Der erste Teil des diesjährigen Seminars Landjugend.leben.lernen (La.le.le.) fand am dritten Oktoberwochenende für Landjugendmitglieder aus ganz Schleswig-Holstein statt. Versammelt in einer Jugendherberge in Plön absolvierten die Teilnehmer den ersten von zwei erforderlichen Teilen der Qualifikation zur Jugendleitercard (kurz: JuLeiCa).
Nach der Anreise wurde am Freitag als Erstes gemeinsam gegessen, anschließend gab es eine ausgiebige Kennenlernrunde der elf Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Auch wenn einige sich bereits kannten, waren viele neue Gesichter in der Gruppe vertreten. Es folgte eine kleine Einführung, was die Teilnehmer nach Beantragung der JuLeiCa erwartet und wozu sie außerhalb der offiziellen Berechtigung, Kinder- und Jugendgruppen anzuleiten, noch gut ist. Die JuLeiCa enthält weitere Vorteile wie die Möglichkeit, Sonderurlaub für ausgewählte ehrenamtliche Tätigkeiten bekommen zu können.
Vorbereitung auf ehrenamtliche Tätigkeit
Das Angebot Landjugend.leben.lernen des Landjugendverbandes Schleswig-Holstein ist zum großen Teil an die Landjugend- und Vorstandsarbeit angepasst. Es enthält viel nützliches Wissen, um die Teilnehmer gut auf ihre ehrenamtlichen Tätigkeiten vorzubereiten sowie mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen zusammenzuarbeiten.
Der Abend bestand aus den ersten spannenden Themen, die für das Seminar wichtig sind: Zuerst wurden die Gruppenregeln festgelegt und besprochen. Danach ging es um Spiele, die darauf abzielten, die jeweiligen Rahmenbedingungen einer Gruppe richtig einschätzen und durchsetzen zu können, um die gewünschten Ziele der Spiele zu erreichen.
Es folgten Kommunikation und Feedback. Durch eine Rückmeldung von anderen Personen können Menschen sich untereinander Informationen geben, reflektieren und besser reagieren. Denn Feedback ist ein Geschenk – das sagt jedenfalls die Pädagogik.
Der Sonnabend startete nach einem ausgiebigen Frühstück. Das Warm-up bestand unter anderem aus dem sogenannten Hühnerstall-Spiel, bei dem draußen an der frischen Luft ein imaginäres Hühnerei im Kreis hin und her geworfen wird. Wer lacht, läuft um den Kreis herum.
Rollen und Phasen in einer Gruppe
Danach machten sich die Teilnehmer zum Thema Entwicklungsstufen Gedanken über unterschiedliche Entwicklungsstände in den verschiedenen Altersgruppen, von der frühen Kindheit bis in das junge Erwachsenenalter. Die darauffolgende Gruppenpädagogik klärte über verschiedene Rollen und Phasen in einer Gruppe auf und wie solche funktionieren und sich zusammensetzen. Es folgte der Programmpunkt Öffentlichkeitsarbeit, der zur Veranschaulichung diente, wie Landjugenden sich nach außen präsentieren sollten und was eigentlich mit einem Social-Media-Account erreicht wird.
Der Nachmittag war tiefgründig: Neben verschiedenen Lebenswelten, in denen klar wurde, dass jeder sein eigenes Päckchen zu tragen hat, wurden die Phasen der Sozialisation besprochen. Das rosa Seminarmaskottchen Günter (der Schweinehund) war die Verbildlichung des inneren Schweinehundes, den jeder in sich hat. In diesem Kontext schrieben die Teilnehmer einen Brief an sich selbst, der im nächsten Jahr als Rückblick wieder an den jeweiligen Besitzer zugeschickt werden wird. Das letzte Thema des Tages war die Alkoholprävention. Im Anschluss ließen die Teilnehmer und Dozenten den Tag gemeinsam in mehreren Gruppen- und Kartenspielen gemütlich ausklingen.
Die Planung von Feten wurde am Sonntagmorgen nach dem Frühstück thematisiert, zuerst mit einer Ideensammlung, an welche wichtigen Punkte gedacht werden muss, dann folgte eine Praxisübung. Dabei funktionierten die Teilnehmer als Vorstand und spielten das große Fetenspiel, in dem typische und seltene Probleme gelöst werden mussten, die bei der Vorbereitung von Landjugendveranstaltungen auftreten können, zum Beispiel ein wegfliegendes Partyzelt.
Zum Schluss gab es eine positive Feedback-Runde mit dem Ritual „Tschüsstunnel“, bei dem alle nacheinander zwischen ganz vielen „Tschüss“ Sagenden unter deren hochgestreckten Armen hindurchlaufen. Dann war das spannende Wochenende auch schon zu Ende. Die Teilnehmer und Dozenten verstauten zufrieden ihre Taschen in den Autos und begaben sich auf die Heimreise.
Der zweite Teil des La.le.le.-Seminars findet am Wochenende vom 29. und 30. November in Steinbergkirche im Kreis Schleswig-Flensburg statt.




