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Landesponyturnier in Bad Segeberg

Strahlende Sonne und strahlende Champions
Von Lena Höfer
Marlene Mühlenbeck eroberte in ihrem letzten Ponyjahr mit Starpower Tila den Titel der Pony-Landesmeisterin in der Vielseitigkeit. Foto: RathmannVerlag/Malina Blunck

Bei schönstem Herbstwetter wurde in Bad Segeberg das Landesponyturnier ausgetragen. Mit Vielseitigkeit, Dressur, Springen und Fahren gab es Sport in vier Disziplinen, mit dem Hobby-Horsing waren es sogar fünf. Zum 57. Mal wurden am Ende der drei Turniertage elf neue zwei- und vierbeinige Titelträger gekürt.

Traditionsgemäß begann das Landesponyturnier wieder am Freitag mit dem Geländereiten im Ihlwald. Für Marlene Mühlenbeck war es wahrscheinlich ein unvergesslicher Auftakt, denn die 15-jährige Bollingstedterin, Kreis Schleswig-Flensburg, fiel von ihrem ersten Pony herunter, behielt aber für die zweite Runde mit der elfjährigen Starpower Tila die Nerven und kam auf Platz drei. Dort rangierte sie auch nach der Dressur am Sonnabend. Erst im abschließenden Springen setzte sie sich an die Spitze. „Es ist überraschend und umso schöner, dass wir nun Landesmeister sind, in meinem letzten Jahr als Ponyreiterin“, sagte sie. Nun geht es für sie weiter zur Deutschen Jugendmeisterschaft. „Bad Segeberg war dafür die ideale Vorbereitung“, freute sie sich. Silber ging an die zunächst führende Laura Küntzler mit A Touch of Blue H, gefolgt von Marlene Böhl mit Provygirl auf dem Bronzerang.

Am Sonnabend wurden nicht nur die Meister in der Vielseitigkeit gekürt, sondern auch die Champions unter den Nachwuchsponys. Drei davon stammen aus der Zucht von Peter Böge vom Gestüt Steendiek in Schönhorst, Kreis Rendsburg-Eckernförde: Steendieks Diego de la Vega siegte bei den dreijährigen Hengsten, Neymar bei den dreijährigen Stuten und Wallachen. Bei den vierjährigen Hengsten stellte Böge den Sieger und den Zweitplatzierten, Steendieks Douglas Deluxe und Steendieks Connery.

Lob für das Turnier

„Die Kulisse und die Plätze sind ideal. Es ist wichtig für alle, dass hier weiterhin genügend Ponys teilnehmen. Denn das Interesse für sie ist da, wie man an den Zuschauern sieht“, resümierte Böge.

Bei den vierjährigen Stuten und Wallachen pilotierte Janne Sommer aus Grebin, Kreis Plön, Mon Dieu aus der Zucht und dem Besitz von Severin von Rumohr zum Championatstitel. „Er war gut drauf, vielleicht ein bisschen frisch, dennoch sehr rittig. Und es hat einfach Spaß gemacht“, sagte die Siegerin.

Proud Day Max hatte den Platz in Bad Segeberg wohl noch vom Vorjahr in bester Erinnerung. Der Eignungschampion von 2024 stammt aus der Zucht von Karin Stolz. Er sicherte sich in diesem Jahr den Titel als Pony-Dressurchampion unter Jule Pauls aus Kisdorf, Kreis Segeberg.

Zur Doppelchampionesse wurde Rohlsdorfs High­er Love. Die Stute aus der Zucht von Ingeborg Galow aus Rohlsdorf, Kreis Ostholstein, wurde Pony-Eignungs- sowie -Springchampionesse. Unter Nicola Schweiger holte die Ausnahmestute dreimal die 9,0.

Am Sonntag wurde unter anderem das Finale der Pony-Landesmeisterschaften in der Dressur ausgetragen. Die zwölfjährige Lilly Elisabeth Marquardt von der Insel Fehmarn hatte mit dem zehnjährigen Dobby in jeder Wertung als einzige Starterin mehr als 70 %. Das bedeutete drei Siege und am Ende Gold. Hauchdünn wurde der Abstand dagegen auf den folgenden Plätzen: Julina Hütte ritt mit Steendieks D’Artagnan nach drei Prüfungen mit nur 0,57 % Vorsprung zu Silber, gefolgt von Anna Pauline Christophersen mit Darcy.

Zweiter Sieg

Zum zweiten Mal in ihrer noch jungen Karriere gelang es Andra-Sophie Lorentz, Pony-Landesmeisterin im Springen zu werden. Die Reiterin aus Wöhrden, Kreis Dithmarschen, hatte sich bereits 2022 den Titel im Sattel von Cappo gesichert. Diesmal war ihre Sportpartnerin die sprunggewaltige Deutsche Reitponyfuchsstute Marylin aus der Zucht von Angelika Jahr. Als einziges Paar blieb das Duo in allen drei Wertungsprüfungen ohne Hindernis- und Zeitfehler. „Sie macht es mir immer einfach und ist ein absolutes Traumpony“, sagte die Reiterin und verdeutlichte: „Sie bleibt bei mir.“ Mit nur einem Zeitfehler über alle drei Wertungsprüfungen sprang Emil Meves mit Mochita, ebenfalls aus der Zucht von Angelika Jahr, zur Silbermedaille. Bronze sicherte sich Marie-Louise Petersen mit dem Palomino-Pony Casanova.

Die 30. Landesponystandarte ging an die Abteilung des Reit- und Fahrvereins Neuengörs unter der Leitung von Karin David-Studt. Mit Emma Sole Heß, Jule Friedrichs, Karlotta Hillene Tonn, Freda Bröcker und Karen-Sophie Lenhard sicherte sich der Verein die Goldmedaille. Foto: RathmannVerlag/Malina Blunck

Das Highlight des Wochenendes war der 30. Wettkampf der Pony-Reitabteilungen um die Landesstandarte. Mit dabei waren 23 Mannschaften. Am Ende freuten sich die Teilnehmer des Reit- und Fahrvereins (RuFV) Neuengörs um Mannschaftsführerin Karin David-Studt über den Sieg. Zweiter wurde der Ostermooringer Reitverein (RV) vor dem Garstedt-Ochsenzoller RV.

„Das war wieder besonders schön“, freute sich Tim Streichert, zweiter Vorsitzender des gastgebenden RuFV Bad Segeberg. Doch für den Mitorganisator des Landesponyturniers gab es am Sonntag noch mehr Grund zur Freude. Für ihn ist es besonders wichtig, dass alle gesund und munter wieder nach Hause fahren. In diesem Jahr war das so. „Wir hatten ein paar Abstiege, aber niemand wurde verletzt“, resümierte er und fügte hinzu: „Es war ein tolles Turnier. Morgens war es zwar kalt, aber tagsüber haben die Gesichter mit der Herbstsonne um die Wette gestrahlt.“

Im nächsten Jahr werden wieder am letzten Septemberwochenende die Hymnen für die Ponys und ihre Reiter gespielt, wenn vom 25. bis 27. September Bad Segeberg zum nächsten Landesponyturnier Schleswig-Holstein/Hamburg lädt.
pm

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