Kurz vor dem Start in die Sommerferien sind mehr als 200 Besucherinnen und Besucher auf den Kolonistenhof nach Neu Duvenstedt in die Hüttener Berge gekommen, um sich bei zahlreichen Kräuterexpertinnen und -experten sowie Naturkundigen über Verwendung, Nutzen und Wirkung von Kräutern jeder Art zu informieren.
Schwerpunkt war dabei die Bedeutung der heimischen Wildkräuter für die biologische Vielfalt – wurde die Veranstaltung doch auch im Rahmen der Biodiversitätsstrategie „Kurs Natur 2030“ des Landes gefördert.
Das naturnahe Veranstaltungsgelände des Kolonistenhofs bot den idealen Rahmen für ein pralles Kräuter-Erlebnis. Zwischen alten Obstbäumen, Gemüsebeeten und duftenden Wiesen zeigten engagierte Akteurinnen und Akteure aus ganz Schleswig-Holstein ihr Wissen, ihre Leidenschaft und ihre Ideen rund um die Welt der Kräuter. Ob altbewährte Hausmittel, kreative Küchenrezepte oder neu gedachte Ansätze zur Förderung der Biodiversität – hier wurde die ganze Vielfalt der grünen Alleskönner sichtbar.
Kräuterwissen zum Mitnehmen
Workshops, Vorträge, Führungen und ein liebevoll gestalteter Kräutermarkt luden Besucherinnen und Besucher zum Mitmachen, Staunen und Austauschen ein. Vom selbst gerührten Kräuterbalsam über wilde Smoothies bis hin zu Bestimmungstipps für Wildkräuter: Das Angebot war so bunt wie die Kräuter selbst. Auch wer sich einfach nur treiben lassen wollte, war zwischen Lavendelduft, Minztee und Fachgesprächen bestens aufgehoben. „Wir haben ein buntes Programm zusammengestellt, das Raum für fachlichen Austausch, Natur-Erfahrung und praktisches Wissen rund um die Vielfalt der heimischen Kräuter bietet“, so Elisabeth von Meltzer vom Bildungszentrum für Natur, Umwelt und ländliche Räume, die den Großen Kräutertag gemeinsam mit dem Kooperationspartner LandFrauenverband e. V. organisiert hat. Dessen Geschäftsführerin Dr. Gaby Brüssow-Harfmann betonte: „Es ist schön zu sehen, dass das breite Angebot für jeden etwas geboten hat – egal ob Naturmensch, Kräuterfan oder Hobbygärtnerin. Die Verbindung zur Natur sollte wieder mehr Menschen nahegebracht werden – das ist uns hier gelungen.“
Vielfalt fördern – über den Tag hinaus
Bereits früh waren alle Plätze der anmeldepflichtigen Veranstaltung vergeben. Besonders gut besucht war der Kräutermarkt, wo nicht nur mit und aus Kräutern hergestellte Produkte, Jungpflanzen und regionales Saatgut erworben werden konnten, sondern sich auch zahlreiche Initiativen und Vereine mit ihren Projekten zur Förderung der biologischen Vielfalt vorstellten. Besonderes Highlight des Tages war die gemeinsam mit dem Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) Schleswig-Holstein gebaute und bepflanzte Kräuterspirale, die als lebendiges Gastgeschenk auf dem Gelände des Kolonistenhofs bleibt. In liebevoller Gemeinschaftsarbeit entstand ein dauerhaftes Zeichen für nachhaltiges Gärtnern und gutes Miteinander – von Mensch, Pflanze und Umwelt.
Praxisnah und inspirierend
Der Kräutertag 2025 machte deutlich, wie wichtig Wild- und Küchenkräuter nicht nur für Küche und Hausapotheke sind, sondern auch für die biologische Vielfalt und den Erhalt naturnaher Lebensräume. Die Veranstaltung bot nicht nur Wissen, sondern auch Mut und Motivation, sich im eigenen Garten oder Alltag für mehr Natur einzusetzen. „Die Rückmeldungen der Teilnehmenden waren sehr positiv: Das Thema und die Angebote scheinen einen Nerv zu treffen, sich wieder stärker mit dem Wert der Natur zu beschäftigen und zu erkennen, wie eng Gesundheit, Ernährung und Kultur mit der biologischen Vielfalt verflochten sind“, so von Meltzer. Jede und jeder könne etwas für die Artenvielfalt tun: „Einfach mal den Rasen nicht auf Golfrasenhöhe mähen, Wildkräuter blühen und Samen bilden lassen und die sich ansiedelnde quirlige Welt der Insekten genießen – biologische Vielfalt ist etwas Wunderschönes!“