Pacht- und Kaufpreisspiegel

SO TEUER IST AGRARLAND IN SCHLESWIG-HOLSTEIN

Das Ministerium für Landwirtschaft, ländliche Räume, Europa und Verbraucherschutz (MLLEV) hat am 2. September zum neunten Mal den vom Statistikamt Nord erstellten Kauf- und Pachtpreisspiegel veröffentlicht. Ziel der jährlichen Veröffentlichung ist es, mehr Transparenz auf dem landwirtschaftlichen Bodenmarkt herzustellen. Die Auswertungen liefern nicht nur landesweite Durchschnittspreise, sondern zeigen differenziert die Preisentwicklungen von Acker- und Dauergrünland in den Kreisen und Naturräumen Schleswig-Holsteins.

Die Daten wurden nach anerkannten statistischen Methoden ausgewertet. Grundlage sind Genehmigungen von Grundstücksverkehrsverträgen sowie angezeigte Pachtverträge, die beim Landesamt für Landwirtschaft und nachhaltige Landentwicklung (LLnL) vorliegen. Damit bieten sie Käuferinnen und Käufern wie auch Pächterinnen und Pächtern eine Orientierung und helfen, die Preisentwicklung auf dem landwirtschaftlichen Bodenmarkt besser einzuschätzen. Belastbare Aussagen zu längerfristigen Preistrends sind jedoch nur eingeschränkt möglich, da in einigen Regionen nur wenige Verträge abgeschlossen werden. Gleichwohl zeigt die Auswertung für 2023/2024: Der Bodenmarkt hat sich insgesamt beruhigt.

Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick: Im Landesdurchschnitt stiegen die Kaufpreise für Ackerland moderat um 3,73 % auf 47.381 €/ha. Die Kaufpreise für Dauergrünland blieben mit plus 0,91 % nahezu stabil (22.201 €/ha). Auch die Pachtpreise für Acker- und Dauergrünland bewegten sich insgesamt kaum.

Deutliche regionale Unterschiede prägen jedoch weiterhin den Markt. Während die Pachtpreise für Dauergrünland im Vergleich zur Vorperiode landesweit nahezu unverändert blieben (minus 0,58 %), stiegen sie auf Fehmarn und in Nordoldenburg deutlich um 26,11 % auf 285 €/ha. Dieser Preis liegt aber im Vergleich zum landesweiten Mittelwert von 344 €/ha noch immer niedrig. In der Nordfriesischen Marsch mussten mit 404 €/ha (plus 18,48 %) hohe Pachtpreise gezahlt werden, während die Preise in der Dithmarscher Marsch (minus 10,50 %) und der Eider-Treene-Niederung (minus 9,09 %) zurückgingen.

Der Flächenumschlag hat sich im Vergleich zur Vorperiode (2022/2023) insgesamt erhöht, das heißt es wurden 18,60 % mehr Acker- und 9,11 % mehr Dauergrünlandflächen veräußert sowie 4,08 % mehr Ackerfläche und 1,93 % mehr Dauergrünland verpachtet.

Langfristige Entwicklung: Seit der erstmaligen Veröffentlichung des Preisspiegels 2015/2016 haben sich die Kaufpreise für Ackerland um gut ein Drittel erhöht (plus 36,66 %), die für Dauergrünland um 33,15 %. Die Pachtpreise hingegen sind in den letzten neun Jahren stabil geblieben: Für Ackerland leicht gestiegen (plus 3,05 %), für Dauergrünland sogar leicht gesunken (minus 1,99 %).

Pachtpreise für Ackerland nach Kreisen

Grafik: Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein, GeoBasis-DE / LVermGeo SH Alkis Verwaltungsgrenzen