Die Landesversammlung des Landjugendverbands Schleswig-Holstein fand Ende November in Friedrichstadt statt und bot eine gelungene Mischung aus inhaltlicher Arbeit, Gemeinschaft, politischem Austausch und abwechslungsreichen Programmpunkten.
Bereits am Sonnabendnachmittag hatte der Kreislandjugendverband Nordfriesland ein spannendes Programm organisiert: einen Krimi-Trail durch Friedrichstadt, das Venedig des Nordens. Dabei galt es, den fiktiven Mörder eines Grachtenschiffers zu entlarven – eine unterhaltsame Kombination aus Stadtführung, Rätseln und Outdoor-Escape-Room, die den Teilnehmenden viel Freude bereitete und ganz nebenbei die Möglichkeit bot, die 1621 von niederländischen Glaubensflüchtlingen gegründete und nach holländischem Vorbild angelegte Stadt kennenzulernen, was sich in der schnurgeraden Planung und der charakteristischen Architektur widerspiegelt. Nicht ohne Grund trägt Friedrichstadt daher auch den liebevollen Spitznamen „Klein-Amsterdam“. Im Anschluss standen zahlreiche Anträge im Mittelpunkt, die intensiv diskutiert und anschließend beschlossen wurden.
Auch das Abendprogramm wurde vom Kreislandjugendverband Nordfriesland ausgerichtet. In entspannter Atmosphäre boten sich viele Gelegenheiten für gute Gespräche, Austausch und das Knüpfen neuer Kontakte. Der Abend zeigte einmal mehr, wie stark und lebendig das Netzwerk der Landjugend ist.
Der Sonntag startete mit dem Grußwort des Bundesvorsitzenden der Landjugend, Lars Ruschmeyer, sowie den Vertreterinnen und Vertretern der Niedersächsischen Landjugend, Isabell Pröstler und Hannes Wilhelms, die den Deutschen Landjugendtag 2026 in Hameln vorstellten. Im Anschluss begrüßten wir unsere Gäste: Lena Haase (LandFrauen SH), Anne Riecke (MdL, FDP), Sybilla Nitsch (MdL, SSW), Malte Jacobsen (Bauernverband SH), Rixa Kleinschmit (MdL, CDU) sowie Luana Marsau (Jusos SH).
Noch vor der interaktiven Politikaktion stellte der männliche Teil des Vorstands den Jahresbericht vor und ging – untermalt von buntem Bildmaterial – auf die verschiedenen Aktionen und Veranstaltungen ein. Highlights waren in diesem Jahr unter anderem der Berufswettbewerb, die 72-Stunden-Aktion und das 75-jährige Bestehen. Der Jahresbericht zeigte erneut, wie vielfältig die Landjugend und ihr Programm aufgestellt sind.
Im Anschluss startete die Politikaktion, bei der sich Landjugendliche sowie Politikerinnen und Politiker an verschiedenen Thementischen intensiv austauschten. Im Mittelpunkt standen bewusst provokant formulierte Fragen, die in kurzer Zeit für einen perspektivreichen Austausch sorgten: Ist Landwirtschaft in Deutschland noch gewollt? Ist eine Wehrpflicht noch zeitgemäß, wenn die junge Generation nicht bereit ist, zur Waffe zu greifen, um den Frieden zu sichern? Sollen junge Menschen auf dem Land künftig nur noch Fahrrad fahren, weil der ÖPNV nicht ausgebaut wird? Und bedeutet ehrenamtliches Engagement zwangsläufig, beruflich zurückstecken zu müssen?
Nach dem gemeinsamen Mittagessen folgte der Höhepunkt des Sonntags: die Wahlen. Besonders erfreulich war, dass der Landesvorstand nach einem Jahr wieder vollständig besetzt werden konnte. Mit viel Humor, aber dennoch mit der nötigen Ernsthaftigkeit, übernahmen Hannes und Isabelle von der Niedersächsischen Landjugend die Wahlleitung.
Gewählt wurden zwei Vorsitzende sowie sechs stellvertretende Vorsitzende (siehe Ausgabe 48):
– erste Vorsitzende: Marlies Muxfeldt und Mirco Engelbrecht
– zweite Vorsitzende: Levke Wieben und Sören Schatt
– dritte Vorsitzende: Johanna Jessen und Paul Weniger
– vierte Vorsitzende: Anna Dallmeier-Thiessen und Lasse Helmer
Ebenfalls gewählt wurde der Agrarausschuss, aus dem aufgrund der zweijährigen Amtszeit zwei Mitglieder ausschieden. Das neue Team setzt sich zusammen aus Sprecherin Tessa Nafziger, der stellvertretenden Sprecherin Laura Stolley sowie dem neuen Sprecher Nils von Spreckelsen und dessen Stellvertreter Sven Reimers.
Zum ersten Mal wurde außerdem ein Finanzausschuss gewählt, der künftig aus vier Mitgliedern besteht: Emilia Krause, Lisa Tedsen, Jennifer Kawald und Malte Löwe.
Zum Abschluss der Wahlen wurden drei langjährige Mitglieder verabschiedet, die sich mit großem Engagement eingebracht haben: Lisa Tödter (Landesvorstand) sowie Wiebke Wendt und Malte Blöcker (Agrarausschuss). Auch an dieser Stelle bedankt sich der Landjugendverband herzlich für ihren Einsatz und wünscht alles Gute.
Die zweitägige Landesversammlung zeigte eindrucksvoll, wie lebendig, engagiert und zukunftsorientiert die Landjugend in Schleswig-Holstein aufgestellt ist. Mit vielen neuen Impulsen, starken Beschlüssen und einem vollständig besetzten Vorstand blickt die Landjugend motiviert in die kommende Amtsperiode.




