Die Tasdorfer Turniertage des Reit- und Fahrvereins Husberg und Umgebung fingen in diesem Jahr schon am Dienstag mit einem Geländepferdetag an. Am Donnerstag fand eine der zentralen Stuteneintragungen statt, bevor es am Freitag mit Spring- und Dressursport weiterging. Eine Podiumsdiskussion und ein politischer Frühschoppen rundeten die Veranstaltung ab.
Der Geländepferdetag auf dem Gestüt Tasdorf von Sophie und Christian Vogg wurde zum Familientreffen der norddeutschen Vielseitigkeitselite. Einige Olympiareiter nutzten die Chance, um ihre jungen Pferde zu präsentieren. Darunter war auch die Schwedin Louise Romeike, die in Fockbek, Kreis Rendsburg-Eckernförde, lebt. Sie war mit ihrem Ehemann Claas Romeike und einigen jungen Pferden angereist. Unter anderem hatte sie die sechsjährige Holsteiner Stute Malva P mit dabei. Mit ihr siegte sie in Geländepferdeprüfungen der Klassen A** und L*.
Am Donnerstag ging es mit der Stuteneintragung weiter. Inzwischen hatte der in Schleswig-Holstein lang ersehnte Wetterumschwung stattgefunden. Sehr gut für alle Landwirte und Wald- oder Gartenbesitzer, weniger schön für eine Pferdeveranstaltung. Die Stuten waren aber erst einmal in der Halle zu sehen. „Wir hatten hier wirklich beste Bedingungen“, schwärmte Magalie Prager, Vorsitzende des Körbezirks Bordesholm. „Bis auf das Wetter war alles top.“
Im Körbezirk Bordesholm siegte Perfect Piccolina, eine vierjährige Rappstute von Central Park aus einer Leandro-Mutter (Züchter (Z.): Jens-Peter Timm, Norderstedt; Besitzerin (B.): Gesa Toelstede, Bönebüttel). Die dreijährige Pretty Woman, eine dunkelbraune Tochter des Conthargos OS aus einer Quinar-Mutter (Z. und B.: Peter Domenus aus Borgstedt), siegte im Körbezirk Rendsburg-Eckernförde.
Erfolge für die Rüders
Am Freitag begannen die klassischen Tasdorfer Turniertage. In Dressur- und Springpferdeprüfungen der Klassen A und L konnten sich die Geländepferde für die Bundeschampionate qualifizieren. Nele Spiering präsentierte die sechsjährige Holsteiner Stute Ma vié rose in allen drei Teilprüfungen so gut, dass sie den Sieg in der kombinierten Prüfung der Klasse A* für sich verbuchen konnte. Kai Rüder saß unter anderem im Sattel des Holsteiner Hengstes Colfire und gewann mit ihm die L-Dressur. Mit der Leistung im Gelände und im Springen brachte das den Sieg in der kombinierten Prüfung der Klasse L. „Wir sind alle sehr stolz, dass der sich hier so präsentieren konnte“, sagte Rüder und lobte das Turnier: „In allen drei Teildisziplinen haben die jungen Pferde sehr viel gelernt.“
Am Sonnabend siegten im M*-Stilspringen Simon Heineke im Sattel von Coco Chanel, im M-Springen Philip Loven mit Balbina N und im M**-Springen Mathies Rüder mit der Holsteiner Stute Flora. Rüder hatte am Tag davor noch in Hohen Wieschendorf mit seiner Carlesta den Sieg in der Qualifikation zum U25-Springpokal geholt. „Das war gewaltig“, freute sich Harm Sievers, erster Vorsitzender des gastgebenden Vereins.
In der anschließenden S*-Zweiphasenspringprüfung waren Rüder und Flora zwar die Schnellsten im ersten Umlauf, mussten im zweiten Umlauf aber eine Volte reiten, weil die Distanz nicht passte. Das Springen entschied Marieke Reimers mit dem Oldenburger Wallach Cidre für sich. Die 28-Jährige aus Mehlbek, Kreis Steinburg, hat in diesem Jahr bei den VR Classics ihr Goldenes Reitabzeichen bekommen. Nun griff sie in Tasdorf an.
Gröpper an der Spitze
Vor dem Großen Preis am Sonntag gab es noch einige weitere Prüfungen. Unter anderem siegte die 15-jährige Greta Wroblewski in zwei Springprüfungen der Klassen A** und M* und wurde Zweite im M*-Stilspringen. Am Tag zuvor hatte sie schon das L-Springen gewonnen. „Das war mein erster M-Sieg“, freute sich Greta, die im ersten Jahr bei den Junioren reitet.
Pünktlich zum Großen Preis begann es dann zu regnen. Das S**-Springen mit Stechen verlangte den Startern einiges ab: Wegen der Sichtung für die Deutschen Jugendmeisterschaften enthielt es ein Wasserhindernis und eine Mauer. Die erste fehlerfreie Runde gelang der Lokalmatadorin Lucia Voss mit Hagrano P.M.S., im Stechen unterlief dem Paar allerdings ein Fehler. Auch der Niedersachse Hilmar Meyer, der sich mit Orion ter Doorn für das Stechen qualifiziert hatte, kassierte einen Abwurf, war jedoch etwas schneller unterwegs und sicherte sich so Platz zwei.
Der Sieg ging an Claas Christoph Gröpper aus Oldenhütten, Kreis Rendsburg-Eckernförde, der mit dem Oldenburger Wallach Carlchen als Einziger zwei fehlerfreie Runden zeigte. „Das Geläuf war top präpariert und hat die ganzen Tage gut durchgehalten“, lobte Gröpper und fügte hinzu: „Es war ein wahnsinnig tolles Turnier. Man kann den Veranstaltern nur danken, dass das hier möglich gemacht wird.“