbeeren direkt vor der Haustür beim Erzeuger zu kaufen. Die Früchte schmecken, sind frisch und durch die kurzen Wege wird die Umwelt geschont.

Eine gängige Frühsorte für den Tunnel ist die Sorte ,Clery‘, die auch auf dem Betrieb Mougin angebaut wird. Sie ist ertragreich und früh reif, erklärt Heinrich Mougin den anwesenden Journalisten. Foto: Daniela Rixen

Dank der Folien und Folientunnel stehen Erdbeeren hierzulande nicht erst im Juni bereit. Und anders als beim Spargel hat die Erdbeersaison keinen Stichtag, wann sie endet. Eher im Gegenteil, mit sogenanntem Frigo-Anbau und mit tagneutralen Sorten, die den ganzen Sommer über blühen und fruchten, verlängern einige Betriebe die Erdbeersaison bis in den Herbst.

Süßes und gesundes Obst

Erdbeeren sind lecker und gesund: 100 g Erdbeeren haben lediglich 32 kcal. Sie haben einen hohen Gehalt an Fruchtsäuren, Mineralstoffen und Vitamin C. Fünf bis sechs Erdbeeren reichen, um den Tagesbedarf eines Erwachsenen an Vitamin C zu decken.
Unter www.lksh.de sowie bei Gutes vom Hof.SH findet sich ein Überblick über die Obstdirektvermarkter in Schleswig-Holstein. In allen Landesteilen lassen sich so Erdbeeren beziehen. 

Es lohnt sich überall im Land jetzt nach den regionalen Erdbeerbuden Ausschau zu halten. Regionale Produkte haben ihren Preis, schonen aber Umwelt und Klima und stärken die heimische Landwirtschaft. Foto: Daniela Rixen
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