Die Stimmung war bewegt, als über die bevorstehende Schließung der Fachschule für ländliche Hauswirtschaft in Hanerau-Hademarschen berichtet wurde. Monika Schorn, Abteilungsleiterin des Berufsbildungszentrums am Nord-Ostsee-Kanal (BBZ am NOK), erläuterte in der Sitzung des Facharbeitskreises Hauswirtschaft und Verbraucherpolitik am 19. Februar Entwicklung und Gründe für die Entscheidung des Kreistags.
Die 17 anwesenden Frauen waren mehrheitlich selbst Internatsschülerinnen und der Schule emotional stark verbunden. Zugleich zeigten sie Verständnis für den bundesweiten Rückgang der Ausbildungszahlen im Bereich Hauswirtschaft. Junge Menschen stehen heute vor einer Vielzahl an attraktiven Berufsalternativen, besonders weil die Hauswirtschaft oft mit langen, unflexiblen Arbeitszeiten und schlechter Bezahlung verbunden ist. Hinzu kommt nach wie vor ein geringes gesellschaftliches Ansehen des Berufs.
Dabei sind der Rückgang der Ausbildungszahlen und der damit einhergehende Fachkräftemangel ein herber Verlust – gerade im Hinblick auf den erforderlichen Wandel des Agrar- und Ernährungssystems. Das wurde auch in der anschließenden Kleingruppenarbeit deutlich.
Beim Brainstorming sammelten die Teilnehmerinnen Gedanken zur Bedeutung der Hauswirtschaft für den ländlichen Raum, teilweise unterstützt von Künstlicher Intelligenz (siehe Grafik). Sie zeigen deutlich: Auch gemeinschaftlich geführte Haushalte, etwa Bildungseinrichtungen, soziale Einrichtungen und Einrichtungen des Gesundheitswesens, können langfristig von den fachlichen Kompetenzen hauswirtschaftlicher Fachkräfte profitieren. Sie sind ein wichtiger Ansatzpunkt, damit sich mehr Menschen in Deutschland gesund und nachhaltig ernähren.
Die letzte Bundesregierung forderte bereits einen stärkeren Einsatz saisonaler und regionaler Produkte und weniger Verschwendung von Lebensmitteln in der Gemeinschaftsverpflegung. Um diese Ziele in die Praxis umzusetzen, braucht es Wissen und Fertigkeiten, die qualifizierte HauswirtschafterInnen mitbringen. Der Deutsche Hauswirtschaftsrat fordert daher, die Hauswirtschaft politisch in sozialen Einrichtungen und Diensten fest zu verankern. Der Deutsche LandFrauenverband ist Mitglied im Deutschen Hauswirtschaftsrat, denn die Herausforderungen der Zeit zeigen: Hauswirtschaft ist mehr als ein Beruf. Sie ist Teil der Lösung für eine gesunde und nachhaltige Gesellschaft.
Endlich wieder schleswig-holsteinischer LandFrauentag!
Nach der Pause im vorigen Jahr, als Schleswig-Holstein Gastgeber des Deutschen LandFrauentages war, ist es 2025 endlich wieder so weit: Der schleswig-holsteinische LandFrauentag lädt alle Interessierten am 14. Juni ab 10 Uhr herzlich in die Hostenhallen nach Neumünster ein. Zu erwarten sind inspirierende Begegnungen, spannende Themen, starke Frauen und neue Impulse für das Leben auf dem Land. Stargast wird in diesem Jahr Schauspielerin Elena Uhlig sein.
Tickets und weitere Informationen rund um Programm, Ort und Anmeldung im Internet unter:
https://landfrauen-sh.de/veranstaltungen/landfrauentag