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Die Krempermarsch feiert

75 Jahre LandFrauenarbeit im Kreis Steinburg
Von LandFrauen Krempermarsch
Sandra Saul, Meike Glöyer und Magdalene Schütt präsentierten die Trachten der Krempermarsch.

Das nahm der Vorstand des LandFrauenvereins Krempermarsch, Kreis Steinburg, um die Vorsitzende Birte Oesau zum Anlass, in das Vereinslokal „Zum Poppenhuus“ in der Engelbrechtschen Wildnis/Glückstadt einzuladen. „Wir wollten ein fröhliches, lockeres Fest ohne viel geschichtliche Fakten“, erklärte Birte Oesau. Und so gab es zwar Grußworte von der Kreisvorsitzenden Annemarie Rohde und Amtsvorsteher Volker Haack, dominiert wurde die Feier aber von angeregten Gesprächen und dem Frauenkabarett Kronshagen.

Im Oktober 1950 wurde auf Anregung von Cäcy Krey vom LandFrauenverein Wilstermarsch gemeinsam mit Kreisbauernvorsteher Adolf-Wilhelm Körding der LandFrauenverein Krempermarsch unter dem Vorsitz von Magdalene Gravert gegründet. Kamen zur Gründungsversammlung 45 Frauen, sind heute in der Krempermarsch zirka 150 LandFrauen organisiert. Der Verein entwickelte sich und 1984 wurden nach ausgiebigen Recherchen die Trachten der Krempermarsch von und für die LandFrauen handgefertigt. Wenn die Trachtengruppe auch nicht mehr tanzfähig ist, zum Jubiläum präsentierten Sandra Saul, Meike Glöyer und Magdalene Schütt die mit Gold- und Silberfäden bestickten Gewänder.

Gemeinsam stark

„Was lange währt, wird wunderbar, und was Frauen anpacken, hält jetzt 75 Jahr“, fasste Oesau die LandFrauengeschichte zusammen. Auch Annemarie Rohde hob hervor, dass Altbewährtes und die Zukunft, verbunden mit einem Bildungsauftrag, die Kernkompetenzen der LandFrauen seien. „Dabei ist uns Gemeinschaft ganz wichtig!“ Sie wies auf die Seminare auf Landesebene hin und lud zum KreisLandFrauentag am 8. November ein.

„75 Jahre, das sind drei Generationen engagierter Frauen, die sich für die Belange des ländlichen Raums, für Gemeinschaft, Bildung, Kultur und soziale Verantwortung eingesetzt haben“, sagte Volker Haack. Die LandFrauen der Krempermarsch hätten nicht nur Traditionen bewahrt, sondern auch den Mut zu neuen Wegen gehabt, Netzwerke geknüpft, Bildung gefördert und sich für das Gemeinwohl starkgemacht, führte Haack weiter aus.

Das Frauenkabarett Kronshagen besang anschaulich, wie Mikro-Plastik durch die Schwentine gelangt. Fotos: LandFrauen Krempermarsch

Botschaft mit Augenzwinkern

Das Frauenkabarett Kronshagen (FKK) lobte die LandFrauen als aufgeschlossenes, politisch interessiertes Publikum. Die sechs Frauen aus Kiel machten auf ihre Weise klar, dass es ohne Bienen – das Kennzeichen der LandFrauen – bald keinen Lebensraum mehr gibt. Dafür wird immer mehr Plastikmüll produziert, der sich durch die Schwentine, den Nord-Ostsee-Kanal und die Nordsee bis in den Marianengraben bewegt und dort in 11.000 m Tiefe 1.000 Jahre vor sich hin wabert. Ganz aktuelle Themen waren Donald Trump, die Bahn und die LGBTQ+-Toilette, die in der Engelbrechtschen Wildnis stehen könnte und nur über eine Tastatur zu öffnen ist.

Zu den Jubiläumsgästen gehörten außer Abordnungen der Ortsvereine aus dem Kreis Steinburg auch die Kreis-Ehrenvorsitzende Martina Greve und die Ehrenvorsitzende des Ortsvereins, Helga Schwartkop. Sie leitete die Vereinsgeschicke 18 Jahre lang von 1977 bis 2005 – Birte Oesau übernahm 2019 den Vorsitz und will vorerst noch nicht aufhören. „Die Arbeit macht mir wirklich Spaß und man lernt immer wieder sehr viel Neues.“

Nach dem kulturellen Teil gab es eine Stärkung, für die im „Poppenhuus“ wie immer Anne Glashoff mit ihrem Team sorgte. Zu dem gebotenen Grillbuffet gehörten frische Salate mit Zutaten aus dem Gemüseanbaugebiet Glückstadt. Da wurden Rote Bete mit Rucola und Schafskäse kombiniert oder Blattsalate mit Radieschen in einem erfrischenden Dressing serviert. 

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