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„Frontalangriff gegen die Holzenergie“

Geplantes Gebäudeenergiegesetz: Verbände protestieren weiter
Von Agra-Europe/jh
Waldeigentümer und ein breites Verbändebündnis sehen erheblichen Nachbesserungsbedarf beim geplanten Gebäudeenergiegesetz. Foto: Imago

Sowohl die Waldeigentümer als auch ein breites Verbändebündnis haben an die Abgeordneten des Deutschen Bundestages appelliert, den Entwurf des geplanten Gebäudeenergiegesetzes (GEG) nachzubessern.

Die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldbesitzerverbände – Die Waldeigentümer (AGDW) macht sich für die weitere Nutzung von Holz als Energiequelle stark. Währenddessen fokussiert sich die Kritik der insgesamt 16 Verbände aus den Bereichen Wirtschaft, Umwelt, Verbraucherschutz und Gewerkschaften auf sogenannte H2-Ready-Gasheizungen. Verständnis für die Ablehnung von H2-Ready kommt von der stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden der Grünen, Dr. Julia Verlinden.

Die Waldeigentümer wollen nach eigenen Angaben das „geplante Verbot von Holzheizungen im Neubau und das praktische Aus von Holzheizungen im Bestand durch die extreme Diskriminierung“ in dem Entwurf stoppen. Das Gesetz sei in seiner jetzigen Form „ein Frontalangriff gegen die Holzenergie“. Die AGDW ruft ihre Mitglieder daher dazu auf, direkt bei den Bundestagsabgeordneten per Brief, E-Mail oder Anruf gegen den geplanten Umgang mit Holz zu protestieren. Erklärtes Ziel des Verbandes ist es, dass „Holzheizungen auch künftig uneingeschränkt möglich bleiben“.

Auf der anderen Seite hat ein Verbändebündnis – zu dem unter anderem der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) und der Bundesverband Erneuerbare Energie gehören – am Montag vergangener Woche von den Bundestagsabgeordneten gefordert, die „Erfüllungsoption Wasserstoff aus dem Gesetz zu streichen“. Sie lehnen die im Gesetz enthaltene Möglichkeit ab, dass mit Erdgas befeuerte Gasheizungen eingesetzt werden können, wenn diese technisch in der Lage sind, Wasserstoff zu verarbeiten. Solche H2-Ready-Gasheizungen seien eine „Scheinlösung“, gaben die Verbände zu bedenken.

Der Einbau einer solchen Heizung „in der Zuversicht, diese kurz- oder mittelfristig mit klimaneutralem Wasserstoff betreiben zu können“, sei mit „immensen ökologischen und finanziellen Risiken verbunden“. Dem stimmte die Grünen-Politikerin Verlinden zu. Ihr zufolge bleibt in „der Übergangszeit das klimaschädliche fossile Gas weiter teuer“, und mit der Begehrlichkeit nach Grünem Wasserstoff stiegen auch die Kosten. „Es geht daher jetzt darum, die Weichen für den Umstieg auf die Erneuerbaren Heizungen zu stellen und den Menschen mit gezielter Förderung unter die Arme zu greifen“, so Verlinden in einer Reaktion auf den Verbändeappell. Für die Fraktionsvize demaskiert dieser Aufruf die „Panikmache der ewig gestrigen, fossilen Gaswirtschaft“.

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