Die Drohnensaat erlebt derzeit einen regelrechten Hype und zieht große Kreise. Doch in welchen Bereichen funktioniert sie tatsächlich – und an welchen Stellschrauben muss gedreht werden?
Auf den drei Feldtagen der Landwirtschaftskammer (LKSH) wurden erste Einblicke in das laufende EIP-Projekt „Flugsaat“ gegeben und die Ergebnisse des ersten Versuchsjahres vorgestellt.
Je nach Region standen unterschiedliche Schwerpunkte im Vordergrund. In der Ackerbauregion im Kreis Plön ging es vor allem um den Zwischenfruchtanbau. Die Drohnensaat zwei Wochen vor der Weizenernte wurde in Streifen der Aussaat per Striegel-Walzen-Kombination sowie dem klassischen Stoppelbruch mit anschließender Drillsaat gegenübergestellt. Auf einem weiteren Schlag wurde untersucht, wie stark die Wahl der Saatmischung den Erfolg der Flugsaat beeinflusst – verschiedene Mischungen wurden dazu per Drohne in Streifen ausgebracht.
Im Kreis Rendsburg-Eckernförde, einer von Futterbau und Energieerzeugung geprägten Region, lag der Fokus auf Untersaaten im Mais. Drei verschiedene Untersaat-/Zwischenfruchtmischungen wurden zu drei Terminen in den stehenden Maisbestand gestreut: zum Längenwachstum (9. Juli), zum Ende des Rispenschiebens (1. August) sowie zwei Wochen vor der Ernte (11. September). Ziel ist die Etablierung einer konkurrenzarmen Untersaat beziehungsweise die Anlage einer frühen Zwischenfrucht bei praxisüblichem Pflanzenschutz.
Auch im Kreis Pinneberg wurden Versuche sowohl im Getreide als auch im Mais angelegt. Im Winterroggen wurden verschiedene Zwischenfruchtmischungen zwei Wochen vor der Ernte per Drohne ausgebracht. Auf dem Silomaisschlag stand ein Vergleich der Drohnensaat zu zwei Zeitpunkten mit der Aussaat per Güllewagen im Fokus. Zudem wurde auf einer weiteren Fläche die Flugsaat ganzflächig durchgeführt, um Flächenleistung und Kosten zu erfassen.
Unterstützt wurden die Feldtage fachlich unter anderem durch die GWS Nord, die Saaten-Union, die Agrarberatung Südholstein und Ingus. Neben der Ergebnisdarstellung wurden Bodenanalysen durchgeführt, der Nutzen von Zwischenfrüchten und Untersaaten erläutert und die Herausforderungen im Anbau diskutiert.
Die Bandbreite der Ergebnisse des ersten Jahres könnte dabei kaum größer sein: von Musterbeständen bis hin zu Totalausfällen. Die LKSH informiert unabhängig über Erfolg und Misserfolg und benennt die wichtigsten Stellschrauben. Detaillierte Ergebnisse folgen in der ersten Ausgabe 2026 des Bauernblatts.




