StartNachrichtenWald & JagdEtwas mehr Unfälle bei der Waldarbeit

Etwas mehr Unfälle bei der Waldarbeit

Nach fünf Jahren leichter Anstieg zu verzeichnen
Von SVLFG
Auf Messen führen die SVLFG-Präventionsfachleute Arbeitsmethoden vor, die das Unfallrisiko bei der Waldarbeit senken, beraten anhand des Stockbildes und benennen Arbeiten, welche den Forstprofis überlassen werden sollten. Foto: SVLFG

Nach fünf Jahren ist die Zahl der Unfälle bei der Waldarbeit in Deutschland leicht angestiegen. Darauf weist die Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG) hin. Grund dafür war eine verstärkte Brennholzaufarbeitung am Jahresbeginn.

Hohe Technisierung bei der Schadholzaufarbeitung und wohl auch eine effektive Sensibilisierung der Versicherten in Sachen Prävention zeigen nach wie vor Wirkung. Die Unfallstatistik der SVLFG macht aber auch deutlich, wie gefährlich die Holzernte und die Schadholzaufarbeitung sind. 4.302 Arbeitsunfälle im Forst wurden der SVLFG im Jahr 2022 gemeldet (2021: 4.048) – ein leichter Anstieg um 6,3 %. 33 Personen verloren bei der Waldarbeit im vergangenen Jahr ihr Leben.

Mehr Unfälle bei Holzaufarbeitung

737 Personen (2021: 818) erlitten einen Arbeitsunfall bei Fällarbeiten. Hier ist weiterhin ein Abwärtstrend zu verzeichnen. Demgegenüber verunglückten 1.113 Versicherte bei der Holzaufarbeitung (2020: 881). Dieser Anstieg von zusätzlich 232 Unfällen (26 % mehr als im Vorjahr) fand insbesondere im Frühjahr statt. Damit zeichnet sich eine Art „Brennholz-Effekt“ bei den Unfallzahlen ab, der mit den gestiegenen Energiekosten zu dieser Zeit in einem Zusammenhang zu stehen scheint. Beim Rücken und Heranbringen des Holzes kamen 433 Menschen zu Schaden. Das sind 17 % mehr als im Vorjahr (2021: 370).

Gefährliche Holzerntearbeiten

Das höchste Risiko, bei der Waldarbeit tödlich zu verunglücken, besteht bei motormanuellen Holzerntearbeiten. 24 der 33 tödlichen Unfälle lassen sich darauf zurückführen, dass Menschen bei Fällarbeiten von Baumteilen getroffen wurden. Weitere vier Personen verunglückten tödlich durch indirekte Folgen bei der Holzernte, zum Beispiel durch nachfallende abgestorbene Bäume. 1.596 (2021: 1.482) Personen wurden dabei verletzt. Bedingt durch den Waldboden verunglückten 957 Personen, weil sie stolperten, ausrutschten oder stürzten. 213 Unfälle im Zusammenhang mit Forstseilwinden (2021: 169) ergaben in diesem Bereich 26 % mehr, wohl auch zusammenhängend mit der gestiegenen Brennholzaufarbeitung.

Informationen und Fortbildungen

Die SVLFG-Broschüren „B47 – Baumbeurteilung“ und „B50 – sicherer Fällungsablauf“ können über svlfg.de/b47 sowie svlfg.de/b50 heruntergeladen werden. Druckexemplare können kostenfrei über svlfg.de/broschueren-bestellen angefordert werden. Weitere Informationen zur sicheren Waldarbeit, zum Beispiel Fachbeiträge, Muster-Gefährdungsbeurteilungen, Lehrfilme und die App „Stockfibel to go“ sowie eine Liste der anerkannten Fortbildungsstätten für Motorsägenkurse finden sich unter svlfg.de/forst

Für Versicherte lohnen sich Fortbildungsmaßnahmen besonders, weil die SVLFG Zuschüsse für die Teilnahme an zwei- bis fünftägigen Lehrgängen gewährt. Die Fortbildungsstätte muss von der SVLFG anerkannt sein. Die Höhe der Zuschüsse variiert. Die Teilnehmenden erhalten für einen zweitägigen Kurs 60 €, für einen dreitägigen Kurs 75 € und für einen fünftägigen Kurs 105 €. Nach Abschluss des Lehrganges erhalten sie dort einen Gutschein, der an praevention@svlfg.de geschickt wird.

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