StartNachrichtenAgrarpolitikDeutschlands Beitrag zur globalen Hungerbekämpfung schrumpft

Deutschlands Beitrag zur globalen Hungerbekämpfung schrumpft

Außenhandelsbilanz bei Lebensmitteln
Von Dr. Robert Quakernack
Quelle: GFFA

„Deutschland verlässt sich immer mehr darauf, dass andere Länder und Weltregionen für seine Einwohner die Nahrungsmittel produzieren“. Mit diesen Worten reagierte heute (14. Februar) der Sprecher der German Export Association for Food and Agriproducts (GEFA), Hartmut Kretschmer, auf die Zahlen zur Agraraußenhandelsbilanz 2022.

Nach den derzeit vorliegenden Zahlen standen laut GEFA deutschen Einfuhren von 110,5 Mrd. € im vergangenen Jahr Ausfuhren von Agrarrohstoffen und Lebensmitteln im Wert von nur etwa 90,2 Mrd. € gegenüber. Das Rekorddefizit betrage somit mehr als 20 Mrd. €. Das Defizit hat sich der Exportorganisation zufolge wertmäßig um etwa 18 % verschlechtert, mengenmäßig sogar um 34,3 %. „Die jahrelangen Trends steigender wert- und mengenmäßiger Handelsbilanzdefizite haben sich danach weiter verschärft“, erklärte Kretschmer. Die bisherigen Prognosen der GEFA seien noch deutlich übertroffen und neue, negative Höchstwerte erreicht worden.

„Während die Welt nach wie vor mehr als 800 Millionen hungernde und etwa 2 Milliarden nicht bedarfsgerecht versorgte Menschen aufweist, sind aktuell eine deutliche Schwächung des Standorts Deutschland und ein rückläufiger Beitrag Deutschlands zur Nahrungsmittelsicherheit zu verzeichnen“, kritisierte Kretschmer. Deutschland und die EU hätten jedoch eine Mitverantwortung für die weltweite Versorgung mit Lebensmitteln. Um diese wahrnehmen zu können, benötigten die Unternehmen der Branche endlich konsistente Initiativen des zuständigen Bundeslandwirtschaftsministeriums. age

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