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Osterglocken kündigen den Frühling an

Artenreiche Gattung mit einer Vielfalt an Formen, Wuchsgrößen und Farben
Von Peter Busch
Schalennarzisse Foto: Imago

Keine andere Zwiebelblume kann im zeitigen Frühjahr mit den Osterglocken konkurrieren. Pünktlich zur Osterzeit zwischen Ende März und Mitte April öffnen sich die leuchtend gelben Blüten und strahlen in reinen Farben. Auffallend ist die Vielfalt dieser Frühlingsblüher.

Neben den gelben Trompetennarzissen weist diese artenreiche Gattung, die meist als „Osterglocken“ bezeichnet wird, eine Vielfalt an Formen, Wuchsgrößen und Farben auf: von der Teller- und Trompetenform bis zu weit zurückgebogenen Blütenblättern und zu Blütenfarben, die sich von Weiß über Gelb mit orangefarbenen oder scharlachroten Augen bis zu zweifarbigen Blüten erstrecken.

Besonders beliebt sind Osterglocken zum Schnitt bunter Frühlingssträuße. Aber hier ist Vorsicht geboten; stehen sie mit anderen Blumen in der Vase, können sie großen Schaden anrichten: Tulpen verkrüppeln, Nelken welken, Freesien und Anemonen blühen nicht auf, und die Blütenblätter der Rosen verbrennen sogar. Schuld daran ist das Narzissenstängelgift. Diese Probleme lassen sich jedoch vermeiden, wenn man die Osterglocken einen Tag separat ins Wasser gibt und sie erst am zweiten Tag zu anderen Schnittblumen in die Vase stellt. Möglich ist es auch, das Gift zu neutralisieren, indem man einen Esslöffel Aktivkohle im Vasenwasser verrührt.

Im Freiland sorgt diese Giftigkeit der Narzissen für unproblematisches Wachstum. Während Tulpenzwiebeln in wühlmausgefährdeten Gärten oft über Winter aufgefressen werden, traut sich kein Tier an die Osterglockenzwiebeln heran, die sich deshalb ständig weiter ausbreiten.

Voraussetzung für eine jährlich wiederkehrende, reichhaltige Blüte ist es, dass das Kraut, wie bei allen Frühlingsblühern, so lange unberührt stehen bleibt, bis es sich von allein einzieht. Nur dann können alle wichtigen Stoffe für die Regeneration der Zwiebel gespeichert werden, aus der im nächsten Jahr der neue Austrieb mit den Blüten erfolgt. Sinnvoll ist es auch, sich bildende Fruchtkapseln auszukneifen, da eine Vermehrung aus Samen unerwünscht ist und die Zwiebel nur Kraft kostet. Im Rasen wird das Laub erst ab Mitte Juni gemäht, wenn es vergilbt ist. In Beeten und Rabatten kann man mit einem kleinen Trick das unschöne vergilbende Laub, das nach allen Seiten auseinanderfällt, wenig sichtbar gestalten: die Blätter eines Horstes werden zusammen zu einem Knoten gefasst und fallen dann kaum noch auf.

Zeigt sich im Laufe der Jahre eine Blühunwilligkeit der Narzissen, wird es Zeit zum Umpflanzen. Dann werden im Juli die Zwiebeln aus der Erde genommen, geteilt und in Trupps wieder eingepflanzt. Ideal ist ein lockerer, humoser Boden, der mit Kompost verbessert werden kann. Nach Möglichkeit sollten Stellen gewählt werden, an denen die letzten fünf Jahre keine Osterglocken gestanden haben, da sonst leicht eine Bodenmüdigkeit auftritt.

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