StartNachrichtenKammer kompaktLehr- und Versuchszentrum für Milchwirtschaft (LVZM)

Lehr- und Versuchszentrum für Milchwirtschaft (LVZM)

Vorstand zu Besuch in Bad Malente
Von Isa-Maria Kuhn, Landwirtschaftskammer SH
Zuletzt hat der Vorstand das LVZM Malente besucht und sich über die Ausbildung zur Milchtechnologin/Milchtechnologen und Milchwirtschaftlichen Laboranten informiert. Foto: LKSH

Der Vorstand der Landwirtschaftskammer besuchte ­kürzlich die Traditionseinrichtung der Landwirtschaftskammer im ­ostholsteinischen Malente. ­Gemeinsam mit Präsidentin Ute Volquardsen erfuhr der Besuch von der Leiterin Meike von ­Bergen viel über den Standort.

Dort ist seit 1946 die Landesberufsschule für Molkereifachleute untergebracht. Das Ehrenamt musste sich zuerst „vermummen“. In der Lehrmeierei ist Hygiene oberstes Gebot. Dort findet sich alles, was auch in einer großen Meierei zu finden ist, nur eben in kleinerer Ausgabe: die Erhitzungsanlage für Milch und Sahne, ein Joghurtbereiter und die Buttermaschine. Dort sind die Auszubildenden zur Milchtechnologin/zum Milchtechnologen etwa damit beschäftigt, Süßrahmbutter oder Käse zu produzieren.

In der Käserei steht auch die Membranfiltrationsanlage. Dahinter verbirgt sich eine Technik für bessere Wertschöpfung, wie es sie in jeder modernen Meierei gibt. Daher ist die Ausbildung daran so wichtig. Die Maschine kann vielseitig eingesetzt werden. In der Be- und Verarbeitung von Milch- und Milchprodukten dient sie der Aufkonzentrierung oder Trennung zuvor definierter Inhaltsstoffe eines Rohmaterials. Abhängig von der Größe und den Eigenschaften der vorhandenen Moleküle werden entsprechende Filtereinheiten verwendet. Ziel ist es, durch diese Bearbeitung eine verbesserte Wertschöpfung einzelner Produkte zu erreichen. So können aus Milch beispielsweise Laktose oder Kasein aufkonzentriert werden, die dann als Einzelkomponenten zu Konzentraten weiterverarbeitet werden. Die Filtration löst die Inhaltsstoffe heraus und kann zugleich das Volumen verringern, was sich natürlich bei eventuellen Transporten wirtschaftlich auswirkt. Weitere Anwendungsmöglichkeiten liegen in der Standardisierung von Käsereimilch oder Milch mit verlängerter Haltbarkeit, in der Bearbeitung von Molke sowie bei der Joghurt- und Speisequarkproduktion. In der modernen Molkereitechnik ist diese Anlage unverzichtbar: gut, dass die Auszubildenden auch in Malente daran arbeiten können.

Die Milch für die Arbeit in Malente kommt von den Kammerkühen. Mehrere 100 l pro Woche kommen von der Herde aus dem Lehr- und Versuchszentrum Futterkamp im Kreis Plön.

Über der Meierei liegen moderne und helle Labore. Eines wurde erst vor wenigen Jahren saniert, und Meike von Bergen freut sich noch immer, dass sie den Auszubildenden dieses moderne und arbeitsfreundliche Umfeld bieten kann. Alle Laborarbeitsplätze der Mikrobiologie haben hellblaue Kreamikarbeitsplatten. Sie sind so zu reinigen, dass dort nahezu keimfrei gearbeitet werden kann. Im Labor können die Milcherzeugnisse von den milchwirtschaftlichen Laboranten und Laborantinnen mikrobiologisch untersucht werden.

Neben der Lehrmeierei und Unterrichtsräumen verfügt der Komplex auch über einen Speisesaal und ein Internat. Die meisten Jugendlichen reisen zum Montag an und bleiben bis freitags. Auszubildende Milchtechnolog/-innen durchlaufen die überbetriebliche Ausbildung während elf Wochen innerhalb ihrer dreijährigen Ausbildungszeit. 

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