Am Morgen der diesjährigen Jungtierschau der Fleischrinder gab es noch einen kräftigen Regenguss; aber schon zur Züchterbesprechung um 9 Uhr kam tatsächlich die Sonne durch und der 1. Juni verlief freundlich. Und zwar, wie gewohnt, nicht nur vom Wetter her, sondern auch insgesamt: Alle Züchterinnen und Züchter waren guter Dinge und hoch motiviert – dementsprechend waren die Vorführungen.
Der Fleischrinder-Zuchtverband Schleswig-Holstein und Hamburg (FRZ) freute sich, als Richter Christian Sölzer von der Qnetics Hessen gewonnen zu haben: Die Betreuung der Fleischrinder im Herdbuch mit allen Aspekten ist dort sein Metier.
Knapp 60 Tiere aus fünf Rassen wurden gezeigt: Die stärksten Rasseblöcke stellten mit über 20 prächtigen, super hergerichteten Tieren die schottischen Hochlandrinder und die nicht minder schicken Galloways (14 Tiere). Des Weiteren wurden Angus, Dexter und Limousin aufgetrieben – eine Auswahl, die sich durchaus sehen lassen konnte.
Highlander und Galloways
Bei den Highlands wurden vier Färsenklassen und eine Bullenklasse gerichtet – die Qualität der Tiere habe hier das Niveau einer Bundesschau erreicht; so Christian Sölzer. Den Landessieg errang der Betrieb von Hendrik Hoof aus Schacht-Audorf mit „Iseabal vom Kiebitzmoor“ vor „Cleopatra ut Heidbarg“ von Heiko Krause aus Norderstedt (Landesreservesieg). Bei den Bullen siegte „Douglas 7. vom Großsolter Moor“ vom Betrieb Springholz.
Bei den Galloways wurden mehrere Farbschläge in zwei Färsenklassen und einer Bullenklasse gezeigt: Die üblichen Schwarzen sowie Dunfarbige als auch Belted Galloways und schließlich der Farbschlag White (pigmentiert um die Augen und um das Flotzmaul, an den Füßen und mit dunklen Ohren). Hier konnte die schwarze „Rabea von der Fuhlenau“ von Anja und Jörg Harder aus Groß Vollstedt alle anderen hinter sich lassen (Landessieg), dicht gefolgt von „Mila vom Fieler Moor“ aus dem Betrieb von Christoph Rohrmoser aus Hemmingstedt (Landesreservesieg). Dieser Betrieb stellte auch den Landessieger „Zorro vom Kiebitzberg“ aus der Zucht von Hans-Heinrich Mahnke aus Harmsdorf, der sich vor „Neco von der Fuhlenau“, ebenfalls aus dem Betrieb Harder (Landesreservesieg), platzieren konnte.
Das harmonischste Gespann, für das ein Preis ausgelobt war, stellte Anna Danker aus Bothkamp mit ihrem Jungbullen „Zeus von der Eiderquelle“.
Angus, Limousin und Dexter
Die beliebten Angus-Rinder traten in je einer Färsen- und einer Bullenklasse auf; die beiden Besten wurden hier „Paula“ und „Tamme von Hof Kamerun“.
Bei den kleinsten Rindern, den Dextern, wurden fünf Bullen vorgeführt; hier gewann „Batal vom Damm“ aus der Zucht von Karen Grot aus Gubkow und im Besitz von Familie Reulecke, Kiel.
Einen Landessieg gab es auch bei den Limousins: Hier wurden sechs imposante Färsen aufgetrieben, die sich sehen lassen konnten. Unter ihnen stellte der Siegerbetrieb Kirsten Hahn aus Moorsee mit „Hummel“ und „Henny“ gleich den Landes- und den Reservesieg.
Höhepunkt Interbreed-Sieger
Zum absoluten Höhepunkt der Veranstaltung wurde die Auswahl der Interbreed-Sieger:
Der Richter kürte als beste Färse der Schau diejenige, die sich gegen die stärkste Konkurrenz durchsetzen konnte: Die schöne „Iseabal vom Kibitzmoor“ aus dem Betrieb Hoof, Schacht-Audorf, wurde Miss Viöl 2025; als komplettesten Bullen wählte er „Tamme von Hof Kamerun“ (Göttsche, Hennstedt) aus und verlieh ihm den Titel Mister Viöl 2025. Alle Sieger (1a und 1b) und deren Abstammung sowie alle Beschicker finden sich in den Tabellen unter www.fleischrinderzucht.de
Ganz besonders freut sich der FRZ über zwei Jungzüchter, die 16-jährige Martha Reulecke, die die Schau souverän moderierte, und den 22-Jährigen Niklas Danker, der sie dabei unterstützte. Einem Züchterkollegen, der stürzte, als seine Färse scheute, wünschen wir auf diesem Weg gute Besserung.