Sorteninformationen direkt vom Feld bieten der Praxis eine Entscheidungshilfe zur Sortenwahl. Schon der gewählte Standort für den Silomaisanbau sowie Nutzungsrichtung im Betrieb und gewünschte Eigenschaften beeinflussen die Sortenwahl, die letztlich immer nur ein Kompromiss sein kann. Eine Sorte nur mit Höchstleistungen in allen Merkmalen ist nicht zu finden.
Das regional durchgeführte Sortenprüfsystem der Landessortenversuche erhebt von unterschiedlichen Umwelten und Standorten viele Sortenleistungen, zum Beispiel Standfestigkeit, Kältetoleranz, Trockenheitsverträglichkeit, Krankheitsresistenz, Reifezeit, Ertrag und Qualität. Sich ändernde Umweltbedingungen führen in kritischen Entwicklungsphasen zu neuen Herausforderungen der Pflanzenentwicklung, die Ertrag und Qualität beeinflussen können. Auch züchterische Leistungen für bestimmte Anbaubedingungen und Verwendungszwecke werden in den Landessortenversuchen erfasst, unterschiedliche Wuchs- und Abreifeverhalten von Maissorten im Vergleich zu früheren Jahren wie „stay green“ und „dry down“. Bei nicht an den Standort angepasster Sortenwahl haben Maispflanzen erschwerte Wachstumsbedingungen, qualitative und quantitative Nachteile sind nicht ausgeschlossen.
In mehreren Regionen der Geest von Schleswig-Holstein bietet die Landwirtschaftskammer im September wieder Sortenfeldführungen zu Silomais an. Oft sind zu diesen Terminen bereits Anpassungen der Silomaissorten an vorherrschende Witterungsbedingungen auf dem jeweiligen Standort auszumachen. Sowohl Witterungsstress als auch Grenzen der getroffenen Pflanzenbau- und Pflanzenschutzmaßnahmen in der Fläche können beobachtet werden. Am jeweiligen Standort werden angepasste, mehrjährig geprüfte Sorten aus den Landessortenversuchen vorgestellt. Weitere Themen wie Pflanzenschutz, Erntemanagement und Flugsaat sind angedacht. Ein einheitliches Programm über alle Standorte gibt es nicht, da die Versuchsanlagen auf den einzelnen Standorten unterschiedlich sind.
Silomaisfeldführungen bieten immer eine gute Gelegenheit, mit Landwirten, Beratern, Handel, Züchtern und Interessierten ins Gespräch zu kommen. Eine Silomaisfeldführung zu besuchen, lohnt sich immer.
Nach den vorläufigen Ergebnissen der Bodennutzungshaupterhebung des Statistikamtes Nord für Hamburg und Schleswig-Holstein werden in Schleswig-Holstein auf rund 652.000 ha Ackerfrüchte angebaut. Die Anbaufläche hat im Vergleich zum Vorjahr um einen Prozentpunkt abgenommen. Der Silomais behauptet mit 155.900 ha Anbaufläche seine Position als dominierende, flächenstärkste Ackerkultur in Schleswig-Holstein trotz zweiprozentigen Flächenrückgangs im Vergleich zum Vorjahr. In diesem Jahr hat sich der Anbau von Silomais in Mischkultur um 12 % auf 31.200 ha reduziert.