Während der Eisheiligen traten in Schleswig-Holstein stellenweise Bodenfröste auf, die aber nicht zu nennenswerten Schäden in den Zuckerrüben führten.
Durch die trockene Witterung in den vergangenen Wochen sind die oberen Zentimeter des Bodens mittlerweile relativ stark ausgetrocknet. Es zeigt sich aber selbst auf der Geest in tieferen Schichten noch genügend Feuchtigkeit für das Rübenwachstum. Die Rüben wachsen dem Wasser hinterher, wodurch sich ein guter, langer Rübenkörper bilden kann. Trotzdem wäre ein Regenereignis wünschenswert, um Nährstoffe in Lösung zu bringen und pflanzenverfügbar zu machen.
In diesen Tagen werden noch letzte Herbizidbehandlungen durchgeführt. Konnten die wenigen Niederschlagsereignisse zu Ostern und Anfang Mai genutzt werden, war es sehr gut möglich, das Unkraut zu kontrollieren. Teilweise ist es aber auch trotz hoher Aufwandmengen an Metamitron nicht gelungen, alle Unkräuter zu erfassen. Auf einigen Standorten hat sich besonders der Raps bei diesen trockenen Bedingungen als sehr schwer bekämpfbar erwiesen.
Sobald die Rüben das Sechsblattstadium erreicht haben (was so gut wie überall der Fall ist), können die letzten Gaben an Kalium und Stickstoffdünger in die Rüben ausgebracht werden. Vor allem Kalium ist für die Regulation des Wasserhaushalts von zentraler Bedeutung. Sobald die Zuckerrüben ihre Reihen schließen – und das scheint auf einigen Flächen bereits Ende Mai der Fall zu sein –, stehen die ersten Blattdüngungen an. Wie bei Stickstoff und Kalium ist auch die Verfügbarkeit von Bor bei den trockenen Bodenbedingungen eingeschränkt. Die Rübe benötigt ab Reihenschluss eine Menge von zirka 450 g/ha, um einer Herz- und Trockenfäule vorzubeugen. Außerdem sollte neben Bor auch Mangan (zirka 300 g/ha) und Bittersalz (zirka 5 bis 10 kg/ha) appliziert werden.
Der Zuflug von Blattläusen in Zuckerrüben ist bis vor Kurzem noch sehr zurückhaltend gewesen. Eine Insektizidmaßnahme gegen Läuse ist zurzeit nicht erforderlich, zumal erste Marienkäfer auf den Flächen zu finden sind. Anders verhält es sich mit der Rübenfliege und den Weichwanzen. Hier waren in einigen Regionen Schleswig-Holsteins Insektizidmaßnahmen erforderlich. Wird aktuell noch über eine Behandlung nachgedacht, muss berücksichtigt werden, dass dann auch die Nützlinge (Marienkäfer, Schwebfliege, Florfliege) darunter leiden.