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DRV warnt vor Agrarlandverlust

Ausbau von Freiflächensolaranlagen
Von Agra-Europe/jh
Statt eines weiteren Zubaus von PV-Freiflächenanlagen plädiert der DRV dafür, den Netzausbau und den Hochlauf von Speichertechnologien zu forcieren. Foto: Imago

Der Deutsche Raiffeisenverband (DRV) warnt davor, dass ­wegen des Zubaus von Freiflächen­solaranlagen zunehmend Agrarland verloren geht. „Um die Ernten langfristig zu sichern, müssen die Ackerflächen den ­Landwirten dauerhaft zur Verfügung ­stehen“, sagte DRV-Energie­referent ­Guido Seedler in Berlin. Den Ausbau der Photovoltaik (PV) betrachte man vor diesem Hintergrund mit ­„großer Sorge“.

Seedler verwies auf der Erntepressekonferenz seines Verbandes auf eine Studie des Thünen-Instituts, wonach bis zum Jahr 2030 zwischen 400.000 und 500.000 ha landwirtschaftlicher Nutzfläche mit Freiflächensolaranlagen bebaut werden könnten. Diese Prognose findet er vor allem deshalb problematisch, weil die heute installierte Nennleistung an Erneuerbaren Energieanlagen den deutschen Strombedarf bereits dreimal decken könnte. In Phasen mit viel Wind und Sonne komme es daher regelmäßig zu negativen Strompreisen, die die Rentabilität der Anlagen und damit auch den weiteren Zubau infrage stellten, gab Seedler zu bedenken. Der DRV plädiert deshalb dafür, vor allem den Netzausbau zu fokussieren und Speichertechnologien hochzufahren, anstatt weiter PV-Freiflächenanlagen zu errichten.

Derweil wurde die Ausschreibung für PV-Freiflächenanlagen zum Gebotstermin am 1. Juli erneut überzeichnet. Das teilte die Bundesnetzagentur (BNetzA) mit. „Seit über einem Jahr sind die Zuschlagswerte auf ähnlichem Niveau. Anhaltender Wettbewerb schafft auch verlässliche Rahmenbedingungen für die Bieter im Ausschreibungsverfahren“, kommentierte BNetzA-Präsident Klaus Müller.

Laut der Behörde wurden zuletzt 2.266 MW ausgeschrieben. Von den 313 eingereichten Geboten konnten 258 Gebote mit einem Umfang von 2.271 MW bezuschlagt werden. Das mit Abstand größte Volumen entfiel wie in den vorherigen Runden auf Bayern.

Um die Nachfrage und das Angebot von Strom besser aufeinander abzustimmen und dabei auch die Stunden mit negativen Strompreisen zu verringern, setzt die BNetzA eigenen Angaben zufolge vor allem auf den Ausbau des Stromnetzes, die Flexibilisierung der Stromabnahme und auch den netzdienlichen Ausbau von Speichern.

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