Die Schlachtschweinekurse haben sich in diesem Frühjahr relativ spät aus dem Preistal vom Jahresbeginn herausbewegt. Erst Mitte März stiegen die Kurse wieder an, nachdem sie zuvor über Wochen auf dem Stand von 1,72 € / kg SG verharrten.
Dies war die Folge der Angebotsüberhänge wegen der Feiertage zum Jahreswechsel. Durch den Ausbruch der Maul- und Klauenseuche in Brandenburg kam der Schlachtschweinemarkt zusätzlich unter Druck. Schweinefleischexporte in Nicht-EU-Länder waren nicht mehr möglich. Zudem fehlten Schlachtkapazitäten, da in Brandenburg zeitweise keine Schweine überregional angeliefert werden durften. Gerade in Schleswig-Holstein sorgte dies für verzögerte Ablieferungen und deutlich erhöhte Schlachtgewichte. Im April entspannte sich die Marktlage und der Basispreis stieg auf 2,00 € / kg SG. Damit bleibt die Notierung jedoch unter dem Preisniveau der beiden Vorjahre. Jetzt hoffen die Marktbeteiligten auf Impulse durch die beginnende Grillsaison. Das Wetter zeigte sich zuletzt schon recht sonnig, die Temperaturen waren jedoch für Grillpartys noch zu niedrig.
Bereits in den letzten Jahren hat der Einfluss der Grillaktivitäten auf den Schweinefleischmarkt abgenommen. Trotz Fußball-EM blieb die Notierung im Vorjahr über Monate unverändert. Der Lebensmittelhandel bereitet sich durch Lagerhaltung bereits im Winter auf die Grillzeit vor. Schweinefleisch bleibt zwar weiterhin die meistverzehrte Fleischsorte im Grillsortiment, der Konsum ist jedoch rückläufig. Während der Absatz von Rindfleisch stabil bleibt, nimmt vor allem die Nachfrage nach Geflügelfleisch in vielen Varianten weiter zu. Begründet wird dies mit dem Trend zu mageren und preiswerten Grillartikeln.