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Globaler Anbaurückgang für Rapssaat

Anbauareal in Deutschland und Frankreich wächst
Von Mechthilde Becker-Weigel
Die Ertragsaussichten sind positiv, aber insgesamt ist die Anbaufläche zurückgegangen. Foto: Agrar-Press

Die weltweite Rapsfläche dürfte zur Ernte 2023/24 im Vergleich zum Vorjahr leicht eingeschränkt werden. Der Internationale Getreiderat (IGC) in London veranschlagt das betreffende Erntereal jetzt auf voraussichtlich 40,2 Mio. ha; das wären 600.000 ha oder 1,5 % weniger als 2022/23.

Die Flächenzuwächse in Europa und der Schwarzmeerregion dürften die Einschränkung in anderen Regionen einschließlich Asien und Ozeanien in diesem Jahr nicht ausgleichen. Die veranschlagte Ernte von 40,2 Mio. t wäre die zweitgrößte Rapsanbaufläche aller Zeiten.

Nach Einschätzung der Londoner Experten haben die Landwirte in der EU für die kommende Ernte auf insgesamt rund 6 Mio. ha Raps gesät; das wären 100.000 ha oder 3,3 % mehr als im Vorjahr. Im Einzelnen wird dabei für Deutschland und Frankreich von einem größeren Areal ausgegangen. Als Begründung werden die positiven Nachfrageaussichten und attraktiven Erzeugerpreise angeführt.

Der Zustand der meisten Winterkulturen in der Gemeinschaft sei Ende 2022 gut gewesen. Die Kälteperiode in Westeuropa in der ersten Dezemberhälfte dürfte die erfreulichen Aussichten laut IGC nicht beeinträchtigt haben.

Die Rapsfläche in der Ukraine veranschlagt der Getreiderat auf 1,3 Mio. ha; das entspräche im Vergleich zum Vorjahr einer Ausweitung um 1,6 %. In dem kriegsgebeutelten Land seien die meisten Winterkulturen in einem guten Zustand. Das Risiko von Frostschäden werde als minimal eingeschätzt.

Für Kanada sehen die Londoner Fachleute den Anbau von Canola zur diesjährigen Ernte auf dem Vorjahresniveau von 8,6 Mio. ha. Derweil dürften die australischen Landwirte die Rapsfläche im Vorjahresvergleich um etwa 300.000 t auf 3,3 Mio. ha einschränken, was aber noch dem langjährigen Mittelwert entspräche. Allerdings weist der IGC darauf hin, dass diese Prognosen noch mit großer Unsicherheit behaftet seien. Die Anbauentscheidungen der kanadischen und australischen Farmer dürften nämlich noch deutlich vom weiteren Verlauf der Witterung und der Preise für die schwarze Ölfrucht beeinflusst werden. age

Handel mit Milch-Futures an der EEX auf Rekordniveau

Absicherung gegen Preisschwankungen mit börslichen Risikomanagement-Instrumenten nimmt zu

Die starken Volatilitäten am Milchmarkt haben im vergangenen Jahr an der European Energy Exchange (EEX) in Leipzig für einen Umsatzrekord gesorgt.

Wie die Warenterminbörse mitteilte, wurden insgesamt 41.537 Kontrakte für Standardmilchprodukte mit einem Warenäquivalent von 207.685 t abgeschlossen. Im Vorjahresvergleich legte 2022 der Handel mit Futures und der dahinterstehenden Tonnage um 51 % zu. Dabei verzeichnete die EEX bei den verschiedenen Terminkontrakten auf Milchprodukte durchweg zweistellige Wachstumsraten. So nahm das Handelsvolumen bei den Butter-Futures gegenüber 2021 um 24 % auf 14.206 Kontrakte zu, was einem Warenäquivalent von 71.303 t entsprach.

Einen noch deutlich stärkeren Zuwachs verbuchte die Börse bei den Futures auf Magermilchpulver, deren Umsatz um 70 % auf 25.325 Kontrakte beziehungsweise 126.625 t stieg. Zudem war bei den Kontrakten für Molkenpulver ein Handelsplus von 74 % auf 2.006 Futures für 10.030 t zu verzeichnen. Laut EEX wurde der neue Jahresrekord im Handel mit Milch-Futures bereits am 21. September 2022 erreicht, als das kumulierte Volumen den bisherigen Höchststand aus dem Gesamtjahr 2017 übertraf.

Neben den Milchprodukten werden an der EEX auch Futures auf Veredlungskartoffeln gehandelt. Bei den Kartoffel-Futures belief sich 2022 das Volumen auf 16.444 Kontrakte, was im Vorjahresvergleich einen Rückgang von 13 % bedeutete. Unter dem Strich verzeichnete die EEX 2022 aber mit 57.981 gehandelten Agrar-Futures gegenüber 2021 ein Wachstum von 25 %.

Laut dem Leiter des EEX-Agrarproduktsegments, Sascha Siegel, hat sich der Handel bei den Terminkontrakten für Milchprodukte 2022 „hervorragend entwickelt“. Dies zeige, dass Unternehmen der Wertschöpfungskette zunehmend die börslichen Risikomanagement-Instrumente in Europa nutzten, um sich gegen Preisschwankungen von Milch und Milchprodukten abzusichern. age

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