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Feldtage zu effizienter Wirtschaftsdüngerausbringung

Modell- und Demonstrationsvorhaben „Säure+“ und „NIRS“
Von Lea-Sophie Steffensen, LKSH/Jan-Henrik Ehmcke FuE-Zentrum FH Kiel GmbH
Malte Schröder (4. v. li.), LU Blunk GmbH, erläutert die Besonderheiten des Ausbringgespannes. Foto: Ann-Kathrin Stephan

An zwei Feldtagen in Sarlhusen und Futterkamp informierten sich rund 60 Interessierte zu den Modell- und Demonstrationsvorhaben (MuD) und konnten mehr über Gülleansäuerung während der Ausbringung sowie den Einsatz von NIR-Sensoren erfahren. Die MuD „Säure+“ und „NIRS“ befassen sich mit der effizienten Nährstoffausnutzung in Wirtschaftsdüngern.

Das MuD „Säure+“ wird von der Landwirtschaftskammer (LKSH) betreut und beschäftigt sich mit der Gülleansäuerung während der Ausbringung in wachsende Bestände. Die Ansäuerung erfolgt über das SyreN-System und wird derzeit an sieben Standorten in Schleswig-Holstein in Zusammenarbeit mit den Lohnunternehmen Brockmann GmbH & Co. KG und Blunk GmbH im Praxiseinsatz erprobt. Durch die Gülleansäuerung können Ammoniakemissionen eingespart sowie die N-Ausnutzung gesteigert werden.

Emissionsmessungen direkt nach der Ausbringung in Futterkamp Foto: Michael Bustorff

Der Einsatz von NIR-Sensoren zur Quantifizierung der Nährstoffgehalte in flüssigen Wirtschaftsdüngern wird derzeit im Rahmen des MuD „NIRS” vom FuE-Zentrum der FH Kiel GmbH erprobt. Die NIRS-Technik wird momentan von mehreren Lohnunternehmern eingesetzt, darunter Brockmann GmbH & Co. KG und Blunk GmbH, um die Praxistauglichkeit der Sensoren zu überprüfen. NIR-Sensoren ermöglichen eine kontinuierliche Analyse von Gülle und Gärresten während der Ausbringung und können so bei einer bedarfsgerechten Düngung unterstützen. Mithilfe der Technik können Nährstoffe gezielter eingesetzt und Verluste reduziert werden.

Nachdem eine theoretische Einführung in die Themen Gülleansäuerung und NIRS stattgefunden hatte, konnten die Besucherinnen und Besucher die Techniken vor Ort besichtigen und in den Austausch mit Lohnunternehmern sowie teilnehmenden Betrieben und den Projektleitern treten. So konnten spannende Themen, zum Beispiel die Kosten der Techniken, genaue Funktionsweise sowie die Umsetzung in der Praxis und erste Erkenntnisse aus den laufenden Projekten, diskutiert werden. Ergänzend wurden Ad-hoc-NH3-Emissionsmessungen durchgeführt, um das Reduktionspotenzial der Gülleansäuerung zu veranschaulichen. Die Emissionsmessungen zeigten, dass gegenüber nicht angesäuerter Gülle die NH3-Emissionen um bis zu 79 % durch die Gülleansäuerung reduziert werden konnten.

Ziel ist es, den Landwirten durch Feldtage dieser Art Werkzeuge für eine effizientere Wirtschaftsdüngerausbringung näherzubringen. Aus den in beiden Projekten gesammelten Erfahrungen sollen zudem Handlungsempfehlungen für die Praxis herausgearbeitet werden. Mehr dazu im Artikel von Lea Steffensen – Nährstoffmanagement für die Ostsee, Teil 6 – in der Bauernblatt-Ausgabe 34/2025.
Die Förderung des Vorhabens erfolgt aus Mitteln des Bundesministeriums für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat (BMLEH) aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages. Die Projektträgerschaft erfolgt über die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE), Förderkennzeichen 2821ABS420.

In Sarlhusen konnten aufgrund der nassen Witterung und einer eingeschränkten Befahrbarkeit Emissionsmessungen nur beispielhaft durchgeführt werden, da keine Ausbringung möglich war. Foto: Ann-Kathrin Stephan
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