Auf dem berühmten Rasen der Aachener Soers ging das diesjährige Finale von Deutschlands U25-Springpokal über die Bühne und hatte alles, was ein großes Springen braucht: Nervenkitzel, starke Ritte und ganz viel Emotion. Am Ende strahlten drei Reiter aus dem hohen Norden vom Podium – die Holsteiner Familie hielt fest zusammen.
Der Sieg im Finale des U25-Springpokals, einer Prüfung über 1,50 m, ging an Tjade Carstensen aus Sollwitt, Kreis Nordfriesland, der sich mit seiner Stute Gasira im Stechen gegen vier starke Konkurrenten durchsetzen konnte. „Mit dem Sieg heute habe ich wirklich nicht gerechnet. Besonders nicht, als Johanna so schnell war. Ich war mir sicher, dass Hannes noch einen draufsetzt. Dass es dann doch gereicht hat – einfach Wahnsinn!“, freute sich der 20-Jährige nach dem Ritt.
Für ihn ist es ein ganz besonderer Moment: Vor zwei Jahren gewann seine Schwester Teike Carstensen das Finale von Deutschlands U25-Springpokal. Nun tritt er in ihre Fußstapfen: „Aachen ist der Traum eines jeden Reiters. Dass ich hier gewinne, wo ich eigentlich noch ein Jahr bei den Jungen Reitern habe, das hätte ich nie gedacht.“ Gasira und Tjade sind seit drei Jahren ein Team. „Sie hat unglaublich viel Kampfgeist, ist sehr von sich überzeugt, aber genau das macht sie im Parcours auch aus. Sie gibt immer alles für mich“, beschreibt er seine vierbeinige Partnerin.
Platz zwei ging an Hannes Ahlmann aus Reher, Kreis Steinburg, mit dem neunjährigen Hengst Coquetto. Das Paar hatte bereits das Einlaufspringen gewonnen. Auch im Finale blieben sie zweimal fehlerfrei. „Natürlich freue ich mich, hier platziert zu sein. Das ist Aachen! Aber das Stechen habe ich selbst ein bisschen verpennt und nicht den richtigen Rhythmus gefunden. Ich hoffe, ich kann im nächsten Jahr noch einmal angreifen“, sagte er nach dem Ritt.
Johanna Beckmann, ursprünglich ebenfalls aus Schleswig-Holstein und inzwischen in Niedersachsen zu Hause, zeigte mit ihrer erfahrenen Stute Emelie van de Mirania Stam die schnellste Runde im Stechen. Ein Abwurf kostete sie jedoch den Sieg. Am Ende wurde es Platz drei. „Ich bin superglücklich mit Emelie. Sie sprang fantastisch. Es war einfach ein tolles Gefühl, hier einzureiten“, sagte Johanna und fügte hinzu: „Ich habe viel gelernt und nehme ganz viel mit nach Hause. Dass wir U25-Reiter hier so im Mittelpunkt stehen dürfen, ist wirklich besonders.“
Tjade Carstensen brachte es auf den Punkt: „Wir Holsteiner halten einfach zusammen. Hannes und Johanna sind für mich wie Geschwister. Wir haben schon so viel miteinander erlebt. Diesen Zusammenhalt, den nimmt uns keiner.“ fn