Im Lehr- und Versuchszentrum der Landwirtschaftskammer (LKSH) in Futterkamp wurde erneut Landwirtschaft zum Erleben ermöglicht. Am 4. Mai gab es einen umfassenden und spannenden Einblick in die praktische Arbeit der Landwirtschaft, insbesondere aber in die Tierhaltung und den Ackerbau.
Seit dem Event vor zwei Jahren hat sich einiges getan. Seitdem werden die Rinder- und Schweineställe im Sinne des Tierwohls und der Effizienz umgebaut und tolle Projekte etabliert. Alle Fragen rund um die moderne Landwirtschaft beantworteten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an diesem Tag den Verbraucherinnen und Verbrauchern und aktiven Bäuerinnen und Bauern.
Blick und Gang durch die Ställe waren möglich und gewollt. Denn viele Menschen haben eine Meinung zur Landwirtschaft, doch immer weniger kennen sie wirklich. Dabei haben alle – egal ob Fleischesser, Vegetarier oder Veganer – täglich auf dem Teller oder beim Spaziergang durch unsere Kulturlandschaft unmittelbar damit zu tun.
„Wir wollen miteinander ins Gespräch kommen. Die Landwirtschaft spielt eine wichtige Rolle in der Gesellschaft. Sie ist nicht nur für die Nahrungsmittelproduktion verantwortlich, sondern auch für den Erhalt unserer Kulturlandschaft und die Förderung von Tierwohl. Ich lade alle ein, sich aktiv mit den Themen Landwirtschaft und Tierhaltung auseinanderzusetzen und die Arbeit der Landwirte wertzuschätzen, dazu ganz nebenbei im Rahmen eines tollen Hoffestes viele Aktionen und regionale Lebensmittel zu genießen“, sagte Ute Volquardsen. Sie ist die Präsidentin der LKSH und hat die Großveranstaltung eröffnet. Auch Fachpublikum kam zum Gut in Blekendorf im Kreis Plön, weil es viel zu erfahren gab. „Die Digitalisierung ist entscheidend für die Zukunft der Tierhaltung. Technologien wie Big Data und Künstliche Intelligenz ermöglichen es uns, präzisere Entscheidungen zu treffen und die Gesundheit der Tiere zu überwachen und zu erhalten. Ich sehe besonders viel Potenzial in der Nutzung von Datenanalysen zur Optimierung von Fütterung und Zucht. Überall an den Ställen, die einsehbar sind, haben die Mitarbeiter Führungen angeboten und standen für Fragen zur Verfügung. Landwirte zeigen generell ein großes Interesse an den neuen Standards, aber es gibt auch Herausforderungen. Viele sind bereit, in Tierwohl zu investieren, benötigen jedoch Unterstützung, um die finanziellen und praktischen Hürden zu überwinden. Wir bieten mit dem Projekt ,Netzwerk Fokus Tierwohl‘ (gefördert von der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung) und unserer übrigen Arbeit ein Fortbildungsangebot an, um diesen Übergang zu erleichtern“, so Volquardsen.
Am Tag des offenen Hofes im LVZ wurden die Ställe und Hallen also für jeden geöffnet und es konnten die Felder mit ihren vielfältigen landwirtschaftlichen Kulturen erkundet werden. Es durfte gespielt, gefeiert und es durften heimische Lebensmittel genossen werden. Vor allem für Kinder und Menschen ohne Bezug zur Landwirtschaft war es ein besonderes Erlebnis, dass sie Schweine, Pferde, Kühe, Schafe, Ziegen und sogar Strauße aus nächster Nähe bestaunen konnten.
Bereits zum zweiten Mal war Rewe wieder als starker Partner aus dem Lebensmitteleinzelhandel beim Tag des offenen Hofes auf Futterkamp vertreten. Auf dem Lindenplatz präsentierte das Unternehmen eine kulinarische Reise durch die Region: 15 regionale Lieferantinnen und Lieferanten luden zum Probieren ein und freuten sich, mit den Verbraucherinnen und Verbrauchern in den Austausch zu gehen und über ihre Produkte zu informieren. Viele der angebotenen Artikel sind mit dem Gütezeichen „Geprüfte Qualität Schleswig-Holstein“ (GQSH) ausgezeichnet. Regional ging es auch beim Rewe Food Truck zu, der heimische Leckereien der Eigenmarke Rewe Regional anbot. Mehr zur Rewe-Lokalpartnerschaft erfuhren Interessierte am Rewe-Treffpunkt Kaufleute am Lindenplatz. Das Unternehmen sorgte für guten Appetit und Unterhaltung mit Treckern und einer Fotobox.
In Zeiten hoher Inflation kostete der Hoftag weiterhin keinen Eintritt und das Parken war ebenfalls frei. Die LKSH freut sich, wenn das Fachpublikum und die Verbraucher Informationen und gute Erlebnisse mit nach Hause nehmen konnten.