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Statistikamt Nord: Ernteschätzungen in Schleswig-Holstein

Mehr Wintergetreide als im Vorjahr, mehr Winterweizenfläche
Von Cora Haffmans, Statistikamt Nord
Foto: Imago

Nach den vorläufigen Ergebnissen der diesjährigen Bodennutzungshaupterhebung des Statistikamts Nord wurden auf gut 652.000 ha Ackerfrüchte angebaut, darunter rund 245.700 ha ­Wintergetreide, ­dessen Anbaufläche sich im ­Vergleich zum Vorjahr um gut 11 % erhöht hat.

Eine Ausnahme stellte die Wintergerste dar, deren Anbaufläche mit gut 70.000 ha um mehr als 4 % gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen ist. Ein Grund hierfür waren geringe Marktpreise.

Die Zunahme an Anbauflächen für Wintergetreide ist vor allem auf bessere Aussaatbedingungen im Herbst im Vergleich zum Vorjahr zurückzuführen und geht mit einem Rückgang der Anbauflächen von Sommergetreide einher, das auf 40.300 ha angebaut wurde (−21 % gegenüber 2024). Gegenüber dem sechsjährigen Durchschnittswert konnte Sommergetreide um knapp 15 % zulegen, was unter anderem auf eine größere Anbaufläche von Hafer zurückzuführen ist (24.000 ha). Winterweizen steht in diesem Jahr auf 135.400 ha (+ 20 % gegenüber 2024)

Nach der ersten Ernteprognose, Stand Ende Juni, wird für Schleswig-Holstein eine Erntemenge für Getreide (ohne Körnermais) von knapp 2,3 Mio. t erwartet. Die Erntemenge für Getreide läge damit knapp 13 % über dem Vorjahr, jedoch knapp 5 % unter dem sechsjährigen Durchschnittswert.

Laut Prognose werden voraussichtlich rund 51 % der Erntemenge (1,2 Mio. t) auf den Winterweizen (einschließlich Dinkel) entfallen. Damit läge die Erntemenge an Winterweizen knapp 29 % über dem Vorjahresniveau. Der geschätzte Zuwachs der Erntemenge beruht neben der Ausweitung der Anbaufläche auch auf der derzeitigen höheren Ertragserwartung, die mit knapp 86 dt/ha gut 7 % über der des Vorjahres liegt. Im Vergleich zum sechsjährigen Mittel würde dies dennoch einen Rückgang des Durchschnittsertrags im Winterweizen von 3 % bedeuten.

Die Ertragsprognose für den Winterraps ist geprägt durch eine Reduzierung der Anbaufläche um 11 % auf 63.000 ha im Vergleich zum Vorjahr und eine um 13 % oberhalb des Vorjahresniveaus liegende Ertragserwartung. Beide Faktoren führen zu einer geschätzten Erntemenge von knapp 232.000 t, die etwa dem Vorjahresniveau entspräche, allerdings 15 % unter dem sechsjährigen Durchschnittswert liegen würde.

Für den Hafer wird eine Erntemenge von 144.000 t erwartet (+28 % gegenüber Vorjahr und +46 % gegenüber dem sechsjährigen Durchschnitt). Der Zuwachs gegenüber 2024 ist einerseits auf die um 20 % ausgeweitete Anbaufläche und andererseits auf die leicht gestiegene Ertragserwartung 2025 (knapp 60 dt/ha und somit ein Plus von 6 % gegenüber 2024) zurückzuführen.

In diesem Jahr wurden erstmalig in der Bodennutzungshaupterhebung auch die ökologisch landwirtschaftlich genutzten Flächen ausgewertet.

Diese Ergebnisse der Ernteprognose beruhen auf den Einschätzungen von 480 freiwillig Ernteberichterstattenden, Stand Ende Juni in Schleswig-Holstein. Zum Schätzzeitpunkt hatte die Erntephase noch nicht begonnen. Das endgültige Ernteergebnis wird quantitativ und qualitativ massiv durch den nachfolgenden Witterungsverlauf (zum Beispiel Regen, Sturm, Hagel und Trockenheit) beeinflusst, sodass die endgültigen Ergebnisse von den jetzt veröffentlichten Daten abweichen werden. Wer sich im kommenden Jahr als Ernteberichterstatter/-in an der Ermittlung der Ernteprognosen beteiligen möchten, kann sich melden unter ernte@statistik-nord.de

https://www.statistik-nord.de/zah​len-fakten/landwirtschaft/boden​nutzung

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